Kabel, Kabelschuhe, Crimpzange

  • Bei VAG bin Ich aber der Meinung, das da diese Löt-Schrumpf-Verbinder im Reparaturfall vorgeschrieben sind, sind jedenfalls immer bei den Kabelbaum Rep-Sätzen dabei, bei anderen Herstellern sind es auch meist diese Verbinder.




    Übrigens sind die Kabelenden, bei Trabant und Co, die unter Schraubanschlüssen kommen auch immer verzinnt, besser ist dort natürlich einer Aderendhülse.

  • Ich wollts schon vorher sagen, diese Lötschrumpfverbinder sind nochmal was anderes als die in dem "Günstigset" die wohl nur zum quetschen sind ohne das dabei gelötet wird.

  • Also kommt es auf den Fall an, ob gelötet oder gepresst wird.

    Danke für die Info

    Ja und ich denke hier verwechselt Fahrgast zwei verschiedene Verbinder.


    In dem Günstigset sind reine Quetschverbinder. Ich hab hier auch sowas einem solchen Set.



    Die kann man wirklich nur quetschen. Sobald da Hitze rankommt verschmoren die, dass hab ich gerade mal probiert. Die werden dann auch nicht dicht.

    Das sind auch sicher nicht die die VW vorschreibt.


    Das sind dann eher die die Mario gezeigt hat. Da steckt man beide Kabelenden rein und hält einfach ein Feuerzeug ran. Dabei wird dann garnichts gequetscht. Die schrupfen und der kleine Lötring innen wird weich und verlötet die Enden.


    Für die Crimperei hab ich mir mal so einen Chinanachbau einer Knipex und eine Smalcalda gekauft.



    Das funktioniert prima (das Chinateil ist erstaunlicher Weise sehr wertig ausgeführt) und man kann dann Schrumpfschlauch und/oder vorgeformte Kunststoffhüllen raufmachen.


  • Der Fahrgast verwechselt nix, der ist nur seit mittlerweile fast 2 Jahrzehnten aus der Branche raus und damit auch von VAG weg. ;)

    DAMALS zumindest waren die Quetsch-Schrumpf-Stossverbinder ("Raychem" hießen die wohl :/ ) noch Usus und Bestandteil des besagten orig. Kabelstrang-Rep.kastens, mit dem ich sehr oft (und durchaus auch gerne) gearbeitet habe. :)

  • Die Crimpung der Litze sieht m.E. nicht wirklich gut gelungen aus. Die Crimpung der Isolierung sieht ok aus. Aus eigener Erfahrung resultiert das aus den verwendeteten Crimp-Einsätzen in den Zangen, die Litze und Isolierung gleichzeitig verpressen. Die Logik hinter diesen Einsätzen würde ich gern verstehen, da je nach verwendeten Kabel (mit verschiedensten Litzen-Querschnitt und Isolierungsdurchmesser) entweder die Litze oder die Isolierung die Verpressung begrenzt, und das jeweils andere nicht vollständig verpresst wurde (also noch nachgepresst werden könnte).


    Für den normalen Anwender ohne großen Geldbeutel, empfehle ich die Crimpzange von Knipex (9721215B, ca. 25,-€). Mit dieser Zange wird der Kabelbereich am Trabi weitgehend abgedeckt und man Litze und Isolierung unabhängig von einander sicher Crimpen. Ich nutze diese Zange schon seit meiner Trabant-Anfangszeit. Heute nutze ich diese Zange um Crimpungen mit den oben beschriebenen Einsätzen einzeln nachzupressen.

  • Das war ganz auf die Schnelle mit dem was greifbar war. Ja hier war der Kabelquerschnitt eigentlich zu dick für den Kabelschuh, daher ist es nicht vollständig um das Kabel rum.

    Wenn man das so lassen wollen würde, dann kann man da ggf. vor dem Schrumpfschlauch nochmal ein Tropfen Lötzinn aufbringen.

    Das hab ich auch schon ab und an gemacht.


    Die China-Zange hat noch den Vorteil, dass man den Kabelschuh einschieben kann und dann die Zange vorspannt das sie nicht mehr aufgeht und man anschließend das Kabel einschieben kann ohne das die Zange wieder öffnet. Da ist so ein Sperrmechanismus drin.


    Wenn man zu dem Kabelschuh den passenden Kabelquerschnitt nimmt, dann sieht das am Ende auch noch besser aus.


    Ich hab mal (ebenfalls nur auf die Schnelle) die Smalcalda probiert.....das dicke Kabel war sicher auch eigentlich zuviel für den Schuh.

    3 Mal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Alles gut. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es da auch etwas zu beachten gibt. Rein optisch sollten Kabelschuh und Kabel zusammenpassen. Beim Kabel dürfte es sich um ein DDR-Kabel handeln? Bei den heutigen Kabeln ist die Isolierung (wegen des geringeren Gewichtes) dünner.


    Wenn man zu dem Kabelschuh den passenden Kabelquerschnitt nimmt, dann sieht das am Ende auch noch besser aus.

    Grundsätzlich richtig. Das Eine muss zum Anderen (ungefähr) passen. Dennoch gibt es im Trabant-Bereich nur 2 Kabelschuhbereiche: 0,5-1,5mm² und 1,5-2,5mm² (die wenigen Kabel größer als 2,5mm² klammere ich mal aus). Hieraus ergeben sich aber schon sehr viele Kombinationen, für die man (theoretisch) alle einen speziellen Crimp-Einsatz für die Zange bräuchte. Zum Beispiel unterscheiden sich ein 0,75mm²- oder 1,5mm²-Kabel in einem 0,5-1,5mm²-Kabelschuh mit dem gleichen Crimp-Einsatz im Ergebnis schon deutlich. Die Vorteile der Zange bei der Verarbeitung nutze ich auch gern, habe aber häufig das Problem, dass die Isolierungslaschen des Kabelschuhes zwar umgebogen werden, aber eben nicht weit genug. Hier bietet sich aber die vorgeschlagenen Knipex-Zange zum Nacharbeiten an, oder man nutzt nur diese Zange.

  • Ist diese ?

    Knipex 97 21 215 Steckverbinder (Affiliate-Link)

    Ja, genau.

    Wenn ich mir das verlinkte Produktfoto ansehe, gehe ich davon aus, dass man damit 2 Arbeitsgänge braucht, um sowohl Litze als auch Isolierung zu verpressen. Zudem sieht das Hebelverhältnis der Zange so aus, dass ich mit meinen zarten Bürohänden beide Hände brauch, um den erforderlichen Druck aufzubringen. Für so ein primitives Gerät sind dann ca. 25 EUR schon fast sowas wie ä bissel teuer. Ich will es aber auch nicht schlechtreden, denn wenn es zuverlässig lange funktioniert, dann relativiert sich der Anschaffungspreis.


    Ich habe mir stattdessen vor einigen Jahren eine universelle Crimpzange mit auswechselbaren Matrizen zugelegt, und komme damit wesentlich besser zurecht, als ich es mir mit so einem primitven Gerät vorstellen kann.


    Der Grundkörper der Zange hat auch nur knapp 25 EUR gekostet, und als Zubehör gibt es 26 verschiedene Matrizen für jeweils ca. 6-9 EUR zu kaufen, die nahezu alle erdenkbaren Crimpverbindungen abdecken (in der Regel deckt jede Matrize auch die gängigsten Kabelquerschnitte ab). Auf dem Foto ist die Matrize für Kfz-Flachsteckverbinder zu sehen, mit 3 Bereichen von Kabelquerschnitten, beginnend bei etwa 0,5-0,75mm2. Im Zweifel muss man mal einen Stecker opfern, um eine Probequetschung zu machen, aber in der Regel kann man auch ohne Probieren vorher erkennen, welche der 3 Öffnungen am besten passt.


    Vor allem kann ich damit auch, wie von Tim erwähnt, den Steckverbinder einspannen, so dass er anschließend vom Ratschenmechanismus gehalten wird, dann ganz in Ruhe das Kabel zuführen, und anschließend dank der Untersetzung kinderleicht mit einer Hand die Zange zusammen drücken. Dank Ratschenmechanismus kann ich gegebenenfalls auch zwischendurch die Zange loslassen, ohne dass alles gleich wieder auseinanderfällt. Die Endlage ist an der Zange natürlich auch einstellbar.


    Für den Hobbybereich finde ich das Teil wesentlich günstiger, als irgendwelche Profi-Geräte. Mein Vater hat sich vor vielen Jahren beim Bau seines UL-Flugzeugs zwei jeweils wesentlich teurere Crimpzangen von Knipex zugelegt, keine der beiden ist aber nach meiner bisherigen Einschätzung in irgendeiner Weise besser als das Universalteil.


    Matze : Zu deinem Einwand bzgl. der Differenzen zwischen Litzenquerschnitt und Dicke der Isolierung: Aus meiner Sicht sind das Peanuts, über die eine Diskussion eigentlich müßig ist. Bei den gängigsten Kabeln dürfte das Verhältnis zwischen Querschnitt und Dicke der Isolierung nicht allzu großer Varianz unterliegen. Und wenn, dann müssten ja auch die Abmessungen der Zungen an den Steckverbindern dies berücksichtigen. Das tun sie aber nicht. Und da aus meiner Sicht bei unisolierten Steckverbindern auch die Zugentlastung nur eine untergeordnete Rolle spielt, messe ich deinen Einwänden auch keinen so maßgeblichen Wert bei.


    Wenn die äußeren Zungen des Steckverbinders bis in die Litze gepresst werden, dann ergibt sich eine zusätzliche Kontaktfläche.


    Wenn sie hingegen nur die Isolierung gerade so festhalten, dann ist es auch ok, denn über die inneren Zungen sollte ja schon hinreichend Kontakt bestehen. Das ist aber eher ein Extremfall, denn in der Regel werden auch die äußeren Zungen bis in die Litze verpresst.


    Beim Verbinden und Trennen von Flachsteckern fasst man ja auch nicht am Kabel sondern direkt am Stecker an...


    Viele Grüße

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Fridl: Respekt, wie man ohne praktische Erfahrungen (weil man noch nichtmal die entsprechende Zange in den Händen hatte!) solche haltlosen Bepauptungen und Mutmaßungen in den Raum stellen kann. Im direkten Vergleich sind die Presskraft niedriger (bei der Ratschen-Zange konstruktionsbedingt sogar unnötig hoch, um die Zange wieder zu lösen) und das Kabeleinfädeln macht keinen Unterschied. Einziger Unterschied ist, dass man die Zange bei einem Kabelschuh zweimal ansetzen muss. Im Hinblick auf die Qualität der Pressung sehe ich hier einen klaren Vorteil.


    Auch die Bewertung als "Peanuts" ist mehr als Frech. Entweder man hat nur sehr wenig damit gearbeitet, die Kombination aus Kabel, Kabelschuh und Presseinsatz war (zufällig) gut oder die Sache wird sehr oberflächlich betrachtet. Wie geschildert, können die Laschen der Schuhe entsprechend der Matrizenform nicht weit genug umgebogen werden (betrifft meist nur die Isolierung). Die Zugentlastung ist aber entscheidend. Wenn du das anders siehst, dann kannst diú duch auch diese bunten Dinger aus dem Baumarkt nehmen.

  • Die Zugentlastung ist aber entscheidend.

    Das müsstest du mir für den Fall des unisolierten Flachsteckers bitte mal genauer erklären. Ich bin da gerne lernbereit.


    Im Übrigen hatte ich schon mehrere Quetschzangen mit einfachem Hebel ohne zusätzliche Untersetzung in der Hand, und kann in etwa einschätzen wie viel Kraft man zur Betätigung braucht. Das ist aber kein Vergleich mit der Betätigungskraft eines vernünftigen Untersetzungsmechanismus, selbst wenn bei letzterem Ratsche und Rückstellfeder etwas hemmen bzw. entgegenwirken. Es geht im Vergleich wirklich kinderleicht.


    Ich möchte dich auch bitten, mit den Unterstellungen mir gegenüber etwas zurückhaltender zu sein. Ich habe lediglich meine Erfahrungen und wiedergegeben und niemanden angegriffen.


    Danke und Gruß

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Diese "Günstige" Universalzange ist was für Gelegenheitsnutzer, die ein universelles Werkzeug für viele Anwendungsfälle benötigen. Ansonsten machen die Zangen mit Doppelcrimpung genau das was sie sollen, wenn man auf die Richtige Auswahl der Kabelquerschnitte passend zum Stecker/Hülse/Ringkabelschuh ... achtet.

  • Diese "Günstige" Universalzange ist was für Gelegenheitsnutzer, die ein universelles Werkzeug für viele Anwendungsfälle benötigen.

    Genau das und nichts anderes wollte ich mit meinem ersten Beitrag sagen. Aber auch beim Flugzeugbau meines Vaters hätte das Teil sicherlich genau so gut funktioniert, wie seine beiden Profi-Zangen, denn mehr als ein Flugzeug wollte er ja nicht bauen.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Ist diese ?

    Knipex 97 21 215 Steckverbinder (Affiliate-Link)

    Taugt nix.

    Jedenfalls nicht für diesen Preis. Denn die Penny-Set-Zange kann das auch.


    Die China-Zange hat noch den Vorteil, dass man den Kabelschuh einschieben kann und dann die Zange vorspannt das sie nicht mehr aufgeht und man anschließend das Kabel einschieben kann ohne das die Zange wieder öffnet. Da ist so ein Sperrmechanismus drin.

    Deppensperre nennt man sowas. Ist aber, wie Du schon schreibst, von großem Vorteil.

    Übrigens gibt es die Chinazange für unter 10 Euro. Die gibt es auch nocht für viele andere Stecker bzw. Kabel. Da könnte man sogar nur eine Zange anschaffen und dann lediglich die Backen tauschen.

    Einmal editiert, zuletzt von hjs () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von hjs mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Alles gut. Sorry, ich war vermutlich gerade zu sehr durch einen anderen User gereizt.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()