Eine Frage der Weltanschauung sind solche Diskussionen wohl immer...
Ich finde schon - nämlich, als das Wort "Familientauglichkeit" fiel...das hat für mich nicht nur mit Platz, sondern eben auch mit dem Quentchen passiver Sicherheit zu tun.
Wir wohnen in einer Kleinstadt auf dem Land. Und wir haben zusätzlich, wie bereits gesagt, so ein modernes Sicherheits-UFO vor der Türe stehen und reißen >20000 km im Jahr damit vollklimatisiert und ABS-gebremst runter. Bis zum Kindergarten und zu meiner Arbeit gibt es weder Großstadtverkehr noch Amokfahrer. Du fährst selbst im Trabi auch mit Deiner Familie drin. Es gibt auch Eltern, die bringen ihre Kinder mit dem Fahrrad zum Kindergarten. Lassen wir also mal die Kirche im Dorf. Die breiten A-Säulen unseres A2 sehe ich jedenfalls eher als ein Sicherheitsrisiko an als das dünne Blech des Jetta.
Und da ist der Tausch eines 20-25 Jahre alten Trabant gegen einen 30 Jahre alten West-Kleinwagen überhaupt kein Gewinn.
Eine 4,20 Meter-Limousine gilt heutzutage noch als ein Kleinwagen? Da läuft aber was schief. Ein Sharan oder X5 ist mir jedenfalls zu groß, auch wenn man die heute scheinbar braucht, um seine Kleinen zum Kindergarten zu bringen, wie ich oft amüsiert beobachte.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als die Dinger im echten (!) Alltag liefen, wie die 2er Gölfe heute. Hat da irgendjemand die Wartungsintervalle eingehalten? Oder für Korrosionsschutz gesorgt? Nein. Drauftreten und losfahren, solange er läuft, darum ging es.
Ich kenne jedenfalls dieses VW-Zeugs aus der Zeit von Ende der 70er bis Anfang der 90er auch noch sehr gut aus dem z.T. bis heute andauernden Alltag, gefahren von Leuten, die 1. nicht autofahren können und dementsprechend auf den Karren rumbrechen, die 2. kein Geld und keinen Sinn für Autopflege haben und sich daher nicht einmal um Ölwechselintervalle kümmern.
der sollte bei einem minimum an pflege zuverlassig im alltag laufen,und wenn dann mal was drann is bekommt das auch nen laie wieder hin.
Bis 20 Jahre nach Produktionseinstellung war selbst die ach so rostige Golf-/Jetta 1-Reihe bei uns noch im Alltag gut sichtbar vertreten. Ab dem Jetta und dem Golf-Facelift mit den großen Rückleuchten war nämlich auch das Rostproblem auf ein gutes Niveau zurechtgeschrumpft worden, bei den 2ern/Polo 86C/Passat gab es bei etwas Pflege keins mehr. Die Technik ist ohnehin schwer kaputtzukriegen bzw. wenn doch kaputt, billig zu ersetzen. Die Grenznutzungsdauer der verbauten Komponenten ist halt doch etwas höher als bei Trabi und Wartburg.
Und da ich geruhsam fahre und an Pflege und Wartung nicht spare, bleibt das auch erst einmal noch so.
Und jetzt: OT-Modus aus!
Viele Grüße,
Nils