Probleme mit EBZA und Geberplatte

  • Servus liebe Gemeine,


    ich bin jetzt seit ca. 2 Wochen Besitzer eines Trabant 601 Cabrio.

    Am Anfang ist er nicht ganz optimal gelaufen, nachdem ich den Vergaser HB2-7 gereinigt und mit neuem Dichtungssatz versehen habe lief er auch wieder meines Erachtens einwandfrei.

    Aber wenn man sich einen Trabi holt und schon den Vergaser "revidiert", dachte ich mir, schau ich doch mal nach der Zündung.

    Tja da ist Murphies Gesetz mal voll zum tragen gekommen.

    Never touch a running System ;( .


    Ich hatte nun nach Messuhr und 12v Lampe die Zündung eingestellt. 2,99mm und 2,96mm v.OT, da fand ich die Aktion noch richtig klasse und war Stolz wie Oskar.

    Während des Einstellens war mir aufgefallen dass die Grundplatte sich schier nicht bewegen lies deswegen alles raus und mit Ballistol und Scotchvlies gereinigt (Hallsensor so gut es ging ausgespart).

    Beim Bewegen der Grundplatte ist die Lampe schon nicht immer aber dann doch oft und genau genug angegangen, das ich die oben genannten Werte einstellen konnte.


    Nachdem alles wieder am vorgesehen Platz war, Zündschlüssel rum, öckel, öckel, nix passiert.


    Tag 2: Heute mal nachgemessen, auf schwarz 15 zu braun 31g 12,65V, beim freien Drehen der Geberplatte, bringt mir der Hallgeber nur 4,xxV/0V (grün 7 auf braun 31g).


    Vielleicht war da ja schon vorher was nicht i.O. da die Geberplatte eigentlich schon ganz nach links verdreht war, aktuell im ersten oberen drittel (rechtes Langloch)


    Nach kurzer Gockel-Recherche den Hallsensor TLE9405 und die Zenerdiode ZPY16V ausgemacht, da ich ja noch knapp 5V rausbekomme könnte es an einer defekten Diode liegen leider ist diese aktuell erst Februar 23 lieferbar, der Hallsensor schaltet ja, auch wenn zu wenig Spannung ansteht.


    Kann jemand die Problematik an Hand gemachter Erfahrungen einkreisen, Bauteile ausschliessen?


    Hat sogar jemand eine Z-Diode rumliegen die er mir für einem schmalen Taler zukommen lassen würde?


    Vielen Dank schonmal :thumbup:

  • Erstmal Herzlich Willkommen im Forum!


    Zunächst noch ein paar Fragen:

    - Wo hast du die Prüflampen angeschlossen? Direkt am Geber oder an den Zündspulen?

    - Wurde die Magnetscheibe vom Geber demontiert (mittlere Schraube)?


    Grundsätzlich würde ich empfehlen, den Anweisungen des Reparaturhandbuches zu folgen (möchte ich hier im Detail nicht wieder geben). Grob aber erstmal das Steuerteil ohne Geber prüfen (Prüfung Geberspannung und Umschaltung der Zylinder) und anschließend das Steuerteil mit dem Geber. Jeweils ohne Zündspulen. So kann man erstmal das fehlerverursachende Bauteil ermitteln.


    Zu den Messwerten kann ich direkt nichts sagen. Da müsste ich selbst erst messen, weil ich nur die Umschaltung der Zylinder am Steuerteil teste.


    Der (offizielle) Vergleichstyp für den Hallsensor ist der SAS261. Gerade habe ich auf die Schnelle keine Verbindung zum TLE gefunden. Der Vergleichstyp für die Z-Diode ist z.B. BZX85, die man eigentlich ohne Probleme bestellen kann.

  • Hi Matze,


    danke für die Begrüßung.

    die Prüflampe hatte ich zur ZZPeinstellung an den Zündspulen ws/sw bzw. gr/sw angeklemmt.

    Zündkerzen katte ich aus den Steckern draußen, hatte erst die Vermutung, dass da was in den Steckern übersprungen ist / zerstört wurde.


    Vor/ während des Einstellens hatte ich die Geberplatte(n) komplett rausgenommen, zerlegt, gereinigt, Abstand für den Mitnehmerkunstoffblock angepasst, und wieder eingebaut.

    Kabeleinführung unten, Anschlüsse oben wie auf Bild 2,87 unter 2.7.2.4 whims abgebildet.

    Beim Zusammenbau ist mir aufgefallen, dass die Geberplatte etwas eierig zur Welle läuft aber nicht schleift, der Abstand Magnetring zum Hallsensor ist gefühlt immer gleich.


    Zu den Messwerten: Wenn der Hallsensor durchschalten sollte ja die Zündspule beidseitig 12V bekommen also sollte die der grüne ca. 12v gegen Masse haben. Also der Grüne 7 an der Geberplatte

  • Der Einbau des Gebers sollte erstmal richtig sein. Nach der Zerlegung des Geber noch prüfen, ob die Magnetscheibe richtig herum sitzt, so dass die Zündung im OT (und nicht im UT erfolgt).


    Zu den Messwerten: Wenn der Hallsensor durchschalten sollte ja die Zündspule beidseitig 12V bekommen also sollte die der grüne ca. 12v gegen Masse haben. Also der Grüne 7 an der Geberplatte

    Wie gesagt habe ich der Spannungsänderung am Geber (noch) keine Beachtung geschenkt (nur der Speisespannung um ein defektes Steuerteil ausszuschließen). Letztlich liegt am Geber nicht die Spannung an, die die Zündspulen speist. Der Geber ist nur der Positionsgeber, damit das Steuerteil die Zündspulen ansprechen kann. Also "durchgeschaltet" wird da nichts (nicht verwechseln mit der U-Zündung).


    Wie bereits gesagt prüf erstmal das Steuerteil ohne Zündspulen (stattdessen je eine Prüflampe). Bei der Verbindung von gn und br muss die Umschaltung der Zündspulen/Prüflampen erfolgen. Wenn das i.O. ist, den Geber anschließend und testen.


    Mit dem Zündfunken vorsichtig sein, da ein fehlender Massekontakt der Zündkerzen eine Beschädigung des Steuerteils verursachen kann. Daher auch der Hinweis auf die genaue Einhaltung des Rep.-handbuches.

  • Beim Einbau der Magnetscheibe habe ich tatsächlich nicht darauf geachtet wo das „Loch“ ist, dachte das bezeichnet den Übergang N/S oder so, die Gegenseite sollte doch wenn 180grad versetzt eingebaut das gleiche machen oder? Wie wäre die korrekte Anordung?

    Wenn 12V Anliegen sollte doch der Hallsensor die 12V auch wieder zur ebza rausgeben. So meine Vermutung.

  • Das kleine Loch in der Scheibe muss deckungsgleich mit dem Mitnehmernocken sein.


    Schaumal wegen der Signalspannung am Geber, ob dazu etwas im Handbuch steht. M.E. ist dies erstmal nebensächlich, da die ST-Prüfung im ersten Schritt ohne (!) Geber erfolgt. Wenn die Transistoren o.a. im ST defekt sind, dann kann auch der intakte Geber nichts bewirken.

  • Danke Matze, das teste ich morgen dann mal aus, da die Zündung vor meinem Eingriff ja noch funktionierte, könnte die 180grad verdreht Magnetscheibe ja schonmal ausschlaggebend sein, wenn sonst alles heil geblieben ist.

  • Ich habe das mit der Prüflampe gelassen. Wenn eine Zündkerze im Stecker drin ist und auf Masse liegt, ist der Zündung so gut zu hören, dass ich kein visuelles Signal brauchte. Zündung einstellen war noch nie so entspannt.

  • wobei die Zündkerze ein akustisches wie aus visuelles Signal liefert.

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  • Nur wenn man wirklich hinkiekt (was man Dank der besagten Akustik aber nicht muss - ich stelle auch nur "nach Gehör" ein und hefte meine Augen beim Einstellen lieber an die Messuhr :zwinkerer: )

  • Der Vergleichstyp für die Z-Diode ist z.B. BZX85, die man eigentlich ohne Probleme bestellen kann.

    So einfach ist das leider nicht. Welche soll's denn sein?

    Meistens gehen die Dinger so kaputt, dass sie dann einen Kurzschluss haben. Das kann man mit dem Diodentester / Ohmmeter / Durchgangsprüfer feststellen.

    Die Z-Diode hängt auf der Platine zwischen sw und br.

    Nach meiner Kenntnis hat die 16 V. Eine für 15 V geht aber auch.

  • Hi Leute, der Trabi ist wieder zum Leben erwacht.

    Habe den SES261 (B462) und die ZPY16V verbaut (hatte ich dann doch noch bei einem kleineren Elektronikversand beziehen können). Verbaut waren bei mir eine B461, obwohl das ja die 6V Variante sein müsste Gabs aber wohl für die 12V Zündung auch und eine nicht mehr bestimmbare Z-Diode, wahrscheinlich auch was mit um die 5V, hatte ja ca. 4,8V an Grün gemessen.

    Die Einstellerei war dann doch bissl tricky, beim Rantesten ( vorwärts - rückwärtsdrehen des Lüfterrades) des gewünschten Wertes, zünden ja beide Kerzen mit kurzer Hysterese durch, ist ja auch wie 2mal 180grad drehen. Das sorgte anfangs für leichte Verwirrung bis ich das gecheckt habe. Des Weiteren sind die Anleitungen mit Grundplatte 1. Zylinder und kleine Geberplatte 2ter Zylinder doch eigentlich obsolet, maximal ist die Feinjustage nachträglich machbar, wenn überhaupt realisierbar, schließlich haben wir ja nur einen Hallsensor der im im Abstand von 180grad Kurbelwellenumdrehung das Signal ändert.

    Die Magnetscheibe war glaube ich schon von Anfang an verdreht.

    Irgendwie zünden meine Kerzen auch nur wenn ich den Einstellwert ( 3mm vOT) mit Schwung überfahre, genau muss ich es mir glaube ich nochmal zu Gemüte führen wenn ich demnächst den Hallsensor mit 2K-Kleber vergossen habe.

    Gruß Christian

  • Die Feineinstellung ergibt

    dahingehend einen Sinn, das es Kurbelwellen gibt, die eben nicht auf 180 Grad Versatz gepresst wurden.

  • Und weil es unterschiedliche (meist ältere) Konfigurationen am Motor gibt (Vergaser, Zylinder, Riemenscheiben usw.), die es erforderlich machen, dass nicht beide Zylinder beim exakt gleichen Wert vor OT zünden.

    Die Zündung gab es auch zum nachrüsten im Handel frei zu kaufen (so denn es mal welche gab) und konnte so durch das getrennt mögliche Feinjustieren des ZZP auch bei älteren Motoren eingebaut werden.