• N`abend


    Ich habe da mal ne Frage:


    Wieviel Bar Kompression sollte ein Motor haben, der noch richtig in Ordnung ist.


    Und, kann man aus der Kompression ableiten, a) wie alt, bzw. wieviel Laufleistung der Motor hat und b) wie lange er noch hält ?


    Grüße aus Hannover
    Christian

  • Im Neuzustand sollte er zwischen 7,5 und 8 bar etwa haben.


    Auf dem Kopf ist es je nach Baujahr auch als erhabene Buchstaben zu sehen Beispiel: 7,8



    Man kann wenn der Druck unter 6 geht schon von zunehmenden Verschleiß sprechen. Ohne ausreichende Verdichtung nimmt logisch die Leistung ab.


    Über die Verdichtung aber ne Aussage über die Laufleistung zumachen.......
    Dazu müste man das über Jahre beobachtet haben um zu sagen bei wieviel Kompression mit welcher Laufleistung gerechnet werden kann.


    Auch wenn er nur noch 5 bar hat kann er noch laufen.
    Und über das Alter läst sich anhand der Kompression NULL Aussage treffen.
    (Wenn ein neuer Motor 30 Jahre steht verliert er keine Kompression)


    Ich nehm den Kopf ab und messe nach mit nem Intromessgerät.
    Wenn man schon eine deutlich fühlbare Kante hat und auch der Kreuzschliff nicht mehr zu sehen ist kann man von einer doch schon höheren Laufleistung als 30 tkm ausgehen.



    Ich hab da über die Jahre son paar Hausnummern gesammelt.


    Man ganz grob sagen das bei 2- 2,5/10 mm etwa eine Laufleistung von 100 tkm erreicht ist.
    Das ist aber wie gesagt grob.


    Wenn der Verschleiß ausgehend vom jeweiligen Schleifmaß 0,8-1/100 übersteigt sollte man schon über einen Schliff nachdenken.


    Die Köpfe abnehemen ist ja schnell gemacht. Und dann geh ich mit ner Fingerspitze rein und kann dann schon ganz grob sagen ja der ist fast neu oder nein der ist reif zur Überholung.


    Ich hoffe das hilft dir erstmal weiter, wenn nicht frag ruhig. :top:

  • Der Betrag des Kompressionsdruckes sagt aufgrund der vorhandenen Serienstreuung rel. wenig ueber den Verschleiss.


    Neben der von Tim beschriebenen "Fingerspitzenmethode" geht es aber auch durch vergleichende Messung mit dem Kompressionsdruckpruefer. Dazu zunächst den Druck normal messen und dann durch die Kerzenbohrung in jeden Zylinder ca. 2 Fingerhuete voll 2-Taktoel geben. Den Motor nun mit der Hand ein paar mal durchdrehen und dann die Kompression nochmal messen. Da das Oel eine nicht zu unterschaetzende Dichtwirkung hat, wird jetzt der gemessene Kompressionsdruck hoeher sein. Ist der Unterschied nur rel. gering, d.h. max. 1Bar, dann ist der Motor noch recht neu. Wird es jedoch deutlich mehr, dann ist die Laufgarnitur schon mehr verschlissen. Wir hatten an einem Schrottmotor mal gut 2,5 Bar Differenz, aber gelaufen ist der immer noch (wenn auch mehr schlecht als recht)...

  • Hallo,

    ich frage hier mal nach auch wenn der letzte Eintrag schon lange her ist.

    Wie messe ich die Kompression am Trabantmotor, heißt wie gehe ich vor. Hab das noch nie gemacht und möchte das bei einem Motor mal machen.

    - Gerät besorgen, ist klar, beispielsweise

    https://www.trabantwelt.de/Tra…-Motor-Trabant::1824.html

    - Motor warm fahren

    - Kerzenstecker ab, Zündkerzen beide raus oder nacheinander ?

    - Gerät anschließen, Gas durchtreten und 2-4 sekunden starten ?


    Hab zwar über die Suche gesucht, aber nix passendes gefunden


    Gruß

    Guido

  • Warmfahren nein, ist auch schlecht bei einem Motor, der nicht anspringt bzw Geräusche macht.

    Beide Kerzen raus.

    Eine (schnelle) Umdrehung reicht.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Ok 👌🏻

    Gas durchtreten ?

    :thumbup:Alles wird gut ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Guido ()

  • Das ist vollkommen egal! Um die Kompression zu messen muss du den Tester anschließen und 2-3 Sekunden den Anlasser betätigen. Sonst nichts weiter. Ob du dabei Gas gibst oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle.

  • Teils wird es empfohlen, geht aber tatsächlich auch ohne.


    Ich hab vor einigen Jahren auf einem Flohmarkt mal einen Kompressionsdruckprüfgerät aus DDR-Konsumgüterproduktion aufgestöbert, da ist sogar eine Anlasserbetätigung mit Adapterkabel und Druckknopf dabei. Da das Prüfteil nur zum Raufdrücken (mit Gummispitze) ist, schließt sich hier das gleichzeitige Gasgeben quasi aus.

  • Danke für die Antworten 😊

  • Teils wird es empfohlen, geht aber tatsächlich auch ohne.

    Ja, bei anderen Auto und in Abhängigkeit der Gemischaufbereitung (ein oder mehrere Drosselklappen/Vergaser).


    Für den Trabant spielt es keine Rolle. Ein Vergaser und ein gemeinsamer Ansaugkanal. Und die Drosselklappe ist ja nie ganz geschlossen, da er ja ein Standgas hat und so ausreichend Luft bekommt (außer beim H1-1, aber der hat den Bypass), zumal die Anlassdrehzahl kaum den Luftbedarf hat wie wenn er mit mehreren tausend Umdrehungen läuft.


    Insofern mag es bei anderen Fahrzeugen je nach Motor und Gemischaufbereitung erforderlich sein auch Gas zu geben, beim Trabant ganz klar nein, nicht nötig.

  • :rolleyes:

    Dann werden unsere Vergleichsmessungen wohl allesamt Fehlerbehaftet sein, logisch.

    Naja, wenn der Chef sagt, dass die DK zubleiben kann, dann werden wir mal blind drauf vertrauen.


    Zur Anlasserfernbetätigung (ob nun per Kabel oder Schraubendreher): Niemand hindert dich daran das Pedal mechanisch festzustellen.

  • Das ist vollkommen egal! Um die Kompression zu messen muss du den Tester anschließen und 2-3 Sekunden den Anlasser betätigen. Sonst nichts weiter. Ob du dabei Gas gibst oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle.

    Hast du selbst schonmal an ein und dem selben Fahrzeug mit geschlossener DK und mit geöffneter DK gemessen?

    Wenn man nur einen Vergleichswerte zwischen den Zylindern haben will, ist es egal, wenn man allerdings die Kompression als Verschleiß bewerten möchte,sollte die DK vollständig geöffnet sein! Das kann schonmal gut und gerne 2bar+ Unterschied machen sonst...

  • Es ging hier aber gerade noch um den Zweizylinder Zweitakttrabant oder?

    Das es bei anderen Fahrzeugen, mit anderen Motoren, andere Vorgehensweisen gibt, habe ich geschrieben.


    Aber ich gebe dir Sterni gerne einen Grund mich für blöd zu erklären, um deinen Hass gegen mich am Leben zu erhalten.

  • Es ging hier aber gerade noch um den Zweizylinder Zweitakttrabant oder?

    naja meine Frage war ja ob du beim zweitakter bereits beide Versionen der Messung an ein und dem selben Fahrzeug durchgeführt hast?

    Natürlich ist beim trabant die DK immer ein bisschen offen, aber komplett offen ist nunmal komplett offen.

    Wieviel Unterschied es beim trabant macht, ist ne andere Frage, aber ich denke es wird einen Unterschied machen.

  • Und für die Ungläubigen treten ich ja immer gerne den Beweis an. Gemessen eben gerade bei 10° Außentemperatur, Auto ist ein 601 mit H1-1. Motor hat etwa 2.000km runter.


    Auto ist kalt, DK ist geschlossen.



    DK ist vollständig offen:



    Was für ein Unterschied. :thumbup:

  • und wie ist das ganze bei einem mit 60tkm?

    Den für gewöhnlich prüft man bei solchen Motoren eher die Kompression, als bei einem "neuen"?

  • naja meine Frage war ja ob du beim zweitakter bereits beide Versionen der Messung an ein und dem selben Fahrzeug durchgeführt hast?

    Ja und zwar unzählige Male. Und am Anfang immer mit vollständig offener DK...warum, weils in der Anleitung vom Gerät drin steht. Bei Trabant 2T hat sich aber nach den ganzen Jahren gezeigt, dass egal ob neuer oder ausgelutschter Motor, das Öffnen der DK beim Test keinen echten Einfluss auf das Ergebnis hat.

    Mit einem Chinatester den ich auch liegen habe ist das Ergebnis identisch.


    Sonst würde ich das auch nicht schreiben. Die Meisten hier (außer natürlich der Sterni) wissen das ich kein Märchenerzähler bin und im Normalfall fundierte und erwiesene Angaben mache. Und ja, auch ich liege ab und zu daneben, aber dann gebe ich das auch gerne zu und gönne den Triumpf.

    Hier und heute aber nicht. 8o

    Es sei den jetzt kommt...das mein sowjetisches Messgerät untauglich ist......


    und wie ist das ganze bei einem mit 60tkm?

    Hab ich gerade keinen da. Von den Dreien die hier stehen hat keiner aktuell mehr als 10tkm weg.


    Aber was würde das ändern? Ich kann es jetzt nicht direkt beweisen, aber bei einem ausgelutschten Motor zieht er sich doch viel eher die Luft an allen möglichen Stellen vorbei.

    Bei einem recht frischen Motor der im Normalfall deutlich dichter als der mit 60tkm ist, sollte es ggf. viel relevanter sein die DK zu öffnen als umgekehrt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.