Frage: Sitze, Armaturenbrett, und vieles mehr 1960 P50

  • Moin! Meine Murmel hat die FIN 6020472.

    Nun ist da einiges gebastelt worden von Vorbesitzern. Lehnen die ich nicht zuordnen kann, Armaturenbrett ist das spätere (was auch im 601 Standard drin war) usw usf.


    Jetzt mal die Frage: Was gehörte da eigentlich rein? War es noch das alte Armaturenbrett? Also der Farbtabelle auf Trabant-Original nach und dem, was ich unter 20 Lackschichten und im Innenraum als Überbleibsel der originalen Farbschicht finden konnte war er Alabasterweiß. War der Blinkerhebel noch der mit dem Knubbel am Ende oder schon der einfache weiße? Dann das Lenkrad. Das ovale oder das runde? Farbe der Türverkleidungen?


    Also die Rückbank hat das Muster wie in den Werbebroschüren Beige in streifen (war wohl ein Standard). Aber von den Vordersitzen sind nur noch die Sitzflächen da, und diese nicht mehr zuzuordnenden Lehnen. Das Muster auf den Sitzflächen sieht eher nach einem 600er aus. (Ich kann noch Fotos machen, sagt mir einfach, wovon ich Fotos machen soll.)


    Ich habe erstmal nur ein Bild, was ich gerade auf dem Handy habe, wenn gewünscht, mache ich noch mehr Bilder. Es wird eh 'n kompletter Neuaufbau, weil die ganze Karosserie erstmal gemacht werden muss. Aber bis auf Schweller, Viertelschalen, und am Geweih ein paar Reparaturen hat er sonst keine üblen Stellen. Der komplette Kofferraum z.B. sieht noch komplett gut aus. (wenigstens ist noch 'n 500er Motor und 'n unsynchronisiertes Getriebe und die 6V Anlage drin.

  • Der Fin nach dürfte dein Trabi ein Typ P 50/1 (1959-62) Baujahr 1960 (60 00 001 bis 60 32 064) sein. Sicherlich wurden in den darauf folgenden Nutzungsjahren auch Ergänzungen und Erneuerungen vorgenommen. Kann ja fast nicht anders sein. https://www.trabantteam-freita…gestellnummern/index.html


    Das Prospektmaterial hinkt manches Mal hinterher, aber auch andersrum. Also ist zur Frage Armaturenbrett für das Baujahr 1960 beides möglich.

    Einmal hier: https://www.trabantteam-freita…tml/1960_500er/index.html

    und auch noch hier: https://www.trabantteam-freita…l/1960v3_500er/index.html


    Lenkräder sind hierbei ersichtlich noch die „ganz“ alten.


    Und die Sitzbezüge, https://www.trabantteam-freita…l/1960v2_500er/index.html


    Mehr als Prospektmaterial kann hierbei sicherlich nicht helfen. Unabhängig davon sind hier aber auch absolute P 50/60-Experten an Bord.


    Weiterer Baujahre findest du noch hier: https://www.trabantteam-freita…trabiprospekte/index.html

  • Die Karosse passt nicht zur Fahrgestellnummer. Die ist von nach Jan. 1961. Insofern ist es relativ was man draus macht.

    Das markante Merkmal ist der Wischerschlag.

    Daran sieht man sofort, Karosse nach 01/61. Wischermotor im Motorraum, nicht unter dem Armaturenbrett.


    Es macht daher wenig Sinn zu sagen was an eine 1960er Fahrgestellnummer muss, wenn es keine 1960er Karosse ist


    Also ist zur Frage Armaturenbrett für das Baujahr 1960 beides möglich.

    Stimmt nicht, egal was dein Prospekt sagt. Das neue Brett gabs ab Jan. 61.

    Einmal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Danke auf jeden Fall für die ganzen Antworten :)

    Hmmm dass das nicht zusammen passt ist schon komisch. Vor Allem mit dem Wischeranschlag zur Fahrgestellnummer.

    Gut sagen wir's so, der stand schon so lange irgendwo rum: Der hatte noch 'ne DDR-Batterie drin, die komplett ausgetrocknet war, und auch noch 'nen DDR Luftfilter. Wer weiß, wie lange der nach der Wende überhaupt gefahren ist bzw ob der überhaupt nach der Wende noch gefahren ist. Die Elektrik funktioniert im Rahmen ihrer Möglichkeiten (naja die üblichen Kontaktprobleme von den Torpedosicherungen halt, besonders bei 6V) Der Motor dreht zwar und läuft auch, nachdem ich vorher den kompletten Vergaser (28 HB 2-1) zerlegt und gereinigt habe, und Benzinfluss sichergestellt habe, und auch die Brennräume vorher ein wenig gefettet habe, aber der wird garantiert nicht gefahren, vorher wird er irgendwo hingebracht, wo sich Leute damit auskennen, den zu überholen. Gleiches gilt für das Getriebe. Es muss ja auch kein 100%iges Museumsstück sein, wo jede Schraube zum Baujahr passen muss, aber so grob den Zustand herstellen wie es ungefähr sein muss, wäre schon nice. Es sind ja auch schon Zündspulen auf dem Radkasten, obwohl die Halterung für den Spulen-Kasten noch am Tank ist. Ich habe früher nur am 601er geschraubt, von daher ist da vieles für mich "Neuland". Alleine überhaupt rauszufinden, dass man die Fahrerseite über den Innengriff abschließt, war ja schonmal 'ne Errungenschaft.

  • Mit dem Wischer Schlag ist mir auch gleich aufgefallen das da was nicht zusammen passt. Motorhaubenscharniere sind aber noch die alten. Wobei die Haube auch schon mal gewechselt wurde.

    Detailiirte Fotos wären schon sinnvoll um da was genaues sagen zu können. (z. B. Fin Plakette - beide Seiten)

  • Wie gesagt: Morgen kommen 'n paar Teile für den Benzinhahn, damit ich mir nicht gleich den frisch gesäuberten Vergaser wieder mit den Resten der Korkdichtung aus dem Benzinhahn versaue (mal läuft Sprit und mal nicht, und das obere Sieb fehlt komplett), und dann wird er mal 'n bisschen auf dem Hof hin und her bewegt. Für mich selbst nicht wirklich, aber das kommt halt 'n bisschen besser für's Netz (weil ich 'ne Youtube Serie mit Freunden aus der Restauration mache, und da kommt es natürlich besser, wenn man ihn wenigstes mal laufen sieht, bevor er lange lange Zeit nur noch in Einzelteilen existiert). Wenn ich dann da bin, mache ich gerne alle Fotos.

  • Das mit dem anwerfen des Motors würde ich sein lassen. Es bringt rein gar nichts, zerstört nur sinnlos Motorenteile.

  • Es ist ja schon passiert. Ich habe auch lange überlegt, bevor er auch nur eine Umdrehung läuft, ob ich das wirklich machen sollte. Aber a: der muss schonmal gelaufen sein vor nicht all zu langer Zeit (evtl hat ihn jemand mal fremdgestartet, weil die Batterie da drin tut wirklich garnichts mehr, logisch wenn die noch aus der DDR ist, denn da war überall klares Öl im Vergaser, was da fröhlich aus dem Vergaserknie rausgetropft ist, als ich ihn zerlegt habe, und ich gehe mal davon aus, nach so vielen Jahren wäre das doch irgendwie verschwunden oder verhärtet) und b: Jaaaaaa die Neugier war zu groß. Wie ich gesagt habe, dieser Motor wird so garantiert nicht wieder eingebaut, bevor der nicht irgendwo hingeschickt wurde. Aber das ist alles Zukunftsmusik, erstmal steht noch 'ne Menge Menge Arbeit bevor.


    Wenn A nicht gewesen wäre, hätte ich das sicherlich nicht gemacht.

  • Hmmm dass das nicht zusammen passt ist schon komisch.

    Nicht unbedingt. Das muntere Tauschen von Karosserien insbesondere bei den Murmeln ist keine Seltenheit.

    Ich habe DDR-Fahrzeugbriefe gesehen, wo mehrfach die FIN getauscht wurde, wobei man dabei selten noch nachvollziehen kann ob es nur eine "Anpassung" der Papiere war oder was da wirklich getauscht wurde und was nicht.

  • Naja gut, gerade bei Murmeln macht ja die übliche "Ich will in der Umweltzone fahren" Masche keinen Sinn. Immerhin als das Thema interessant geworden ist, waren ja schon die meisten 601er schon Oldtimer. Das wurde ja vermehrt nur mit den 80er Baujahren gemacht. Und spätestens seit diesem Jahr hat es niemand mehr nötig, denn jetzt ist selbst der letzte 1.1.er ja ein Oldie. Ich will mit meiner Murmel auch kein H. Viel zu teuer, der bekommt mal irgendwann 04/10 hinten dran, und gut. Und hier in Goslar interessiert es keinen, weil's hier weit und breit sowas wie Umweltzonen nicht gibt. Nach Hannover kann ich mit meinem Golf 3 Cabrio fahren, da brauche ich keinen Trabi für.

  • Wie kurz soll denn dann die Nummer werden, wenn man bei der Murmel schon so wenig Platz hat? :D In meinem Fall mit 2 Kreisbuchstaben GS XX 0 oder GS X 00 und jeweils die Saison dahinter, mehr passt doch garnicht da hin, oder sehe ich das falsch? Ich meine selbst mit Engschrift wird's knapp. DIN1451 gibt's ja leider nicht mehr, was sehr schade ist.

  • Das musst du bei deiner Zulassung erfragen und ggf. beantragen. In der Regel werden bei vielen Zulassungen Kontingente an Kurzkennzeichen (z.B. für Amis, Krads, u.ä.) für solche Fälle frei gehalten.


    Beispiel in 460er Länge:

  • Gut zu wissen, :) Aber ja, das ist ja sowieso alles noch Zukunftsmusik.

  • Sooooo: Hier die versprochenen Bilder von der mega-Baustelle. Und ja, sowohl das Typenschild als auch die Fahrgestellnummer wurden offensichtlich nur angeklebt, also hat da schonmal jemand rumgebastelt. Dahinter ist eine Masse die stark an Sikaflex oder eine ähnliche Substanz erinnert.

  • Die Karosse sieht nach 61-62 aus.

    63 ist die Heizungsklappe dann anders.

    Da er noch ein unsynchronisiertes Getriebe hat würde ich sagen 61.

    Solltest mal nach der Getriebenummer gucken, da steht bestimmt auch 61 drauf.

  • Wo finde ich die an dem Getriebe? Ich bin bestimmt die Tage nochmal da.

  • Der Motor hat die Originalzylinder, aber ein Ersatzmotorgehäuse von 1968 oder jünger. Vergaser soweit sichtbar ist auch eher aus 1968/jünger.