Das Gefängnis Thema

  • Absurde Zeiten befördern absurde Diskussionen... ;)

    (ohne die Doppelbelastung aus Beruf/Familie und Baulöwe wärst Du Deluxe vmtl. sogar einer der ersten gewesen, die hier ihren konstruktiven Senf dazugegeben hätten... ;) )


    Wobei ich die Diskussion so 'absurd' gar nicht finde...

    Wenn also z.B. Oma und Opa, die (fast) ein Leben lang malochen waren und sich nichts zu Schulden kommen ließen, ihren (oft recht üppigen) Anteil Zuzahlung selber leisten müssen, während der eine oder andere andere 'Berufsknastologe' das von der Allgemeinheit finanziert bekommt, so hat das schon ein gewisses Geschmäckle... :/

    Und ja: es ist vor allem die Justiz, die zu lasch agiert (oft erschreckend und kaum noch nachvollziehbar). Jahrzehntelanges Weichspülen im Geist bzw. unter Federführung der "68er" haben sich ausgewirkt...

  • und um genau das was fahrgast sagt, geht es mir.

  • Jerewan wurde doch schon zu DDR-Zeiten so genannt,

    aber den Witz mit den Schlüsseln verstehe ich nicht

    Hier hat mal ein Typ eingesessen, der hatte nicht nur ein fotografisches Gedächtnis, sonden offensichtlich auch mikrometergenaue Peilung. Frei nach dem Motto 'wie gesehen so geschnitzt' hat der sich den Schlüssel gemacht. Irgendwie wurde der aber erwischt. Jedenfalls kam dann die Anweisung zur Verdeckung.

    Eigentlich ist es ja schade, dass solche Talente im Knast schmoren müssen.


    ps. Ich bin die Kaskade in Jerewan hoch und wieder runter gestapft.

    Keine Ahnung, wie das in der Bundesrepublik hieß.

  • Weil Oma und Opa die selbe Regelleistung erhalten wie der Inhaftierte, der Kern des Problems liegt doch in unserem Versicherungssystem, wo wie in einem anderen Thema richtig erkannt, der Fehler bei der Gewinnorientierung liegt.


    So ganz nebenbei dient der Zahnersatz ein Stück weit der Resozialisierung des Inhaftierten. Ich habe mehrmals im Monat Bürger am Telefon die frisch entlassen wurden und nun den Antrag im SGB II stellen müssen. Einige sind redseeliger und erzählen warum sie eingesessen haben. Und meistens wünsche ich den einen guten Start in der Freiheit. Weil auch das zur Resozialisierung gehört, einfach mal ohne Vorurteile an Menschen heran zu gehen.

  • Mal ganz schräg gedacht.

    Gestern kam ein Beitrag, bei dem die Tochter die Mutter pflegte, sie aber letztendlich ins Pflegeheim geben mußte.

    Um das zu finanzieren, 3500€ monatliche Zuzahlung, mußte sie das Haus verkaufen.

    Dieses Geld ist nun im kommenden Jahr alle und sie muß dann zum Sozialamt.

    Da könnte man doch glatt auf die Idee kommen, solange man noch ein wenig klar ist,

    etwas auszufressen, um einzufahren.

    Dann hat man seine Angehörigen von der Last befreit und ist selbst versorgt. :doof:

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • So ganz nebenbei dient der Zahnersatz ein Stück weit der Resozialisierung des Inhaftierten. Ich habe mehrmals im Monat Bürger am Telefon die frisch entlassen wurden und nun den Antrag im SGB II stellen müssen. Einige sind redseeliger und erzählen warum sie eingesessen haben. Und meistens wünsche ich den einen guten Start in der Freiheit. Weil auch das zur Resozialisierung gehört, einfach mal ohne Vorurteile an Menschen heran zu gehen.

    Gehört es nicht in manchen Kulturen zur Ehre eingesessen zu haben ?

    Und heißt es nicht, daß man erst im Knast zum "richtigen" Mann gedeiht ?

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Zu der "Kultur" möchte ich aber nicht gehören.

  • ps. Ich bin die Kaskade in Jerewan hoch und wieder runter gestapft.

    Keine Ahnung, wie das in der Bundesrepublik hieß.

    Eriwan ( Jerewan ) davon hatte man wohl in der Bundesrepublik bis 1990 wohl noch nie gehört.

    Deshalb diese Schreibweise für nicht mit Russischkenntnissen ausgestattete Journalisten. ;)


    Ich wundere mich sowieso immer, warum man höchsten Wert auf die Aussprache bei z.B. englischen

    Städtenamen legt, sich andererseits aber nicht die Bohne darum kümmert, wenn es in Richtung

    Osten geht.

    Wohlgemerkt, wenn es sich um Aussprache und Schreibweise handelt.

  • Und heißt es nicht, daß man erst im Knast zum "richtigen" Mann gedeiht ?

    Dafür gab's doch den Wehrdienst?

  • Dafür gab's doch den Wehrdienst?

    Mit langen Haaren und Bart und Feierabend, während der Wachschutz die Kaserne bewacht. :hug:

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Du scheinst im Strafvollzug tätig zu sein, daher folgende Fragen:

    Stimmt es, daß man sich im Knast....

    Hallo Atomino,richtig ich bin seit 2005 im Strafvollzug tätig.


    Die Zahnversorgung entspricht der Grundversorgung des Kassenpatienten. Zahnersatz muss mitfinanziert werden, wenn's die Grundversorgung übersteigt. Das passiert nicht häufig, aber manch einer lässt sich die Zuzahlung von den Angehörigen einzahlen.


    Wahlessen gibt es auch. Man kann wählen zwischen Vollkost, Moslemkost, Hindu und Vegan. Den Ramadan gewährleisten wir auch. Für alles stehen aber lediglich 3,76 Euro pro Person und Tag, für Frühstück, Mittag und Abendessen zur Verfügung.


    Für arbeitende Gefangene gibt es keine Rentenpunkte. Der Verdienst liegt dabei zwischen 1,76 Euro und 3,50 Euro pro Stunde, je nach Anspruch der Arbeit und Qualifikation (für 3,50 Euro braucht man schon einen Meister und müsste entsprechende Arbeiten ausführen...hab ich noch nicht erlebt)

    Ein entlassener Gefangener fällt nach der Entlassung in die Grundversorgung und nicht ins Arbeitslosengeld, unabhängig ob er gearbeitet hat, oder nur Taschengeldempfänger war. Eine Verpflichtung zur Arbeit besteht nicht mehr.


    Ob das Bett im Gefängnis teurer ist, wie im Krankenhaus weiß ich nicht. Der Gefangene kostet den Steuerzahler ca. 100 Euro am Tag, dabei ist Kost, Logie, personelle Betreung und medizinische Versorgung inbegriffen. Dabei ist es unabhängig, ob der Gefangene ein Mörder ist, oder eine Geldstrafe, mit 10 Euro pro Tag, wegen Schwarzfahren absitzt.


    Knasttourismus finde ich lustig, aber so was in der Art gibt's schon. Mittels des Schubwesens (Gefängnisreisebusse) werden Gefangene zu Gerichtsterminen, Besuchsterminen, Krankenhausbehandlungen, oder einfachen Verlegungen in die zuständigen Anstalten (nach Vollstreckungsplänen) transportiert. Irgendwie müssen die ja hin und her und öffentliche Verkehrsmittel sind irgendwie unpassend.

  • Jim Panse - da steht doch, "Für alles" - all inclusive ! 3,76 ist nicht üppig.


    Woodstock601 - danke für die 1. Handinfos :top:

    Mit den Rentenpunkten fürs Arbeiten, was im örR so alles für Unsinn verbreitet wird.

    Es tut mir leid, daß ich etwas falsches hier kund getan habe.

    Er hat das so amüsiert über den Sachverhalt und den geringen Betrag rüber gebracht.

    Blöd das ich nicht mehr weiß, wer das war. Dann würde ich dem auf den Zahn fühlen. :blabla:

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

    4 Mal editiert, zuletzt von Atomino. ()

  • Mit Alkohol und Drogen. Sollen ja irgendwie 'hintenrum' desöfteren verfügbar sein... 8o


    Gehe ich recht in der Annahme, dass all das von einem Bundesland zum anderen variiert (wie so vieles andere auch)? :hä:

  • , "Für alles" - all inclusive ! 3,76 ist nicht üppig.

    Du musst das in Relation setzen. Bleiben wir bei dir in Berlin. Die JVA Tegel hat 867 Haftplätze von den durchschnittlich rund 700 belegt sind.


    Das bedeutet 700x3,76€=2632€ und das jeden Tag.

    Und wenn man am Tag 1 nur Müsli, Eintopf , Stulle usw. hat, dann braucht man da nur 2,50€ und hat dafür am Tag 2 schon 5,02€ und kann Rührei, Steak und Mettschrippen essen ;)


    In den Größenordnungen kann man mit 3,76€ schon was ordentliches auf den Tisch bringen.

  • Gehe ich recht in der Annahme, dass all das von einem Bundesland zum anderen variiert (wie so vieles andere auch)?

    Bei der Zahnversorgung wohl eher nicht.

    Ansonsten scheint es große Unterschiede zu geben. Jeder Knast kann als ein eigenes Biotop gesehen werden.

    Z.B. müssen die angehenden Vollzugsbeamten während ihrer Ausbildung alle Einrichtungen des Landes durchlaufen haben, um sich dort jeweils zurechtzufinden.

    Ganz so wie in Guantanamo Bay wird es wohl nicht sein. Aber die 'alten Hasen' bestimmen halt, wo es langgeht.