Radhausschalen ersetzen

  • :winker: Ich gedenke meine Radhausschalen am 601 gegen welche aus Kunststoff zu ersetzen. Hat jemand damit erfahrungen gemacht, oder ne ahnung welche in etwa passen? :hä:
    Danke für eure Tips!!! :top:

  • Wie jetzt - Radkästen aus Plaste? Wie soll das gehen?


    Oder meinst du nur Kunststoff-"Innenkotflügel" als Spritzschutz?


    Ich hatte mal einen Satz Kunststoff-Halbschalen aus DDR-Produktion. GFK-laminiert.
    Hat irgendeine Hinterhofbude wohl mal gemacht, um Schnellreparaturen auszuführen. Oder aus Blechteilemangel. Aber wirklich ersetzen kann man die Radkästen nicht durch Kunststoff - immerhin bilden sie einen Teil des Karosseriegerippes und haben auch stabilisierende Aufgaben im Bodenbereich. :zwinkerer:

  • :winker:Ja, meine nur den Innenkoti als Spritzschutz.
    Hauptsächlich geht es mir darum die ständig Rostende verbindung zwischen Koti und Radhausschale langlebiger zu machen. Wenn aber die Radhausschale eine zum teil wenigstens tragende Konstruktion ist, werde ich mir das besser nochmal überlegen. Vielleicht auch nur eine viertelschale aus Kunststoff zu nehmen. Oder wäre es sinvoll einfach kunststoff an das vorhandene blech anzubringen, mit Nieten oder ähnlichem?

  • Das brauchst Du alles nicht, denn der Knackpunkt ist ein anderer:


    Ab Werk wurde zwischen Radkasten (Blech/Viertelschale) und Kotflügel (Duroplast) nur unzureichend abgedichtet. Zwischen Blechkante und Kotflügel war gar kein Kleber, denn der wurde viel weiter oben an der glatten Außenseite der Viertelschale aufgetragen.
    Dadurch dringt Wasser in den Zwischenraum zwischen Plaste und Blech ein und die Viertelschalen faulen von innen weg.


    Dieses Problem kann man aber ohne Schwierigkeiten und langfristig beheben. Pappen 'runter, Viertelschalen ggf. schweißen.
    Danach die Radkästen schleifen, grundieren und lackieren - mit richtigem Decklack. (Ab Werk wars Blechgerippe ja nur grundiert - dort gehts schon los...denn der beste Rostschutz ist Lack :zwinkerer:)
    Und danach die Pappen mit PU-Karosseriekleber (Sikaflex221) wieder ankleben und dabei die ganze Kante richtig abdichten. Kleber wird auf der Innenseite des Kotflügels großzügig aufgetragen - richtig in die Rundung am Radausschnitt hinein. Und wenn die Pappe wieder dran ist (oben schrauben, unten nieten und natürlich rundum kleben) wird die Kante Viertelschale/Pappe nochmal von außen richtig abgedichtet. Bis in die unteren Ecken muß alles wasserdicht sein.
    Hinterher von innen gründlich konservieren (z.B. mit Mike Sanders Fett), sodaß das Fett innen zwischen Kotflüghel und Radschale möglichst bis hinunter zum Kleber läuft.


    Damit dürftest Du richtig Ruhe hineinkriegen. Rostende Viertelschalen liegen zu 99% am Herstellerwerk und dessen Schnellemachfix-Methoden. :zwinkerer:

  • Bin da auch grad dabei was zu machen. Hab jetzt neulich einen von den hinteren Kotflügeln abgenommen und eine Hälfte von der Viertelschale ist rostig.Ist aber noch "dick" und fest. Also man kann nich so mitn Schraubenzieher durchstechen oder dergleichen. Mein Plan war jetzt erstmal abschleifen und lackieren. Die Oberfläche ist aber wie ne Mondlandschaft und lässt sich furchtbar schlecht rostfrei machen. Ich hab n bissl Angst dass ich zuviel schleife und die Viertelschale dann evtl zu dünn wird...
    Hab ich da was zu befürchten? Oder kann ich gemütlich weitermachen?


    Ersetzen wäre sicher ne Möglichkeit, jedoch kann ich nicht schweißen und kenne hier auch niemanden, da ich erst 9 Monate hier wohne...

  • nimm einen drahtbürstenaufsatz für die bohrmaschiene aus dem baumarkt.
    damit kriegst du den rost prima weg, auch aus den poren der "mondlandschaft", ohne das blech unnötig ab zu tragen.


    wenn alles weg ist musst du schaun wie dick das blech ist, aber bei mir ging es so sehr gut.

  • jaja, mit dem drahtaufsatz binich schon die ganze Zeit am machen.
    Allerdings sind da heute immer mehr kleine Löcher aufgetaucht. :traurig:
    Und als ich den Ktoflügel auf der anderen Seite entfernt habe - :staun: das sieht ja noch schlimmer aus.
    Also werd ich wohl beide wechseln. Mal sehen was mich vorne dann noch erwartet :verwirrter:
    Macht es n großen UNterschied vom Aufwand her, ob ich nur die Viertelschalen oder komplett wechsle?


    So, jetzt brauch ich nur noch n (Trabi-Erfahrenen) Schweißer am Bodensee :traurig:


    Übrigens hatte ich solche Gummis über der Kante vom Bodenblech rechts und links vom Radhaus. Die gibt es doch sicher noch im Handel irgendwo? Kann mich nicht entsinnen die schonmal gefunden zu haben...

  • Zitat

    Original von blue601
    nur viertelschalen ist natürlich einfacher. wenn du das alles ordentlich vorbereitest kann die dir jeder anschweißen, der braucht keine trabi-Erfahrung ;)


    Ja ich hab inzwischen auch schon begriffen. :zwinkerer:
    Nachdem ich grad noch die restlichen Kotflügel und das DAch und noch so einiges mehr abgebaut habe, hab ich mich mal n Moment vor nen hinteren Radkasten gesetzt und mir das mal verinnerlicht...
    Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig kapiert. Man muss also sozusagen an dem ersten "KNick" der Radschale (von aussen Gesehen) sauber ausflexen und dann da wieder ansetzen, ja? :hä: Also eben das erste Viertel der Schale wenn man davor sitzt/steht


    Vorne machts bei mir erstmal n besseren Eindruck. Mal sehen was das schleifen noch so ergibt :verwirrter:

  • Ich kenne deinen persönlichen finaziellen Spielraum nicht, aber ein MIG/MAG Schweißgerät aus dem Baumarkt so im 250-300€ Bereich plus ne Gasflasche bringt dich schon ein ganzes Stück weiter. Vielleicht kannst du ja sowas auch irgend wo ausleihen, wenn du weißt das du es nicht öfter brauchen wirst.


    Um nur Viertelschalen anzusetzen gibts zwei Möglichkeiten. Auf Stoß oder Überlappend. In beiden Fällen legst du einfach das Reparaturblech auf die alte Schale auf und malst dann an der Kante nach. Dann flext du um auf Stoß zu arbeiten genau an der Line ab oder eben 1-2 cm darunter um überlappend zu arbeiten.


    Nun wenn du geflext, entgratet und alles metallisch blank gemacht hast, legst du die neue Viertelschale an, die du vorher komplett vom schwarzen Transportlack befreit hast, und punktest sie erstmal mit zwei bis drei Punkten fest. Du kannst dann zur Sicherheit ob alles gerade ist mal den Kotflügel auflegen um zu schauen ob es past. wenn nicht kannst die zwei drei Punkte nochmals lösen und alles neu ausrichten.


    Wenn alles past punktest du sie an mehreren Stellen an und schweißt sie dann durch.


    Überlappend ist die einfachere und auch meist verwendete Art. Du must dabei auch nicht unbedingt eine Naht durchziehen. Es reichen auch viele Punkte, nur must du hinterher beide entstandenen Stöße sauber versiegeln mit Karosseriedichtmasse und später noch Grundierung und unten U-Schutz und innen Lack daruf.

  • Sehr ausführlich...Dankeschön!


    Nee, da ich grad arbeitslos geworden bin is n Schweißgerät jetzt nicht drin.
    Ausserdem wollt ich dann meine ersten Schweißversuche auch nich grad an der Pappe machen. Weiß nich, ob dem kleinen das so gut tut :augendreh:


    Mit der Anleitung komm ich aber sicher schon n Stück weiter. Ostern kommt n Kumpel vorbei der hat immerhin schon den einen oder anderen Punkt geschweißt. Vielleicht mach ja da was.
    Hab eigentlich auch n professionellen "zur HAnd", aber der is 800km weit weg. :heuli2: Man sollte seine Heimat und Freunde halt nicht verlassen :traurig:


    Nebenbei: Is das wechseln des "Heckblechs" auch so einfach? Denn das muss auf jeden Fall auch!


    Jedenfalls Danke für die Hilfe!