Leistungsschwankungen - Ursachenforschung

  • Hallo Gemeinde,


    seit Kauf Ende März habe ich mit meinem 601er schon gut 1.200 km zurückgelegt.


    Anfangs hatte ich - wie auch hier mehrfach geschildert - massive Schwierigkeiten mit der Kraftstoffanlage. Diese sind aber inzwischen behoben.


    Gemacht wurde folgendes:


    - Tank professionell gereinigt/saniert

    - Benzinhahn regeneriert und neu abgedichtet

    - neuer Kraftstoffschlauch (kein zusätzlicher Filter)

    - Vergaser gereinigt (VOR Kauf)

    - neuer Schwimmer (Altteil war eher ein Taucher ;) )

    - neue Schwimmergehäusedichtung

    - neue Zündkerzen

    - neuer Keilriemen


    Vergaser ist ein 28 H1-1


    Heute war ich mal wieder gute 100km mit der Pappe unterwegs (durchs Thüringer Bergland) und stellte kurz vor meinem Ziel fest, dass er etwas träge ist. Bei „normaler“ Steigung waren mehr als 70-75 km/h im Wechsel 3./4. Gang nicht drin. Im vierten hat er gar nicht richtig beschleunigt.

    Motor klingt gut und nimmt per sé auch gut Gas an. Zylinder laufen beide.


    Beim Abstellen markiert er seit drei Tagen unterdessen immer leicht sein Revier (kleine Pfütze - Durchmesser 4-5cm) unter dem Vergaserüberlauf.


    Benzinhahn ist 100% dicht und wenn der Motor im Standgas kalt läuft tropft auch nichts.

    Das Tropfen tritt nur nach längeren Fahrten auf.


    Wie lautet eure Einschätzung dazu?


    Ist das alles normal? Oder vielleicht doch zu hohes Kraftstoffniveau und daher schwankende Leistung im warmen Zustand?


    Bin leider etwas ratlos. ?(


    Vielen Dank für Eure Hilfe! <3

  • Die Frage wäre erstmal, was Du unter einer "normalen Steigung" verstehst. Bei einem entsprechenden Hügel, der mit den 26 Pferden erklommen werden muss, können die 70-75 im 3. und 4. durchaus normal sein. Das lässt sich von ferne nur schwer beurteilen... ;)


    Ein leichtes (!) Nachtropfen ist 'normal'/ kaum 100%ig vermeidbar. "Immer 4-5cm" erscheint allerdings eher etwas viel, die Nadelventile neigen allerdings leider zu leichter Inkontinenz. Drum haben sich viele von uns längst angewöhnt, ca. 50-100m vor Erreichen des Zieles den K.hahn zu schließen.

  • Hier im Thüringer Wald sind es schon etwas mehr als Hügel. ;)

    Ich meinte jedoch, dieselbe Strecke kürzlich deutlich agiler zurückgelegt zu haben (problemlos im vierten Gang, ohne entsprechend runterschalten zu müssen).


    Zu erwähnen ist noch, dass ich zuvor gut 10 Minuten bergab mehr gerollt als aktiv gefahren bin. Natürlich im Leerlauf oder Freilauf mit kurzen, kräftigen Gasschüben.


    Kann es vielleicht daran liegen, dass die Kerzen durch den Leer/Freilauf etwas verölt sind und daher weniger gut zünden?

    Anbei mal ein recht aktuelles Kerzengesicht.


    Den Tipp mit dem K-Hahn werde ich jedenfalls umsetzen. Danke dafür schonmal!😁😎

  • Die Kerzen funken oder sie funken nicht... ;)

    Lange Leerlaufphasen führen schon dazu, dass der Motor sich 'vollblökert', hinterher erst wieder ein Stück weit freigeblasen werden müssen (sichtbares Qualmen verdeutlicht das gèrne, insbesondere bei untenrum eher überfettet laufenden Blockvergasern.

    Was noch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt: die jeweilige Witterung. Bei feucht-kühler hängt der kleine 2-Takter schon spürbar besser am Gas, als bei der aktuell hochsommerlichen.

    Kleine Abweichungen in der Fahrweise kommen ggf. noch hinzu (Anlauf, Schaltzeitpunkt, Gasfuß...). Und das subjektive Empfinden natürlich... ;)

    Läuft er denn jetzt (in "normalerem" Terrain jenseits großer Steigungen) wieder besser/wie immer ?

  • Ich habe heute nochmal den Schwimmerstand ordentlich eingestellt, der war gut 3-4mm zu niedrig. Das Nadelventil hat auch vernünftig geschlossen.


    Ich vermute außerdem das Wetter als Hauptverantwortlicher. Zu meinen ersten Fahrten in diesem Jahr war es noch deutlich unter 10 Grad.


    Die „Markierungen“ könnten ggf. auch daher kommen, dass ich kurz vor seinem Domizil erst noch einen steilen Berg erklimmen und dann gut 150m bergab rollen muss.


    Ich behalte das mal im Auge.😁


    Vielen Dank für Deine Hilfe!😎

  • Nachtrag:


    Ich habe gestern schon festgestellt, dass das Gaspedal sehr schwergängig war. Heute reihten sich Probleme beim Abtouren ein.


    Den Bowdenzug hatte ich vor ein paar Wochen erneuert, aber damals nicht geölt.

    Das wurde nun erledigt und siehe da: ich kann endlich wieder gut dosiert Gas geben und die Drehzahl geht auch vernünftig runter, wenn man das Gas wegnimmt.


    Vielleicht war auch das einer der Auslöser für seine Trägheit. :/