Beiträge von Goerlitzer

    Hallo an Euch!


    Heute möchte ich mich nur mit einem kurzen Zwischenstand an Euch melden. Das bisherige Jahr zeigt sich bis jetzt bis auf einen kleinen Ausfall der Lichtmaschine (Masseschluss am Stator) technisch unauffällig.



    Baustelle für dieses Jahr ist das Dachzelt, da sich jetzt nach zwei Jahren Benutzung doch an der ein oder andern Stelle Optimierungs- bzw. Reparaturbedarf gebildet hat, und ich mich gern von anderen Dachzeltbesitzer hier im Forum inspirieren lassen möchte, wie man diese Dinge angehen kann.


    Zum einen zeigt sich, dass mein Lackaufbau mit Grundierung + Deckschicht aus der Spraydose nicht die beste für den Nutzungsfall war, und ich wahrscheinlich mit dem Pinsel ein haltbareres Ergebnis erzielt hätte. Die größten Probleme hat hier die Leiter, gerade an den Schwenkpunkten rostet es deutlich, d.h. werde ich hier den Lack bis auf das Metall abschleifen und mit dem Pinsel neu auftragen. Zudem möchte ich es dann mit Unterlegscheiben aus Gummi, bzw. allgemein Gummi als Zwischenpuffer probieren, um unnötigen Abrieb zu vermeiden.


    Ein zweites Problem ist die Zeltbahn selbst, am Giebel an der Vorderseite hat sich an der Spitze trotz der Gummilappen ein Loch gebildet, das geflickt werden muss. Passiert so etwas häufiger? Allgemein habe ich das Gefühl, dass das Zelt extrem straff, bzw. zu straff auf dem Rahmen sitzt.



    Das führt mich zu meinem dritten Problem, der Stange, die im Dachfirst die beiden verbindet. Trotz mehrmaligem kürzen fand ich es immer noch sehr schwierig das Zelt alleine aufzubauen. Daher habe ich sie nun in zwei Teile getrennt und in der Mitte mit Innengewinden und einer Gewindestange versehen, sodass ich die Länge der Stange je nach Bedarf einstellen kann. Handwerklich ist mir das noch nicht perfekt gelungen, aber es ist Grundlage für einen guten nächsten Versuch.


    Zudem würde mich interessieren wie, Ihr die Reinigung des Dachzeltes angeht. Bei Urlaubsfahrten verstaue ich unter der Fahrplane noch zusätzlich einen Campingtisch und zwei Stühle, die für unschöne schwarze Striemen auf dem Zelt sorgen, die sich aber auch mit Waschmittel und warmen Wasser nicht entfernen lassen.


    Eine meiner Meinung nach gute Lösung habe ich für die Beleuchtung gefunden. Zum Einsatz kommt bei mir dabei ein LED Lichterschlauch den ich entlang des Rahmens gelegt habe. Ich betreibe ihn mit einer Powerbank, die während der Fahrt geladen wird und lässt sich per Fernbedienung in der Helligkeit und verschiedenen Leuchtmodi verstellen. Das schafft eine schöne Atmosphäre und ich muss keine Kabel in das Auto legen. An der eigentlichen Befestigung für den Scheinwerfer hängt bei mir ein Haken, an dem z.B. Beutel mit Kleidung oder eine Musikbox aufgehängt werden kann.



    Ich hoffe meine kurze Ausführung war interessant für Euch und freue mich auf Eure Anmerkungen!


    Beste Grüße
    Bruno

    Guten Abend,


    nach nun auch wieder etwa einem Jahr möchte ich hier mein inzwischen viertes Jahr Trabantbesitz kurz Revue passieren. Technisch hatte es dieses Jahr in sich, unter anderem neu kamen:


    • RBZ linke Fahrzeugseite,
    • Bremsbacken Vorderachse,
    • Radlager Vorderachse links,
    • Motor (im Rahmen dessen einige Kleinteile)


    dazu aber später mehr. Das Trabantfahren macht bereitet mir immer noch viel Freude, wenn ich aber die jährliche Laufleistung von fast 15.000km bei meinem Passat betrachte, wäre das mit dem Zweitakter allein nicht mehr zu schaffen. Wie üblich verbringt der Wagen die Wintermonate aufgrund des Schneefalls bzw. der Salze auf der Straße den Winter großteils geparkt auf unserem Grundstück. Für den Rest des Jahres nutze ich ihn gern alternativ zum Westwagen im Stadtverkehr, die Parkplatzsuche gestaltet sich auf jeden Fall deutlich angenehmer.


    Erste größere Tour in diesem Jahr war die Rallye Weißeritz in Freital in der wir es in der Kategorie PKW auf Platz Drei schafften. Ein guter Start in die Rallye/Orientierungsfahrt Saison dieses Jahr.



    Bereits über den Jahresbeginn verschlechterte sich das Motorengeräusch so stark, dass ich um einen Tausch des Motor nicht mehr herum kam. Da im Spätsommer wieder eine längere Tour geplant war. Entscheiden habe ich mich dabei für einen Motor von „IFA Service & Pannenhilfe“ aus Fehrbellin den ich über Ebay-Kleinanzeigen gefunden habe.


    Meine Zeitplanung stellte sich als doch nicht so reichlich wie eigentlich angenommen heraus, und so holte ich den Motor nur eine Woche vor geplantem Reisebeginn im September auf dem Rückweg von einem Besuch in Hamburg ab. Für viele mag eine Woche jetzt großzügig für einen Motorwechsel klingen, für mich mit überschaubarer Trabanterfahrung und dem Anspruch das dieses mal komplett alleine zu machen doch relativ anspruchsvoll.

    Drei Tage vor Abfahrt war das Projekt abgeschlossen und die ersten Probefahrten hinter mich gebracht. Ein himmelweiter Unterschied! Wirklich sowohl akustisch als auch von der Laufruhe ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Die diesjährige Sommertour führte mich und meinen Begleiter über 2400km und 12 Tage durch Polen, die Slovakei, Ungarn, Rumänien, wieder Ungarn, Österreich und Tschechien durch Osteuropa. Erstes Ziel war dabei die „Lomnitzer Scharte“, inspiriert durch den hier vielleicht einigen bekannten Kurzfilm von Günther & Hindrich. Nach einer Anfangs noch hohen Anspannung gab es immer mehr Ruhe um die Reise zu genießen.



    Highlight waren auf jeden Fall die vielen tollen Gespräche auf den Campingplätzen, um die man mit Anfang Zwanzig, Trabant mit Dachzelt und Babett Radiorekorder kaum herum kommt. Auch die Erfahrung an der ungarisch-rumänischen Grenze, als die Beamten nach etwa 30 Minuten und der Aussage „This is funny car. Go Trabi Go. You funny people.“ endlich mit unseren Ausweisen und Führerscheinen aus der Grenzbaracke zurückkamen.

    Erinnern werde ich mich auch an die ungarischen Nebenstraßen, die mir schmerzlich zu Auge führten, dass sich das Verzichten auf selbstsichernde Muttern an der Treppe des Dachzelt sich irgendwann recht. Nunja, der Praktiker in Budapest lieferte Ersatz.



    Auf etwa halber Strecke am Balaton nutzte ich einen Tag Ruhe im alle Schrauben nach dem Motortausch nochmal auf guten Sitz und Festigkeit zu überprüfen. Auch die Reise durch Österreich und den Wiener Stadtverkehr verlief Problemlos.



    Ganz ohne Probleme sollte diese Fahrt aber nicht zu Ende gehen, das wäre ja witzlos. Etwa 100 km vor Görlitz und 50km vor der deutschen Grenze fuhren wir mit etwa 80km/h auf einer tschechischen Landstraße, als Plötzlich der Motor schnell aufdrehte und mich das Licht der Ladekontrollleuchte begrüßte, welche aber bereits beim Bremsen auf dem Standstreifen wieder erlosch. Ein Blick in den Motorraum zeigte das Problem.

    Der Keilriemen stellte die einzig verbleibende Verbindung zwischen Motorblock und Lichtmaschine dar. Der Spanner war gebrochen und verbogen und von den zwei den Halter am Block sichernden Schrauben keine Spur. Verständlich, denn nach einem kurzen Kontrolle zeigt sich, das auch von den Gewinden im Kurbelgehäuse kaum etwas übrig war. Eine ungünstige Situation und für mich mit dem mitgeführten Werkzeug nicht lösbar.


    Also musste die geplante Notlösung, ein Anruf bei meinem Automobilclub herhalten. Die Wartezeit auf den Schlepper von einer Stunde überbrückten wir mit dem Campingzeug, das wir ja zum Glück eh dabei hatten.



    Ab jetzt entwickelte sich alles entgegen meiner Vorstellungen. Als Abschleppfahrer begrüßte mich Radek, der mir auf gebrochenem deutsch von seinem Wartburg 353 Trans berichtete, und von seinem Plan, die etwa zehnminütige Fahrt zur nächsten Trabant Fachwerkstatt.

    Mitten in der tschechischen Pampa. Die Werkstatt, die ich später bei Google als „repas Robousy“ identifizieren konnte befindet sich in Jicin. Mit Händen und Füßen schilderte ich dem Werkstattmeister mein Problem, der den Wagen prompt auf die Hebebühne nahm um die Gewinde neu Schneiden und stattdessen Standbolzen einzusetzen.

    Der Lichtmaschinenspanner war schnell als Neuteil gefunden – unglaublich! Auch ein Problem mit dem rechten Hinterrad, mit dem ich es eigentlich noch bis Deutschland schaffen wollte wurde schnell beseitigt. Der wirklich Schock traf mich, als ich nach fertiger Arbeit fragte, wie viel mich diese Arbeit denn kosten würde.

    Mit einem „Nichts bezahlen, du Trabant ich Trabant“ wurden auch alle meine weiteren Versuche abgelehnt für die Reparatur mein Geld los zu werden.

    So gab ich zumindest mein österreichisches Premiumbier und die ungarische Salami die eigentlich für die Heimat gedacht war ab.


    Eine absolut unerwartete Erfahrung! Mit etwa drei Stunden Verspätung erreichten wir nach zwölf Tagen wieder Görlitz.



    Zwei Tage nach der Rückkehr stand noch einmal Rallyesport in Görlitz an, mit Null Fehlerpunkten auf der Strecke und einer guten Zeit beim Slalom schafften wir es dieses mal auf Platz zwei, und damit auch Platz drei in der Sachsenwertung für diese Saison. Nur ein Seat Leon RS war schneller als wir, aber den packen wir nächstes Jahr auch noch!



    Nun aber so langsam wieder zurück zu den technischen Themen und einem Abschluss zu meinem Bericht. Aktuell steht der Trabant wieder, die vermeintliche gefundene Lösung an der rechten Seite der Hinterachse war leider nicht so erfolgreich wie gedacht. Das Rad hat massives Spiel, ich denke, dass es wieder die Radlager sind, die erst vor etwa 15.000km neu gekommen sind. Da das ein Problem ist was ich zuhause nicht lösen kann, muss er wieder in die Werkstatt. Das wird nach Plan dieses Jahr noch passieren, auch wenn er mir eigentlich schon genug Geld gekostet hat. Dieses Jahr sind es sicher fast 2000€ gewesen. Naja, Hobby kostet halt auch manchmal.


    Damit hoffe ich alles wichtige aus diesem Jahr los geworden zu sein, und bedanke mich für das Lesen meines Beitrags, und all die Informationen und Tipps, die man auch als passives Mitglied hier so aufschnappt.


    Mit besten Grüßen

    Bruno

    Hallo,


    nach nun etwas mehr als zwei Jahren seit meinem Eingangspost ist es vieleicht an der Zeit für ein kleines Update, was sich seitdem so getan hat. Tatsächlich ist das technisch gesehen relativ wenig, ein Blick auf die Onlineshop-Rechnungen aus dieser Zeit bringt folgendes zutage:

    • Windabweiser
    • Neue Dichtprofile Tür und Fenster
    • Schweibenwischer in Schwarz
    • Kederplatten Scheinwerfer/Rückstrahler
    • Luftschläuche

    alles in allem Reperaturen die nicht wirklich nötig waren, aber doch zu einem ordentlicheren Gesamtbild beitragen.

    Der schon etwas angeschlagene Motor wurde durch einen Ersatz aus dem Bekanntenkreis mit geringer Laufleistung ersetzt, sicherlich immer noch nicht optimal, aber da ich seitdem etwa 10000km absolut Zwischenfallslos unterwegs bin, feht mir irgendwie die Motivation da tätig zu werden.


    Seit diesem Sommer ist auch ein Dachzelt mit an Bord, welches ich letztes Jahr als Nachbau-Gerüst gekauft habe und diesem Sommer durch selbst lackieren, streichen, bohren usw. komplettiert habe. Ist qualitativ eher mäßig geworden, hätte ich lieber machen lassen sollen. Tut der Freude daran und dem Nutzwert aber keinen Abbruch.


    Die diesjährige Sommertour an alle geografischen Ecken der ehemaligen DDR (Start - Görlitz, Deschka - Osten, Putgarten - Norden, Geisa - Westen, Schönberg am Kapellenberg - Süden) innerhalb von 7 Tagen hat er ohne einen einzigen Defekt gemeistert, was mich selbst überrascht hat. Zudem sind zwei Junge Männer mit Dachzelt, DDR Campingstühlen und Babett Radiorekorder auf jedem Campingplatz der Hit. Hier ein paar kleine Impressionen dazu:



    Zudem sei gesagt, dass der Trabant seit dem letzten Dezember nicht mehr mein einziges Fahrzeug ist. Da ich zu dieser Zeit recht regelmäßig von Freital nach Görlitz gependelt bin, war mir der Trabant im Winter einfach zu schade dazu. Seither bereichert ein Passat B6 Variant aus 2010 meinen Fuhrpark, den ich nicht mehr missen möchte. Ich fahre immer noch sehr gern Trabant, aber es gibt Tage und Fahrten auf denen man ankommen will, und den Komfort eines neueren Autos zu schätzen weiß.


    Das sollte es erstmal gewesen sein,

    vielen Dank für das Lesen und beste Grüße!

    Das sich der Motor mit 72000km an der Verschleißgrenze bewegt ist mir durchaus bewusst, deshalb strebe ich ja in näherer Zukunft eine ordentliche Regeneration an.

    Nur versuche ich in der Zeit bis dahin bei Möglichkeit den Motor nicht zu stark zu beanspruchen, was aber nicht bedeutet das ich den Trabi nur mit niedrigen Drehzahlen fahre. Wenn ich die Möglichkeit habe auf flacher Strecke entspannt mit 80km/h zu fahren, dann nutze ich diese.

    Das ist auch für Unterhaltungen im Fahrzeug eine gute Lösung, ohne brüllen zu müssen. Am Berg oder beim Überholen etc. fahre ich natürlich auch im oberen Drehzahlbereich. Und das macht sich auf der Landstraße einfach entspannter als auf der Autobahn.


    Um dem Thema “verwertbares in Schrott zu verwandeln“ zu entgehen habe ich extra im Bezug auf die Laufleistung und die Geräusche mit meinem Werkstattmeister gesprochen der selbst noch Trabantfahrer (P50) ist. Er hat mir versichert, dass sich die Situation noch nicht im kritischen Bereich befindet. Auf seine Aussage und die meines Papas vertraue ich in dem Bereich mal.

    Sollte es wirklich nicht mehr weiter gehen dann muss er stehen bleiben, ich habe das Glück als (baldiger) Student den ÖPNV kostenlos nutzen zu können.

    Danke für Eure Antowrten!


    Friesentrabbi Wie schon im letzten Abschnitt beschrieben geht diese Entscheidung auf ein Erlebnis im letzten Sommer zurück, als ich auf der Autobahn bergauf starke Zündaussetzer bekam. Im Trabi auf dem Randstreifen mit 30km/h fahren während auf der linken Spur andere Verkehrsteilnehmer mit 160km/h unterwegs sind ist für einen Fahranfänger ein recht prägendes Erlebnis. Habe es dann auf der Landstraße auch nur noch gut 2km weiter geschafft, dann saß ich in einem Talkessel fest.


    Schuld war am Ende übrigens einer der Kerzenstecker.


    icke WES Das war ein Zusammenspiel aus verschiedenen Gründen. Trabi schon in der Reserve, 4 Uhr Nachts und ein Bekannter stand 15km entfernt im Regen vor der verschlossenen Haustür.


    Ich hoffe es ist Dir verständlich warum ich doch mal auf den Westwagen mit starker Heizung zurückgegriffen habe. :)

    Ein freundliches Hallo an die Forengemeinde aus der östlichsten Stadt in Deutschland!


    Mein Name ist Bruno, ich bin 19 Jahre alt und seit 2016 stolzer Besitzer eines Trabant 601 S Universal, gebaut im Februar 1987. Im Straßenverkehr ist der Trabant seit meinem 18 Geburtstag im März 2018 nach 17 Jahren Standzeit wieder unterwegs. Wir haben inzwischen gut 7000km zusammen zurückgelegt.

    Was einen jungen Menschen dazu bewegt heute noch einen Trabi fahren zu wollen? Mhm. Bei mir würde ich das Ganze auf ein “positives Kindheitstrauma“ zurückführen. Zum Kindergarten oder der Grundschule wurde ich fast jeden Tag von meinen Großeltern mit dem Trabant gefahren. Sie waren von 1965 bis zum Abgeben des Führerscheins durchgehend nur Trabantbesitzer. Ihr letzter Trabant gehört nun meinem Papa und steht auch bei uns auf dem Hof, kommt aber höchstens auf 200km im Jahr.

    Irgendwas ist da wohl bei mir über die Jahre hängen geblieben.


    Der 87er Universal

    Die 87er Limousine


    Ich möchte mit diesem Eintrag meine Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahre schildern und damit vielleicht anderen angehenden Trabantfahrern einen Einblick geben was vom Trabant als Erstwagen zu erwarten ist.


    Um die Frage vorwegzunehmen, wir haben einen zweiten Trabant angeschaft, da ich unbedingt einen Kombi, keine Limousine fahren wollte.


    Zuerst möchte ich auf die Themen finanzieller Aufwand und Arbeitsaufwand eingehen.

    Die bisherigen Ausgaben belaufen sich (in etwa) auf:

    • 1400€ Kaufpreis
    • 800€ Werkstattkosten (u.a. neue Reifen, Bremsanlage neu, 3 Radlager neu + H-Abhname)
    • 300€ Ersatzteile (u.a. kosmetischer Kleinkram, originale Sitze, Dichtungen)
    • 192€ jährlich KFZ-Steuer
    • im ersten Jahr 350€ Versicherung, im Zweiten noch 220€, weiter fallend
    • zusätzlich dazu: viele Stunden Arbeitszeit, eine große Portion Herzblut

    Die Kosten für Anschafung und Werkstatt wurden von meinen Eltern getragen, der Rest von mir.

    Nicht zu Vergessen sind dabei die vielen Ersatzteile die sich hier seit 1965 angesammelt haben und nicht extra gekauft werden mussten, ebenfalls ein großer Vorteil!


    Bisher wurden am Fahrzeug folgende Arbeiten in Eigenregie durchgeführt:

    • Innenausstattung auf Originalzustand zurückgebaut und intensiv gereinigt
    • Elektroanlage wieder voll funktionstüchtig gemacht
    • Wiedereinbau KMVA
    • Vergaser gereinigt
    • Zündspulen, Kerzen und Kabel gewechselt
    • Wechsel auf Chromstoßstangen
    • Lack aufgearbeitet
    • ...viel, viel Kleinkram

    Unterstützt wurde ich dabei von meinem Papa, der als zu DDR-Zeiten gelernter KFZ-Elektriker über das nötige Wissen verfügt. Die Limousine passenden Baujahrs eignet sich zudem super zum abschauen. Auch die Beiträge hier im Forum sind natürlich sehr empfehlenswert. Inzwischen kann ich kleinere Arbeiten auch allein durchführen, was gerade unterwegs viele Vorteile hat.


    Der Kombi stand zuvor seit 2001 trocken in einer Scheune, laut Aussage des Verkäufers wurde der Motor von ihm geöffnet, von Ölkohle befreit und wieder fahrbereit gemacht, richtig glauben kann ich das anhand der Entwicklung des Klangs inzwischen aber nicht mehr.

    In näherer Zukunft wird also mit Sicherheit eine professionelle Komplettüberholung des Motors nötig, da die Laufleistung auch schon bei 72000km liegt. Ich plane damit im nächstem Sommer oder Winter, hängt aber auch etwas von meiner finanziellen Situation als Student ab.

    Die Karosse hingegen steht noch recht gut da, ist aber natürlich aufgrund des Alters und der schlechten Wirkung von Elaskon auch in den kommenden Jahren zu machen.


    Nun zu meinen Erlebnissen im Alltag:


    In den ganzen 7000km hat mich das Auto nur einmal so sitzen lassen, dass ich es nicht mehr nach Görlitz geschafft habe, das lag an der Zündanlage. Mittlere Reparaturen unterwegs gab es etwa drei, die haben mich aber nie mehr als 2 Stunden aufgehalten. Angeschoben hingegen habe ich ihn gerade in der Anfangszeit aber bestimmt 20 mal, bis ich mich doch dazu entschieden habe eine neue Batterie zu kaufen.

    Einmal erst habe ich mich bewusst dazu entschieden nicht den Trabant, sondern ein modernes Auto zu nutzen, da ging es aber wirklich um Zeit. Sonst fahre ich ausschließlich Trabant.

    Einige Einschränkungen habe ich mir gegeben aus den gesammelten Erfahrungen gegeben: Bei Schnee oder gesalzener Fahrbahn wird er grundsätzlich nicht bewegt, Autobahnen befahre ich nur im Flachland, und allgemein versuche ich nicht lange Zeiträume über die 80km/h zu kommen.


    Jedes mal wenn ich mich in das Auto setze, habe ich immer noch genau so viel Spaß wie beim ersten mal, das ist für mich der entscheidenste Pluspunkt. Es bereitet mir einfach Freunde beim Fahren noch etwas vom Auto zu spüren. Bis jetzt habe ich noch niemanden getroffen der sich nicht darüber gefreut hätte einen Trabi zu sehen, alle sind sofort aufgeschlossen und freundlich. Das gilt für ältere, wie auch gerade für jüngere Leute. Auf dem Parkplatz der Dorffeste in der Umgebung oder im Freundeskreis ist das Auto immer wieder ein großer Hit.


    Für mich ist der Trabi zudem ein super Ausgleich zu meinen anderen Interessen im IT-Bereich der mich dazu bringen nicht zu viel Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen.


    Ein Fazit:


    Jedem der überlegt ob ein Trabant zu ihm als Erstwagen passt möchte ich den Tipp geben: Sucht jemanden in der Umgebung der Trabant fährt, fragt nach einer Probefahrt und genießt das Erlebnis. Danach immer noch von der Idee überzeugt? Klasse!

    Man sollte aber wissen, dass es sich weder um ein zeitlich noch finanziell unbelastendes Hobby handelt. Hätte ich alles selbst zahlen müssen könnte ich mir das Auto sicher nicht leisten. Fachkenntnisse und Ersatzteilbestände im Bekanntenkreis sind ein absoluter Vorteil. Ohne ist es, meiner Meinung nach, schwer, aber dennoch machbar. Unabdingbar ist ein Platz an dem man in Ruhe Reperaturen selbst durchführen kann
    Wer einfach was günstiges zum Fahren sucht, ist mit einem Kleinwagen aus den frühen 2000ern deutlich besser beraten.



    Zu Abschluss noch jeweils das Absolute Highlight und das Horrorerlebnis aus der Zeit.

    • Highlight: Zu viert und mit HP300 am Haken zum Camping an die Ostsee.
    • Horrorerlebnis: Mit 30km/h und nur einem Topf auf dem Standstreifen der Autobahn in den Bergen um Chemnitz zur nächsten Ausfahrt schleichen.


    Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und das Lesen des langen Textes!

    Mögliche Fragen beantworte ich gern.