Blei - Ersatz...

  • Nützt der handelsübliche Bleiersatz eigentlich was (ausser den Händlern:lach:) - nutzt ihr sowas? Wenn ja - wie sind eure Erfahrungen...verbessert das irgendwas?

  • Ganz großes Thema !
    Nachdem ich mir einen Motor kaputtgefahren habe, erhielt ich folgende Tips:
    1. Das Loch in dem Tankdeckel auf 2 mm erweitern,
    2. Auf alles, was den Benzinfluß hemmt, verzichten (konkret:Mäusekino)
    3. Bleiersatz benutzen.


    Bleiersatz ist an der Tankstelle viel zu teuer, deshalb habe ich mich mal schlau gemacht, was das überhaupt ist.
    Benzin hat einen Flammpunkt zwischen 200 und 250 Grad, je nach Sorte.
    Bleiersatz muß, um beim 4-Takter die Ventilsitze zu schützen, einen höheren Flammpunkt haben.
    Dazu wird in der einschlägigen Literatur z.B. Ethanol genannt. Weil mir auch das zu teuer ist, forschte ich weiter, dabei las ich den Hinweis auf einer Bleiersatz-Flasche : Enthält Kerosin
    Da nichts anderes aufgeführt ist, kann man aufgrund der Kennzeichnungspflicht von reinem Kerosin ausgehen.
    Was also ist Kerosin ? Genau konnte ich das auch nicht herausfinden, aber die Konsistenz, der Geruch, und die Tatsache, daß in der Literatur Kerosin und Petroleum gleich behandelt werden, fahre ich im Selbstversuch nun seit einem ganzen Jahr primitives Lampenöl als Bleiersatz.
    Was bingt es?- Ich konnte eine verringerte Klingelneigung des Motors feststellen, und die Kohleablagerungen waren so weich, daß ich sie mit einem Lappen wegwischen konnte, so ganz ohne schmirgelnde Hilfsmittel.
    Fazit: Ein Schnapsglas Lampenöl pro Tankfüllung, und die Welt ist in Ordnung.
    Vielleicht kriege ich das zeitlich bis zum Treffen hin, originales Bleiersatz mit Lampenöl per Spektralanalyse zu vergleichen, dann könnte ich meine These sogar beweisen. :grinser:

  • ansonsten hilft Bleiersatz nur einem - dem Hersteller... :zwinkerer:

    :aicke: TRABANT - mehrfach Alpenerprobt
    Wos´n doa loooohhhhs??? :aicke:

  • Das waren so ziemlich genau 18000 km, und das nicht nur im Schongang. Da waren Fahrten mit Qek dabei, genauso wie vollbepackt und mit Dachzelt in die Tschechei, am besten war der Berg von Chomutov nach Raitzenhein, und jeden Tag zur Arbeit. Bei mir muß der Kleine eine Menge leisten und zuverlässig sein.
    Bei diesem "Test" bin ich mir sicher, daß es was taugt.

  • Kerosin ist doch das Zeugs, womit Flugzeuge betankt werden, so weit ich weiß.

  • hi Jana Gütersloh fährt mann/frau da Trabant?
    Mein Cousin wohnt da und er hat schon mehrere Pappen gesehen.


    Nun zurück zum Thema
    Bleiersatz vielgelobt, bei meinem Motoren 2 an der Zahl trat genau das Gegenteil ein sie fingen an zu klingeln, da habe ich es weggelassen und alles war wieder okay .
    Zündung und Vergaser waren o.k. eingestellt.


    Brauchen tut man es wirklich nur bei 4 Takt Motoren,
    die alte Ventile haben, dort verbrennt das verbleite Benzin unter anderem zu Bleitetraethyl und lagert sich an den Ventilen /Sitzringen ab und "härtet" diese.So wird Verschleiß verringert.Diesen Effekt versucht man mit dem Bleiersatz zu imitieren.


    Ventile in neuen Motoren werden mit ihren zugehörigen Paßsitzen heuzutage mit flüssigem Stickstoff bei rund -200 C eingeschrumpft, deshalb können die bleifreies Benzin ab.


    Die idee mit dem Lampenöl ist interssant.


    Kerosin ist eine billige Zwischenstufe bei der Erdöldestillation/Fraktionierung zwischen Diesel und Benzin

    2 Mal editiert, zuletzt von Trabi ()

  • @Raini willst du deinen neuen Motor um jeden Preis schützen bzw. ihm nur das Beste angedeihen lassen oder was? :lach: :schlaplach:

  • Hoch loben will ich das mit dem Bleiersatz nicht, ich finde es schon traurig , daß man sich um sowas kümmern muß. Wie Trabi schon schrieb, ist Kerosin billiges Zeug, als Additiv bezahlt man aber über 5 € für 250 ml. :zornig:


    Früher mußte man das Blei auch nicht zusätzlich kaufen, das war schon alles drin.Übelste Abzocke, das Ganze !!! :beleidigt:


    Wegen der Klingelneigung des Motors: Es geht damit nicht vollständig weg, aber bei mir kann ich einen deutlichen Unterschied feststellen. Den größeren Effekt erzielt man aber über die verwendete Ölsorte, aber das gehört wohl in ein gaaaanz langes Extra-Thema ! :grinsi:
    Wegen dem Lampenöl: Die Analyse habe ich schon in Auftrag gegeben, ich hoffe auf ein Ergebnis bis zum Wochenende. :winker:

  • Es handelt sich hier wie bei allen fossilen Brennstoffen um die Reihe der n-Alkene, diese basieren auf C-C Bindungen in tetraedischer Struktur bei kontinuierlicher Siedepunkterhöhung in der homologen Reihe.
    Dabei liegt Leichtöl im Siedebereich zwischen 170-250°C und ist vom Trivialnamen Petroleum oder Kerosin. Ist also definitiv das gleiche Werk. Ich vermute allerdings das Verunreinigungen im Lampenöl ein Analyseergebniss verfälschen könnte.
    Ob das allerdings Sinn im Tank macht weiß ich nicht.

  • In der Eigenschaft als Bleiersatz dürfte der Flammpunkt eine entscheidende Rolle spielen.
    Verunreinigungen spielen schätzungsweise keine große Rolle, da die Zugabemenge zu gering ist, um Schaden anzurichten. Außerdem sollte auch Lampenöl rein sein, wer stellt sich schon gerne eine vor sich hin rußende Lampe ins Wohnzimmer ? :verwirrter:
    Die Auswirkungen im Tank? Da es sooo viele unterschiedliche Erfahrungen gibt, vom verwendeten Öl und Mischungsverhältnis, Einstellung der Zündung, Benzinsorte, u.s.w. ist auch der Sinn von Bleiersatz im Zweitaktmotor sicher nicht allgemeingültig.
    Den Tip, es zu verwenden, habe ich vom 2takter Erfurt, der zuständige Motorenbauer empfiehlt es halt, weil es wohl besser ist für den ersten Kolbenring.


    Die Geschichte ist für mich nur interessant, da ich einen positiven Effekt erreiche und durch die Alternative Lampenöl die Kosten drastisch senken konnte.

  • Zitat

    Original von gromit
    Den Tip, es zu verwenden, habe ich vom 2takter Erfurt, der zuständige Motorenbauer empfiehlt es halt, weil es wohl besser ist für den ersten Kolbenring.


    Den Tip Lampenöl zu verwenden oder regulären Bleiersatz :verwirrter: :hä:

  • So, ich habe gerade zumindestens telefonisch bescheid bekommen, daß Lampenöl nicht gleich Kerosin ist. Refraktionswerte sowie Spektralanalyse ergaben so unterschiedliche Werte, daß der Unterschied nicht auf Verunreinigungen zurückzuführen ist. :staun:
    Trotzdem breche ich meinen Selbstversuch nicht ab, meine Erfahrungen waren ja bisher nicht schlecht. :bäh: