Motor Geräusch Riemenscheibenseite

  • Hallo,


    ich habe schon einige Forenbeiträge gelesen und bin leider zu keiner Lösung gekommen. Deswegen versuche ich es jetzt hier.


    Vorgeschichte:

    Ich habe einen Trabi 601 von meiner Oma geerbt und wollte ihn wieder frisch machen.

    Der Motor hat an jeglichen stellen Nebenluft gezogen, lief aber soweit einwandfrei.

    Somit habe ich den Motor letztens auseinander genommen und neu abgedichtet.

    Es ist noch eine Kurbelwelle mit Simmerringabdichtung verbaut und da sie bis zum Motorausbau lief, habe ich mich dazu entschieden

    sie wieder zu verbauen.


    Problem:

    Es kommt ein komisches Geräusch aus Richtung Riemenscheibe, speziell Schleuderscheibe. Es tritt nur auf, wenn der Motor einmal Vollgas bekommen hatte. Wenn man ihn anmacht und laufen lässt kommt es sonst nicht.


    Bereits unternommen:

    Ich habe schon den Keilriemen runter genommen, Geräusch besteht weiterhin.

    Sprüht man jedoch Bremsenreiniger oder WD-40 an die Schleuderscheibe ist es für einige Momente weg.

    Der Motor weist keine Anzeichen von Nebenluft auf.

    Die Schleuderscheibe ist fest und dreht sich mit.



    Ich bin für jede Hilfe dankbar, da ich schon sehr verzweifelt bin.

    Mit freundlichen Grüßen

    Robert






  • Das Pfeifen des Simmerring war schon früher oft ein leidiges Problem dem man am Ende nur den Gar aus machen konnte, in dem man eine Nachrüst-Kolbenringabdichtung verbaut hat.


    So leid es mir tut das zu sagen, aber der Simmerring muss wieder raus und ein neuer rein, oder wenns dauerhaft und sicher weg soll die Ringdichtung.

    Nimmt man alte Lagerware Simmerringe,kann das Pfeifen immer wieder kommen.

    Es gibt da so Adapterringe und da kann man dann einen Normring von heute rein machen.

    Den Adapter gibts z.B. bei Kleinanzeigen.

    Oder selber drehen (drehen lassen), Muster wäre der alte Ring, bzw. ausmessen.

  • Nimm mal ein dickes Öl. WD 40 hilft da nur kurz.

    Ich würde erstmal nichts zerlegen, sondern beobachten. Dicht ist er ja, wie du schreibst.

    Ich hatte das auch vor 20 Jahren an einem Motor, in der Zeit habe ich 2x etwas Motoröl an die Stelle gegeben und es ist bis heute nicht wieder aufgetreten.

    PS Willkommen im Forum.

    Gute Ausdrucksweise und vor Allem ordentliche Fehlerbeschreibung und ordentliche Vorgehensweise. Kommt heute nicht mehr so oft vor.

  • Dickeres Öl, genau das würde ich auch empfehlen. - mit einer (z.B. DER DDR-) Spritzölkanne mit langem Tüllenröhrchen hinter die Schleuderschheibe spritzen, geht auch bei im LL tuckernden Motor (etwas zum Auffangen drunterstellen!).

    Mit Glück.ist das Geräusch nach 1 oder mehrmaliger Anwendung (mehr ode minder) dauerhaft verschwunden. Wenn's nicht fruchtet, kannst Du immer noch den Wedi erneuern oder auf KRD umbauen (dann brauchst Du eine neue Riemenscheibe oder musst die alte abdrehen [lassen]).

    Viel Erfolg - und willkommen natürlich! :winker:

  • Ihr habt natürlich Recht, dass man das mit dem Öl versuchen kann. Ich mache ihm aber da eher weniger Hoffnung wenns ein originaler Simmerring war. Die sind allesamt über 30 Jahre alt und wenn man da einen erwischt der pfeift..... :schulterzuck:


    Was auch helfen kann wenns ein neuerer Motor ist, die Ölbohrungen wie in den alten Gehäusen vorhanden nachrüsten. Damit gelangt das Öl das sich in den Taschen unterhalb des Zylinders gern sammelt auch direkt zu dem Ring...und natürlich dem Lager.

    Würde aber auch erneutes zerlegen bedeuten.

  • Ich bin euch sehr dankbar für die schnellen, netten und vor allem hilfreichen Antworten.

    Ich werde mich schnellstmöglich dran machen die Ölvariante auszuprobieren und zur Not eher auf die

    Kolbenringabdichtung zurückgreifen.


    Vielen lieben Dank!!


    PS. den Simmerring habe ich bei der Regenerierung des Motors neu gemacht, habe anscheinend einen von den schlechten erwischt.

  • ich glaube es ging eher um die eventuell noch zu erwartende Lebenserwartung der Lager.

  • Ich hab erst jetzt das Video gesehen und die Geräuschkulisse dazu gehört.


    Ich würde mir da um den Simmerring keine Gedanken mehr machen. So klingt ein Kurbeltrieb der verschlissen ist.

    Ich würde damit keinen Meter mehr fahren.


    Der Motor hat es hinter. Damit zu fahren macht jetzt die Teile nur noch mehr "kaputt" und verhilft dazu das man sie dann irgendwann garnicht mehr reparieren kann, weil sie dann Schrott sind.

  • Wenn es nach Einsprühen mit WD40 kurzeitig weg war, muss es wohl primär um das Pfeifen des Wedi gegangen sein. Lagergeräusche gehen davon eher selten weg... ;)

    Das Video habe ich mir deswegen zugegebenermaßen gar nicht erst angesehen oder -gehört (und z.Zt. rödelt es mir auch wieder zu lange dafür :schulterzuck: ).


    Interessant wäre dennoch, ob und wie sich die Geräuschlulisse nach dem Ölen tatsächlich ändert. ;)

  • Er schrieb nunmal, dass es nach dem Einsprühen "weg war". Das würde ich doch sehr gerne mal sehen bzw. hören. Von diesem kleinen Experiment wird der Motor kaum gleich festgehen... ;)

  • Hast du nun das Video gesehen? Wenn nicht erübrigt sich der Kommentar.

  • Ich hab es gesehen und gehört. :kopfhoerer:

    Ich zumindest höre dabei überdeutlich auch den Simmering mit raus. Darum würde mich vergleichsweise erst recht interessieren, inwieweit sich diese Geräuschkulisse durch das Ölen verändert/reduziert. Danach wissen wir dann ggf. ganz konkret, was an sonstigen Geräuschen übrig bleibt. Dieser Vergleich wäre meiner bescheidenen Meinung nach interessant und tut niemandem weh, auch dem Motor nicht (mehr). :zwinkerer:

  • Ich zumindest höre dabei überdeutlich auch den Simmering mit raus.

    Ich bin erstaunt das Du bei den vielen Nebengeräuschen den Simmering raus hören kannst. Ich habe da ein komplett anderes Geräusch im Ohr.

    Dieser Vergleich wäre meiner bescheidenen Meinung nach interessant und tut niemandem weh, auch dem Motor nicht (mehr).

    Interessant ja, aber mit jeder Drehung des Motors wird es nicht besser sondern schlechter. Du hast auch eventl. Montagefehler noch nicht mit ein kalkuliert, denn wer so einen Motor wieder zusammen baut, hat wohl nicht wirklich einen Plan davon.


    Das abdichten des Motors war ne komplette Zeit Verschwendung. Vorteil bei der alten Welle, das Kurbelgehäuse könnte unbeschadet überleben. Der Nachteil, es geht zuerst die Pleuellagerung und damit der Hubzapfen kaputt.

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  • Aua, das Video tut schon weh, Motor einmal komplett überholen und nur keine weiteren Experimente damit machen.

  • Tut mir herzlich leid, Männer - ich höre den Simmering deutlich raus, vor allem in der 2. Hälfte des Videos...:schulterzuck:

    Das war damals längere Zeit einfach Alltagsgeschäft (und nur relativ wenige Motore mussten tatsächlich auf KRD umgerüstet werden, hing auch viel am jeweiligen Fahrprofil und der Empfindlichkeit des Kunden. Der eine lebte mit 1-2x Ölen im Jahr, der andere nicht. :zwinkerer:

    Es dauert schon den einen oder anderen Moment, ehe ein Trabantmotor "hochgeht" (durch meinen erbetenen, 1-2 Minuten in Anspruch nehmenden, Vergleich ziemlich sicher schonmal nicht :winker: ).

    Ihr meine, ihr hört einfach zu viele astrein klingende Motore - ich habe da jedenfalls noch weitaus Schlimmeres im Ohr, was seinerzeit teils noch etliche 1000e km und jahrelang unterwegs war.

    Aber darauf will ich wohlgemerkt gar nicht hinaus! (auf ggf. unnötiges Verheizen von Material)

    Ich möchte einfach nur gerne am aktuellen Beispiel den Unterschied mit geöltem Wedi hören und hörbar machen.

    Nach (vmtl. tatsächlich nötiger Motorüberholung) wäre das müßig... :zwinkerer:

  • weist Du warum ich nicht an den Simmering denke? Dieses quietschen wenn ein Simmering trocken läuft, dauert ja schon einige Km, er müsste den schon komplett trocken verbaut haben damit das nach so kurzer Zeit möglich ist, aber selbst ein trocken verbauter Wedi quietscht nicht sofort. Ich würde auch nicht aus schließen, das sich der Wedi im Gehäuse mit dreht.

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