LukeSky
, erstmal herzlich willkommen in der OStmobilwelt und im Forum. Ich mach mir mal die Mühe und hole etwas aus:
Das grundsätzliche Fahren ist nicht schwer. An die Stockschaltung gewöhnt man sich auch relativ schnell. Nur der Umgang mit dem 2-Takt-Motor muss eben erlernt und seine Eigenarten berücksichtigt werden, die sich eben zu einem heutigen modernen Fahrzeug absolut unterscheiden. Der 2-Takter bezieht eben seine Schmierung aus dem Tank und nicht aus einem Ölkreislauf. Letzterer ist bei Beachtung der Ölstandskontrolle unproblematisch. Beim 2-Takter muss man darauf achten, dass man ihn in der Art fährt , dass der Ölfilm nicht abbricht und es dem zu Folge zu Klemmern kommt (und man den Motor schrottet). Klingt komplziert, ist aber kein Hexenwerk.
1. Auf der einen Seite einfach den Schiebebetrieb vermeiden: D.h. bei einglegtem 1. bis 3. Gang beim langsamer werden oder Geschwindigkeit halten (zB bei Gefälle) nicht einfach wie beim 4-Takter das Gaspedal entlasten um ggf in die Motorbremse zu kommen. Hier dann eben Gang raus (oder bei kurzfristigen Situationen auch schonmal die Kupplung tretten) und Fuß komplett vom Gas. Abtouren und in den Leerlauf gehen lassen. Wenn man merkt, dass man wieder schneller werden muss, Gang (mit Gefühl) rein und Gas geben.
Im 4. Gang ist das kein Problem, der hat einen ständigen (also nicht sperrbaren) Freilauf, heißt, der Motor geht hier automatisch nicht in die Motorbremse, tourt damit in den Leerlauf ab und geht somit auch nicht in den Schiebebetrieb. Hier muss man eben nur dran denken, vor einem Stopp des Fahrzeugs vorher die Kupplung zu treten, damit der Motor nicht abwürgt.
2. Dieser Punkt ist der Umkehrschluss: Den geneigten fröhlich 2-taktenden Motor immer schön "ziehen" oder im Leerlauf tuckern lassen. Das der Motor nicht mehr im Zugbetriebt ist merkt man am etwaigen und deutlich unangenehm spürbaren Schieberuckeln.
Wenn man längere Strecken konstantes Tempo fährt zwischendurch mal etwas mehr aufs Gas, damit man bei Teillastbetrieb einem etwaigen Abmagern des Luft-/Spritgemisches im Vergasers und damit die Gefahr des Ölfilmabrisses entgegen wirkt. Diese Abmagerung tritt insbesondere bei den zuletzt eingebauten, sogenannten Sparvergasern (H28-1-1) auf.
3. Appropos tuckern lassen: Niedrige Drehzahlen sind auf Dauer nicht sonderlich schön für den 2-Takter. Er benötigt durchaus ordentlich Drehzahl. Da gibt es eben bezogen auf den entsprechenden Gang Drehzahlbereiche (gem. Bedienungsanleitung am Beispiel Geschwindigkeiten), die man einhalten sollte. Auch wenn man es nicht glaubt (weil es laut wird vorne), Achtung: Das heißt jetzt nicht, dass man ständig am Limit und mit Vollgas fahren soll.
Alles in Allem muss man das Gefühl für den eigenen Trabant entwickeln. Jedes Exemplar hat da noch seine besonderen Eigenarten (zB aufgrund der Motor/Vergaser-Kombination).