Getrenntschmierung

  • Hallo zusammen!


    Hat jemand Erfahrungen oder Ideen zur Getrenntschmierung vom Zweitaktmotoren wie des 601? Mir geistert da seit Monaten ein Gedanke im Kopf herum. Vor vielen hundert Jahren gab es mal Öleinspritzung in solchen Motoren. Um die Jahre 1930 - ?



    Heut gibt es sowas für Außenbordmotoren, aber solche Ölpumpen muß es doch auch einzeln geben. :hä:

    :top::top::top:El Marcel


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  • Hallo Marcel


    Meinst Du, das mann dann im Trabi dann nur noch in den Tank das Benzin einfüllt und in einen zweiten kleineren das Zweitaktöl ?


    So etwas kann ich mich entsinnen, gab es glaube ich mal bei Yamaha ich glaube es war eine RD 50


    Gruß Christian

  • Ja an der RD Yamaha war das so über die KW angetrieben.


    Getrenntschmierung sollte nicht das Problem sein. Im Osten haben auch daran gebastelt. War nur irgendwann wie immer zu teuer.
    In einem Buch war auch mal Foto drin vom 3 Zy. Mot. mit sowas. Da saß der Tank übern Krümmer damit das Öl schön warm wird und über den Keilriemen erfolgte der Antrieb.


    Aber selbst wenn man sich sowas baut, ich hät viel zu viel Schieß das das mal austeigt(warum auch immer) und da reichen 50 km wenn du ohne Öl fährst und es kann dir dann schon ein KW Lager zerlegen oder schlimmer.


    Im Prinzip brauchst du nur eine Pumpe die über den Keilriemen mit angetrieben wird und eine entsprechende Vörderleistung bringt. (Muß man mal ausrechnen) Geht sicher auch elektrisch dann ist es aber nicht Lastabhängig. Es sei den man ist son Elektronikfreak und macht das Lastabhängig an der E-Pumpe über das Signal der Funken...quasi DZM gesteuert.


    Dann einfach nen kleinen Stutzen in den Ansaugstutzen hinter den Vergaser und auf jeden Fall sowas wie ein Mäusekino, nicht um zu sehen wieviel durchgeht sondern um ne Prüfung zu haben das Öl durchgeht. Und sollte das Gerät dann merken das kein Öl durchgeht, warum auch immer (z.B. Pumpendefekt) dann am besten so geschaltet das es gleich die Zündung unterbricht damit du es a.) reparieren kannst oder b.) falls keine Möglichkeit zum reparieren ist das du es brücken kannst und dann wie gewohnt das Öl dem Sprit via Tank bemischt.

  • Getrenntschmierung wurde bei Zweitaktmotoren im Pkw Bereich u.a. bei DKW eingesetzt.Dort hast Du eine Drehzahlabhängige Förderpumpe die den Schmierstoff separat fördert.
    Sehr wenige 311er die in den Übersee-Export gegangen sind hatten das System in fast gleicher Bauart wie bei DKW drin.
    Um genauer zu sein wurde die Getrenntschmierung u.a. auch im DKW 1000 Sport Coupé gefahren.
    Ich glaube es gab auch den polnischen Syrena ein ähnliches Schmiersystem.
    Im Motorradbereich wurde bei MZ im Motorsport auch Getrenntschmierung genutzt.
    Was versprichst Du Dir von der Schmierung wenn man fragen darf?

    Wer anderen ein Grube gräbt,heisst Grubenfred

  • Sowas gab es serienreif - schon 311er/312er Wabus wurden wohl auf einigen westlichen Exportmärkten mitunter so verkauft (wenn ich mich recht erinnere, ist eine solche Anlage vor einiger Zeit sogar mal bei e-Bucht oder Omoma drin gewesen). Pumpenantrieb war hier wohl über Keilriemen (nicht sonderlich pannensicher, also...)
    Meines Wissens hatten auch späte West-DKW/Auto-Union 2Takt-PKW derartige Anlagen drin.
    Ob das allerdings noch irgendwelche Vorteile (z.B. in umweltmäßiger Sicht) bringen würde, wage ich zu 1:50-Zeiten eher zu bezweifeln. Das ist auch wieder so eine Sache, die dem 2-Takter seinen entscheidenden Vorteil (größte Einfachheit, wenig Bauteile) nimmt. Und ob ich das Öl nun (bei Selbstmischung) in einen Extra-Behälter oder eben gleich in den Tank kippe, macht ja auch nicht gerade DEN großen Fortschritt aus, finde ich. Zumal ich - solange es noch möglich ist - sowieso "fertig" tanke, an meiner Stamm-Mix-Säule. :zwinkerer:


    (der Bullenbeißer war fixer... :grinser:)

  • So etwas gab es auch für den 353 Wartburg. Zu finden


    hier mit etlichen Bildern.


    Ein Vorteil wäre zum Beispiel, dass man eine Standheizung (Webasto o.ä.) Verbauen kann die sich aus dem großen Haupttank bedient. Außerdem ist das denke ich die Vorstufe um einen 2 Takter auf Gasbetrieb umzubauen. Irgendwie habe ich im Zusammenhang mit Marcels Gas 1.1er mal gelesen dass es wohl auch für 2 Takter möglich wäre, wenn auch entsprechend Aufwendig.


    Träummodus


    601 er mit 353 Motor Standheizung und Gasanlage.


    /Träummodus

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  • Wollte mich auch wieder mal zu Wort melden.


    Generell sind die meisten genannten System ein und das Selbe. Man spritz Öl ins Kurbelgehäuse, was letztendlich Ölnebel bildet und dadurch die Teile schmiert. Leider verbindet sich ein Teil des Öles mit dem Kraftstoff und bildet damit wieder ein (wenn auch weniger fettes) Benzin-Öl-Gemisch. Dadurch, dass man reinen Sprit vom Vergaser zuführt kann das dann auch zu Ölabwaschungen an der Buchse führen. Diese Problem ist mehr oder weniger aus den alten (vor GDI und FSI) direkt einspritzenden Benzinmotoren bekannt. Die Lösungen hier waren in der Weiterentwicklung günstiger Luftbewegungen in den Motoren.
    Öleinspritzung ins KW ändert leider nichts am Fakt der schlechten Umweltverträglichkeit von 2-Taktern. Die genannten 2T Außenborder sind teilweise große Dreckschleudern, da das Abgas manchmal mit dem Kühlwasser hinten rausfließt. Abgas kann auch als Pumpe zum Entwässern des Bootsinnenraumes genutzt werden.
    Naja, so weit zu den schlechten Seiten. Frage also wie lösen.
    Wenn ich mich recht erinnere hat irgend jemand mal eine Nut in den Zylinder gefräßt, natürlich nicht gerade, sondern leicht wellig, wegen der Kolbenringe. Die Nut lag aber immer noch unterhalb des oberen Ringes. Eine Ölpumpe (Zahnradtyp) lieferte das Öl in sehr kleinen Mengen durch 2 kleine Kanäle zur Nut. Das Öl, dass zu viel war lief in eine Nut im Kolben (ähnlich Ölabstreifring beim 4Takter) und von da durch Kanäle zum oben Pleuelauge. Das untere Pleuelende wurde durch eine gebohrte Kurbelwelle mit Öl versorgt. Sprich man bohrt von der Seite zur Kurbelwange und danach schräg durch die Wange zum Kurbelzapfen. Die Lager kann man ählich mit Öl versorgen.
    Das Ganze hat es nie übers Versuchsstadium gebracht, wegen der Kosten. Ich denke mal das Bohren kann Problem machen, aber alternativ könnte man auch Löcher errodieren.
    Noch ein paar Bemerkungen zum Schluß. Als weiteren Vorteil der Getrenntschmierung kann man auch eine bessere Verbrennung verbuchen. Da das Öl sich nur ungern vom Sprit trennt, aber auch nicht richtig brennen will ist die Verbrennung immer unvollkommen (man kann's ja auch riechen). Theoretisch sollte damit auch das Drehmoment etwas ansteigen. Ob's so ist ???
    Die MZ-Export Modelle hatten auch eine "Getrenntschmierung", wenn ich mich aber richtig erinnere wurde lediglich last- und drehzahlabhängig Öl zum Sprit gegeben. Irgendwie ging das schon, aber nicht so richtig. Alle, die ich kenne (MZ-Fahrer) haben auf Gemisch umgestellt.


    Ich hoffe das hilft ersmal. Sollte es noch Fragen geben, legt los. Ich versuche alles zu beantworten, so weit ich kann.


    Gruß
    Jens

  • Ist mir gerade noch eingefallen.


    Man kann auch die Leistung des Motors erhöhen, da die Schmierung nun gezielt erfolgt und nicht durch überdosieren und hoffen.


    Für Hardcore Bastler / Tuner. Versucht doch den Umbau auf Gleitlager. Dafür müssen folgende Teile geändert werden:
    - Kurbelwelle (bohren für Ölzufuhr)
    - Pleuel (für Öltransport von KW zu Kolbenbolzen)
    - Kolbenbolzen (für Öltransport von Kolbenbolzen zu Kolben)
    - Kolben (für Öltransport Kolbenbolzen zu Kolbenhemd)
    - Kurbelgehäuse (Lageraufnahmen, zusätzliche Ölkanäle)


    Für den Kurbelzapfen die KW anbohren (wie vorher beschrieben). Ein Teil des Öles wird im Lager genutzt, der andere fließt entweder an der Seite des Lagers raus oder in den Kanal im Pleuel in Richtung Kolbenbolzen. Am Bolzen angekommen wird das Lager geschmiert (Je nach Ausführung mit mehr oder weniger Ölverlust). Vom Bolzen durch einen Kanal im Kolben gehts zum Kolbenhemd, welches die Lauffläche schmiert.
    Alles was an Öl nicht genutzt wird, fließt nach unten und wird dort "abgesaugt". Funktioniert wie eine Trockensumpfschmierung.
    Die Kurbelwellenlager im Gehäuse sind weniger das Problem. Sollten aber auch Gleitlager sein, wegen der Belastungen.


    Allerdings solltet ihr etwas mehr Geld auf die Seite legen für so 'nen Umbau. Leider.


    Gruß
    Jens

  • Fraglich, ob all der Aufwand in irgend einem Verhältnis zum Nutzen stünde... :verwirrt:
    Ich stehe auf dem Standpunkt, daß man etwas genial einfaches, was eigentlich gut und recht zuverlässig funktioniert, letztenendes nicht nur "verschlimmbessern" kann. :zwinkerer:

  • Genau. :top:
    Daran darf man offen gesagt zweifeln,daß es eine Verbesserung mit sich bringt.Letztendlich wurden die Getrenntschmierungen fürs Ausland(Exportfahrzeuge)nur verbaut um dem Nutzer entgegen zu kommen.
    Damals hat doch noch kein Mensch an Umweltschutz gedacht.
    Und ob es überhaupt eine nennenswerte Abgaswertverbesserung mit sich bringt sei dahin gestellt.
    Denn ansonsten hätten sich die Systeme auf dem Markt als dann das Thema Umweltschutz größer geschrieben wurde durchgesetzt.
    Außerdem ist es ein nicht allzu kleiner Kostenfaktor der dann noch eine Rolle spielt.
    Machbar ist vieles.Getrenntschmierung,geänderte Zündanlagen,neuere westliche Vergasermodelle mit automatischem Standgas.....Abgesehen z.B. von den Vergasermodifikationen halte ich persönlich zum Beispiel das hochgepriesene aber aus Kostengründen unatraktive Zündanlagen gefriemel und Getrennschmierung auch für eine Verschlimmbesserung des ganzen.
    Man kann dadurch auch rustikale und in dieser Hinsicht zuverlässige Technik unzuverlässig machen. :zwinkerer:

    Wer anderen ein Grube gräbt,heisst Grubenfred

  • Hallo,


    bin Neu hier und muss erstmal was zu getrennt schmierung anmerken.
    In einer bekannten Oldtimer Zeitung ich glaub es war die Oldtimer Markt hatt ein Besitzer eines DKW F102 oder war es ein Audi,eine Getrenntschmierung im Fahrzeug gehabt er fuhr mit einem Mischungsverhältniss von 1:100 der vorteil war wohl der das sich der Auspuff nicht so stark zugesetzt hatt und der kostenfaktor natürlich auch etwas günstiger gekommen ist.Seine Maschine war auch leicht Modifiziert was die leistung anbelangt wie hoch die war weis ich jetzt nich aber sie war doch etwas höher als Serie. Die Getrenntschmierung war im "Westen"wie im "Osten" nicht gerade für Zuverlässigkeit bekannt deshalb wurde in beiden Deutschen Staaten und den jeweiligen Exportmärkten die Systeme von den Nutzern kurzerhand deaktiviert und zur Mischungsschmierung übergegangen.
    Umwelttechnisch dürfte es auch einen vorteil gehabt haben da wehniger Öl verbrand wird.

  • Hallo an alle!


    Danke erstmal für die vielen Kommentare und guten Hinweise.


    Chiba liegt mit seinem Gedanken schon richtig! Aber für einen 601 soll es nicht werden, durch die Luftkühlung noch aufwendiger. Ich dachte eher an einen B 1000, der hat Platz und auch ein Wasserheizung, die man für die Gasvorwärmung benötigt. Danke für den Tip mit dem Wartburgpeter. Genauer und besser kann ich mir keine Detaillösung vorstellen.


    Mal sehen wie dieses Projekt weitergeht. Ich halte euch auf dem Laufenden!!!

    :top::top::top:El Marcel


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  • Marcel


    B1000 oder mein Träummodus ist doch egal! Mein Traum geht ja in Richtung 601 mit 353 Motor. Da hast du dann die Wasserkühlung und die Heizung auch mit bei.

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