Motor geht während der Fahrt aus

  • Moin Moin!


    Ich habe ein Problem mit meinem 88er Trabant mit dem Sparvergaser. Er läuft im Stand im Leerlauf gut. Fährt auch ordentlich. Allerdings kommt es hin und wieder vor, dass der Motor, wenn er von Last auf Leerlaufdrehzahl abtourt ausgeht. Kann dann wieder gestartet werden und läuft normal im Leerlauf ohne auszugehen. Vergaser hat einen neuen Dichtsatz bekommen inclusive dem Wellendichtring. Was kommt da noch in Frage für dieses Phänomen? Nebenluft zur Kurbelwelle? Zündung? Was und wie könnte ich jetzt prüfen um den Fehler weiter einzukreisen? Der Fehler tritt wie gesagt nicht immer auf…


    LG

  • Wieviel ist denn der Motor gelaufen?

  • Das ist schonmal die wichtige Grundfrage.

    Mein alter, ziemlich ausgelutschter Motor z.B. hatte das Phänomen auch, u.a. wohl wg. einer verschlissenen KR-Abdichtung schwungradseitig. Der neue Motor hatte mit ein und demselben Vergaser wieder tadellosen Leerlauf.

    Ansonsten könnte aber auch Deine Vergasereinstellung nicht stimmen, insbesondere die CO-Einstellung im Leerlauf nicht (mit Plastestopfen verplombte Schlitzschraube auf der Vorschalldämpferseite. Etwas ungünstig zugänglich, gerade bei warmgefahren Motor).

    Deren Einstellung ist kein Hexenwerk und wurde hier im Forum schon mehrere Male beschrieben - bitte dazu ggf. mal die Suchfunktion bemühen. ;)

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Der Motor hat jetzt 45tkm laut Tachometer gelaufen. Das heißt natürlich nicht viel, da das KFZ mittlerweile 35 Jahre alt ist und min. Die letzten 15 Jahre nicht bewegt wurde aber dafür ein trockenes Plätzchen hatte die Zeit über… Dann werde ich mich wohl noch einmal an die Vergasereinstellung machen, da durch das Erneuern der Dichtungen alle Schrauben draußen waren und nun natürlich nur grundeingestellt sind. Der Leerlauf ist damit auch gut und die AU hatte er auch damit bestanden. 2.43%CO waren es glaube ich. Ich hoffe natürlich, dass ich zumindest diese Saison noch um die Komplettrevision herum komme😬…

  • Und nach den 15 Jahren wurde der Motor einfach wieder in Betrieb genommen? Und war seit dem Werk vermutet 45tkm im Auto drin?

  • So vermute ich es. Wie gesagt, ich gehe von einer Zeitnahen Überholung aus. Dadurch, dass er an sich gut läuft, Leerlauf im Stand sicher hält ohne großartige Geräusche die sich schlimm anhören, wäre meine Hoffnung, dass ich diese Saison noch ohne auskomme und mich zur nächsten dann um Instandsetzung/überprüfen durch Zerlegung kümmere. Momentan ist halt nur das Problem des Ausgehens während der Fahrt auf Leerlauf. Und das auch nur sporadisch…

  • Sieh es als Warnzeichen an. Aufgrund von Alter und Laufleistung ist es immer besser.....raus, aufmachen, nachsehen, bewerten, reagieren.


    Noch ist kein Schaden da, aber wenn er irgendwo doch zuviel Luft bekommt und du den dann festrammelst hast du nichts gewonnen.


    Nach 15 Jahren mit unbekannter Vorgeschichte ohne Öffnen wieder in Betrieb nehmen ist schon Fehler Nummer 1!!!

    Alles Rumgesuche ist vergebene Liebesmüh.


    Raus damit und richtig machen...ohne Aufschub.

    Es sei denn die Teile wachsen in deinem Lager schon nach.

  • Okay, habe ich fast schon befürchtet. Mit anderen Worten er läuft jetzt mehr oder weniger wie ein Sack Nüsse und durch abmagern durch ziehende Nebenluft fressen die Zylinder oder ein Lager verteilt sich und Kurbelwelle und oder Motorgehäuse ist dann fratze? Wenn man zerlegt oder zerlegen lässt, kommt es dann vermutlich einer Vollinstandsetzung der Kurbelwelle und den Zylindern gleich nehme ich an…

  • Wenn er wirklich 45000 runter hat ist die Wahrscheinlichkeit groß das nur saubermachen und neu abdichten nicht reichen wird. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und manchmal hat man auch mal Glück das er noch ganz gut ist.

  • Bei 45tkm und einer WE-Welle mit Ost-Vita kann man getrost davon ausgehen, dass der Mittellagerbereich voller Ölkohle ist und die Lager es größtenteils hinter sich haben. 50tkm ist da erf.gemäß oft die imaginäre Grenze. Das Schleifen der Garnitur wird bei 60tkm empfohlen - insofern kann man den Motor auch gleich richtig überholen (bzw. sich schonmal darauf einstellen :zwinkerer: ), wenn er schon zerlegt wird.

  • Okay, habe ich fast schon befürchtet. Mit anderen Worten er läuft jetzt mehr oder weniger wie ein Sack Nüsse und durch abmagern durch ziehende Nebenluft fressen die Zylinder oder ein Lager verteilt sich und Kurbelwelle und oder Motorgehäuse ist dann fratze? Wenn man zerlegt oder zerlegen lässt, kommt es dann vermutlich einer Vollinstandsetzung der Kurbelwelle und den Zylindern gleich nehme ich an…

    All deine Fragen werden nur durch das Öffnen beantwortet. Manchmal hat man ja auch Glück und vor 16 Jahren wurde er überholt und nur eine Dichtung ist kaputt.

    Von außen bleibt aber alles Spekulation und Glaskugellesen.

  • Okay, habe ich fast schon befürchtet. Mit anderen Worten er läuft jetzt mehr oder weniger wie ein Sack Nüsse und durch abmagern durch ziehende Nebenluft fressen die Zylinder oder ein Lager verteilt sich und Kurbelwelle und oder Motorgehäuse ist dann fratze? Wenn man zerlegt oder zerlegen lässt, kommt es dann vermutlich einer Vollinstandsetzung der Kurbelwelle und den Zylindern gleich nehme ich an…

    Ich würde mir vorab jemanden suchen der das Motorengeräusch tatsächlich ein schätzen kann, unabhängig was der km Stand sagt.

    Sollte sich der Motor als akustisch in Ordnung raus stellen, dann Vergaser regenerieren bzw regenerierten verbauen und ein stellen. Gerade der Sparvergaser sollte wenigstens eine Runde im U- Schallbad drehen, nur neue Dichtungen reicht da nicht.

    Mir leuchtet noch nicht so recht ein, warum ein "normal" verschlissener Motor mal funktionieren soll und mal nicht.

    Allerdings kommt es hin und wieder vor, dass der Motor, wenn er von Last auf Leerlaufdrehzahl abtourt ausgeht.

    Hier wäre mir wichtig zu wissen, welche DK-Stellung vorher gefahren wurde.

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  • Habt Ihr eine gute Adresse zur Regenerierung des Vergasers und oder des Motors? Hatte die Welle der Drosselklappe ja raus um den Wedi zu tauschen. Hatte es nach einem 4 teiligen YouTube Video gemacht mit dem Zerlegen/Zusammenbau und Grundeinstellung… da sind Fehler meinerseits natürlich nicht ausgeschlossen.

  • Ich bin ja ein Mensch, der gern kompliziert denktm aaaber:


    Ganz beliebte Fehlerursache in Kombi mit dem Sparvergaser (H1-1): Das Standgas wurde mittels der Bowdenzug-Spannschraube und nicht - wie vorgesehen - mit der Umgemischschraube eingestellt. Tritt man nun auf die Bremse, nickt der Vorderwagen etwas ein -> Bowdenzuspannung laesst nach -> Drosselklappe geschlosssen -> Motor aus.


    Wuerde ich mal ueberpruefen ;)

  • Hey Freunde, ich habe seit Saisonbeginn das gleiche Problem. Allerdings ist mein Vergaser ein regenerierter 28HB1-. Neue Düsen, Dichtungen, Gestänge. Den ganzen Motor, Getriebe, Antriebe, Abgasanlage eigentlich der ganze Trabi wurde komplett zerlegt und alles, restauriert, aus neu gekauften Teilen oder 3 Motoren neu zusammengebaut. Seit 3 Jahren ist der neue Vergaser drin und lief wie ein Neuwagen. Dieses Jahr hab ich ihn aus dem Winterschlaf geholt und er sprang sofort an wie immer. Nur wollte er das Standgas partout nicht halten. Das kam mir schon komisch vor. Beim Fahren merkt ich dann, dass er im Freilauf des 4. Ganges und beim Auskuppeln ausging. Irgendwann nach einer längeren Probefahrt zog es plötzlich Abgas in den Innenraum. Offensichtlich zog der Vorschalldämpfer Abgas an. Ich tauschte diesen in der Hoffnung, dass die Probleme im Leerlauf damit auch dahin seien. Komischerweise lief er danach plötzlich nur noch auf einem Top.(Zündspule, getauscht) Keine Ahnung ob dass alles miteinander zu tun hat, aber 3 Jahre lang war gar nichts und jetzt kommt alles hintereinander.

    Die Probleme mit dem Leerlauf und dem Standgas waren leider immer noch da. Ich hab versucht die Trabibücher zu befragen, ohne Erfolg. Ich habe den Vergaser ausgebaut und alle Düsen und Kanäle mit Bremsenreiniger gereinigt. (Hab die Leerlaufdüse vergessen). Schon beim Reinigen war ich enttäuscht und glaubte nicht an einen Erfolg, weil alle Düsen ziemlich sauber aussahen. Sollte ich mich nochmal der Leerlaufdüse widmen? Könnte das die entscheidende Komponente sein?

    Ich habe auch die Umgemischschraube schon etwas verstellt und probiert und wieder auf Standardeinstellung gestellt(ca. 3,5 Umdrehungen raus) ohne Besserung. Leider gehen mir langsam die Ideen aus. Diese Ratlosigkeit ärgert mich. Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Auf Facebook schrieb in einer Gruppe jemand, er hat den Tipp bekommen einfach mal den O- Ring der Umgemischschraube zu tauschen. Das hat wohl funktioniert. Keine Ahnung warum.

    Ich werde jetzt auch einfach mal alle Dichtungen am Vergaser erneuern, aber einfach nur, weil ich nicht weiß, was ich sonst noch machen soll. Das ist blinder Aktionismus. Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen, mein Latein ist am Ende.

    Grüße Eule.

  • Entschuldigt bitte euch nochmal bemühen zu müssen mir unwissendem euren Reichtum zu teil werden zu lassen. 😁 Ich habe nie einen vergaser von innen gesehen und in allen Büchern, die ich hab sind älterere Vergaser.

    Es handelt sich auf den Bildern um einen 28 HB 1-1.

    Ich habe alle auf den Fotos makierten Düsen mit Bremsenreiniger durchgepustet, die Schwimmerkammer gereinigt, eine weitere Düse auf der linken Seite gereinigt, diese aber nicht mit abfotografiert. Ich würde morgen noch die Umgemischschraube rausdrehen und an diesen Kanal mit Bremsenreiniger reingehen. Was sollte ich noch rausschrauben und reinigen? Der Vergaser ist regeneriert und gerade mal 3 Jahre alt. Eigentlich sollte alles i.O. sein. Ich hoffe, dass diese Reinigung mein oben beschriebenes Problem behebt. Wenn nicht, muss ich mich wieder an euch wenden, da ich ja ziemlich unwissend bin und nicht weiter weiß. 😋

    Ich danke euch tausendfach für jede Hilfe, die ich bekomme.

  • Spar dir die Bremsenreiniger. Es gibt spezielle Vergaserreiniger. Der ist wesentlich aggressiver (und damit wirksamer) und hat auch mehr Drück zum durchpusten aus der Büchse.

    O, und 28H1-1: https://trabitechnik.com/index…20Vergaser%2028%20H%201-1

  • Wahnsinn Jim, nach dem Reinigen sämtlicher Düsen hält er tatsächlich das Standgas und ein halbwegs ordentliches Fahren ist wieder möglich. Jetzt kann ich ihn endlich zum TÜV anmelden und er kann in 3 Wochen doch mit zum Trabitreffen nach Mügeln. Ich bin dir unheimlich dankbar.

    Allerdings reagiert er jetzt genau gegenteilig. Das Standgas ist viel zu hoch und im ersten und zweiten Gang kann ich den Fuß vom Pedal nehmen und er fährt trotzdem. Mit dem Hereindrehen der Umgemischschraube bis auf eine Viertelumdrehung wurde er ruhiger. Aber diese muss ja bei 3 Umdrehungen raus stehen.

    Ich habe beim Vergaser zerlegen aus versehen die Leerlaufgemischschraube verstellt und kannte natürlich die Ausgangsstellung nicht.

    In einem anderen Beitrag

    ( RE: Vergaser H 1-1 Leerlauf )

    habe ich gefunden wie man diese einstellen muss. Das werde ich nächste Woche erledigen. Sollte dies keine Abhilfe schaffen, frage ich unter dem Beitrag nach weiteren Ideen.

    Ich bin dir ewig dankbar.

  • Auf vergaserreiniger hättest du doch auch selber kommen können?


    Nächstes Mal schraubst du solche Einstellschrauben erst mal ganz rein, und notierst (aufschreiben, nicht erinnern!) wie viel Umdrehungen das waren. Erst dann darf er raus. Bei den H1-1 Vergasern die ich zerlegt, habe gab es LGS mit anderthalb Umdrehungen, aber auch mal einer mit elf.


    Übrigens ist die Plombierung nicht umsonst da. Das Einstellen am warmen Motor (also mit heißem Auspuff) geht bequemer mit einem langen flexibelen Schraubenzieher.