Bremssattel im ausgebauten Zustand auf Dichtheit prüfen

  • Auch wenn es kein Trabi ist, frage ich hier, weil in diesem Forum einfach mehr Schrauberwissen als in den meisten "Westautoforen" vorhanden ist.


    Ich habe hier einen Golf IV Hinterachsbremssattel (Lucas). Bei dem suefft am Anschluss der Handbremsbetaetigung im Betrieb immer etwas BreFlue raus. Regenerierungssatz habe ich da, bekomme ich bestimmt hin.


    Aber: Wie pruefe ich das hernach auf Dichtheit, ohne den Sattel wieder in das Fahrzeug einzubauen und damit rumzufahren?

  • Du wirst ihn schon an einen Bremskreislauf anschießen müssen, statt Bremsscheibe und Beläge einen Hartholzklotz dazwischen legen und eine 2. Person die auf die Bremse Tritt.


    Persönlich habe Ich die Bremssättel mit dieser Feststellbetätigung immer im Austausch gekauft, selber überholen hat bei 3 Versuchen nicht langfristig was gebracht.

  • Dito. Bei den Preisen kauf ich die auch neu. Und zum Testen, anschließen, Holzklotz dazwischen, Motor starten und bremsen.

    Die sind leider nicht mehr für ewigen Betrieb ausgelegt.

  • Das ist ein weiteres Leiden. Die Erstausrüstungsteile halten nicht mehr ewig, oder sind halt nicht wirklich anhaltend reparabel und die Aftermarketteile halten manchmal noch viel kürzer.


    Wenn das Teil den Garantiezeitraum geschafft hat......hat es genauso lange gehalten wie der Hersteller es vorgesehen hat. ;)

  • Wenn du 40-50 bar zur Verfügung hast, welches mal schnell als Bremsdruck ansteht, dann ja.

  • wenn 40-50 Bar den ausreichen.

  • Bei einer Vollbremsung können natürlich auch bedeutend mehr Jenseits der 100bar anliegen.

  • Der Aufwand wäre doch auch der gleiche bzw sogar noch höher an Druckluft anzuschließen als einfach den Bremsschlauch wieder ran zu machen.

    Wenn man sowas sehr oft machen sollte könnte man sich einen Hauptbremszylinder mit einem Hebel und Schlauch versehen und dann kann man das bequem auf der Werkbank machen.

  • Nee, Druckluft ist nicht so gut. Wenn da was wegfliegt, knallt es richtig. Im Sanitaerbereich nimmt man deshalb Wasser und ueberwacht den Druck mit einem Manometer. Weil Fluessigkeiten nicht kompressibel sind, bekommt man allerkleinste Leckagen recht schnell mit. Nur kommt Wasser im Bremssattel nicht so gut.


    Klar kann ich das Teil einbauen, aber dass ist a) viel Arbeit (raus-rein-raus und jedes mal Rad ab und Entlueften) und b) verschmutze ich das regenerierte Teil gleich wieder.


    So als Idee ist mir gerade gekommen, einen Trabi HBZ anzuschliessen und unter der Werkstattpresse zu belasten (natuerlich nicht mit den 30t, die die Presse hergibt). Muss halt nur die Schlaeuche zum Ausgleichsbehaelter etwas verlaengern, weil der HBZ dabei ja senkrecht auf dem Pressentisch steht. In dem Zustand kann das dann gern ein paar Tage stehen. Da werde ich ja merken ob es dicht ist.

  • Hat diese Experiment, auf deiner Idee basierend, einen nachvollziehbaren Mehrwert?

    Im ungünstigsten Fall alle 2 Jahre erneueren ist, wenn auch gering, aber doch effektiver....

    scheint mir.

    ;)

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer

  • Mehrwert?


    Ja klar, er hat es repariert, er hat es kontrolliert und professionell geprüft, danach für gut befunden und ist glücklich was erreicht zu haben.


    Für mich wäre das Mehrwert genug. Neu kaufen kann jeder.

  • Hat diese Experiment, auf deiner Idee basierend, einen nachvollziehbaren Mehrwert?

    Im ungünstigsten Fall alle 2 Jahre erneueren ist, wenn auch gering, aber doch effektiver....

    scheint mir.

    Alle 2 Jahre? Ich erwarte von einem Bremssattel oder -zlinder bei regelmaessiger Benutzung 10+ Jahre Betriebssicherheit. Und genau darum geht es doch: Denkbare Fruehausfaelle erkennen.

  • Erwarten kann man viel, aber im Aftermarketteilebereich sind 10 Jahre Haltbarkeit leider oft illusorisch.

  • Erst recht dann, wenn neben der reinen Hydraulik auch noch die Mechanik der Feststellbremse mit dranhängt...

    Jawohl, Sie haben richtig gehört! Wir machen Hausbesuche! Selbstverständlich ohne langwierige vorherige Terminabsprache! Wir kommen auch zu Ihnen! Stets zu Diensten...Ihre Steuerfahndung! :grinsi:

  • Ich finde, Eure Aussagen etwas plakativ. Ich habe hier durchaus sowohl in den Trabanten als auch beim Westblech Aftermarket-Bremszylinder und Saettel am Laufen, die bereits deutlich laenger als 2 Jahre halten. Aber freilich gibt es da *erhebliche* Qualitaetsunterschiede. Am schlimmsten sind die Billigheimer, wo man nie weiss, was da eigentlich in der Verpackung steckt.


    Beim besagten Bremssatel ist es aber so, dass der aus der selben Gussform wie das Original gefallen ist. Lediglich das VW/Audi-Zeichen hat jemand mit dem Handfraeser entfernt :/ und deshalb moechte ich den auch reparieren.


    Und das hier soll auch keine Grundsatzdiskussion ueber die Ersatzteilqualitaet sein. SOndern es ging um die Frage, wie man einen Bremssattel im ausgebauten Zustand vernuenftig testen kann.

  • Da wir unsere Teile ja auch drucktesten, ist der Hinweis mit der Druckluft nicht verkehrt.

    Dazu musst du den Zylinder wie auch immer an die Druckluft anschließen (Adapter bauen) und bei 1 Bar und 40° Wassertemperatur tauchen.

    Sollte dann am Handbremshebel etwas undicht sein, dann sieht man das.

  • Die Haltezeit im Wasserbad sollte min. 5 Minuten sein. (das hatte ich vergessen zu schreiben)

    Und natürlich auch da den Kolben im Arbeitsbereich mit ein Holzklotz blockieren.