Ist der Trabant ein sicheres Auto? Oder was die Presse daraus macht...

  • Heute gabs einen mittelschweren Unfall irgendwo auf der B101. Ein Trabant Kombi-Fahrer wollte einen Laster überholen und hats nicht gepackt - er stieß frontal mit einem entgegenkommenden Opel zusammen. 6000€ Schaden am Opel, Trabant schrottreif. 2 Verletzte.


    Das war dem MDR in seiner Fernsehsendung "Dabei ab 2" eine Meldung wert. Und was für eine!
    Zuerst klärte Moderatorin Anja Petzold die Zuschauer fachmännisch über die Unsicherheiten des "Trabbi" auf. Dann im Beitrag wurden die Bilder gezeigt und der dazugehörige Kommentar durfte natürlich auch nicht fehlen: "Splitternder Kunststoff und Scheiben, die nur selten aus Sicherheitsglas sind gefähren die Insassen. Außer Gurten für Fahrer und Beifahrer gibt es keine Sicherheitseinrichtungen. Obwohl der Trabant in technisch gutem Zustand war, hatte er keine Chance." Usw. usf.


    Ein Abschleppfahrer durfte noch darüber berichten, daß Trabantfahren im Alltag heutzutage nicht mehr sicher genug sei und zu guter Letzt erfuhr man, daß noch knapp 67.000 Trabant auf den Straßen fahren, es aber jährlich weniger werden.


    Danke, MDR! Danke für objektive Berichterstattung und tiefgreifende Recherche. Danke, daß endlich der wahre Schuldige an diesem Überhomanöver entlarvt wurde: nämlich der böse, unsichere und splitternde Trabant Kombi, der mit Sicherheit in voller Eigenverantwortung gehandelt hat, seinem Fahrer das Lenkrad entriß und selbständig zum Überholvorgang ansetzte...


    Ach diese Journaille...bei RTL hätte es mich ja nicht gewundert, aber der MDR hat es mittlerweile eben auch schon nötig. Wenn dasselbe mitm Fiat Panda Baujahr 1990 passiert wäre, hätte es nichtmal eine Meldung gegeben - aber die gleichen Schäden und Verletzungen.


    Eine ziemlich stinkige Mail haben sievon mir dafür schon bekommen.

  • da spalten sich die meinungen!


    ganz sicher ist, das er nicht so sicher ist, wie die neuen mit airbag und habe auch schon von so einer CZ seite viele unfallbilder gesehen!



    also wenn er von hinten oder vorne kommt, haste noch überlebungschancen :grinser:

  • Zitat

    Original von Jonathan
    ist der trabant denn ein sicheres auto?


    Ich würde sagen NEIN.
    Es entspricht nicht den heutigen sicherheits-standards. Man muss aber bedenken, dass das Konzept aus den 60igern ist und ich denke andere Autos aus dieser Zeit würden den heutigen Standards auch nicht genügen.
    Man darf halt nicht vergessen wie alt das Auto ist...

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • danke, auf diese antwort habe ich gewartet :)


    aber der mdr artikel ist sehr schön, um diesen thread mal nicht abgleiten zu lassen. besonders die geschichte mit dem p50 in gelb fand ich unterhaltsam

  • Die Journalisten nehmens halt so, wie es für sie am besten ist.


    Einmal die unsichere und stinkende Pappe, die von der Straße gehört, einmal das Kultauto, wo schöne Geschichten drüber gemacht werden. So isses eben. Ich schicke da nichts hin, sollen mich in Ruhe lassen. Ich habe die schönsten Gefühle, wenn ich am besten vorsichtig durch die Lande zuckele und keine LKWs überhole.


    Tut mir leid, für den Überholenden Trabifahrer, wie auf MDR gesehen, habe ich wenig Mitleid.


    Gruß


    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas Köhler ()

  • Eben.


    Denn das riskante Manöver hat der FAHRER gestartet und nicht der Trabant. Also sollte man die Schuld nicht dem wehrlosen Altfahrzeug in die Schuhe schieben. Sondern einem Fahrer, der geistig nicht imstande ist, den Wagen und die Technik zweckmäßig zu beurteilen und sein Fahrverhalten danach auszurichten.


    Ohne Überholvorgang kein Unfall - so einfach ist das.

  • naja, das is echt ni in Ordnung... aber die Presse/Medien hat/ham doch eh nen Klatsch, heut sind z.B. alle Fußball morgen hassen es alle usw...
    da geb ich nix drauf... das is wie, wenn über Promis geschrieben wird...
    aber so gefärdet diese aussage doch ein wenig unsere Hobby, vorallem wenn es wieder mal um ne Verbotsdiskusion gänge...


    Aber welcher Oldtimer kann mit den heutigen Sicherheitsstandarts noch mithalten...
    so gesehen Motorradfahrer ham auch keinen echten Schutz, Fahradfahrer noch viel weniger, Fußgänger,..... in der Bahn hat man auch keinen Schutz wenn der Wagon entgleist und alles umherfliegt, wenn das Flugzeug abstürzt auch nicht, das muss doch jeder für sich entscheiden, mit welchem Verkehrsmittel er sich in den Verkehr traut... unfälle können gut ausgehen oder schlecht, das der Trabi einen älteren sicherheitsstandart entspricht is klar, aber so schlecht is er ja eigentlich doch nicht... außerdem spielen bei unfällen doch viele Faktoren zusammen, das eine auto is bissel kaputt und der Fahrer schafft es nicht und es gibt welche, da is das Auto schrott und der Fahrer heile
    der Unsicherheitsfaktor Nr.1 bleibt der Mensch...is nun mal so...
    siehe auch Transrapidunglück..


    aber weil hier schon RTL genannt wurde... da fällt mir zu dem Beispiel was ein, ich hab da mal vor 2-3 Jahren zu weihnachten nen Nachrichtenbeitrag gesehen und auch aufgenommen.
    Da hatte ein Zug nen Trabi auf nem Bahnübergang erwischt hat, der Trabi wurde total zerflettert und die Beiden nur leicht verletzt...
    Das wurde als Weihnachtswunder erklärt, aber das wäre es wohl bei jedem anderen Fahrzeugfabrikat auch gewesen... zumindest wurde sich da ni schlecht über die Sicherheit geäußert....

  • man sollte aber erwähnen das ein Trabi im verhältnis zu anderen autos ähnlichen alters wie etwa einem Golf o.ä. Sicherheistechnisch überlegen ist, dass jedenfalls waren jedenfalls stehts die ergebnisse der damaligen tests, die aber nicht alzu breit getragen wurden, den man kann ja nicht zugeben das der achso moderne golf schlechter abschneidet als die olle pappe...

  • mmh ich weiß ni ob du den Test meinst, mit den Karosserieverformungen, wo der Trabi in der Länge am wenigsten zusammengestaucht wird...
    naja gut, aber man sollte dies nicht als vorteil sehen, sondern doch eigentlich als Nachteil, denn wie man ja weiß wird Aufprallenergie durch Verformung abgebaut..
    hat man keine Knautschzonen, verformt sich auch nix und die einzige weiche Masse bei der Energieabgebaut wird, ist der Mensch, d.h. also es wirken somit mehr kräft auf den Körper ein, die zu schweren verletzungen führen können...
    Beispiel dafür sind auch alte Rennwagen in Rohrrahmenbauweise, die waren so steif, das keine Verformung stattfand, aber die Rennfahrer kamen oft ums leben , da sie die ganze aufprallenergie am körper zu spüren kamen...


    deswegen bestehen ja heutige Fahrzeuge auch aus nahezu unverformbaren Fahrgastzellen und haben dazu weiche knautschzonen zum Abbau von Aufprallenergie...


    schön zu lesen is dazu auch das Thema aufhttp://www.surfblau.de/crash.html, auch wenn es sich dabei um nen Benz handelt...

  • ich muss zugeben nich mehr so ganz genau zu wissen was die da getestet haben aber das was du schreibst hab ich auch mal gelesen und ich denke schon das es nen vorteil is wenn man nicht vom motos zerquetscht wird :zwinkerer:


    edith:
    so und jetzt zurück zum thema :zwinkerer:

  • Die lenksäule kann einem aber auch entgegen kommen, da es ja keine Sollbruchstelle gibt ...
    ab nem gewissen Aufprall is die karosserie dann eh ni mehr steif, da verwandelt sich alles in Knautschzone und der Motor kommt so oder so...naja, ob innere verletzung oder zerquetscht... egal kaputt is kaputt


    hatte ja schonmal bei nem Thema den Link gegeben, als unsere Werkfeuerwehr bei diesem Einsatz war und die Diskusionen die ich mir selbst zwecks sicherheit danach anhören durfte... schlimm is es, aber wie schon geschrieben, passieren kann einem überall was und selbst zu Hause kann einem die Decke auf'm Kopp fallen... :lach:


    Kritiker hin oder her ändern wird man ja am Trabant eh nix mehr und wer es mit seinem gewissen nicht vereinbaren kann, soll halt was anderes fahren und damit schlechte Erfahrungen machen :zwinkerer:


    i love off topic :grinser:

  • Zitat

    Original von Deluxe
    Eine ziemlich stinkige Mail haben sievon mir dafür schon bekommen.


    bin echt neugierig ob der mdr dir antwortet..... wäre schön wenn wir die antwort hier lesen könnten/dürften

  • Ich bin mir 100% sicher, dass bei der nächsten Weiterentwicklung beim 601 Airbags und Sollbruchstelle geben wird.... :grinsi: :grinser:

  • :eismen: :eismen: :eismen: :eismen: :eismen:Ich möchte jedenfalls keinen Unfall haben, ob Trabant oder Golf. :eismen: :eismen: :eismen: :eismen: :eismen:




    Smileys sind geil!!!


    Edit Anne:
    Und bringen manche Rechner zum erliegen

  • Wenn man bedenkt, daß der Trabi sicherheitstechnisch auf dem Stand der 60er ist, dann müßte man, um objektiv Bericht zu erstatten, diesen mit Käfer, Lloyd, Goggo, Fiat 500 und Co. vergleichen und ich möchte nicht wirklich in einem dieser Autos sitzend mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidieren! :dududu:


    Aber die Tatsache, daß der Fahrer einen solchen Frontalcrash überlebt hat (immerhin ist ja von zwei VERLETZTEN die Rede) heißt doch eigentlich, daß der Trabi gar nicht so unsicher ist, oder? Zumindest sicherer, als diese fernöstliche Neuentwicklung Baujahr 2005!!!


    http://www.autobild.de/aktuell…tikel.php?artikel_id=9705


    Einfach mal auf die "Bilder" klicken und besonders das 2te auf sich wirken lassen! :staun:


  • Ich bezweifle stark das die Knautschzonen bei Kleinwagen wirklich von Vorteil sind, es nützt einem nicht viel wenn die Aufprallenergie bei einem Frontalaufprall herabgesetzt wird, wenn man in Folge vom hereinkommenden Motorblock etc. zerquetscht wird :tkopf: Insofern schätze ich die Übelebenschancen bei einem derartigen Unfall beim Trabi als durchaus höher ein als zB. in einem modernen Corsa. Der fehlende Airback ist sicher ein großes Manko, dürfte aber bei einem solchen Unfall auch nichtmehr allzuviel nützen.

  • Ob der Trabant ein sicheres Auto ist?
    Na, wie einige schon geschrieben ist es müßig, Apfel mit Birnen zu vergleichen. Heißt in diesem Fall ein altes mit einem top aktuellen Fahrzeug. So wäre der Mercedes Typ W111 heute nichtmal als Neufahrzeug zulassungsfähig, seinerzeit galt er als non plus ultra des sicheren Fahrzeugbaus (das erste Auto bei dem aussagekräftige Crashtests durchgeführt wurden). Dazu kommt das der Wunsch nach immer gröérer WSicherheit erst in den letzten 15-20 Jahren immer mehr an bedeutung gewinnt - also erst nachdem die meißten Trabis vom Band gelaufen sind.


    Versuchen wir es mal objektiv:
    Die Karossriebauweise ist prinzipiell, selbst nach heutigen Maßstäben, richtig gut! Verbundwerkstoffe sind nänmlich in der Lage, Energie effektiver abzubauen als Stahlblech! Liegt an der Elastizität des Materials. Und nen Metallgerippe mit Verbundstoffen zu beplanken ist im Sportwagenbau bis hin zur Formel 1 absolut üblich. Zugegeben, bei Rennwagen ist das Basismaterial keine Baumwolle und auch die Harze sind anders zusammengesetzt, aber im Prinzip...


    Auch ist der Vorderwagen, also Motor, Getriebe, Achsen usw als eine Einheit auf einer stabilen Trägerstruktur die sich nicht durch das gesamte Fahrzeug zieht durchaus vergleichbar mit modernen "Erfindungen".


    Sicherheitstechnisch verwegen: Tank im Motorraum


    Schlecht aber zeittypisch, gerade bei älteren Modellen: Zu kurze Sitzlehenen, keine Kopfstützen, zu niedrige obere Gurtbefestigungen.


    Das son Trabi weder Seitenaufprallschutz, 100 Airbags, ABS, ASR, ESP, USB und was weiß ich noch alles hat, kann man ihm aufgrund seines Alters nu wirklich nicht zum Vorwurf machen. Aber wenn man ihn mit 20 Jahre alten Kleinwagen (nen Trabi ist nunmal ein solcher) vergleicht, steht er garnicht mal so schlecht dar....


    Chrom

  • Zitat

    Original von Chrom
    ...Und nen Metallgerippe mit Verbundstoffen zu beplanken ist im Sportwagenbau bis hin zur Formel 1 absolut üblich...
    Chrom


    Naaaajaa... Die Teile bestehen zu 100% aus tragenden Kunststoffteilen (vom tragenden Motor mal abgesehen)


    Lassen wir sämtliche Beplankung vom Trabant mal weg... was sehen wir? Ein löchriges Blechgerippe, das nur im Bereich des Vorderwagens über Blechener Karosserieflächen verfügt (Motorraumseitenwand). Daher kommen sicherlich die auch einst garnicht so schlechten Chrashwerte für Autos in dem Segment. Denn, der Trabi verfügt, aufgrund der Motorraumseitenwände im Vorderwagen, über eine halbwegs Energieabbauende Struktur. In Verbindung mit dem geringen Bauraum aller Aggregate im Motorraum (Platz vor dem Motor und zwischen Motor und Spritzwand) auch noch recht passablen Platz zum zusammenschieben, bevor sich dieser gegen die Spritzwand schiebt.


    Allerdings möchte ich nicht von der Seite getroffen werden. Da geht die Menge an widerstandsfähigem Material gegen null.


    Es ist halt ein altes Auto und im Kreise seiner altersgenossen ist er sicher nicht der schlechteste. Lass sie einfach labern. Ich fühl mich glücklich wenn ich damit fahre und mache mir keinen Kopf über Sicherheit.


    Wenn ich nachher mit'm 5er Golf über die Bahn bügel bin ich 'ne Ecke schneller und darf mich auf mittlerer und linker Spur mit Leuten rumärgern die nicht nachdenken. Ich denke das birgt mehr Gefahrenpotential als mal eben mit'm Trabi durch die Gegend fahren.

  • Ob sicher oder nicht, was für eine Frage?!
    Wenn einer das Hobby Skifahren hat, kann er auch einen Unfall machen und sich das Genick brechen. Auch mit Sturzhelm. Einer mit dem Hobby Schifffahren kann ebensogut in den Fluten untergehen, auch wenn das Schiff dem neuesten Stand der Technick entspricht.
    Und wenn wir nun das Hobby Trabi haben, kann es halt passieren, dass uns einer von der Seite her erwischt und wir dann vielleicht nicht mehr Leben. Aber es gab doch mal so nene BMW der die Türe vorne hatte und keine feste Frontpartie (Modell weiss ich nicht mehr). Ich möchte ja nicht wissen, wie man da nach einem Unfall aussieht...