Zweitakter im Winter spürbar besser ???

  • Hi Leute,


    Ich bin in nem Physik Leistungskurs und wir sind derzeit bei der Problematik von thermodynamischen Kreisprozessen in Wärmekraftmaschine. Das betrifft also auch den Zweitakter im Trabant.


    Nun sind wir zu einer Formel gekommen (bei 2 Isothermen und 2 Isochoren Zustandsänderungen wie im Verbrennungsmotor):


    Wirkungsgrad = 1 - (T2 / T1)


    Das heißt also, dass ein Motor (auch der Zweitakter des Trabbis) bei größeren Temperaturdifferenzen einen höheren Wirkungsgrad haben. Das heißt wiederum das der Motor im Winter besser läuft.


    Unser Lehrer meinte jedoch, dass dieser Effekt auf keinen Fall spürbar wäre. Da entgegnete ich ihm, das ich das in meiner Rennpappe eindeutig merke.
    Da ich aber erst seit letztem Jahr den Führerschein habe und Trabbi fahre könnte ich mich auch irren und das, was ich bemerke, auf eine andere Ursache zurückgehen.


    Nun meine Frage an euch, die ihr schon länger fahrt und mehr Erfahrung habt als ich: Habe ich Recht ??? Merkt man das deutlich ???

  • Ich behaupte, das dein Lehrer Recht hat.
    Das merkt man nämlich nicht. (ich nicht)
    Wirkungsgrad, weil weniger Sprit, oder mehr Leistung? (gehört eh zusammen)
    Ich denke, das man im Winter mehr Sprit braucht, somit ist zwar der eigentliche Wirkungsgrad nicht beeinflusst, aber für die Praxis bedeutet das rein garnichts.

  • Da im Winter die Luft logischer Weise weit kälter ist als im Sommer wird selbstverständlich die Leistung in positiver Weise beeinflusst.
    Dichte Luft=dichtere Luft=bessere Verbrennungsluft!
    Gerade das müsste Dein Physikpauker wissen.
    Daraus resultiert im Minimalfalle immer eine Leistungsveränderung!
    Der Mehrverbrauch resultiert immer aus einer längeren Warmlaufphase in der jeder!!Motor unwirtschaftlicher läuft als unter erreichter Betriebstemperatur.
    Wenn die kalte Ansaugluft die Leistungsverhältnisse bei allen Motorarten positiv beeinflussen würden,dann benötigten zum Beispiel aufgeladene Motoren(egal ob Turbo,Kompressor o.ä.)auch keinen Ladeluftkühler!


    Und das ein gut eingestellter 2Takter im Winter besser anspringt als ein herkömmlicher 4Takter ist auch kein Geheimniss.
    Nicht umsonst werden in den meisten Motorschlitten Zweitakter verbaut! :zwinkerer:

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  • Was man aber merkt ist, daß durch Regen gereinigte Luft die Verbrennung positiv beeinflußt. Ich habe dann den subjektiven Eindruck, das die Kiste besser läuft :zwinkerer:
    (statt durch Abgase verpestete Luft in der schwülen Stadt z.B.) :lach:

  • Das hat rein garnichts mit dem Regen zu schaffen.
    Eh man durch Abgase in der Atemluft die Leistung negativ beeinflusst,bekommst Du als Fahrzeuginsasse schon lange keine Luft mehr!



    Der Regen kühlt die Umgebungsluft ab,diese wird dichter und dadurch Verbrennungsstabiler.
    Denn in der "schwülen Stadt"ist diese daraus resultierend weniger dicht und verbrennt beeinflusst den Verbrennungsprozess negativ.

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  • womit bullenbeisser wieder recht hat.weiss nicht ob es beim sauger spürbar ist aber beim turbo merkt man es :winker:

  • Bei nem Serien-Sauger ist das nicht so radikal wie bei aufgeladenen Motoren aber sobald man eine Gewisse Ausbaustufe überschritten hat,muss man für möglichst kalte Ansaugluft sorgen.


    Umso schneller die Füllung und daraus folgend höherer thermischer Belastung,desto höher werden die Brennraumtemperaturen und diese müssen logischer Weise immer so niedrig wie möglich gehalten werden.
    Dazu gibts ja mehrere bekannte Varianten(Ansaugluft,Wasser-Methanol,Lachgas,LLK etc)

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  • ich sehe das im prinzip genauso, meine Pappe springt im winter nicht nur wesentlich besser an als mein dienstwagen (den ich ebenfalls täglich fahre) sondern das päppchen hat auch mehr leistung als im sommer!


    Beim Westauto ist es im winter so das er recht lang kurbeln muss bis er anspring und denn braucht er auch lange bis er vernünftig mit leistung fährt, er muss erst warm werden.


    Der Trabi springt mir nach 2x drehen sofort an, und rennt auch sofort los. viel warm laufen muss da nicht.


    Das liegt aber meiner subjektiven meinung nach auch daran das ich im trabser viel mit dem choke beeinflussen kann. so fahre ich die ersten meter im winter immer mit halben choke, im westwagen geht das ja nicht!



    MAtt

  • mann kann das Phänomen auch an einem anderen Beispiel sichtbar machen:


    bei den Tourenwagen (im Westen am Beispiel DKW) hieß es das Optimum an Füllung liegt bei einem wassergekühlten (dabei läßt sich der Wärmehaushalt deutlich besser regulieren und steuern als bei luftgekühlt) 2T bei einer Thermostatregeltemperatur von rund 68° C.


    Darüber verschlechtert sich die Füllung wieder (logischerweise geht auch der Verbrauch runter......)


    Im Alltag (gerade mit alten Vergasern die am Anfang bei Choke auch deutlich überdosieren) macht es sich deutlich bemerktbar das ein kalter Motor deutlich entschlosssener antritt. (abgesehen davon das bei steigender Drehzahl die Überfettung für das "Verschlucken" sorgt)

  • Es ist ja nun nicht wirklich kein Phänomen,daß ein Zweitakter ein besseres Startverhalten hat als sein Viertaktender Bruder.
    Das hängt mit seinem Arbeitsprinzip zusammen.
    In der Vergangenheit wurden gezielt Zweitaktmotoren (egal ob Benzin oder Diesel)beispielsweise in Alaska und ähnlich widrigen Regionen als Antriebsmotoren genutzt.
    Das hängt zum einen damit zusammen,daß diese meist auch noch luftgekühlt sind und dadurch die Gefahr eines Einfrierens des Kühl und Schmiersystems verhindert werden kann und zusätzlich diese Triebwerke durch ihr verkürztes Arbeitsprinzip und Ihre einfachere Gemischaufbereitung bedeutend robuster für diesen Einsatz sind.


    Um aber zurück zur eigentlichen Frage zu kommen.
    JEDER(!!!) Motor arbeitet bei kalter und dadurch dichter Ansaugluft besser als bei warmer,wenn er seine Betriebstemperatur erreicht hat!!
    Kommt dann hinzu,daß ein Motor im Allgemeinfalle mit relativ magerem/übermagertem Gemisch gefahren wird verstärkt sich der fühlbare Leistungsanstieg sehr stark wenn durch eine kalte Ansauglufttemperatur die Füllung des Brennraumes verstärkt wird,dadurch mehr brennbares Kraftstoff/Luftgemisch befüllt werden kann,was dann wiederrum für eine bessere Anreicherung und Füllung sorgt,aus dem dann ein spürbarer Leistungsanstieg resultiert.


    Mossi bei den alten Vergasern der HB-Serien konnte weit eher der Choke deaktiviert werden als bei Vergasern der H-Baureihe,weil das Benzin/Luftgemisch einen weit kürzerem Aufbereitungsweg hat.
    Denn gerade dieser ist für ein ausgeglichenes Kaltstartverhalten wichtig.
    Dies kann auch ein jeder bei anderen Fahrzeugmarken beobachten.
    Das ist keine Eigenheit des Trabant!
    Einen ordentlichen Abgleich(Zündung/Vergaser)wird natürlich vorrausgesetzt! :zwinkerer:

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  • bei meiner mofa merk ich das deutlich!



    aber die hat ja auch nur 1,5ps!



    mit der falschen abstimmung....zumagere düse evtl. wird es sicherlich schlechter!


    allerdings bringt es meist etwas mehr leistung!






    mfg

  • @mücke was willst Du uns damit sagen"mit der falschen abstimmung....zumagere düse evtl. wird es sicherlich schlechter!


    allerdings bringt es meist etwas mehr leistung!"??????????




    @all Es sollte aber nicht vergessen werden,daß der Unterschied im Winter nicht ohne weiteres gespürt wird,da die Temperaturen ja nicht um 30Grad schwanken :zwinkerer:
    Daher merkt man einen Leistungsunterschied wenn überhaupt am besten im Sommer bei einem stärkeren Temperatursturz nach einem Regen und die durch die hohe Luftfeuchte bedingt dichtere Luft!
    Von daher ist die Fragestellung bei der Umfrage etwas falsch formuliert. :verwirrter:

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  • ich meine damit: wenn man sein fahrzeug zu mager abgestimmt hat wird man im winter nicht viel freude am fahren haben! so ist es bei meiner mofa zum beispiel....ich meine dass wenn man sie richtig (nicht falsch) abgestimmt hat bringt das mehr leistung!


    normalerweise bedüst man im winter auch eine nummer größer!


    mfg.....sry wenn ich mich unklar ausgedrückt habe!



    :heuli2:

  • @mücke Im Winter kann man sich eine andere Bedüsung sparen.
    Das A und O ist eine ordentliche Kaltstarteinrichtung und sauber abgeglichene Vergaser+Zündung.
    Denn die fettere Anreicherung benötigt man nur in der Kaltstartphase!
    Bin im Winter auch DCOEs(auf meinem 1.1er) gefahren die gerade im Winter beim Kaltstart gerne bocken.
    Bei einer sauberen Abstimmung(und das ist gerade bei denen umfangreich!da ist nix mit Serienbedüsung,wenn mans richtig machen will)und die Dinger laufen selbst im Winter ohne Ärger.


    @heckman es hat aber nichts mit der sauberen Luft nach dem Regen zu tun!Wenn Du keine Luft mehr mangels Sauerstoff bekommst,tuckern die 594ccm noch fröhlich weiter!
    Erst wenn Du schon lange im Nirvana nach dem hellen Licht am Tunnelende suchst,gibt es irgendwann Probleme.

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  • Ich find wenn er einmal warmgefahren ist tuckert er ruhiger und gleichmäßiger im Stand,so das es mir schon bald ungeheuerlich ist. Es kommt keine rote Lampe,nix, er zieht gleich wieder ab, gerade heute wieder bei den Sau- Wetter :top:.Im Sommer hat sich meine Limo ,wenn auch kaum zu spüren mehr geschüttelt, im Standgas. Ich habe an Zündung und Vergaser nichts verstellt, ist alles so geblieben wie vor gut einen Jahr , als ich auf die "Zwei Kerzen"in meiner Limo aufgesattelt habe. Ich fahr nur in der Stadt und versuche die Gänge immer auszufahren, ein Klingeln kenn ich auch nicht. Ich bin richtig zufrieden ,gerade jetzt zu der Jahreszeit.

  • Wenn sich sonst die rote Lampe "zeigt" im Sommer, ist das ein Zeichen von falscher V.-Einstellung.(sollte eher bei kaltem Wetter kommen)
    Im Winter ist die LL-Drehzahl m.E. etwas zu erhöhen (man fährt ja doch etwas häufiger mit Licht und Heckscheibenheizung).
    Im Winter schüttelt sich bei mir ( :grinsi:) alles etwas mehr.
    (kann auch subjektiv sein, da Alles kalt und steif(schon wieder)ist) :lach: