Scheibe am unteren Traggelenk Vorderachse

  • Hallo zusammen,


    Ich habe heute die Achsschenkel zerlegt und die Schwenklagerbolzen ausgeschlagen.


    Wenn ich mir jetzt die Zeichnung hier ansehe, dann ist mit Nr. 23 eine Scheibe beschrieben, welche ich an meinen Achskörpern definitiv nicht demontiert habe.


    Zwar ist alles denkbar - aber wie wahrscheinlich ist es, dass die Scheiben gefehlt haben?


    Wenn ich das richtig sehe, dann ist die Scheibe konisch, damit sich der Dichtring vernünftig anpasst.


    Oder gab es auch Achsschenkel, wo die konische Fläche schon dran ist?

    Der Trabi ist Bj 89.


    Grüße, Jan

    ein paar Euro für Teile und dann ab zum TÜV - so war der Plan...

    Nun ja - kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt... 8)

  • Gab es, bei Deinem Bj. sowieso. ;)

    Die Scheibe ist ein Relikt aus der Zeit, wo von der alten Blechkappen-Abdichtung auf den V-Ring mit Wurmfeder umgestellt wurde. Irgendwann wurde diese Scheibe dann sozusagen mit angegossen am Achsschenkel/Schwenklager. Ab wann genau das gemacht wurde, kann ich leider auch nicht sagen. :schulterzuck:

  • Ah, ok.

    Vielen Dank.

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  • Diese Scheibe ist auch heute noch als Reparaturlösung gedacht wenn diese konische Anlauffläche zu sehr eingelaufen ist. Dann wird die angegossene Kontur plan und winklig zur Laufbolzenbohrung abgefeilt und als Ersatz der Kontur diese Scheibe benutzt.

  • Ok.

    Woher weiß ich, ob die Fläche "zu sehr" eingelaufen ist?

    Also ganz plan ist es nicht mehr und zur Laufbolzenbohrung hin zeigt sich auch etwas Grat.


    Und woher weiß ich, wieviel ich wegnehmen müsste?

    Wahrscheinlich immer wieder probieren... 🤔

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  • Das muss man 'live' entscheiden. Du brauchst eine plane Anlagefläche für die neue Buchse. Wenn man zuviel wegnehmen muss, reicht die Länge des neuen Laufbolzens ggf. nicht mehr aus, um mit den Ausgleichscheiben das Höhenspiel einstellen zu können. In gewissem Maße kann man das kompensieren, indem man die Kerbe im Laufbolzen etwas (z.B. 0.5 oder 1mm) weiter nach unten setzt. Dadurch kommt dwr Bolzen entsprechend höher und es passen wieder Ausgleichscheibben mit rein. Das hat aber Grenzen und bei zu viel (und oft einseitigem) Verschleiß käme das zum Tragen, was Andi gesagt hat. ;)

  • Da gab es eine schöne Anleitung zur Aufarbeitung der Vorderachse von Hegautrabi.... darin hat er geschrieben das man diese Anlauffläche durchaus mit der Feile wieder planen kann im Bereich bis zu 1mm. Da die Kerbe im neu einzupressenden Laufbolzen eh erst nach dem einpresse neu zu feilen ist kann der Laufbolzen auch tiefer eingepresst werden . Dazu muss man zuerst die Höhe der eingepressten Buchse im Lenkerlager messen und der Laufbolzen wird dann ca. 0.5 mm tiefer eingepresst in das Schwenklager. Dann kann man auch wieder mit Ausgleichscheiben arbeiten.

  • …gab es eine schöne Anleitung zur Aufarbeitung der Vorderachse von Hegautrabi…

    Ja, die gibt es noch immer, auch wenn ich gerade nicht den Link parat habe, und ich kenne sie. Die Herausforderung ist allerdings, hier einen Rechten Winkel zur Achse des Laufbolzens herzustellen.
    Vielleicht kann der eine oder andere genau zu dem Punkt noch einen Tipp geben.

  • Da der Grat im Regelfall von einer Planfläche umgeben wird, ist das Feilen an dieser Stelle eigentlich relativ einfach.

  • Vielleicht kann der eine oder andere genau zu dem Punkt noch einen Tipp geben.

    Mein Lehrmeister sagte: das ist Geschicklichkeit des Facharbeiters........


    Einzig...immer schön über Kreuz und am besten nur eine Schlichtfeile. Wenn man den Kreuzstrich nicht gut sehen kann (man wird ja auch mit dem Alter blinder) einfach die Fläche mit einem dunklen Edding bemalen, dann sieht man auch gut wo man abträgt und wo nicht.

  • Da die Kerbe im neu einzupressenden Laufbolzen eh erst nach dem einpresse neu zu feilen ist

    Hmm... Die im Handel erhältlichen Reparatursätze haben beim Laufbolzen bereits eine Kerbe... Zumindest die, die ich habe.

    Ok, man kann den 180° verdreht einbauen - mal schauen.


    Man nehme, wenn man hat, einen Flachsenker mit 22mm Zapfen.

    Das ist derzeit meine favorisierte Idee. Werde erstmal nur planen und evtl. mit 0,5er Beilagscheiben ausgleichen.

    ein paar Euro für Teile und dann ab zum TÜV - so war der Plan...

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  • Ja, die Nachfertigungen haben schon eine Kerbe drin und bei 4 von 10 Achsschenkeln hat diese bei mir nicht gepasst, du kannst aber auch DDR Ware kaufen, da ist noch nix drin oder aber halt wie du selber schon festgestellt hast, 180° drehen, wobei Ich aber schon welche hatte, die waren so hart, das du Feilen vergessen konntest.

  • Die Laufbolzen mit der Kerbe drin sind auch sehr hart. Einfach Mal eine neue / anders feilen ist da gar nicht Mal sehr einfach.