Farrell,
Innovativ ist die Idee ja irgendwie schon, ich habe da nur ein paar Bedenken.
1. Wie willst Du die Motorhälften zusammenschrauben? Die Verbrennungskräfte werden normalerweise von der unteren Kurbelhälfte aufgenommen (es versucht den Motor "auseinanderzureisen"). Du willst aber eine andere Motorhälfte dort anbauen. Wie willst Du sicher gehen, dass die Verschraubung fest genug ist?
2. Solltest Du Turbo und G-Lader Aufladung nutzen, dann nehm ich an, dass Du die Leistung erhöhen willst. Ansonsten macht das keinen Sinn beides zu nutzen. Allerdings erhöht sich auch der Wärmeeintrag in den Motor, sprich mehr Luft + Benzin = mehr Wärme und daher muss auch mehr Wärme abgeführt werden, besonders im Bereich der Kolben. Normalerweise kommt man dann nicht mehr mit einer Gebläsekühlung aus. Hier muss dann eine Flüssigkeitskühlung verwendet werden. Umbauten soll es aber geben.
3. Das Pleuel hat seine schwächste Stelle nicht am oberen Pleuelauge, sondern am Unteren (oberes Ende des Pleuelauges, das am nächsten zum Pleuelsteg ist), genau da, wo Du die Dicke verrringern willst. Ich würde deshalb davon abraten diesen Weg zu gehen. Ausserdem, wenn Du eine Seite vom unteren Pleuelauge entfernst bringst Du ein zusätzliches Moment ins Pleuel, dass versucht das Pleuel zu verdrehen. Für 2 Zylinder pro Kurbelzapfen baut man entweder mit Versatz oder ein Pleuel ist "normal" und das andere in "Y" Ausfüfrung (ähnlich wie Lkw Hängerkupplung).
4. Mehr Leistung bedeutet höhere Bauteilbelastungen. Sicherlich ist immer eine Reserve eingeplant, aber die Kurbelwellenlager sind so schon nicht die kräftigsten und mehr Leistung wird das Ganze nicht besser machen.
5. Das Getriebe hat nur eine gewisse Festigkeit, welche auf das Drehmoment des Trabantmotors ausgelegt ist. 4-Zylinder bringen bedeudent mehr Leistung als 2. Du wirst nicht lange mit dem Getriebe unterwegs sein. Adapterplatte und ein anderes Getriebe wären empfehlenswert.
Meine Empfehlung ist, lass den Motor als 2-Zylinder. Suche Dir einen kleinen Supercharger (z.B vom Mini 1.6). Trenne das Kurbelgehäuse vom Spülvorgang (also Luft geht nicht mehr durch Kurbelkasten). Umbau der Kurbelwelle auf Gleitlager mit Druckumlaufschmierung. Zylinder mit Wasserkühlung.
Sollten meine Erklärungen oben unverständlich sein, lass es mich bitte wissen. Ich denke ein paar Bilder/Skizzen wären besser, ich habe nur keinen Scanner.
Gruß
Jens