Frieden!

  • Schulen sind Sache der Kommunen und Städte deren Ausstattung in der Hand der Gemeindevertreter und Stadtverordneten liegt.


    Die entscheiden wieviel Geld in die Schule gesteckt wird. Die Pflicht ist praktisch nur der Platz für jedes einzelne Kind um es zu beschulen. Die Ausstattung ist dann "Ermessensspielraum".

    Die oberen Machthaber wie Landräte und Minister haben von dem Thema wenig bis keine Ahnung.


    Und ja, die posaunen öfter mal was von Geldern für Schulen raus und passieren tut dann wenig bis garnichts. Ab und an gibts mal Fördermittel, aber die müssen dann auch von den Städten/Gemeinden beantragt werden, wo es oft vorkommt das wer zuerst kommt zuerst malt. Wer dann zu spät oder garnicht beantragt....geht ganz einfach leer aus. Pech gehabt.......ist der Topf leer hat man das Nachsehen.


    Unsere kleine Gemeinde (ca. 10.000 Einwohner) macht gerade einen Schulanbau der örtlichen Grundschule der gut 7 Millionen Euro kostet. Das muss vollständig aus Eigenmitteln der Gemeinde finanziert werden. Da kommt kein Cent vom Land oder Landkreis. Wie wir das stemmen ist unser Bier.


    Und wenn da in der Stadtverordnetenversammlung oder Gemeindevertretung besonders viele ältere Menschen sitzen, tun die sich immer ganz schwer mit Mitteln für Kinder, um Kitas oder Schulen zu bauen/erweitern.


    Und eines der Hauptprobleme.....es gibt genau bei diesen Entscheidern wenig Nachwuchs. Die Eltern können soviel bewegen, wenn sie bei diese Gremien mitmachen würden. Aber nein, die stellen sich oft nur hin und klagen ihr Leid. Aber etwas wirklich bewegendes unternehmen tun sie nicht.

    Ist leider so.......ein Elternbeirat hat weder Macht noch adäquate Möglichkeiten, da wird nur lamentiert.

    Etwas erreichen kann man nur wenn man in die Kommunalpolitik geht.


    Unser Schulanbau war auch ein Kampf. Ein Kampf gegen die Omas und Opas in der Gemeindevertretung die lieber mehr Parkbänke und Supermärkte wollten.

  • Schulen sind Sache der Kommunen und Städte deren Ausstattung in der Hand der Gemeindevertreter und Stadtverordneten liegt.

    Da mischen aber noch ganz andere Spieler die Karten:

    Seifhennersdorf - engagierte Gemeinde

    Seifhennersdorf - Schulrebellen

    Die Bürgermeisterin von Seifhennersdorf habe ich in der Sendung FAKT! gesehen.

    Ich konnte kaum glauben, was sie über diesen Kampf berichtete und wie mit der Gemeinde, den Menschen dort, umgesprungen wird.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Bitte genau lesen! Ja das staatliche Schulamt entscheidet natürlich über die Platzanzahl, Lehrpläne usw. Beim Thema Geld ist das aber Sache der Kommune.


    Wenn es da um diese kleine Gemeinde geht mit nur 4000 Einwohner können 3 Schulen platztechnisch zuviel sein.


    Das kann bedeuten, dass es zwar in diesem Kreis genug Schulplätze gibt, aber eben nicht vor der Haustür in diesem Ort.


    Das Ganze ist dort irgendwo auch PR-Aktion.


    Wir haben in unserer Gemeinde mit 10.000 Einwohner nur eine Grundschule. Die Oberstufe wurde vor vielen Jahren auch mal geschlossen und fehlt jetzt, wo gebaut wird was nur geht, aber die Infrastruktur hoffnungslos hinterherhinkt.


    Und ja, dem Schulamt ist es egal wieviel Weg Kinder vom Land heute manchmal auf sich nehmen müssen bis zur nächsten Schule. Wege von bis zu 2 Stunden Dauer sind keine Seltenheit, weil im gleichen Atemzug die ÖPNV auch abgebaut wurde.


    Und es steht dem Ort dort frei die Schule weiter zu betreiben, nur muss er es dann aus eigener Tasche bezahlen.

    Auch damit lassen einen Landräte und Minister allein.


    Hier gibt es selbstverständlich auch Nachholbedarf in der Zuständigkeit, dass die Einen entscheiden und die Anderen bezahlen ist nicht in Ordnung.


    Das Thema ist viel zu komplex um es hier in zwei Beiträgen darzustellen.

    Und in den Medien gibts oft nur die halbe oder noch weniger Wahrheit. Die steht die "Sensation" im Vordergrund.

  • Damit wollte ich nur zeigen, wie absurd es heute ist,

    sich als Eltern, Gemeindemitglied oder sonstwer für etwas einzusetzen.

    Die Gemeinde hat sich generationsübergreifen eingesetzt

    und mußte gegen Windmühlen ankämpfen.

    Was die Medien betrifft, daß was in den Artikeln geschrieben steht,

    ist noch geschmeichelt, gegenüber dem was die Bürgermeisterin in der Sendung berichtete.


    Ich staune immer wieder, welche Unmengen an Berichten, Einschätzungen, Untersuchungen, Perspektiven usw. gemacht werden, für die Unmengen an Gelder verbrannt wird und die letztlich total nutzlos sind. Es hat dort niemand eine Glaskugel und die Realität zeigt immer wieder,

    wie falsch die Prognosen liegen, weil die Wirklichkeit ihre eigenen Wege geht und wir nicht mehr in einer Planwirtschaft leben, kommt es sowieso immer anders als gewollt.

    Ach und dann immer das Gejammer, oh Schreck, das konnten wir doch nicht vorhersehen !

    Um beim Thema zu bleiben,

    wieviel Lehrer für die Kinder, die vor sechs Jahren geboren wurden,

    die heute eingeschult werden, gebraucht werden und wieviel Klassenzimmer nötig sind,

    überrascht die Verantwortlichen jedes Jahr aufs neue.


    Und noch ein Beispiel:

    In einer Gemeinde wird die Schule, wohlgemerkt ein richtiges Schulgebäude, geschlossen

    und die Kinder müssen nun in eine andere Gemeinde fahren/gefahren werden,

    wo sie in extra dafür aufgestellten Containern unterrichtet werden.

    :top:


    Oder nimm die Rechtschreibreform, ein völlig nutzloses Unterfangen,

    das alles nur verschlimmbessert hat.

    Wohl angeblich kluge Köpfe haben sich etwas mit sich selbst beschäftigt

    und damit sie ihr Geld nicht ganz umsonst bekommen, ein paar neue Regeln mit fragwürdigem Nutzen aufgestellt. Das geschah im Jahr 1996. Da diese neuen Regeln wohl doch nicht so vor Klugheit strotzten, wurden 2004 und 2006 diese neuen Regeln überarbeitet und es gab neue Regeln,

    was dann wieder dazu führte, daß alle Regelwerke überarbeitet und natürlich auch gedruckt wurden.

    Dabei haben viele ganz gut dran verdient.

    Da die Regelmacher dem Anschein nach noch nicht reich genug waren,

    wurde das in den Jahren 2011, 2017 und 2018 immer und immer wiederholt.

    Sozusagen eine gut dotierte Arbeits-/Geldbeschaffungsmaßnahme.

    Geld wurde viel ausgegeben, aber hat es irgendeinen gesellschaftlichen Nutzen gebracht ?

    Nein, im Gegenteil, in den Schulen mußte ständig umgelernt werden,

    sogar innerhalb einer Generation. Wer weiß eigentlich jetzt wirklich, wie die aktuellen Rechtsschreibregeln lauten ? Wer sieht noch durch ? :hüpf1:


    So kann man über das Land ziehen und man stolpert über einen Schwachsinn nach dem anderen

    und kommt aus dem Straucheln gar nicht mehr raus.

    Die Schildbürger würden blaß vor Neid.

    Dabei ist es relativ einfach, etwas zu beurteilen:

    Welchen gesellschaftlichen Nutzen bringt etwas ?

    :winker:

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Damit wollte ich nur zeigen, wie absurd es heute ist,

    sich als Eltern, Gemeindemitglied oder sonstwer für etwas einzusetzen.

    Es wäre garkein Problem wenn sich Gemeinderäte bei sowas einig wären. Oft aber fängt da schon das Problem an, wenn mehr als 3 Fraktionen in einer GV/Stadtrat sitzen und dann alle Machtpoker und Parteipolitik betreiben, statt sich um die Sache zu kümmern.


    Und ja, dann rennt man oft schon im kleinen Gremium gegen Windmühlen. Die Probleme fangen tatsächlich schon ganz unten an.

  • V603 : Na bloß gut, dass es in jüngeren Generationen keinen Egoismus gibt... :winker:

    Und was die "Visionen" anbelangt: dass die mit jedem Lebensjahrzehnt und den dabei gemachten Erfahrungen eher weniger werden, erscheint mir durchaus nachvollziehbar. :zwinkerer:

    An die Visionen (Halluzinationen?) der Grünen z.B. mag ich dabei gar nicht denken (wo doch ein Teil davon gerade bittere Realität ist und weiter wird... :verwirrter: )

  • NEIN. Die Leute werden im Alter egoistisch und vergesslich, haben keine Visionen mehr.

    Eben: der Traum, was aus sie selbst und/oder die Kinder werden konnte, ist geplatzt, die soziale Distanz zu den Enkelkinder viel größer als in ihre eigene Kindheit als die Welt noch viel kleiner war, und allmählich ist dem Greisen alles Wurst, Enkel inklusive.

  • Um so mehr genießen wir jetzt die frühen Jahre mit unserem Enkelkind, in denen noch keine elektronischen Geräte, Medien und deren Einfluss die besagte soziale Distanz herstellen. Das wird wohl noch früh genug kommen... ?(

  • Was das angesprochene Ansparen von Geld angeht, das sehe ich anders. Ich habe dieses Jahr alles ausgegeben, restlos. Grundstück bezahlt, Sondertilgung Haus etc. Da jucken mich auch die 2600,- nicht mehr für 3 Grenzsteine für meine kleine Halle.

    Geld, was ich gerade verdiene, gebe ich innerhalb 4Wochen auch fast komplett aus. Einzig 200,- bleiben liegen für die nächste Nebenkostenabrechnung im April.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Postkugel : Die Frage ist doch dabei, ob

    a) man tatsächlich hauptsächlich/fast ausschließlich mit seinem EnkelKIND nur elektronisch kommunizieren will

    und ob

    b) eben jenes Kind das noch großartig will, wenn das WWW mit all seinen Möglichkeiten (und Abgründen) lockt und die diversen "Communitys" wichtiger werden.

    Was das allzu frühe Heranlassen an all das Elektronische mit den kleinen Geistern letztendlich macht, weiß noch keiner wirklich. Psychologische Auffälligkeiten haben seither aber wohl zugenommen bei Kindern und Jugendlichen. Kaum vorstellbar, dass auch das noch einfach nur am Klimawandel liegt... ;)

  • Psychologische Auffälligkeiten haben seither aber wohl zugenommen bei Kindern und Jugendlichen.

    Das hat m.M. mit der Elektronik, Internet usw. wenig zu tun. Das sind nur Indikatoren von heute. Früher waren es andere.


    Heute ist das Thema Kinderpsychologie nur viel mehr in den Fokus gerückt als vor 30, 60 oder 90 und mehr Jahren. Damals hat das kaum jemand interessiert.

    Da war es ganz alleine Sache der Eltern und teilweise der Lehrer. Und im Ergebnis gab es durch Eltern und Lehrer Gewalt gegenüber den Kindern wenn Worte nicht mehr ausgereicht haben.

    Das gibt es zum Glück nicht mehr (außer in den USA wo man es aktuell lokal wieder einführen will).


    Und ohne das letzte Mittel (die Gewalt) wird der Prozess viel schwieriger eine Auffälligkeit zu behandeln.

    Es gab in meiner Kindheit genausoviele auffällige Kinder wie heute. Nur wird es heute mehr erfasst, ausgewertet und publiziert. Und am Ende dann auch behandelt mit entsprechenden Kapazitäten die damit gebunden werden, die früher eben frei waren, weil es einen "Arschvoll" vom Vater oder den Rohrstock vom Lehrer gab damit Ruhe war.

    Ich hab selber noch vom Werklehrer eine saftige Ohrfeige geballert bekommen. Heute würde ich den sofort suspendieren lassen und verklagen.

    Vermutlich war ich da auch gerade auffällig gewesen. :D


    Pauschal zu sagen, heute gibts mehr auffällige Kinder ist falsch!

  • Wenn ich mich an meine 1. Klasse erinnere, als das Fernsehen noch die einzige elektronische Unterhaltung neben Radio/Schallplatte war und man nicht nur kein Internet oder Mobiltelefon kannte, sondern bei den meisten nichtmal ein Festnetztelefon vorhanden war...


    Da saßen die ganzen auffälligen Kinder mit uns im Klassenzimmer. Kamen alle aus ganz speziellen Familien - sozial unterste Randgruppe, das gab es durchaus auch in der DDR und in unserem Altbauviertel ganz besonders. Teils ganz üble Verhältnisse, aber zumindest staatlich kontrolliert und begleitet. 4 Jungen und zwei Zwillingsmädchen betraf es.


    Und in Klasse 2 waren die alle weg. An der Sonderschule, weil normale Beschulung einfach nicht ging.


    Ob es früher oder heute mehr Problemkinder gab, kann ich nicht beurteilen. Aber es gab auf alle Fälle auch früher welche.


    Und um den Bogen zum Thema zu finden:

    In Frieden lernen und spielen - damals wie heute - wollen vermutlich alle Kinder. Und auch alle Eltern.

  • Letzteres: JA und Amen!! :thumbup:


    Was die verhaltensauffälligen Kinder betrifft: sicher wird heute "mehr hingesehen" und zugeordnet.

    Aber zu meiner Zeit gab's davon je Klasse max. eins oder zwei (in der Provinz gab's möglicherweise weniger, als in der Großstadt...) - heute sind's aber allzuoft etliche (wir hatten das Thema erst mit einer lieben Verwandten, die Grundschullehrerin war und kürzlich erst in den verdienten Ruhestand gegangen ist. Drei dicke Kreuze hat die gemacht, es wurde über die Jahre immer und immer schlimmer, meinte sie. :schulterzuck: ).

    Zweifellos tragen auch die Eltern sehr viel dazu bei. Es ist aber auch so, dass der zu frühe Umgang mit elektronischen Medien die kindliche Psyche ganz einfach überfordert und "verbiegen" kann. Darüber wurde eigentlich schon oft genug berichtet - dennoch rennen oft schon kleinste Grundschüler mit Schlautelefonen rum. Ich halte das weder für nötig, noch (und erst recht nicht) für gut...

  • einen Schulanbau der örtlichen Grundschule der gut 7 Millionen Euro kostet.

    Sieben Millionen für einen Anbau. Und am Ende kostet es das Doppelte!

    Werden Du und Deinesgleichen vom Baulöwen ebenfalls in die Karibik eingeladen, oder nur der Bürgermeister?

  • Die 7 Millionen sind schon das Endergebnis von 4-5 Millionen Plankosten.


    Ist dir aufgefallen was aktuell in der Welt los ist? Die Plankosten mussten mehrfach nachgebessert werden, weil die Preise für Baumaterial explodiert sind und die Verfügbarkeit zum Teil nicht mehr gegeben war (Stichwort Holz), so dass eine Materialänderung mit allen Nebenkosten (Neuberechnung Statik usw.) kräftig zu buche schlägt.


    Statt wie sonst alles einzeln zu vergeben, haben wir uns diesmal für einen Generalunternehmer entschieden. Wirklich besser ist das aber auch nicht.

    Deinen Worten entnehme ich auch, du hast von Bauprojekten der öffentlichen Hand wenig bis keine Ahnung. Ein Schulanbau mit zwei Volletagen und je 8 Klassenräumen, mit allen Auflagen, Brandschutz, Barierefreiheit usw. gibts bei dir bestimmt für 500.000€ oder?


    Ich wurde bisher von keinem Baulöwen irgendwohin eingeladen.

    Im Gegenteil, Einer will uns alle verklagen, weil wir einen Bebauungsplan aufgehoben und damit sein Bauland plötzlich wieder Acker ist und er mal eben gut 40 Millionen Verlust hat. (Bauland akt. 400€/m²....Acker 1,70€/m²).

    Bei uns ist erstmal Schluss mit immer neuen Wohnhäusern ohne Angleichung der Infrastruktur.

    Und das stößt den Baulöwen eher sauer auf als das sie mit Reisen um sich schmeißen.


    Ich würde sowas auch nicht annehmen, weil ich nicht bestechlich bin. Und Karibik mag nett sein, interessiert mich aber wenig, denn ich bin da eher der Camper im Inland.