Welches Fett für Blattfedern

  • Das ist Quatsch, die linke bzw rechte Seite der Federn machen unabhängig von einander ihre Arbeit, nämlich einfach nur Federn.

    Sind aber miteinander über die Blattfeder verbunden, ein Stabilisator wird ja durch die Wankbewegung, sprich durch das Einfedern eines Rades tordiert. Da beide Räder über den Stabi miteinander verbunden sind. Dadurch wird dann das gegenüberliegende Rad vorgespannt, was der Wankbewegung entgegen wirkt.

    Ähnliches passiert auch mit der Quer eingebauten Blattfeder, wenn ein Rad eingedrückt wird, wird das andere durch die verbundenen Lagen der Blattfeder auch vorgespannt.

    Zwar nicht zu 100% so wie wenn ein Stabis verbaut ist.

  • hog3-17 : nach deiner Darstellung müsste dann aber die Querblattfeder die Seitenneigung eher verstärken als verringern, wenn die beiden Federhälften sich tatsächlich in der von dir beschriebenen Weise gegenseitig beeinflussen würden.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • hog3-17 Ein Stabi ist Elastisch drehend gelagert, kann somit Kräfte von eine Seite auf die andere übertragen, die Blattfeder ist mittig Starr mit den Hilfrahmen verbunden, da gibt es keine Kraftübertragung von eine Seite auf die andere.


    Atomino. die Stoßdämpfer bei einer Blattgefederten Achse sind die Bauteile, die bei einen defekt am wenigsten auffallen, da die Blattfeder eine sehr hohe Eigendämpfung hat könntest du sogar ohne Stoßdämpfer fahren und würdes es kaum merken.

  • Also Du meinst, wenn der Dämpfer hin ist, fängt das Rad nicht an zu springen/zu poltern ?

    Jedenfalls sind die Dämpfer hinten <1000km und trotzdem ist es weich geworden :wacko:

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

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  • Aus dieser Sicht, fand ich das Fahrgefühl mit den trockenen rostigen Federn toll :top:

    Oder Du baust Dir eine dezent umgeschmiedete Feder und entsprechende Dämpfer ein, die Konsequenz aus dem besseren Kurvenverhalten merkst Du dann bei jedem Schlagloch dem Du nicht ausweichen kannst.


    Die Aussage bzgl. neue Feder und den damit bemerkbaren schwächelnden Dämpfern kann man mit Blick auf das Thema Federrate und Kennlinie nur bestätigen. Da der Dämpfer den Schwingungen der Straße weniger entgegen setzen kann, überträgt sich die Energie deutlich mehr auf die Feder. Bzgl. schwammiges Fahrvehalten. Stimmt deine restliche VA von der Instandhaltung her?

  • Deluxe - Was hattest Du für einen Eindruck, als Du gefahren bist, auch wenn Du mehr auf den Motor geachtet hast ?


    1/10V8 - bei Kopfsteinpflaster z.B. ist mir kein wesentlicher Unterschied aufgefallen. Neue Feder ist nicht drin, nur mit Öl eingesprüht.


    Was ich meinte, daß er in den Kurven mehr seitlich weg nickt.

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  • Ich war wg der Aussage schwimmende Fahrgefühl etwas skeptisch geworden, da kann ja vieles mehr dran hängen. Ich finde die geringere Kurven Neigung dank meiner VA/HA-Kombination sehr angenehm, werde da aber auch noch die Dämpfer an der HA tauschen.

  • Was Atomino beobachtet hat, ist tatsächlich die schon mehrfach angesprochene Eigendämpfung:

    die ist bei rostiger Feder sehr hoch

    und bei gut geölter/gefetteter Feder eben niedriger. Im direkten Vergleich sicherlich auch spürbar...

    Atomino. die Stoßdämpfer bei einer Blattgefederten Achse sind die Bauteile, die bei einen defekt am wenigsten auffallen, da die Blattfeder eine sehr hohe Eigendämpfung hat könntest du sogar ohne Stoßdämpfer fahren und würdes es kaum merken.

    Wir hatten das seinerzeit tatsächlich mal ausprobiert:

    Probefahrt auf ein und derselben Strecke, zuerst mit alten Dämpfern, dann mit kpl. ausgebauten und schließlich mit

    4 nagelneuen "Q extra" Stoßdämpfern a 49.90 Ostmark (die der Kunde unbedingt haben wollte, obwohl seine alten Dämpfer noch völlig okay waren).

    Der Unterschied im Fahrverhalten und Straßenlage war marginal. Die Blattfedern dämpfen sich schon recht ordentlich selber... ;)

    Also Du meinst, wenn der Dämpfer hin ist, fängt das Rad nicht an zu springen/zu poltern ?

    Das tritt vor allem bei schraubengefederten Achsen deutlich spür- und sichtbar auf, eben wegen des Fehlens der Eigendämpfung.

    Darum wirken sich schwächelnde und defekte Stoßdämpfer beim Trabant mit Schraubenfeder- HA auch spürbar aus und führen wohl manchmal zu der (m.E. falschen) Aussage, dass diese HA-Federung "schlechter" sei.

  • Moin,


    also ich habe mir nochmal alles durchgelesen. Ich mache das nun folgendermaßen: Ich zerlege die Feder wieder und wasche dieses Förch Blattfederspray mit irgendeinem Lösungsmittel ab (ein Tropfen Benzin beim Tanken hinterließ bereits eine blanke Stelle auf der Feder). Dann entferne ich den entspandenen Rost zwischen den Lagen nochmal mit N-Keks. Ja, das wird dann da sehr blank und glatt. Aber ich finde Rost hat da nichts zu suchen. Sicherlich würde er der Eigendämpfung zuträglich sein, aber das Federverhalten mag ich ungern vom Korrosionsgrad abhängig machen. Das ist mir zu wild. Der Aspekt, dass so der Schmierstoff nicht wirklich gut haften wird, leuchtet mir aber ein. Daher bearbeite ich die Oberflächen am Ende wohl noch mal mit einem Drahtbürstenaufsatz (quasi wie der Kreuzschliff beim Zylinder). Und dann werde ich es wohl mal mit der Graphitlösung versuchen. Dass scheint mir hier der vielversprechendste Vorschlag. Zwar gibt es hier und da noch alte DDR-Lagerware davon zu kaufen, aber ich habe keine Lust mir 30 Jahre alte Flaschen zuschicken zu lassen. Das geht doch nicht gut. Ich habe das hier gefunden: https://www.amazon.de/dp/B016ON7JRS Das wirds wohl auch tun. Einwände? Verbesserungsvorschläge? Ansonsten vielen Dank für all die Beiträge und Anregungen!


    Gruß, Felix

  • Wenn du sie auseinander machst würde ich zwischen die Lagen Molybdendisulfidpaste machen. Die Grafitlösung ist dann für später zur Nachbehandlung im eingebauten Zustand.

  • Habe ich mir immer selbst gemacht. Mit Fett und Molybdenpulver.

  • FelixBRB


    Viel Spaß beim runter waschen des Föchspray, das Zeug ist hartnäckig. Ich denke aber auch, dass Du das mit den anderen Mitteln überarbeiten kannst, da es ja als Film auf der Oberfläche verbleibt.

  • MoS2 - das ist doch das Zeug was alles schwarz färbt :dududu:

    Na dann viel Spaß bei den frei liegenden Federn. :grossauge:

  • Grafitlösung macht auch schwarz. Das Molybdendisulfid soll ja auch nur zwischen die Lagen. Von außen kann man was anderes nehmen.

  • Wenn die Federn so richtig rumschmatzen, sehe ich schon die ganzen kleinen Sprinkel, die mit dem Wischen zu Schlieren werden, für immer.

    Das Grafitzeug dagegen färbt meines Wissens nicht.

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  • Da bist du aber im Irrtum, Grafit ist schwarz und Molybdendisulfid ist grau.

  • Grau, Dunkelgrau, Anthrazit, auf jeden Fall habe ich mit den Färbeeigenschaften dieses Zeugs schon Erfahrung gesammelt.

    Nur in geschlossenen System verwenden, Antriebsmanschetten z.B. :grossauge:

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  • Da sprinkelt nix rum, du sollst ja die Federlagen auch nur auf den Berührungsflächen dünn fetten, es soll ja nicht an allen Seiten raussuppen.


    Die Federn die Ich hier vor Ort bei Feder Bischoff aufarbeiten lassen habe, wurden Zerlegt und gestrahlt, nach dem Sprengen wurden die Blätter im Ölbad abgeschreckt, diese Ölung reicht schon nach den Zusammenbau für einige Jahre.


    Man kann die Feder auch mit Zwischenlagen aus Hartgewebe komfortabler und Wartungsfreundlicher machen, da das Hartgewebe das Öl aufsaugt und somit immer Schmierung vorhanden ist.