Über die gesundheitlichen Auswirkungen der Platinmetall-Emission ist nach wie vor sehr wenig bekannt. Nur ein kleiner Teil der emittierten Platinmetallmenge ist nach heutigem Wissensstand bioverfügbar. Vor allem muss darauf hingewiesen werden, dass bei der Wirkung zwischen der metallischen oder oxidischen Form und den einfachen sowie den Komplexsalzen der Platinmetalle unterschieden werden muss. Die vom Arbeitsplatz bekannten Sensibilisierungen beziehen sich auf die Salze und Komplexsalze und spielen daher für die Umwelt-Expositionen kaum eine Rolle. Da für Palladium eine größere Bioverfügbarkeit anzunehmen ist, erscheint der Ersatz von Platin durch Palladium unter gesundheitlichen Gesichtspunkten keinesfalls als Verbesserung.
Offen bleibt die Frage, wie sich Platin und andere katalytisch wirkende Metalle im Körper verhalten, sofern sie in feinstverteilter Form, d.h. in einer Partikelgröße im Nanometer-Bereich, angeboten werden, da unter diesen Bedingungen größere Löslichkeit und höhere Bioverfügbarkeit anzunehmen sind. Ob in den Körperzellen biologische Effekte möglich oder wahrscheinlich sind, und falls ja, mit welcher Auswirkung, ist noch unklar. Konkrete Hinweise auf biologische Wirkungen haben sich in den mehr als zehn Jahren seit Einführung der Katalysatortechnik in Deutschland bisher nicht ergeben. Die Gefahren sind also nach dem gegenwärtigen Wissensstand zwar als hypothetisch einzuschätzen, aber nach wie vor nicht völlig von der Hand zu weisen.
Der Nutzen der Katalysator-Technik ist hingegen eindeutig. Allmählich zeigt sich auch bei den Stickoxid-Immissionen in den Ballungsgebieten eine Trendwende, d.h. ein wenn auch langsamer Rückgang der Immissionskonzentrationen trotz der weiteren Zunahme der Motorisierung. Auch die Verminderungen bei Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen sind deutlich. Die weitere Arbeit an der Verbesserung der Katalysator-Technik kann gerade für den Einsatz in Ballungsgebieten positive Wirkungen bringen. Sofern die optimale Betriebstemperatur schneller erreicht wird, kann in der Warmlaufphase die Emission schädlicher Abgaskomponenten weiter deutlich verringert werden.