Bremsbacken regenerieren, kleben, nieten

  • Stimmt. Ich z.B. werde das so halten... ;)

    Genau Deine (jetzt nachgeholten) Hinweise zum Arbeitsschutz habe ich (in der ansonsten Tim-typisch detaillierten :top: ) Beschreibung oben vermisst. Der Umgang mit Säure etc. ist kein Kinderspiel - Du und ich und viele andere wissen das natürlich. Mancher Mitleser (und somit immerhin potentieller Nachahmer) womöglich aber nicht :schulterzuck: .

    Stinkend auf dem Grill abrauchende Bremsbeläge stehen bei mir in einer Reihe mit dem Ausbrennen ausgebauter Nachschalldämpfer: unnötige Belästigung anderer im Rahmen der Hobbyausübung. Für mich passt sowas nicht mehr in Zeiten, in denen die Luft für unser Hobby eh noch dünn genug werden wird. :verwirrter:


    Auch die leben auf dem gleichen Planeten wie wir.

    Natürlich tun sie das - scheren sich aber (u.a.) im konkreten Fall offensichtlich herzlich wenig darum. Dort interessiert diese 'Umweltbeeinträchtigung' scheinbar niemanden ernsthaft, das meinte ich gsnz konkret. :zwinkerer:

  • Ich bin für alternative Vorschläge wie man den alten Belag runter bekommt jeder Zeit offen, denn die Nummer mit dem abbrennen ist offenbar sehr einfach und effektiv, stört mich aber selber am meisten an der ganzen Aktion und ich würde das sehr gerne vermeiden wollen.


    Das Problem ist auch...Asbest. Die alten roten Beläge ( Cosid 19/55) bestehen zu 25% aus Asbest. Beim abbrennen passiert damit garnichts. Holt man den Belag aber mechanisch runter (mit Hammer und Meißel, sowie Rest schleifen) so setzt man jede Menge der Fasern frei.

    Insofern ist abbrennen erstmal weniger gesundheitsschädlich als abmeißeln/schleifen. :schulterzuck:

  • Die Sache mit der Säure ist die, wenn man sie korrekt handhabt, ist das weder ein Problem für die Gesundheit noch für die Umwelt.

    Dass beim “Abbrennen“ der alten Beläge vom Träger keine Asbestfasern in die Luft getragen werden, würde ich nicht unterschreiben wollen. Also auch hier, Arbeiten nur mit Atemschutz. Vielleicht gibt es auch andere Lösungen, wie Ablösen mit einem geeigneten Lösungmittel, aber das sind dann auch allesamt Gefahrstoffe.


    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Weil ja das Kleben für die wenigsten in Frage kommt, hier noch eine Lösung bei der der Bruder aus dem Westen hilft, was ich erst vor kurzem durch Zufall beim suchen entdeckt habe.


    Der Trabant hat einen Belag 215x30x4 (LxBxH), sein Bruder von VW der Käfer hatte Ende der 40er Anfang der 50er Jahre vorn und hinten, nach 57 nur noch hinten einen Belag 230x30x4.


    Das heißt, der Belag ist lediglich 15mm zu lang. Und was zu lang ist kann man abschneiden.


    Wer also in der Lage ist, einen Belag zu kürzen, zwei Löcher im Belag neu zu bohren und zu senken, sowie im Anschluss die Löcher auf den Belagträger vom Trabant (nachdem da der alte Belag entfernt ist) zu übertragen und dann zu vernieten, der hat hier eine preiswerte und saubere Lösung die vor allem auch in Sachen Belag top Qualitäten haben kann. Und für den Käfer gibts genug, sei es neu produziert oder Restbestände. Das 4er Set original VW mit Juridbelägen kam 16€ von privat. Im Handel findet man von 15-50€ eine breite Preisspanne.


    Hier die Gegenüberstellung Trabant Cosid (der Rote) und Jurid für VW Käfer. Die Teilenummern sieht man auf der Packung (das ist eine Setnummer, da sind dann Nieten dabei) und in der Vergrößerung die Teilenummer des einzelnen Belages.



    Legt man den Belag übereinander und auf den Trabantträger sieht man wieviel zu lang ist.




    Das kann man dann entsprechend kürzen und die Löcher am Rand neu einbringen.







    Nun kann man die Löcher übertragen auf den Belagträger. Ich hab das hier beim ersten Versuch so nur mit dem Belag gemacht, später baue ich noch eine Schablone. Da drehe ich den Belag auch nochmal und schneide von der anderen Seite ab, dann liegt das Loch neben dem abgesetzen Teil in der Mitte des Trabantträges außerhalb dieses Bereiches, dass macht sich beim nieten deutlich besser.




    Dann nur noch den Belag aufnieten und fertig ist eine regenerierte Bremsbacke für Trabant mit Käferbelag.