Beurteilung/Verwendbarkeit Motorgehäuse

  • Der letzte Wartburgmotor, den ich auf dem Tisch hatte, war mit Bärendreck zusammengeschraubt. Das hat dazu geführt dass die Lagerausschalen im Gehäuse mitgedreht haben bis sie irgendwann blau waren und die Welle innerhalb von nicht mal 5000 km neu überholt werden durfte. Aus meiner Sicht hat Bärendreck an solchen Verbindungsflächen nichts zu suchen.


    PS: Wartburg - Motorengehäuse wurden übrigens trocken zusammengeschraubt.

    Wenn ich dort Dichtmasse benutze, dann nur auf der Handschuhspitze aufgetragenes Hylomar, damit es einen hauchdünnen, kaum sichtbaren Film ergibt.

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • Weiß wer, was das für Zeug war ?

    Ich habe noch zwei "Sammelflaschen" voll. Was da drin ist, ist glashart und fest. Und hat den bekannten Geruch...eher Gestank.


  • Tim das Ablüften von Hylomar ist der einige Nachteil gegenüber Loctite?

    Ich habe nämlich das Hylomar am Getriebe auch verwendet und das ist bis heute dicht. Kann über das Zeug eigentlich nichts schlechtes sagen ...

  • Der Einzige ist relativ. Natürlich funktioniert Hylomar auch gut. Und ja, der Hauptgrund ist das Ablüften.

    Nebenbei finde ich es (im direkten Vergleich) zu dick und es verteilt sich schlechter. Das kann das 518 besser. Und das bleibt auch dauerhafter elastischer.

  • Früher hat der Kollege während der Ablüftzeit immer mal noch in Ruhe eine geraucht, aber da diese Pause mittlerweile entfallen ist, kann es wieder nicht schnell genug gehen 😁

  • Den typischen Geruch von Bärendreck habe ich heute noch im nasalen Hinterkopf. Man konnte das Zeug übrigens mit etwas Spiritus verdünnen.

    Und ja, es gibt inzw. deutlich bessere Dichtmittel.

  • So nun doch nochmal eine Antwort, zu diesem Thema. Da mein Gehäuse ja nun "Schrott" ist, habe ich ganz euphorisch in den Kleinanzeigen eines Bj. 05/85 gefunden und dieses verwenden wollen. Als ich den Motor abholte, hörte ich sofort, dass dieser einen Lagerschaden hatte, genau wie meiner damals auch. In meinem Motor hat sich damals der Lagerkäfig des des Hauptlagers von Zyl. 2 verabschiedet. An Zylinder 2 habe ich in meinem Motor die Einarbeitung des Lagers in die untere Gehäusehälfte festgestellt. Nun das Interessante: Der "neue" Motor hat genau den gleichen Schaden, allerdings am Hauptlager von Zyl. 1, mit exakt der gleichen Einarbeitung in die untere Gehäusehälfte.

    Meine Vermutung nun: Dadurch, dass der Lagerkäfig in beiden Fällen kaputt gegangen ist, hatten die Kugeln keine Führung mehr in den Rillen des Kugellagers. Dadurch lagerten sich im Betrieb alle Kugeln, auf der unteren Hälfte des Kugellagers ein. Bei jeder Zündung des Motors nun, konnten die Lager den Gegendruck bzw. die Gegenkaft der Explosion nicht ordentlich an das Gehäuse über den Lagersitz bzw. vom Lagerinnenring, über die Lagerkugeln, hin zum Außenring ans Motorgehäue abgeben. Dadurch, nun, dass alle Kugeln im Lager "unten" lagen, wurde die ganze Kraft hier ans Motorgehäuse übergeben, was zur Folge hatte, dass dadurch, dass der Lagerstahl des Außenrings, härter ist, als das Motorgehäuse, das Lager, wie mit einem Presslufthammer, vom Motorlauf in den unteren Lager Sitz gepresst wurde und diesen deformierte, siehe Bild im ersten Post.

    Vielleicht kann ja einer der Motorenspezis sich das mal durchlesen und mir Feedback geben, ob das so sein kann? Vielleicht hat auch jemand noch ein Mitte 85er Gehäuse oder Motor welcher/s verwendbar ist rumliegen, welchen ich käuflich erwerben könnte ...


    Gruß


    Lukas

  • die Kugeln bleiben beim Betrieb ohne Käfig nicht unten, sondern verteilen sich ungleichmäßig über den Umfang. Was aber entsteht ist eine gewisse Unwucht / bzw Fluchtungsfehler. Daraus entwickelt sich dann wohl der Schaden. Vermutung meinerseits

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Das kann das 518 besser. Und das bleibt auch dauerhafter elastischer.

    Wird das 518 überhaupt irgendwann sowas wie "fest", also fester als es aus der Tube kommt?

    Ich habe jahrzehntelang Hylomar verwendet und jetzt erstmals Loctite 518 genommen, als ich vor ungefähr einer Woche einen Motor gemacht habe. Da gibt es einen Putzlappen mit einem von der Tülle abgewischten Rest, der bis heute nahezu so flüssig wirkt wie er aus der Kartusche kam.

  • Da findet ein Prozess statt, der erst aktiv wird wenn die Flächenpressung unter Luftausschluss erfolgt. ;)

    Aus der Tube (oder ausgetretene Reste) ohne Druck bleibt es so wie es ist.

    Das ist bei allen "anaeroben" Dichtmassen so. :)

  • Hallo zusammen,


    nach langer und vergeblicher Motorgehäusesuche, bin ich nun an dem Punkt angelangt, dass ich mein Gehäuse instandsetzen lassen möchte. Ich versuche hierzu mal über die Porsche/VW Szene einen Motorbauer zu finden, welcher in der Lage ist diese Arbeiten ordentliche durchzuführen.


    Meine Vorstellung wäre, den beschäditen Lagersitz aufschweißen zu lassen und im Anschluss daran, das Gehäuse bzw. die Lagergasse neu zu spindeln?

    Nun die Fragen in die Fachszene: Worauf muss besonders geachtet werden? Gibt es evtl. Bohrungs/Toleranzmaße der Lagergasse?


    Gruß


    Lukas

  • Ein werksneues Gehäuse ist mir aktuell zu teuer und möchte ich auch nicht.


    nach langer und vergeblicher Motorgehäusesuche, bin ich nun an dem Punkt angelangt, dass ich mein Gehäuse instandsetzen lassen möchte.

    Ein 85er Motorgehäuse im brauchbaren Zustand zu finden sollte machbar sein. Dazu muss man natürlich bei jedem Angebot nach den Daten wie Motornummer oder Gussprägung fragen. Und ja, es bleibt bei einem Komplettmotor das Risiko das er auch hinüber ist.


    Eine professionelle Instandsetzung, die praktisch eine Einzelanfertigung ist, dürfte den Preis eines neuen Gehäuses (das aktuell irgendwo bei 200-350€ liegt) bei weitem übersteigen.

    Und der Fachmann weiß worauf er achten muss. Dem braucht man keine Maße geben. ;)

  • Wer die Erfahrung hat, wird sich darauf nicht ein lassen. Wer das noch nicht gemacht hat, wird sich darauf ein lassen, Ergebnis ungewiss.


    Es ist und bleibt ein Trabant, einer von vielen und kein Original Zustand rechtfertigt dein Vorhaben, das ist einfach wirtschaftlicher Totalschaden.


    Je nach zu fahrender Km könnte man über einkleben eine Folie in entsprechender Stärke nach denken.

    Ist Pfusch wird aber funktionieren.

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  • In die ausgelatschten Lagersitze entsprechend dicke Alufolie einkleben, den Gedanken hatte ich auch schon, habs mir aber gar nicht getraut hier zu schreiben.

  • Man kann so vieles machen. Die Frage ist immer wie lange es hält.

    Folie einkleben hält sicher von früh bis Mittag.

    Das würd ich lassen, auch wenns hilfsweise funktionieren mag.


    Ich würde mir eher sowas wie ausspindeln und einlegen von Reparaturhalbschalen (ähnlich wie die Lagerschalen beim 4-Takter) vorstellen können.


    Wäre es der Originalmotor meines 64er würde ich es reparieren. Der Preis spielt dann keine Rolle mehr. ;)

    Wirtschaftlich ist da sowieso nichts mehr.

  • Alufolie ist Scheiße, es gibt geeignetes Zeug für ähnliche Anwendungen.

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  • Erstmal müsste man genau wissen, wie viel Material da wirklich fehlt, dann könnte man mit Präzisionsfolie ausgleichen.

  • So, ich war letzte Woche bei einem Motorenbauer in der Nähe und der hat mir das gleiche gesagt wie Fg601 , das Gehäuse instand zu setzen, verschlingt minimum eine hohe 3 stellige Summe an Arbeitszeit, wobei ich nun auch eingesehen habe, dass das dann doch ziemlich übers Ziel hinaus schießt ...


    Also habe ich nun in den Kleinanzeigen mir ein Lagerware Gehäuse gekauft, auf welchem ich nun den neuen Motor aufbauen möchte.


    Weiß zufällig jemand, wie so etwas damals ausgeführt wurde? Wurde die Motornummer auf das neue Gehäuse übertragen?

  • Ja, entweder hat man die alten Motornummer auf das Neue geschlagen, oder es wurde in den PGHs oder Reparaturwerken eigene neue Nummern vergeben.