Motor nach einem Jahr starten

  • Moin Moin Gemeinde,


    ich habe letztes Jahr angefangen meinen Trabant wieder etwas auf Vordermann zu bringen.

    Zerlegen, lackieren, neue Dichtungen, Elektrik neu und eben alles, was dazu gehört. Glaube ich zumindest 😅

    Auch den Motor habe ich zerlegt, neue Kolbenringe eingesetzt und schön sauber gemacht.


    Den Motor habe ich jetzt wieder eingesetzt und möchte ihn gern, hoffentlich mit Erfolg, wieder starten.

    Ich bin natĂŒrlich ziemlich aufgeregt, da ich rein gar keine Ahnung von so etwas habe. Ich habe mich deshalb jetzt viel belesen, ein paar Meinungen von den " Daddy's" eingeholt und bin trotzdem nicht weniger aufgeregt.


    Einige sagen, dass ich den Motor einfach anreißen soll, da sich der Motor sein Gemisch schon holt. Andere wiederum sagen, dass ich etwas 2 Takt Öl durch die Gewinde fĂŒr die ZĂŒndkerzen gießen und den Motor ĂŒber den LĂŒfter mit der Hand drehen soll damit er etwas geschmiert wird.


    Mit Sicherheit hat doch hier einer mal genau so da gestanden.


    Kann mir von Euch vielleicht jemand den besten Ablauf dafĂŒr geben?

    Ich möchte natĂŒrlich ungern, dass der Motor bei falscher DurchfĂŒhrung die Hufen hochzieht.


    Danke schonmal an alle, die es ernst meinen. Und bevor einer lacht, denkt dran, jeder hat mal angefangen đŸ’Ș

  • SchlĂŒssel rein, auf "ZĂŒndung ein" drehen, Benzinhahn auf, kurz warten, ggf. MĂ€usekino beobachten und starten.

    Wenn du ihn zerlegt hattest, wirst du ihn ja sicher mit benetzen von Öl auf allen möglichen Teilen zusammengebaut haben.


    PS. nur neue Ringe ist Quatsch und relativ sinnlos.

  • Andere wiederum sagen, dass ich etwas 2 Takt Öl durch die Gewinde fĂŒr die ZĂŒndkerzen gießen und den Motor ĂŒber den LĂŒfter mit der Hand drehen soll damit er etwas geschmiert wird.

    Diese Methode ist auch so eine Weißheit von frĂŒher, die 0,0 Nutzen hat.


    Wenn ich in die Kerzenbohrung Öl kippe, lĂ€uft das Öl je nach Stellung des Kolben ,spĂ€testens jedoch beim durchdrehen zuerst ĂŒber den Auslass in den Auspuff, dann ĂŒber die Überströmer in das KurbelgehĂ€use. Kein Lager und keine Zylinderwand unterhalb des Kolbens wird einen Tropfen Öl ab bekommen.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung DrehschieberflĂ€chen, GehĂ€usereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • SchlĂŒssel rein, auf "ZĂŒndung ein" drehen, Benzinhahn auf, kurz warten, ggf. MĂ€usekino beobachten und starten.

    Wenn du ihn zerlegt hattest, wirst du ihn ja sicher mit benetzen von Öl auf allen möglichen Teilen zusammengebaut haben.


    PS. nur neue Ringe ist Quatsch und relativ sinnlos.

    Guten Morgen.


    Erstmal danke fĂŒr deine Antwort. Nein, ich habe den Motor zusammengebaut und leider nicht alle möglichen Teile mit Öl benetzt 😕.

    Der Motor war nicht gÀnzlich trocken. Ich habe lediglich die Kupplung vom Rest getrennt und da aber alles gelassen, wie es ist. Besteht da jetzt irgendeine Gefahr, oder nimmt der Motor sich trotzdem was er braucht?


    Warum sind nur neue Ringe Quatsch?


    VG


    Diese Methode ist auch so eine Weißheit von frĂŒher, die 0,0 Nutzen hat.


    Wenn ich in die Kerzenbohrung Öl kippe, lĂ€uft das Öl je nach Stellung des Kolben ,spĂ€testens jedoch beim durchdrehen zuerst ĂŒber den Auslass in den Auspuff, dann ĂŒber die Überströmer in das KurbelgehĂ€use. Kein Lager und keine Zylinderwand unterhalb des Kolbens wird einen Tropfen Öl ab bekommen.

    Okay, also kann ich mir das dann sparen?


    Danke fĂŒr deine Antwort.


    VG

    Einmal editiert, zuletzt von Kal_Le109 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Kal_Le109 mit diesem Beitrag zusammengefĂŒgt.

  • kurz zum VerstĂ€ndnis, du hast neue kolbenringe auf die kolben gemacht, aber die kurbelwelle nicht raus gehabt? Weil genau die ist es die Aufmerksamkeit braucht. Den Zylinder ist Standzeit relativ egal, solange sie nicht rosten. Die Lager der kurbelwelle mĂŒssen gereinigt und dann eingeschĂ€tzt werden, was fĂŒr den Laien sehr schwierig ist.

  • kurz zum VerstĂ€ndnis, du hast neue kolbenringe auf die kolben gemacht, aber die kurbelwelle nicht raus gehabt? Weil genau die ist es die Aufmerksamkeit braucht. Den Zylinder ist Standzeit relativ egal, solange sie nicht rosten. Die Lager der kurbelwelle mĂŒssen gereinigt und dann eingeschĂ€tzt werden, was fĂŒr den Laien sehr schwierig ist.

    Genau, so ist es. Mit wurde aber auch gesagt, dass das kein großer Aufwand ist und die Ringe reichen wĂŒrden. Dann das GehĂ€use und die Kolben auf riefen prĂŒfen und gut "ist". Ist eben nur n Trabant Motor und die wĂ€ren unkaputtbar, da könnte nichts passieren.

    Nun steh ich da mit meinem Talent...

  • Kal_Le109

    Ich kenne mich mit Motoren auch zu wenig aus. Gerade deswegen ist es auch nicht schlimm, wenn man das Auto dazu in HĂ€nde oder eine Werkstatt gibt, die sich damit auskennt. Habe ich auch so gemacht. Ich bekam ĂŒbrigens auch den Ratschlag von einem Freund, ihn einfach so zu starten, was ich natĂŒrlich nicht tat. Dieser Freund wollte immer den Trabi seines Opas mit EZ 1990 wieder fertig machen und hat es bis heute nicht geschafft und ihn nun vor ein paar Tagen verkauft. Man muss nicht alles können, man muss nur Hilfe zulassen. Nicht jeder hat auch das nötige Werkzeug und Platz fĂŒr alles. Und wichtig, immer vorher belesen, Vertrauen ist gut, nachforschen ist besser. Ist will jetzt nicht sagen das Du das nicht alleine hinbekommst, ich kenne Dich ja nicht, wahrscheinlich bekommst Du das selbst hin, aber man darf nicht immer alles glauben was einer einem ĂŒber Gartenzaun zuruft. Insgesamt haben sich die Tipps hier, die ich sammeln durfte, immer als richtig erwiesen, im Gegensatz zu einigen anderen Möglichkeiten ĂŒbers Internet oder anderen Quellen.

  • Genau, so ist es. Mit wurde aber auch gesagt, dass das kein großer Aufwand ist und die Ringe reichen wĂŒrden. Dann das GehĂ€use und die Kolben auf riefen prĂŒfen und gut "ist". Ist eben nur n Trabant Motor und die wĂ€ren unkaputtbar, da könnte nichts passieren.

    Nun steh ich da mit meinem Talent...

    Wenn du nun damit fahren willst so wie es ist, plane schon mal die nĂ€chsten 1000-2000€ fĂŒr eine richtige Motorrevision.


    Der Rat den du bekommen hast, ist der grĂ¶ĂŸte Quatsch. Mehr kann man dazu kaum sagen. :doof:


    Hier zum einlesen:


    Tim
  • Die Lager der kurbelwelle mĂŒssen gereinigt und dann eingeschĂ€tzt werden,

    Wie ist beim reinigen deine Vorgehensweise?

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  • Wie ist beim reinigen deine Vorgehensweise?

    Ich verbaue wenn dann ĂŒberholte Wellen ;)

    das reinigen und einschĂ€tzen ĂŒberlasse ich Leuten die genug Ahnung haben das Lager einzuschĂ€tzen.

    Und die eventuell auch die pleuellager besser einschÀtzen können.


    Aber ich denke mal in geeigneter FlĂŒssigkeit einweichen wĂ€re schonmal ein guter anfang um die Kohle etwas zu lösen.

  • ich wĂŒrde da generell von ab raten wenn man die Welle nicht zerlegt. In den meisten FĂ€llen gelangt sicher mehr Schmutz in die Lager als vorher.

    Von daher sollte man solche Tipps oder RatschlÀge einfach gar nicht mehr geben.

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  • Genau das ist der Punkt. Das Saubermachen kann man sich auch sparen, weil es ein GlĂŒcksspiel bleiben wird. Wenn schon Borke außen an den Lagern ist, ist sie auch im ganzen Lager ĂŒberall... und das bekommt man nie wirklich sauber. Und die echten scharfen Mittel womit man es vielleicht sauber bekommt...lösen die Pleuellagerringe bei DDR-LagerkĂ€figen auf.


    Kann man machen, Erfolg bleibt ungewiss.

  • Jein... Ich habe das ja an meinem Notfall-Motor gemacht, an dessen Welle alter Version die 3 (dort noch verbauten) Rollenlager ja problemlos zerlegbar waren/sind, ggf. dementsprechend gereinigt und 'innerlich' begutachtet werden können.

    Bei mir fand sich alles dort in 1a-Zustand, die vorhandene "Ölkohle" war weich wie Knete und ließ sich problemlos entfernen/zumeist einfach abwischen.

    An den 3x Kugelgelagerten 'WE-Wellen' sieht das freilich sehr viel schlechter aus, da sind wir uns einig :top:

    (das 6009N habe ich seinerzeit dann auch erneuert, als einziges Kugellager :zwinkerer: ).

  • Die AusfĂŒhrungen von mir (und ich denke von FG auch) bezogen sich primĂ€r auf die WE II Welle.

    FĂŒr die Rollenlagerwelle stimme ich zu, hier kann man durch dein angesprochenes Teilzerlegen etwas besser den Zustand erfassen.


    Aber auch hier besteht das Restrisiko. Wenn man dann noch soweit prĂŒft wie die KĂ€fige am Pleuelfuss aussehen (wie im Laufleistungsthread gezeigt), wird es vermutlich eine Weile gehen, aber auch das ist und bleibt eine Vermutung...ergo GlĂŒcksspiel.


    Man muss dann immer mit dem Gedanken unterwegs sein, das kann 2 oder 20.000km halten.

    Und ich meine das solche Prozeduren auch eher was fĂŒr fortgeschrittene Nutzer sind.

  • Moin zusammen,


    also nochmal als kleinen Nachhang, ich habe den Motor nicht komplett zerlegt. Ich habe lediglich die Kupplung vom Motor getrennt und das Äußere vom Motor und der Kupplung gereinigt, weil eben diese Teile voll mit alten Öl waren.

    Da habe ich mich etwas falsch ausgedrĂŒckt, sorry. Ich habe dann alles auf Seite gelegt und abgedeckt. Allerdings nur mit rin paar Lappen, was wohl den Staub nicht abgehalten haben wird. Also von innen ist noch alles ölig und geblieben wie es war. Lediglich die Kolbenringe habe ich auf Anraten gewechselt und die Kolben/ LaufflĂ€che geprĂŒft, ob evtl irgendwelche Riefen zu sehen sind.


    Sollte das alles trotzdem keinen Unterschied zu den vorherigen Antworten geben, wĂ€re ich nochmal ĂŒber eine Antwort dankbar.


    Dennoch, vielen lieben Dank fĂŒr Eure bisherigen Antworten.


    VG aus Rostock

  • Es Ă€ndert nichts und die Arbeit hĂ€ttest du dir im Grunde auch sparen können. Der Weiterbetrieb wird fĂŒr die Kurbelwelle ein GlĂŒcksspiel bleiben, vor dem du selber entscheiden musst ob du es spielen willst.