Sparvergaser = frühzeitiger Motortod durch abgemagertes Gemisch??

    Na Ihr macht mir ja Mut...! :zornig:


    Normalerweise beschäftige ich mich mit BMW-Sechszylindermotoren. Wenn man die nach 25 Jahren und 400.000km aus ner alten Scheune zieht, dann dreht man sie mal durch, wechselt Zündkerzen, Zahnriemen (soweit vorhanden), Öl, Ölfilter und Kühlmittel, stellt die Ventile ein und startet sie dann. Dann schaut man noch, ob irgendwo Wasser rausläuft und lauscht, ob es zu sonderbaren Geräuschen kommt. Und wenn dann alles i.O. ist, dann steht einer längeren Reise aller Erfahrung nach nichts im Wege.


    Aber wenn ich Eure Ausführungen jetzt richtig verstehe, muß man Zweizylinder-Rasenmäher - äh, sorry - Trabant-Motoren unbekannten Zustands vor ihrer Benutzung erst mal zwingend in alle Einzelteile zerlegen und mit der Lupe durchs Gewölle kriechen, um Kurbelwelle und Pleuellager auf ihren Zustand hin zu kontrollieren, da man sonst ein hohes Risiko kapitaler Motorschäden eingeht, weil man von außen nix erkennen kann?


    Alter...! :verwirrter:


    Und ich hab gedacht, die alte Ost-Technik wäre EINFACHER gewesen als unser Westkram. Also entweder Ihr übertreibt schamlos, oder ich habe echt keine Ahnung, auf was ich mich da eingelassen habe.


    Entfernt erinnert mich das an den Artikel einer Oldtimer-Zeitung über Dnepr-Motorräder, die als inlands- oder Export-Modelle geliefert wurden. Da hat sich wohl in Deutschland mal ein Export-Kunde beim Importeur über die gruselige Qualität beschwert. Der Importeur erklärte ihm dann, das wäre ja noch gar nichts. Er solle mal zur Fabrik nach Kiew fahren und dort ein Motorad für den inländischen Bedarf abholen. Da wären die Fußwege rund um die Fabrik regelmäßig von Motorrad-Käufern belegt, die ihre (fabrikneuen!) Dneprs erst mal von Grund auf im Freien zerlegen und alle Lagersitze und Ventilschäfte mit Sandpapier nachschleifen. Mir ist beim lesen echt das Gebiss rausgefallen... :uglyhammer:


    Schätze, ich werde als erstes mal den 500er-Motor von 61 komplett zerlegen, weil ich's mir bei dem nun wirklich nicht leisten kann, wenn er das von selbst macht. Der steht ja auch etwas länger, als der - eigentlich fast neue - 89er-Hyco-Motor, um den sich die Diskussion hier eigentlich drehte.


    Späne im Nadellager. *grusel* Echt ne fiese Nachtvorstellung hier...


    Grüße, Tom

    tom

    Zitat

    Wenn man die nach 25 Jahren und 400.000km aus ner alten Scheune zieht, dann dreht man sie mal durch, wechselt Zündkerzen, Zahnriemen (soweit vorhanden), Öl, Ölfilter und Kühlmittel, stellt die Ventile ein und startet sie dann. Dann schaut man noch, ob irgendwo Wasser rausläuft und lauscht, ob es zu sonderbaren Geräuschen kommt.


    Also bei so ner Laufleistung würde ich wenn ich ein solches Kfz besitzen würde schon den Motor zerlegen und auf Verschleiß prüfen :meckerkop:
    Außerdem sind sicherlich auch viele Fahrwerkskomponenten hinüber.


    Zitat

    Trabant-Motoren unbekannten Zustands vor ihrer Benutzung erst mal zwingend in alle Einzelteile zerlegen und mit der Lupe durchs Gewölle kriechen, um Kurbelwelle und Pleuellager auf ihren Zustand hin zu kontrollieren, da man sonst ein hohes Risiko kapitaler Motorschäden eingeht, weil man von außen nix erkennen kann?


    Besser iss dat! :top:


    Zitat

    Also entweder Ihr übertreibt schamlos, oder ich habe echt keine Ahnung, auf was ich mich da eingelassen habe.


    Das kannst Dir raussuchen ich halt mich zurück. Sonst gibts wieder :blabla:


    Zitat

    Schätze, ich werde als erstes mal den 500er-Motor von 61 komplett zerlegen, weil ich's mir bei dem nun wirklich nicht leisten kann, wenn er das von selbst macht.


    Mach das mal sehen was Dich erwartet sicherlich ne verschlissene Kurbelwelle.
    Wegen der Zylinder kannste ja meinen vermittelten [lexicon]PN[/lexicon] Kontakt nutzen er ist froh wenn die Dinger weg sind.




    oldtimerfreund

    Ein Oldtimer ist wie die Freundin Deines besten Freundes, Du kannst Sie ansehen, ja bewundern aber bitte nicht berühren!

    hallo Tom,
    glücklicherweise kann ich nicht mit den Erfahrungen der Mitschreiber aufwarten, denn ich habe das spontane Ableben eines Trabantmotors noch nie miterlebt. Ich hatte mal einen, der mir sagte, dass sein Einsatzwille die nächste Zeit zwar noch übersteht, jedoch langsam nach erfolgter Implatation in die Reha will...
    Wenn du so erzählst, glaub ich bei deinem Motor ist das auch so. Alt ist er und 9 liter Verbrauch hat er. Der Verbrauch liegt aber evtl auch daran, dass du dem doch leistungsmäßig schwachen Motor keine Zeit gibst und evtl. schnell die Maximalgeschwindigkeit erreichen willst. Viele, die mal meinen Trabi fahren wollen kennen nur Vollgas oder Bremse. Mit ein Grund, warum ich ihn nicht verleihe. Auch mit weniger ( jerdoch nicht zu wenig) Gas kommt der Trabant fast an seine Höchstgeschwindigkeit...nur später. Wer mit Seriengerät voll durchtritt verschenkt Kraftstoff.


    Überhole (oder lass es machen) den Motor, der dir am wichtigsten ist zuerst und geh dann an den nächsten...


    So würd ich tun....

    Naja, so ein gemeiner 4-Takter hat auch ne etwas längere Lebenserwartung und weit weniger Verschleiß wie ein gemeiner 2-Takter.
    Und ganz ehrlich, schick dein Motor einfach zum regenerieren und freu dich hinterher über ein Motörchen, das auch ein paar km laufen wird..^^
    Selber machen ist in Anbetracht der Einzelpreise der Bauteile (gut über 350€) imho fast sinnbefreit, da ohne entsprechende Erfahrung die Gefahr, irgendeinen kleinen Fehler zu machen, weit höher ist als einen Fachmann dran zu lassen für nichtmal 400€...


    MfG Björn

    Zitat von oldtimerfreund


    Besser iss dat! :top:

    Ja weiste, DAS ist ja eben immer die Frage! So wohlhabend bin ich auch nicht, als daß ich alles sogleich auf's feinste restaurieren würde oder könnte. Da muß ich schon gewisse Prioritäten setzen. Und wenn ich das tue, fange ich halt nicht gerade mit dem (wertlosesten?) Plunder an...


    Aber sei's drum, es ist wie immer bei den Restaurierern: Die kriegen sich ja seit jeher in die Haare, WIE man ein Auto nun richtig restauriert. Drei Leute, vier Meinungen. War immer schon so. :zwinkerer:


    Grüße, Tom

    Wenn der Motor nicht gerade fest ist...
    Ich hab sie immer gestartet, z.B. auch einen Framo mit WabuMotor nach 18 Jahren im Garten, und keine kapitalen Motorschäden gehabt!
    Irgendwie laufen die Motoren immer und jeden Motor aufmachen?
    Da kann ich ja gleich einen neuen einbauen...
    Erstmal schauen obs läuft (Im Zweifelsfall über Nacht Öl oder Bremsflüssigkeit rein,
    aber in den Ansaugstutzen bzw. die Auslassöffnungen wegen der Drehschieber die gerne festrosten)
    und dann:
    Never change a running system!!!!!!

    !!!6Volt,Unterbrecher,Scharniergelenke!!!



    ...und mattschwarz gerollt

    Bei Motoren die 5, 10 oder 20 Jahre stehen gilt wohl eher der Spruch: "Always touch a not running System". :top:
    Denn von running kann ja wohl keine reden sein. :augendreh:

    2Stroke, Because one stroke isn't enough and four strokes waste two (many). :grinser:
    Motoren laufen fast immer, nur wie sie gehn ist eine ganz andere Frage. :zwinkerer:
    "...dafür, was wir alles getuned haben, läuft der Motor noch relativ gut..." :grinser:


    Schnellster Zweizylinder-Trabant Anklam 2008

    Um mal aufs eigentliche Thema zurückzukommen:


    Ich bin gerade in einem Gewissenskonflikt. Ich habe mit einem Teilehaufen einen nagelneuen, unbenutzten und originalverpackten 28 H1-1 E erstanden, mit Garantiekarte.
    In die Vitrine stellen? Auf Ebay verhökern? Oder an meinen nagelneuen Motor im 89er bauen?


    Ich bin zwei Jahre zuerst mit einem 28 HB 4-1 gefahren, bis dieser kaputt war und habe dann auf 2-7 umgestellt, der immer quadratisch-praktisch-gut funktioniert hat...Aber das war auch immer gebrauchter Motor mit gebrauchtem Vergaser etc.!
    Gruß,
    Freddy

    ich fahre auch den 2-7 und bin relativ zufrieden damit. Klar ist aber auch, dass eben gerade der 1-1 dazu gemacht worden ist, etwas sparsamer zu fahren. Verstanden habe ich auch, dass der 1-1 schwieriger einzustellen ist, jedoch der "modernste" Serienvergaser ist.
    Wie schon oft hier geschrieben glaube ich auch, dass es einige Trabifahrer gibt, die erstandene Vergaser einfach anbauen und dann denken es muss jetzt gehen. :augendreh: Ich habe bisher noch keinen Vergaser angebaut und war mit dem Ergebnis zufrieden. Ich musste immer einstellen. Gerade weil ich immer die Originalbedüsung gefahren bin.
    FREDDY
    Ich würde den 1-1 ordentlich einstellen ( versuchen ) und an den 89 schrauben. Vitrine geht auch noch! :grinsi:


    ...und bevor du ihn verhökerst, mach mir bitte ein Angebot, was du haben willst..ich würde ihn probieren wollen! Ich hab nämlich keinen.


    gruß olaf

    Moin,
    mir hat ein KFZ-Meister mit langjähriger Trabierfahrung erzählt,
    daß der "Sparvergaser" nur bei langen Autobahnfahrten Probleme macht,
    weil bei gleichmäßigem Gasgeben (Gaspedal gerade so,daß er nicht langsamer wird aber auch nicht schneller wird)
    das Gemisch immer magerer wird.
    Und nach einer Weile ist der Motor dann fest.

    !!!6Volt,Unterbrecher,Scharniergelenke!!!



    ...und mattschwarz gerollt

    Einmal editiert, zuletzt von Gernot ()

    Das gilt übrigens für alle Vergaser. nicht nur den H1-1.
    Dieser Effekt tritt auch bei Dauervollgas und gleichbleibender Geschwindigkeit auf. Deshalb sollte man mit wechselnden Drehzahlen und Lasten fahren.


    beim H1-1 ist es deshalb gefährlicher da dieser im Teillast von Werk aus recht mager abgestimmt ist. da kommen dann zwei effekte zueinander


    Gruß 2TViper :2tviper:

    2Stroke, Because one stroke isn't enough and four strokes waste two (many). :grinser:
    Motoren laufen fast immer, nur wie sie gehn ist eine ganz andere Frage. :zwinkerer:
    "...dafür, was wir alles getuned haben, läuft der Motor noch relativ gut..." :grinser:


    Schnellster Zweizylinder-Trabant Anklam 2008

    zum kollegen mit dem bmw muss ich sagen: der große, leistungsstarke 6 zylinder wurde sicher nie so aof an der leistungsgrenze bewegt wie der kleine 26psmotor vom trabi. deshalb ist der nach 400000 auch noch so super (genau weis man das aber auch erst nach dem vermessen. der öldruck mag viel spiel ausgleichen)
    was mit einem trabimotor in den jahren nach der wende alles passiert ist weis man nicht. wurde viel schund betrieben damals.


    zum thema. ich fahre seit ca 70000 km sparvergaser, eigentlich fahr ich schon immer sparvergaser. und ich hatte nie ein problem damit. der geht auch auf der autobahn bei langstrecke einwandfrei. hat in den alpen ausreichend leistung. ich achte halt bei langstrecken auf lastwechsel

    Ich suche S50/ S51 Papiere / Typschild. das älteste gewinnt, bitte per PN anbieten

    Also ich habe in meinem 86 kombi erst den 1-1 gefahren musste dann wechseln da der Vergaser nicht mehr mit machte.
    Habe dann auf Blockvergaser gewechselt und viel besser im Gas anzug beschleunigung etc finde den Block auch besser ! :thumbup:


    brauchte zwar dann knapp 9-10 Liter auf 100 kilometer auf egal ^^

    Ich bin Billig ? na und ..und DU bist gratis !

    Ich fahr bei meiner 70er Limo auch einen Blockvergaser den 2-9 so weit ich mich jetzt erinnern kann, aber der Verbrauch ist schon unterirdisch mit 10Litern :thumbdown:

    Zitat

    brauchte zwar dann knapp 9-10 Liter auf 100 kilometer auf egal


    10l Verbrauch,mit einem Serienmotor?so viel verbraucht mein sportlicher Rennmotor
    Der Serienmotor sollte um die 7l im Verbrauch liegen,10l deutet auf verschlissenen Motor oder falsche Einstellungen hin!

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

    Dann muss ich wohl doch mal ran und Zündung + Vergaser einstellen.... ich dachte so ein Verbrauch sei mehr oder weniger normal

    Was passiert eigentlich, wenn auf einer Landstraße über 50 km nur 90km/h erlaubt sind? Abstellen und auf den Bus warten?

    und wo ist da jetzt der Sinn der Frage?

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

    Wie wärs mit Lastwechseln?
    100-Rollenlassen-80-100-Rollenlassen-90.


    Wem das zu mühsam ist-> Blockvergaser (Oder Teillast anreichern)