Anlassstrom 12 V

  • Hallo zusammen,

    beim Anlassen bricht die Spannung trotz neuer Batterie auf 9,6 V zusammen. Ist der Motor kalt startet er sofort, ist er heiß hilft nur noch Anschieben - dann kommt er sofort. Hat jemand eine Idee?

    VG

    Gerd

  • Leiert er beim Heißstart oder bleibt der Anlasser (fast) stehen?

    Ich würde zuallererst nach Übergangswiderständen an den Batt.kabeln und -klemmen suchen, ansonsten sind das Zündschloss und der Anlasser selber übliche Verdächtige. ;)

  • Der Anlasser dreht super durch, ist auch neu. Die Batterie übrigens auch. Manchmal klappt es mit dem Start, wenn ich den Anlasser abschalte.
    Während des Auslaufdrehens ist dann scheinbar genug Spannung für die Zündung da. Das Zündschloss könnte es sein, aber warum bricht die gesamte Bordspannung auf 9,6 Volt ein?

  • Übergangswiederstände.

    Was hast du denn für Batteriekabel? Diese Alu Kabel oder Kupfer?

  • Zündschloss bleibt auch wahrscheinlich. Oder doch wiedermal das leidige Zündspulenproblem...

    Was für Kerzen fährst Du - sicherlich schonmal neue probiert?

    Und der Vergaser tropft nicht nach?

  • Interessant wäre einmal die gemessene beim Starten direkt an den Batteriepolen, einmal direkt am Starter Masse/Batteriekabel (Kl30) und Masse/Magnetschalter (Kl50)

  • aber warum bricht die gesamte Bordspannung auf 9,6 Volt ein?

    Du müsstest dazu erstmal genauer beschreiben, wo du die Bordspannung während des Anlassens genau gemessen hast.


    9,6V sind beispielsweise am Sicherungskasten oder am Zündschalter schon ganz ok.


    Auch die Klemmenspannung der Batterie bricht beim Startvorgang deutlich ein, das ist völlig normal (Thema Innenwiderstand der Batterie). Auch die Angabe der maximalen Stromabgabe im Datenblatt (beispielsweise 250A) schließt einen deutlichen Abfall der Spannung unter ihren Nennwert ein. Sie darf halt bei dieser Messung einen gewissen Grenzwert nicht unterschreiten. Die genauen Werte weiß ich nicht auswendig.


    Wie fahrgast schon mehrfach schrieb, solltest du als allererstes mal feststellen, welche Art der Batteriekabel verbaut ist, und in welchem Zustand sie sind.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Moin,


    Wenn er kalt gut anspringt aber warm nicht, dann ist die Fehlersuche aber nicht beim Anlasser zu beginnen. Der reagiert genau wie die Zündung wenig auf Temperatur. Sehr wahrscheinlich ist die Ursache beim Vergaser zu suchen. Je kälter der ist, desto fetter muss das Gemisch zum Starten sein. Daher muss man bei kaltem Motor ja auch den Choke ziehen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du das warm nicht tust. Zu fett springt er halt auch nicht mehr an. Kommt nun der schwache Zündfunke durch die niedrige Bordnetzspannung beim hohen Anlasserstrom hinzu, muss das Gemisch schon halbwegs passen. Wenn du den Anlasser dann wieder ausschaltest, geht die Spannung wieder hoch, der Funke wird stärker und dann gehts halt manchmal plötzlich doch noch. Daher würde ich mal den Vergaser auf Defekte prüfen, die ein zu fettes Standgas verursachen. Da wäre zum Einen die Einstellung an den Stellschrauben und natürlich das Schwimmernadelsystem.


    Gruß, Felix


    Edit: Natürlich können auch Undichtigkeiten am Vergaser diesen sehr temperaturempfindlich machen. Aber das würdest du an einer sehr temperaturabhängigen Leerlaufdrehzahl merken. Wenn du das nicht hast tippe ich weiter auf zu fett.

  • Jetzt habe ich eine Menge Anregungen erhalten. Vielen Dank für die Beiträge!
    Das +Kabel ist Kupfer, das -Kabel Original-Alu. Dort hatte ich schon einmal Kupfer drin, hatte aber nichts gebracht.

    Der Vergaser tropft nicht nach, ich drehe beim Abstellen den Benzinhahn auch sofort zu (der ist übrigens dicht). Ich werde noch die von Mario-P50K vorgeschlagenen Messungen durchführen. Den Widerstand der Alu-Leitung auch noch mal messen.

    Neue Zündspulen werde ich danach auch noch einbauen und dann schauen was passiert.

    Jetzt habe ich erst einmal viel zu tun. Melde mich nach der Abarbeitung wieder.

  • Den Widerstand der Alu-Leitung auch noch mal messen.

    wie willst du das anstellen? Du müsstest dazu schon einen Prüfstrom im mindestens 2stelligen Ampere-Bereich durchjagen...

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Den Spannungsabfall vor zu hinter dem Kabel kann man ggf. aber einfach feststellen. ;)

    Bei mir hat lediglich der Kombi noch die orig. Alu-kabel, zumindest bei aktuell knapp 65tkm sind die noch unauffällig.

  • Man muss hier ganz deutlich zwischen den Alukabel der ersten und letzten Generation unterscheiden.

    Die Letzte war großer Mist. Da wurde die Litze vor der Klemme geöffnet, nur der Draht eingepreßt und es kam dieser weiße Überzieher rüber.

    Der reißt irgendwann und es korrodiert fröhlich vor sich hin.

    So wie hier zu sehen:



    Die ältere Variante war (und ist) viel besser, da dort Kabel mit Litze in der Klemme verpresst sind.

    Und das hält:



    Ich hab so eins zur Probe mal aufgeschnitten und die Kabel innen war wie neu ohne jegliche Korrosion.

    Ein der vielen Verschlimmbesserungen....

  • ich hatte auch bei denen schon Korr.schäden (immer minusseitig), bei damaligen Alltagsfzgn.. Aber definitiv insgesamt wesentlich seltener, als bei den weiß (und unzureichend) ummantelten.

    Als erste Hilfe tut es ggf. oben erstmal eine Schraubklemme, um wieder gescheiten Kontakt zu bekommen.

    Korrosion an der Innenf-/Kontaktläche der Battklemmen wäre auch zu überprüfen, da muss oft kräftig abgekratzt werden. ;)