Wieviel Drehmoment bei Radnabe abziehen

  • Hallo,

    habe einen 601er Bj. 77.

    Da geht die Radnabe vorn nicht freiwillig ab.

    Da habe ich einen Abzieher, original DDR Produktion besorgt.
    Das Teil wird um die Nut an der Nabe gelegt und dann die Überwurfhülse darüber geschoben.

    Dann an der 24er Schraube drehen.

    An den hinteren Naben hat´s irgendwann ein Knall getan und ab war das Teil.

    Vorne geht´s leider nicht so einfach.

    Jetzt die entscheidende Frage:

    Wie dolle darf ich dran drehen. Es soll ja auch nichts kaputt gehen.

    Zum Drehen nehme ich ein 24er Nuss mit einem 1" Antrieb.


    Wenn jemand mir helfen kann, bitte antworten

    Gruß von DeLuxe601Blau

  • Das kann schon sehr sehr fest sitzen. Am 64er den ich 2016 die Nabe zum ersten mal nach dem Werk abgezogen hatte, brauchte ich 1,5m Hebel und einiges an Wärme.


    Also solange weiter machen bis der Knall kommt. Im Normalfall bleibt aber da alles heile.

    Kaputt gehen kann trotzdem dabei immer mal was. Das kann man nie ganz ausschließen.

  • Da gibt's kein Drehmoment - nach fest (anziehen) kommt irgendwann ab. ;)

    Was benutzt Du zum Drehen der Nuss - eine Knarre oder einen Knebel? Letzterer ist empfehlenswerter, erfordert aber durchaus das Aufstecken eines passenden Rohres von wenigstens 50 cm Länge. Man muss da schon etwas Kraft aufwenden und nicht zu zaghaft sein. ;)

    In seltenen Fällen kann die Nabe auf dem Achsstumpf schonmal festgegammelt sein, da könnte Erwärmen der Nabe mit der Heißluftpistole vielleicht helfen. Hatte ich aber bis dato noch nie - eigentlich kommt das, mit dem an der Nabennut ansetzenden Abzieher (mit dem an den Radbolzen angeschraubten 'Glockenabzieher' gibt's eher mal Probleme, bis hin zu verzogenen Naben).

  • Ein Heißluftfön ist an dieser Stelle zu kalt/schwach/langsam.

    Das funktioniert nur mit einer richtigen Flamme. Also min. ein Lötbrenner oder besser noch Schweißbrenner.


    Nabe soweit es geht unter Spannung setzen, Flamme ran und gleichzeitig versuchen noch mehr Spannung aufzubauen.

  • Ist auch wichtig drauf zu achten, dass Gewinde des Abziehers leichtgängig und geschmiert ist. Wenn im Bolzen des Abziehers keine Kugel ist, sollte auch die Auflagefläche geschmiert sein.

  • Ich benutze nur die größere Ausführung Naben Abzieher mit 36er Schlüsselweite und entsprechendem Ringschlüssel auf den ich ein beliebig langes Rohr drauf stecken kann. Damit habe ich bisher jede Nabe abbekommen.

    Außerdem habe ich auch noch einen Abzieher der das Gewinde des Achsstumpfes nutzt (rechts)

  • Und wenn alles nicht mehr hilft, hilft noch die Flex. Ich hatte schon eine Nabe, da habe Ich den Rand versaut und 2 Abzieher zerstört, die Nabe war mit irgendwas auf den Achsstupf geklebt und einen Brenner hatte Ich damals leider nicht zur Hand.

  • Eine habe ich auch schon runtergeflext.

    Manchmal ist aber auch Zeit ein Faktor, wenn man es mit der Hebellänge nicht übertreiben will. Einfach ordentlich anknacken und mal 24h so stehen lassen, wenn es nicht eilt. Ansonsten wie gesagt, Wärme und Prellschlag.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Zeit ist auch ggf. ein Faktor, wenn man elektrisch erwärmt. ;)

    Auf Arbeit ist die Heißluftpistole mein quasi wöchentlicher Begleiter - ich hätte früher auch nie geglaubt, was man damit alles (im wahrsten Sinne) wieder bewegen kann (vornehmlich festgegammelte Gewinde, Doppelnippel etc. - auch und gerade solche der etwas größeren Sorte).

    Zumal der Umgang damit auch deutlich ungefährlicher ist, als mit dem Brenner (den zu Hause eh bei weitem nicht jeder hat, auch in der Hobbygarage nicht).

    Brenner geht ggf. schneller, da gehe ich natürlich mit. ;)


    P.S.: An einen abgerissenen Abziehbund an einer vorderen Nabe erinnere ich mich inzw. auch, das war wohl ein (damals schon 'hornalter') 600er. Die Nabe haben wir schließlich mit dem fest vorgespannten Glockenabzieher und 2 Prellschlägen auf dessen Spindel abbekommen, die hinterher (oder sowieso?) leicht unrund war. Aber die musste ja eh neu... ;)


    Mein(e) Nabenabzieher haben auch 36er Schlüsselweite, somit kann der große Ringschlüssel der Achsmutter genutzt werden, der schon von Hause aus einen besseren Hebel bietet. Habe aber auch noch einen nachträglich verlängerten zu liegen, der es hier zu Hause im E-Fall bisher immer gebracht hat.

  • Herrlich ^^ ...du hast es nach eigener Aussage an dieser Stelle noch nie mit einer Heißluftpistole gemacht und insofern anzunehmender Weise die Erfahrung nicht, musst aber trotzdem nochmal nachdrücklich darauf hinweisen es damit zuerst zu versuchen.


    Bitte kann er ja machen, ich empfehle aber, nach mehr als einem Versuch damit (weil man die tatsächlich schneller zur Hand hat), es sich einfach zu schenken, weil es sinnlos ist.


    Ich schreibe aus Erfahrung das die zu kalt/langsam ist, weil der Effekt, dass sich die Nabe schneller erwärmt als die Achse, nicht eintritt und so nur alles heiß wird und sich nicht lösst.


    Und eine Gewinde oder Nippel erhitzen zum Zwecke des Lösens, ist was ganz anderes als eine Konusverbindung.

    Womit wir wieder bei form- und kraftschlüssig sind. :D

  • Ob Du's nun glaubst oder nicht: auf Arbeit lösen wir mit der HP ggf. auch konische Verbindungen und eingesteckte festgegammelte Wellen (wo man jeweils mit dem Brenner auch gar nicht ran könnte) - dort zumindest funktioniert es bislang bestens, wenn man denn lange genug erwärmt. Das ist wie mit dem WD40, das angeblich nichts bringt...

    Aber sei's drum - Du hast Recht und ich hab meine Ruhe. :saint:

  • Ich muss dazu anmerken, dass mein (geschenkter) deWalt - Heißluftfön in einer völlig anderen Sphäre unterwegs ist, als die bis dahin von mir benutzten Teile.

    Auch die Leistungsaufnahme und die Regelbarkeit spielt dabei sicherlich eine Rolle.


    Ich hatte aber in letzter Zeit keine Gelegenheit, die mögliche Umsetzung der Theorie zu prüfen.

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • Ich habe 2 Heißluftföne, mein alter hat 1500W und der neue 2300W, da ist schon ein deutlicher Unterschied zu merken.

  • Möglicherweise, und das will ich garnicht ausschließen, kann ein hochwertiges Marken/Industriegerät da mehr reißen als das was die Meisten zu Hause haben.


    Wie hoch wird die Wahrscheinlichkeit sein, dass hier sowas zur Verfügung steht. ;)

  • Wenn man bereit ist an die 100€ auszugeben, bekommt man ein Gerät mit 630 Grad, und 2200w. Damit kann man schon einiges schaffen. Ob nun so ein großes Teil wie ne radnabe steht auf nem anderen Blatt. Aber ne festgegammelte Mutter, oder auch mal nen bolzen in nem stahlkörper sind kein Problem damit.

    Vorausgesetzt man bringt Zeit mit.

  • Ich bin da bei Tim, es geht um eine formschlüssige Verbindung die auch eine gute Wärmeleitung hat.

    Ziel muss es sein in möglichst kurzer Zeit das Teil auf Temperatur zu bringen um die Ausdehnung zu nutzen und das ist mit keiner Heißluftpistole möglich. Je mehr Masse das Bauteil hat, um so geringer die Chancen.

    Zum Vergleich, eine Heißluftpistole schafft keine 1000°, ein stink normaler Propan Brenner schafft über 2000° und kann dazu auch noch eine deutlich größere Fläche erwärmen, falls erforderlich.


    Aber ne festgegammelte Mutter, oder auch mal nen bolzen in nem stahlkörper sind kein Problem damit.

    Vorausgesetzt man bringt Zeit mit.

    Hier geht es auch nicht um Muttern sondern um eine Radnabe.

    Keiner hat bis lang hinterfragt ob nicht auch der Abzieher ungeeignet ist, SW24 und SW36 ist ein gewaltiger Unterschied was die Kraftübertragung betrifft.


    Allgemein fällt mir in letzter Zeit auf, dass einige Ratschläge zur Beseitigung von Problemen immer unprofessioneller werden und Argumente geliefert werden um sein Recht zu bekommen. Dabei kommt man fast immer vom eigentlichen Problem ab und ist dem Fragesteller keine Hilfe.

    In der heutigen Zeit, wo es alles an Werkzeug und Hilfsmittel gibt sollte man auch professionelles Vorgehen zur Lösung eines Problems vor schlagen und nicht mit fragwürdigen Ratschlägen aus den "wir hatten ja nüscht" Zeiten kommen.

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  • Keiner hat bis lang hinterfragt ob nicht auch der Abzieher ungeeignet ist, SW24 und SW36 ist ein gewaltiger Unterschied was die Kraftübertragung betrifft.

    Deshalb hatte ich meinen Abzieher mit entsprechendem Ringschlüssel gezeigt da ich sowas mit 24er Schlüsselfläche auch eher unter der Kategorie Spielzeug sehen würde.

  • Mein(e) Nabenabzieher haben auch 36er Schlüsselweite, somit kann der große Ringschlüssel der Achsmutter genutzt werden, der schon von Hause aus einen besseren Hebel bietet. Habe aber auch noch einen nachträglich verlängerten zu liegen, der es hier zu Hause im E-Fall bisher immer gebracht hat.

    Somit wurde sogar 2x auf den Abzieher mit SW 36 hingewiesen. ;)


    Dass es "heutigen Zeit alles an Werkzeug und Hilfsmittel gibt" ist natürlich richtig, nützt dem ganz normal (also nicht mit allem) ausgerüsteten Hobbyschrauber aber eher wenig, wenn er am WE oder 'JWD' vor einem Problem steht und nicht weiterkommt.

    Ich habe wiederum den Eindruck, dass hier desöfteren Ausrüstungen und auch Kenntnisse/ Fähigkeiten/Fertigkeiten wie selbstverständlich vorausgesetzt werden, die viele Hobby-Quereinsteiger (aus oft völlig artfremden Berufen kommend) gar nicht haben können. Und mitunter führt eben auch mehr als nur der eine einzige (Königs) weg nach Rom. ;)