Kompressor läuft nicht immer an

  • Der Kompressor selber will losdrehen macht ein paar langsame widerwillige Umdrehungen (als wenn jemand stoßweise festhält). Irgendwann gibts nen Ruck und er dreht normal.

    Manchmal fliegt dann aber auch vorher die Sicherung, aber nicht die alten Schmelzer in der Garage, sondern die neuen Automaten im Haus.


    Der Kompressor ist ein V2 mit 50L Kessel in Baumarktqualität, also unteres Preissegment.



    V2 mit 100l und ich habe das gleiche Problem. Ich schiebe es auf die Verkabelung (irgendwo ein zu kleiner Kabelquerschnitt oder ne schlechte Verbindung) denn wenn ich den Kompressor direkt an die Steckdose in der Garage anstecke geht er wunderbar. Steckt er an der langen Verlängerung (40 + 15 Meter, komplett abgerollt) muckt er genau wie deiner rum. Die Spannung fällt ab bis auf 200V und das Licht flackert.


    Problem bei mir ist nur das die Steckdose Allgemeinstrom ist und ich nicht zum Dieb werden will.


    Wenn der Kompressor warmgelaufen ist tritt das Anlaufproblem nicht mehr auf.


    Edit: ich hab richtiges Kompressoröl drin (MANNOL Compressor Oil ISO 100 / VDL 100)

  • Mein erster Kompressor zu DDR Zeiten in frühester Jugend hatte ich mir mit den mir verfügbaren Teilen selber gebastelt. Ein alter Feuerlöscher, ein Motor von einer Waschmaschine und ein uralter Kompressor keine Ahnung von was und das ganze mit Holzlatten auf einem Kinderwagengestell. Hat irgendwie funktioniert aber der Motor war auch viel zu schwach, sodass ich ihn beim anschalten immer mit einem Stock anschubsen musste.

    Also wenn es bei Kälte der Motor nicht schafft ist das dickflüssige Öl vielleicht die eine Sache, aber vielleicht ist auch der Motor etwas unterdimentioniert.

    Billige technische Geräte sind meistens gerade so antriebsmäßig kurz vor der Abkotzgrenze.

  • Und der Elektriker sagte, dass liegt an der nicht immer stabilen Taktfrequenz vom eingespeißten "Ökostrom".

    Der Elektriker hatte dabei auf ein Schmunzeln gehofft.

    Denn beim 'Netz' muss natürlich alles synchron laufen.

    Manchmal fliegt dann aber auch vorher die Sicherung, aber nicht die alten Schmelzer in der Garage, sondern die neuen Automaten im Haus.

    Ist klar. Der Elektriker hätte für Deine Werkstatt die C-Charakteristik empfehlen müssen.

    Und wie schon mehrfach geschrieben, solltest Du den evtl. vorhanden Betriebskondensator prüfen.

  • Also....es ist kein Problem des Öls!


    Der Elektriker ist der Nachbar, der ohne irgendetwas anzusehen im Gespräch das als Vermutung geäußert hat.


    Die Elektrik der Werkstatt ist aus DDR Zeiten. Im Haus ist alles neu und da sind Automaten die quasi zwischen Werkstatt und Haus dazwischen sind, in der Werkstatt ist zusätzlich ein Sicherungskasten mit alten Schmelzeinsätzen.

    Die Schmelzer stört das Gemucke nicht! Es sind die C-Automaten im Haus die es raushaut. Die habe ich schon gewechselt von B auf C, weil sie beim Punktschweißen ausgelößt haben.


    Meine Vermutung geht auch in die Richtung, dass es an der Verkabelung liegt. Die Verbindung Haus-Garage ist ein altes DDR-Alukabel in der Stärke für 16A. Ich meine, dass muss ich auch nochmal probieren, ich hab den Kompressor als er muckeret mal direkt im Haus an die Steckdose genommen und da lief er sofort normal an. Insofern würde ich auch die Elektrik des Kompressors ausschließen und mich auf die Garagenverkabelung konzentrieren.


    Und Mehrfachhinweise sind sehr nett, aber das Thema ist 24h Stunden alt und man möge mir verzeihen, dass ich in so kurzer Zeit nicht alle Hinweise vollständig abarbeiten kann.:thumbup:

  • Meine Vermutung geht auch in die Richtung, dass es an der Verkabelung liegt. Die Verbindung Haus-Garage ist ein altes DDR-Alukabel in der Stärke für 16A.

    Die Leitung selbst wird es wahrscheinlich nicht sein. Eher noch die Klemmstellen (irgend woher kennen wir das). Aluminium neigt dazu, unter Druck aus der Umaramung zu kriechen. Dann lockert sich das. Eine Linderung ist durch Ösen biegen, U-Scheibe und Federring herbeizuführen.

  • Das Alugelumpe würde ich als erstes rausschmeißen. Über den Mist hat sich mein Vater damals schon mokiert. (Elektromeister)

    PS ist der Verdichter direkt verbunden oder Keilriemen?

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

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  • Man muss nur die Besonderheiten kennen und ab und zu ein prüfendes Auge drauf haben, dann läuft auch das. Man muss es natürlich nicht mehr unbedingt haben, keine Frage.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Genau das steht schon sehr lange auf dem Plan, ist aber auf Grund der Gegebenheiten leichter gesagt als getan.

    Das bedeutet viel buddeln für die Zuleitung und eine komplette Neuverkabelung der Garage/Werkstatt und nochmal zusätzlich buddeln zu einem weiteren Nebengebäude das in Reihe hinter der Garage verkabelt ist.

    Werkstatt hat Unterputz, Garage und Nebengebäude Aufputz.


    Das ist leider nicht an einem Wochenende gemacht und im Winter sowieso nicht.

  • Die Frage nach dem Abblasventil bleibt, sonst gäbe es das Problem nicht.

    Selbst bei defektem Kondensator kaum.

    Ich habe 4 Kompressoren, vom Baumarktgerät für 89,- Euro Spielzeugausführung zum Reifenfüllen über 80er Jahre Qualitätsgerät und meiner selbstgebauten Druckluftanlage in der Werkstatt, bestehend aus 500L Kessel, 2 Zylinder 50L gekoppelt per Trennventil, aber ohne Abblasventil. Der muckt unter 0Grad Celsius auch immer mal beim Anlauf. Aber da müsste ich nur die motorseitige Riemenscheibe nochmal ein wenig verkleinern. Dann ist das Problem auch Geschichte. Daher die Frage, direkt gekoppelt oder Riementrieb.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Das bedeutet viel buddeln für die Zuleitung und eine kompkette Neuverkabelung der Garage/Werkstatt

    Vielleicht genügt ja auch erstmal eine Bestandsaufahme, um die möglichen Schwachstellen zu identifizieren, und erstmal nur punktuell zu beseitigen.


    Gab es überhaupt auch Erdkabel aus Alu? Bei meinen Eltern auf dem Garagengrundstück kommt unterirdisch zumindest ein richtig dickes Kupferkabel an, und das Übel begann erst bei der vorhandenen Verkabelung dahinter.


    Von da an wurde eben Stück für Stück erneuert, wo gerade der dringenste Bedarf war. Bei den Alukabeln ist ja auch nicht der Leitungswiderstand das Problem, sondern eher die Klemmstellen. Und ganz wichtig ist auch, dass das Alukabel an den Klemmstellen nicht in direkten Kontakt mit Kupfer kommen darf.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Ich hab seit über 25 Jahren so 'nen kleinen preiswerten 1-Zylinder aus dem Baumarkt (der damals noch Stinnes hieß und DM nahm..). Das Ding läuft und läuft - und läuft auch immer problemlos an. ;)

    Für irgendwelche grösseren Sachen wie Lackieren oder Schlagschrauben ist der zwar zu schwach auf der Brust, aber für alles, wozu ich ihn an Haus und Auto sonst so brauche, tut er seine treuen Dienste. Und das er nicht viel Platz braucht, kommt mir auch sehr entgegen. :)


    P.S.: Mit den noch vorhandenen Alu-Kabeln im Haus gab und gibt es irgendwie keinerlei Probleme. Die Klemmstellen wurden peu a peu alle mal nachgezogen über die Jahrzehnte, selbst hierbei gabs keine großartigen Auffälligkeiten (selbst beim wesentlich älteren Kram im Elternhaus nicht). So grottenschlecht, wie oft dargestellt, ist das Aluzeugs wohl doch nicht. ;)

  • Meinen ersten Kompressor klein, ölfrei von Einhell 1995 gekauft geht auch problemlos immer. Der steht in der Ecke als Reserve oder z.B. für unterwegs als Akku zum Reifen aufpumpen bei "Bergungsaktionen".



    Ob es Erdkabel aus Alu gab :schulterzuck: ich weiß aber sicher das aus meiner Hauswand ein dickes Alukabel rausgeht und in der Werkstatt ankommt.

    Ich meine das die Iso. außen auch nicht rund, sondern so gedrillt ist.

  • Auf jeden Fall waren dicke Erdkabel aus Alu. Wird sogar teilweise heut zu Tage noch verwendet.

    Ich habe einen alten DDR Einzylinder mit dickem Kraftstrommotor im Gebrauch. Der verrichtet vollkommen zuverlässig seinen Dienst.

  • Für irgendwelche grösseren Sachen wie Lackieren oder Schlagschrauben ist der zwar zu schwach auf der Brust,

    So einen ganz kleinen Kompressor, der aus Sicht heutiger Anforderungen nicht mal zum Lackieren reicht, hatte mein Vater auch schon mal vor gut 50 Jahren gebastelt. Angetrieben von einem uralten Miele-Waschmaschinenmotor. Den musste man zum Anlaufen aber auch immer in der richtigen Richtung am Riemen anreißen.


    Heute steht stattdessen auch so ein kleines Teil mit Kessel, Druckregler und ganz normalem 230V-Anschluss da. Zum Lackieren reicht das Ding aber allemal. Eng würde es eher beim Strahlen oder Schlagschrauben.

    ich weiß aber sicher das aus meiner Hauswand ein dickes Alukabel rausgeht und in der Werkstatt ankommt.

    Dann wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Verkabelung insbesondere an den Klemmstellen nach und nach zu überprüfen, und dann selbst, bzw. mit Unterstützung deines fachkundigen Nachbarn die Schwachstellen zu beseitigen.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

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  • Unser neu gelegtes Hausanschlusskabel (Erdkabel) ist ebenfalls Alu! Die Fa. Mitnetz erklärte mir, dass das bei so starken Kabeln Gang und Gäbe sei.


    Wie auch immer, ich hab in einigen Teilen des Hauses noch die DDR-Verkabelung aus Alu drin und solange das weiterhin so gut funktioniert, sehe ich keinen Grund, die Wände aufzuspitzen und die Kabel rauszuholen.

    Dort, wo ich tiefgehender renoviert habe, liegt jetzt natürlich Kupfer.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • So grottenschlecht, wie oft dargestellt, ist das Aluzeugs wohl doch nicht.

    Der bundesdeutsche Elektriker ist es gewohnt, an den Drahtenden solange hin und her zu wursteln, bis es irgendwie passt.

    Das kann man mit Alu nicht machen. Besonders bei kleinen Radien bricht das ganz schnell. Der Elektriker flucht dann. Aber nicht etwa über seine Ungeschicklichkeit, sondern über das Material.

  • Genau das ist wohl der Punkt. Ansonsten halte ich's genau, wie bepone : das (erst '89 neu eingebaute) DDR-Aluzeugs bleibt drin, solange es keine Probleme macht. Und das wird es wohl nicht, da es sich genau um die weitestgehend gerätefreie Haushälfte handelt. Die "wichtige Seite" hatte der letzte Vormieter (mir gut bekannter Elektrker) kurz zuvor erst auf Kupfer (und dabei auch gleich auf Unterputz...) umgestellt. Darauf konnte man prima aufbauen und entsprechend des 'westlichen Bedarfs erweitern. :)