Tolles Thema...
Wir, Verein zur Erhaltung alter Fahrzeuge Halle - Leipzig e.V. (den Namen haben die 8 Gründer verbrochen, nicht ich ), existieren seit über 20 Jahren und die meiste Zeit davon als e.V..
Bei uns kam die Debatte ob e.V. oder Club, IG oder sonstwas auch schon mehrfach auf und zuletzt nach unvorhersehbarem abdanken des langjährigen Vorstandes mitten in der Legislatur...
Ja - um sich mit Kumpels zu treffen, zu grillen und blödes Zeug zu quatschen brauch ich keinen Verein. Absolut richtig.
Aber - wenn ich meine, ich will fremde Oldtimer-Fans zu Veranstaltungen einladen (Treffen, Ausfahrten) dann bietet der Status e.V. schon einige Vorteile, die auch bei uns keiner der Zweifler anfechten konnte und wie hier im Thema ja schon genannt wurden. (Versicherungsschutz, Haftungsfragen)
Doch das ist ja nicht alles. Wir haben als e.V. eigene Räumlichkeiten gemietet (von der ev. Kirche), haben als e.V. es subjektiv leichter z.B. bei Gemeinden eine Sonderparkerlaubnis auf historischem normalerweise gesperrtem Grund zu bekommen. Wir können Spendenquittungen ausstellen und Spenden annehmen und diese Buchhalterisch sauber einsetzen.
Das kleine bisschen "Zwang" was manche hinter e.V. sehen beschränkt sich doch auf eine Buchführung/Steuererklärung, die Satzung und die Vorstandswahlen inkl. Vorstandsbericht und Kassenbericht. Na und? Auch in lockerer Runde rumort es doch schnell, wenn es ums Geld geht und somit sehe ich die Buchführungspflicht in einem e.V. eher als Entlastung an. Wenn es Fragen gibt, dann kann man alles sauber vorlegen und klären.
Wir sind aktuell 38 Mitglieder, wovon wohl 25 als wirklich aktiv zu bezeichnen wären und die anderen laufen halt mit oder sind nur selten aktiv beteiligt. Denen, die immer mit anfassen macht das auch Freude - zumindest, solange nicht einer derjenigen die keinen Finger krumm machen anfängt zu maulen.
Von daher - für uns ist und bleibt der Verein mit eingetragener Gemeinnützigkeit das Mittel der Wahl, unserer gemeinsamen Ziele zu verfolgen: gemeinsame Treffen, Ausfahrten, Veranstaltungen und erwirtschaften von Vereinskapital um die Vereinsziele entspannt zu verfolgen. Sachen wie Zelte, Bierzelt-Garnituren, Miete, Toiletten, Versicherung usw. wollen schließlich bezahlt sein und das ohne das jemand fürchten muss, am Ende privat mit seinem eigenen Vermögen zu haften.
Zitat von Deluxe
Aber ich weiß auch, was engagierte Arbeit für Zeit kostet und wie sich andere (besonders in Vorständen) daran gewöhnen, daß man diese Zeit ganz selbstverständlich investiert. Fehlt die Zeit dann - z.B. wegen eines neuen Jobs - sind alle Verdienste ganz schnell vergessen und man wird zu bösen Buhmann, weil man nicht (wie z.B. die Leute die außerhalb des Berufslebens stehen als Renter oder Dauer-Arbeitslose) täglich mehrere Stunden investieren kann. Oft fehlt auch durch Überalterung in den Vereinsvorständen jegliches Verständnis für Familien, die Kinder haben und bei denen beide Eltern in Vollzeit im Beruf stehen.
Immerhin - hat vielleicht etwas gedauert, aber immerhin. Vielleicht verstehst du heute, warum ich damals nicht mehr Zeit investieren konnte.