Blei - Ersatz...

  • So, jetzt geht es etwas genauer:
    Refraktion Bleiersatz-Additiv ELF = 1,43733
    Lampenöl = 1,42389
    Kein sooo großartiger Unterschied, aber halt ein anderes Produkt.


    Die Transmissionswerte weisen schon Peaks an den gleichen Stellen auf, nur beim Bleiersatz sind es mehr.


    Da mein Scanner nicht geht, schicke ich den Zettel an Rainman, der kriegt das schon irgendwie ins Netz. :winker:


    Eine genaue Interpretation der Kurven kann ich selber nicht geben, aber ich frage mal nach, ob sich noch eine wissenschaftlich fundierte Antwort finden kann, schließlich arbeiten bei uns hoch motivierte Fachkräfte.... :grinser:

  • Sehr schön vielleicht kann ich hier an meiner Fachhochschule Merseburg jemanden auftreiben, der das interpretieren kann.


    Hier wurden ja zu DDR Zeiten die Elite im Petrolchemischen Kombinat ausgebildet und Forschung bis einschließlich heute betrieben.

  • nun ja keiner mehr da, der da Aghnung hat.
    Hatte meinen Mitstudent der Chemieingenieurwesen losgeschickt zu seinem Prof aber wie oben.

  • ja leider, versuche es noch mal bei unserem örtlichen Entsorger "Schatz-Umwelttechnik GmbH"
    Der macht (mit seinem Doktor im Labor) Aufbereitung von Tank- und Industrieflüssigkeiten.
    Müßten ja auch was zum Bestimmen der verschiedenen Brühen haben (Gasspektrometer), denn das ist laut unserem Physik Prof die sicherste und einfachste Methode zur Bestimmung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Trabi ()

  • Also laut Shell-Lexikon der Zeitschriften ATZ/MTZ hat Blei (genauer gesagt Bleitetraethyl bzw. Bleitetramethyl) die Aufgabe die Oktanzahl anzuheben und damit das Klopfen zu verhindern. Nebenbei wurden damit das Verdichtungsverhältnis und die spezifische Motorleistung erhöht bzw. der spezifische Verbrauch gesenkt.


    Besondere Bedeutung hatten solche Antiklopfmittel zu Zeiten, als es noch nicht oder nur eingeschränkt möglich war, die Oktanzahl durch Raffinerie zu erhöhen. 1929 waren Mengen von 1g Blei pro Liter üblich, womit die Oktanzahl (OZ) des Ottokraftstoffs um mehr als 15 Oktanzahlen verbessert werden konnte. Damals lag die OZ aber bei ca. 63!!!


    Der Bleigehalt im Kraftstoff wurde aufgrund der Toxizität der Bleiemmission abgesenkt bzw. 1996 der Verkauf von verbleitem Kraftstoff in Dtl. eingestellt.
    Andere metallorganische Antiklopfmittel sind Eisenpentacarbonyl, Manganpentacarbonyl, Methylcyclopentadienylmangan Tricarbonyl oder Ferrocene. Diese sind weltweit jedoch wegen bekannter Nebeneffekte bzw. wegen Bedenken hinsichtlich ihrer Toxizität nicht oder nur eingeschränkt in der Anwendung. In Dtl. sind sie mittlerweile sogar verboten. Bei Eisenpentacarbonyl z.B. kann es durch Eisenoxydablagerungen im Brennraum zu Zündkerzenproblemen und hohen Motorverschleiß kommen.


    Das heißt heutiger Blei-Ersatz muss irgendeine andere Zusammensetzung haben, die gleiche oder recht ähnliche Wirkungen wie Blei im Kraftstoff besitzt.
    Das bedeutet also, heute, wo es das Normalbenzin schon mit 91 Oktan gibt, bringt der Blei-Ersatz nicht mehr viel. Und aufgrund des Preises dafür lohnt es sich wahrscheinlich eher, Superbenzin mit 95 Oktan zu tanken und somit das Klopfen zu verhindern...

  • Da es verkäuflich ist wäre es trotzdem schön zu wissen was es ist.
    ob alle verkohlt werden oder es etwas wertvolles darstellt.

  • Das ist richtig. Wär interessant. Aber von dem was ich aus dem ganzen rauslese scheints ni wirklich was zu bringen.
    Vielleicht aber insofern, dass aufgrund geringeren Verschleißes, der mit dem Blei-Ersatz erzielt wird, das Kraftstoff/Öl-Verhältnis etwas abgesenkt werden kann. Das soll ja wohl auch n bissl Leistungsausbeute bringen.
    Aber es gibt da eben irgendwie keine Erfahrungen. Wer nimmt schon seinen Motor auseinander, um den Verschleiß zu erfassen bzw. wer hat die Möglichkeiten dazu...?

  • Ob mit Bleiersatz ein geringerer Verschleiß auftritt, kann ich so nicht sagen, dafür gibt es einfach zu viele Parameter, die darauf Einfluß haben.
    Das einzige, was ich erreichen möchte ist, die unkontrollierten Verbrennungen, die zum Einen für die Kolben/Kurbelwelle nicht gut sind, zu verringern, und darüber hinaus die Energie, die beim Klingeln draufgeht, in echte Bewegungsenergie umzuwandeln.
    Auch hier führen wieder viele Wege nach Rom, und Bleiersatz ist halt nur eine Möglichkeit, die Lage zu verbessern.
    Was mich an der ganzen Sache ärgert:
    Früher hat man dem Benzin Blei zugesetzt, damit solche Probleme wie heute nicht auftreten.
    Heute dagegen verzichtet man darauf und jeder, der die Probleme hat, darf sich an der Tanke mit sauteuren Additiven eindecken, und aus Angst um seinen Motor zahlt man ja auch zähneknirschend die hohen Preise. Man hätte ja auf die Idee kommen können, das Benzin gleich vollständig zu additivieren, das ging schließlich in der Blei-Ära auch.
    In dieser Hinsicht scheue ich mich nicht, eine Abzocke zu unterstellen.
    Warum sollte der Bleiersatz eine teure Wunderchemikalie sein ? Wenn auf den Originalgebinden (im untersuchten Fall von Fina) gleich draufsteht, daß es sich um Kerosin handelt, kann man sich doch dafür eine günstigere Quelle suchen. Aufgrund des ähnlichen Geruches und dieser gewissen Öligkeit ging ich davon aus, daß Petroleum oder Lampenöl genau das Gleiche sind, was durch die Analyse leider nicht bestätigt wurde. Aber auch Ethanol soll als Bleiersatz funktionieren, das gibt´s auch an jeder Ecke. Mein Selbstversuch läuft nun schon seit 1 1/2 Jahren, und bisher habe ich keine Nachteile feststellen können. im Gegenteil:
    Wenn ich mal drauf verzichtet habe, und es heftiger klingelte, habe ich es hinterher nachdosiert, und konnte eine Verbesserung feststellen. Und bei einer Motorinspektion habe ich mit der Ölkohle ein leichtes Spiel gehabt, weil die Anhaftungen gar nicht soo fest saßen. Da ich beabsichtige, das Zeug auch weiterhin in den Tank zu schütten, kann ich Euch gerne berichten, was es so bringt, nur allzu wissenschaftlich betrachte ich das Thema nicht, denn auch mit Bleiersatz bleiben genug Möglichkeiten, warum ein Motor klingelt. Das Ei des Kolumbus ist halt noch nicht gefunden (Warum hatte er eigentlich nur eins? :grinsi: ).

  • Das günstigste, um das Klingeln also Klopfen bei der Verbrennung abzuschaffen ist mit Sicherheit, vorausgesetzt die Zündung ist richtig eingestellt :winker:, der Wechsel von Normalbenzin auf Superbenzin. Damit hast Du auf jeden Fall einen Kraftstoff mit höherer Oktanzahl. Und die Oktanzahl ist ein Maß für die Klopffestigkeit eines Otto-Kraftstoffes. :zwinkerer:

  • Ja, natürlich, es führen halt viele Wege ans Ziel.
    Lass uns mal eine Zusammenfassung machen:


    1. Super statt Normalbenzin
    2. Bleiersatz oder Bleiersatzimitat :grinsi:
    3. Niedrig verdichtende Zylinderköpfe (gibt 2 Arten)
    4. Zündung in Richtung spät stellen
    5. Regelmäßig Ölkohle entfernen
    6. Luftfilter darf nicht zu sein
    7. Auspuff muß noch was durchlassen
    8. Zündkerzen statt Glühkerzen


    Mehr fällt mir gerade nicht ein. Macht mal weiter, mal sehen, was noch so zusammenkommt. :top:

  • Ja, ich glaub Glühkerzen sind bestimmt ni der Bringer. :schlaplach:

  • Häää?


    Nach meinem wissen, ist und war das blei hauptsächlich dazu da, den verschleiß der ungehärteten ventilsitze (ältere motoren) zu veringern!


    wenns ums leistungsklingeln im trabantmotor geht, so ist das öl in qualität und menge eine der hauptursachen.

  • Stimmt, das ist auch ein wichtiger Punkt.


    Nichts desto trotz gibt es Tage, an denen mein Trabi wie Teufel rennt, ohne die geringsten Anzeichen von Klingeln. Das ist dann regelmäßig bei Temperaturen unter 10°C, und wenn´s wärmer ist, bei leichtem Nebel. Bei soviel Unlogik klammert man sich an jeden Strohhalm ... :verwirrt:

  • Bleiersatz ist nicht die reine Abzocke, sondern für ältere Viertakter ohne gehärtete Ventilsitze, wie sie zum Beispiel serienmäßig die 105er und 120er Skodas hatten, lebenswichtig. Für die war das Verkaufsende verbleiten Sprits ein echtes Problem, deswegen haben dann auch im Erzgebirge viele von den eigentlich schönen Autos die Finger gelassen.


    Ich hatte kurzlich einmal ein paar Liter bei TOTAL in Frankfurt getankt, der Motor hat solange heftig geklingelt, bis die wieder raus waren (Bj. 1989).
    Auch bei meiner ersten Pappe (Bj. 1976) erinnere ich mich, daß Klingeln vor allem vom Sprit abhängig war und beim nächsten Tanken meist wieder verschwand. Es hat damals auch mit DDR-Bleisprit geklingelt oder auch nicht.
    Ich werde aber den Tip mit dem Petroleum mal ausprobieren, viel ärmer wird man ja nicht dadurch.


    Peter

    Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil.
    Kia trista epoko, en kiu pli facilas detrui atomon ol antaujughon.


    Albert Einstein