Trabant 601 12V Laderegler

  • Moin,

    ich bin heute eine schöne Tour mit meinem Trabant gefahren, dann habe ich angehalten um zu gucken, wie voll der Tank ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass meine Batterie leicht zischt und warm ist. Dann habe ich mich auf die Suche nach dem Laderegler gemach aber ohne Erfolg, kann den nirgendwo finden. Ist das normal das 12V Anlagen keinen Laderegler mehr benötigen ?

    Woher weißt denn die Lima das die Batterie voll geladen ist?

    Leider musste ich auch feststellen, dass an dem Trabbi viel Pfusch vorhanden ist, vielleicht hat der Vorbesitzer den Regler einfach ausgebaut ?

    Könnt Ihr mir helfen?


    Mit freundlichen Grüßen

    Johann

  • Der Laderegler bei Drehstromlima befindet sich an der Lima. Hast du den Ladestrom / Ladeschlussspannung gemessen? Wenn deine Batterie kocht, ist vermutlich eine Gleichrichterdiode hin.

  • Die 12V Anlagen haben eine Drehstromlichtmaschine, an der der Regler direkt befestigt ist.

    trabitechnik.com - Alles über den Trabant

    Der Regler sorgt dafür, dass die Ladespannung von 14,2V nicht überschritten wird. Mess doch mal nach, ob die Spannung nicht höher als dieser Wert ist, wenn der Motor höher als Leerlaufdrehzahl dreht.

  • Achso, Danke.

    Es liegt eine Spannung zwischen 14,1V und 14,2V an.


    Wenn der Motor aus ist, liegt die Spannung der Batterie bei 13,4V.

    Einmal editiert, zuletzt von NVATrabi () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von NVATrabi mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Kann die Batterie auch kochen nur durch Hitze?

    Bin nämlich 25-30min langsam gefahren (Feldwege) max. 1 Gang und bisschen mehr als Standgas. Hat sich unter der Haube vielleicht zu viel wärme gebildet ?

  • Wenn die Batterie bei einer Ladespannung von weniger als 14,4V izu kochen beginnt, kann das ein Indiz dafür sein, dass eine oder mehrere Zellen das Zeitliche gesegnet haben (z.B. Plattenschluss) und damit an den noch intakten Zellen eine Ladespannung von mehr als je 2,4V anliegt. Dann werden diese früher oder später auch kaputt kochen.

    Bin nämlich 25-30min langsam gefahren (Feldwege) max. 1 Gang und bisschen mehr als Standgas

    Unter der Motorhaube staut sich immer etwas Hitze u.a. auch aufgrund der Heizluft, die bei gedrosselter Heizung dort entströmt. Bei langsamer Fahrt ohne Last wird es da nicht wirklich wärmer als bei Vollgas auf der Landstraße.


    Es ist richtig, dass die Gasungsschwelle bei zunehmender Temperatur sinkt. Das sind aber nur wenige mV/K Temperaturanstieg. Eine intakte Batterie wird aber auch dann bestenfalls leicht zum Gasen neigen, zumal dein Regler ja normal und damit eher konservativ die Spannung begrenzt, und im Leerlauf meist auch nicht viel zu begrenzen ist.


    Sicherheitshalber kannst du die Batterie mal im ausgebauten Zustand überprüfen, und ggf. korrekt befüllen und nachladen. Wenn es sich jedoch, wie heute meist üblich um eine Wartungsfreie Batterie handelt, sind deine Möglichkeiten zur Diagnose und Wartung eher eingeschränkt.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Nabend,

    Vielen Dank, für die ausführlichen Antworten.

    War heute wieder unterwegs ca. 50km diesmal mit Licht an (wollte damit versuchen, dass die Batterie sich nicht überlädt) gestern bin ich ohne Licht gefahren. Nach 20km mal die Batterie gecheckt. Sie war kalt und ich konnte auch kein Kochen wahrnehmen. Nach 50km wieder geguckt und siehe da, Batterie wieder leicht warm und ich konnte leichtes zischen wahrnehmen.

    Spannung war aber wieder bei 14,2V im Motorbetrieb.

    Also ist wohl meine Batterie hin?

    Wie würdet ihr vorgehen den Fehler zu finden. Ich bin leider komplett überfragt.


    Gruß Johann

  • War heute wieder unterwegs ca. 50km diesmal mit Licht an (wollte damit versuchen, dass die Batterie sich nicht überlädt)

    Du sollst, nachdem der Motot abgestellt ist, für einige Minuten das Licht anmachen. So war das gemeint.

    Dann erst misst Du die Batteriespannung.

  • Hätte direkt ne andere Batterie mal verbaut und geschaut was dann ist. Ist ja keine Unsumme und die Fehlerquelle hätte man ausschließen können oder eben nicht

  • Spannung war aber wieder bei 14,2V im Motorbetrieb.

    Bei welcher Drehzahl? Wenn es bei eingeschalteten Licht nicht auftritt, habe Ich die Lima in verdacht, das da die Ladespannung mit zunehmender Drehzahl über die 14,2V ansteigt und dadurch die Batterie anfängt zu kochen, mit Licht wird das ganze soweit zusammenbrechen, das es halt nicht passiert.


    Ich hatte auch schon das Phänomen, das eine Lima nicht dauerhaft eine erhöhte Spannung brachte immer nur Temporär für 3-4 Minuten während der fahrt.

  • Ich hatte auch schon das Phänomen, das eine Lima nicht dauerhaft eine erhöhte Spannung brachte immer nur Temporär für 3-4 Minuten während der fahrt.

    Das Problem hatte ich auch. Ursache war ein (ab Werk "verbauter") Defekt an der Lichtmaschine.


    Zur Fehlerlokalisierung folgender Vorschlag:

    - Wenn das Anlassverhalten normal ist und die Batterie nicht extrem alt ist würde ich die Batterie erstmal nicht in den Fokus rücken. Das Kochen der Batterie ist hilfreich, aber zu viel/zu lange ist auch nicht gut - mir hat es damals durch Überladung auf einer Autobahnfahrt die Batterie zerstört. Letztlich würde ich nicht das Risiko eingehen, ggf. eine weitere Batterie zu schädigen.


    - Messe und beobachte WÄHREND der Fahrt die Ladespannung. Die Spannung kann man mit einem Multimeter am Sicherungskasten oder an der Bordsteckdose abgreifen und sollte 14-14,4V nicht überschreiten. Vielleicht hast du auch eine (billige) Spannungsanzeige für den Zigarettenanzünder (nebst Adapter).


    - Mit dem Ergebnis der Messung kann man dann den Fehler weiter einkreisen. Ich vermute, ähnlich wie bei mir, einen Defekt in der Lima (Kontaktproblem). Möglicherweise ist die Ladespannung aufgrund eines Problems an der Lima zeitweise eröht (was die starke Erwärmung erklärt).

  • Wie kommt ihr darauf, dass die Lichtmaschine bei intaktem Regler eine Überspannung erzeugen kann? Das ginge doch nur, wenn sie irgendwie am Regler vorbei mit einer Erregerspannung versorgt würde. Ein solcher, ggf. temporärer Kurzschluss sollte sich dann aber auch mittels Sichtprüfung lokalisieren lassen.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Wurde schon herausgefunden, welcher Typ Batterie hier eingebaut ist? Wenn es eine ist, bei der sich die Zell-Verschlusskappen aufschrauben lassen, würde ich dies tun und die Säuredichte jeder Zelle messen. So kann man eine defekte Zelle schnell entlarven, wobei eine Ruhespannung von gut über 12V (nach etwas Standzeit) schon eher auf eine intakte Batterie deutet.


    Der 2. Schritt wäre bei mir, einen Adapter fürs sichere / Kurzschlussfreie Messen der Spannung mit dem Multimeter an der Bordsteckdose zu bauen, sofern die Messungen direkt an der Batterie im Stand nichts verdächtiges zeigen. Wurden sdiese denn mal mit Licht, mal ohne Licht, bei verschiedenen Motordrehzahlen gemacht?


    Ein solcher, ggf. temporärer Kurzschluss sollte sich dann aber auch mittels Sichtprüfung lokalisieren lassen

    Welchen Weg die Strömlinge sich suchen, bleibt für das Auge so oft verborgen... Erst recht für jemanden, der nicht weiß, wo der Regler am Generator sitzt.



    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Erst recht für jemanden, der nicht weiß, wo der Regler am Generator sitzt.

    Das ist die Basishürde.

    Wie würdet ihr vorgehen den Fehler zu finden. Ich bin leider komplett überfragt.

    Mir Hilfe vor Ort suchen. Das macht es ganz sicher für dich einfacher dir das mal zeigen zu lassen.

    Wenn du unbedingt selber basteln willst, erst Batterie tauschen, dann wenn es weiter Probleme gibt die Lichtmaschine.

  • Wie kommt ihr darauf, dass die Lichtmaschine bei intaktem Regler eine Überspannung erzeugen kann?

    Ich habe hier nirgendwo gelesen, das feststeht das der Regler intakt ist.

  • Ich habe hier nirgendwo gelesen, das feststeht das der Regler intakt ist.

    Die Spannungsangabe von 14,1...14,2 V lässt eine solsche Schlussfolgerung zu. Lies dazu den Aufsatz vom Graichen in RFE 01/86.

    Es tellt sich also die Frage, auf wie viele Zellen sich diese Spannung verteilt. Sind es nämlich nur fünf, dann kochen die. Das kann man ausmessen. Müsste eben einfach nur mal gemacht werden.