Achsen Überholen

  • Wenn alle Stränge reißen, kann man auch einen passenden Ring unter die Buchse legen, bevor sie (ggf. nochmals) eingepresst wird. Das war früher der Plan B (auch dann, wenn der Metallkörper des Schwenklagers unten eingelaufen war und es gerade wiedermal keine neuen gab). Man musste sich zu helfen wissen... ;)

  • Hast Du das jetzt mit dem unteren Schwenklager verwechselt, oder wie kommst Du auf 22 oder 21.5mm?

    Er hat vermutlich auch die ältere Variante irgendwo zum kaufen gefunden. Die alten Schwenklagerbolzen haben nur 21,5mm mit entsprechender Buchse.

    Die 21,5 sind aber nur auf 2/3. Oben im Achsschenkel sind es immer 22mm. Der Schwenklagerbolzen hat einen Absatz.

    Das genauè Änderungsdatum hab ich gerade nicht parat, aber bis 1967 mit alter Abdichtung war auf jeden Fall mit 21,5.

  • Es nützt aber auch nix, wenn alles zusammen gebaut ist und der Bolzen dann 1mm unten aus der Buchse raus schaut, es gibt nun mal keine Negativ-Passscheiben um dann das Spiel einzustellen.

    Das wird er natürlich nicht haben, aber ich hab dafür ein Spezialwerkzeug um zu lang rauschauende Bolzen nachzusetzen. Da ist ein Hartmetalmesserplättchen drin. Oben im Bild, damit kann man zu lange Bolzen nach der Montage nachsetzen.

    Und die beiden Bolzen neue/alte Variante. 22 und 21,5 mit Absatz.


  • Die Nachbauten sind mitunter so hart, da hilft nur die Drehbank.


    So lange es immer noch Original Material zu vernünftigen Preisen zu kaufen gibt, würde Ich zur Verwendung dieses auch raten.

  • Ich fand es bisher eher unproblematisch, mittels einer Rundfeile in 2-3 min die entsprechenden Aussparung vom alten den neuen Bolzen zu kopieren....

  • Dann habe ich mich damals zu blöd angestellt oder war einfach zu vorsichtig oder gar faul. Die Bolzen hab ich noch da, wer weiß wann ich die Mal brauche.

  • Die Nachbauten sind mitunter so hart, da hilft nur die Drehbank

    Hart ist doch grundsätzlich nicht schlecht solange es nicht so doll gehärtet ist das die Gefahr des abbrechen besteht.

  • Die sind maximal oberflächengehärtet.

  • Tim: Das weiß ich - er hatte aber ausdrücklich von den "Federgabeln" gesprochen, darum meine Nachfrage. :zwinkerer:


    Ne vernünftige Rundfeile ist tatsächlich ein adäquates Wzg. für die 'Kerbenkopie'. Wenn's eilte, musste auch schonmal der Schleifbock herhalten. Ggf. setze ich die Kerbe lieber einen runden mm weiter nach unten und lege dann entsprechend mehr Ausgleichscheiben bei.

  • oberflächengehärtet

    Genau und was passiert bei oberflächengehärtet und einer Feile? Die rutsch da nur drüber, auch Tim sein Werkzeug zur Längenkorrektur wird da nicht viel abnehmen an Material.


    Es geht darum, das thecookie17 doch wohl immernoch zu den Anfängern gehört und das er wie ja schon festgestellt nicht unbedingt über die nötigen Fertigkeiten, Werkzeuge oder Maschinen verfügt, wie der Großteil von uns.


    Wenn Ich ihn nun einen Laufbolzen mit Nut vorschlage, der oberflächengehärtet ist und die Nut passt aber nicht, wie will er dann dort eine neue Nut einbringen oder den Bolzen in der Länge abdrehen ohne wieder gleich zu verzweifeln?


    So nimmt man einen Originalen Laufbolzen, zeichne die Kerbe sauber an und feilt sie mit einer Rundfeile passend ein, dies sollte jeder, der über Stift und Rundfeile verfügt hinbekommen, wobei man sogar noch am alten Bolzen üben könnte, wenn man sich unsicher ist.

  • Ich verstehe eigentlich auch nicht warum dem Hersteller dieser Bolzen das nicht möglich ist diese Kerbe an die richtige Stelle zu machen.

  • Weil man die Kerbe eben nicht schon beim Hersteller einbringt, weil die dann u.U. nicht an der richtigen Stelle ist. Bei einer gebrauchten, gelaufenen Vorderachse mit V-Dichtung, gibt es keine "richtige" Stelle.

    Wenn die Anlagefläche zu weit abgenutzt ist, kann man sie im gewissen Rahmen noch nachplanen und dann den Bolzen einsetzen. Ist dann da eine schon vorgefertigte Kerbe drin, schaut der Bolzen zu weit raus und das Schwenklager hätte auch ohne Ausgleichsscheiben sçhon Höhenspiel.


    Daher war auch früher schon keine Kerbe von Hause aus drin.

  • Wie sieht es eigentlich mit den Silentbuchsen in den Querlenkern aus? Sollten die jetzt auch neu gemacht werden?

    Vor einigen Jahren hätte ich diese Frage noch grundsätzlich mit "Ja" beantwortet, Inzwischen habe ich da meine Zweifel, da die Ersatzteile inzwischen auch schon über 30 Jahre alt sind. Ich habe schon neu bebuchste Querlenker gesehen, bei denen sich nach wenigen 1000km die Gummiringe nach außen verabschiedet haben.


    Behelfsmäßig kannst du die verbauten Buchsen auch im Schraubstock überprüfen. Innenring fest einspannen, und den Lenkerarm dann jeweils um maximal einen halben Federweg in beide Richtungen verdrehen. Wenn der Lenkerarm danach nicht wieder in die Ausgangsstellung zurück geht, dann hat sich der Innenring verdreht und die Buchse ist defekt. Diese Prüfung für jede Buchse einzeln machen.


    Das Wechseln der Buchsen ist, wie ich inzwischen gelernt habe, gar nicht so ein großer Akt, wenn man über einen richtig großen Schraubstock verfügt, und passende Druckstücke in Form von Stecknüssen benutzt. Bei den äußeren Buchsen (zum Achsschenkel hin) hilft eine Gewindestange beim Ein- und auspressen. Beim ersten Mal vor über 30 Jahren habe ich noch bei den Alten Buchsen das Innenleben rausgepopelt und dann den Außenring aufgesägt, wobei auch der Sitz im Lenker mehr oder weniger mit beschädigt wurde. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen...

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Ich wollte mir jetzt mal die Führungsstücke für die Nachsteller kaufen, zwei Kegelkerbstifte, neue Fettkappen und dann evtl noch ein paar Ausgleichsscheiben, daran soll es nicht Scheitern.

    Dann habe ich einen Kollegen gebeten, der ein Trabant Ersatzteillager mit Originalteilen hat, mal zu Schauen, Ich denke da sollte sich alles Finden.

    Ich habe auf Youtube gehört, dass der schwarze Hammerite Lack zum Lackieren der Schenkel empfohlen wurde, wie sieht es aus, ist der zu Empfehlen oder nicht?

    Danke an Mario für den Tip, ich werde am alten Laufbolzen erstmal Kerben-Feilen üben, bevor es dann in eine Katastrophe ausartet.

    Zu den Nieten, da habe ich keine gefunden, was nimmt man denn da, normale Blindnieten?

    Achso, und ich wollte mir schonmal eine Reibahle besorgen, verstellbar. Ich glaube nach dem WHIMS brauchte man eine 20mm.

  • Hammerit kannst Du dir sparen. Es gibt bei Prosol einen Metallschutzlack auf Alkydharzlackbasis, das Zeug bleibt recht elastisch. Ich verwende das im Freundeskreis für Federn, bisher ist nichts gerissen. Also wenn Du unbedingt pinseln willst frag die Lackprofis, aber spar dir dieses angebliche Wundermittel.

  • Alkydharz ist auf jeden Fall das mindeste. Obwohl wegen der Verarbeitung viel für Spray spricht, kannst Du Dir das allermeiste davon wirklich sparen. Das ist kaum besser, als ein Filzstift. Das günstigste ist "Baufix Metall Schutzlack 2in1" (Norma: 3,99€/400ml). Damit habe ich passable Ergebnisse erzielt. Das gibt es auch zum pinseln in der Dose.

    Auch im Baumarkt gibt es ähnliche Metallanstriche "2in1" oder "3in1". Wichtig ist der Haftgrundanteil. Abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit musst Du Dich allerdings auf eine Trocknungs- und Härtezeit 24h plus x einstellen.
    Wärmer und trockner ist erheblich besser.

  • Noch ein Tipp zu den "Fettkappen" (also den Schutzkappen für das untere Schwenklager) :

    wenn Du dort (wieder) Kunststoffkappen raufmachen willst, bestell sie Dir bei Danzer, der hat noch passige Orig.ware am Lager. Das nachgefertigte Zeug (z.B. von TW) bekommst du oft kaum raufgewürgt, da viel zu eng geraten am Rand.

  • ... Rostversiegelung grundieren ...

    Die Fähigkeiten aller Mittelchen, die man direkt auf Rost benutzen kann, sind sehr begrenzt und werden nicht zuletzt von den Herstellern schöngeredet. Mit zunehmender Schichtdicke der Korrosion geht nicht nur deren Wirkung verloren, sondern es verringert sich die mechanische Belastbarkeit deutlich.

  • Die Fähigkeiten aller Mittelchen, die man direkt auf Rost benutzen kann, sind sehr begrenzt und werden nicht zuletzt von den Herstellern schöngeredet. Mit zunehmender Schichtdicke der Korrosion geht nicht nur deren Wirkung verloren, sondern es verringert sich die mechanische Belastbarkeit deutlich.

    Klar, ich dachte bei Rostversiegelung auch eher an Versiegelt vor Rost, nicht Versiegelt über Rost ;)

    Ich bau doch nicht meine Achse aus nur um dann den Rost überzumalen.