Der Warme Motor springt schlecht an!

  • Seit kurzem habe ich das Problem das mein Motor nicht mehr anspringen will wenn er warm ist bzw. muss ich Orgeln bis kurz vor Batterie leer. Bei kaltem Motor tritt das Problem bisher nicht auf. Den warmen Motor aus und sofort wieder starten funktioniert einwandfrei, aber wenn er 2 min oder auch 90 min aus war will er nicht.

    Wenn er dann an ist, fährt das Auto völlig normal.

  • Wenn es um dein 1987er Limo geht und der original ist, dann wird das Schwimmernadelventil nicht mehr sauber schließen und nach dem Abstellen läuft Benzin nach und er säuft dann ab.


    Als erstes prüfen ob der Benzinhahn auch vollständig schließt und dann das Ventil zerlegen und die Spitze nacharbeiten oder es ggf. austauschen wenn dort die Einarbeitungen schon zu tief sind.

  • Das kann alles moegliche sein. Damit der Motor anspringt, muss ein gut verdichtetes, richtig zusammengesetztes Kraftstoff-Luftgemisch im rechten Moment gezuendet werden.


    Alle Komponenten, welche auf den beschriebenemn Vorgang Einfluss haben, sind der Reihe nach zu pruefen. Das kannst Du selbst am besten. Wir stochern hier jedoch im Nebel, weil wir nicht an Deinem Fahrzeug sind.

  • Achso ja, es handelt sich um meine 87er Limousine. Es ist alles original.

    Das mit dem Schwimmernadelventil kann ich mir gut vorstellen. Es kommt mir auch so vor als wenn er absäuft, aber ich dachte wenn ich immer sofort den Hahn schließe kann nichts mehr nachlaufen.

    Dann werde ich mal Neuland betreten und mich mal damit beschäftigen. Mal schauen was das WHIMS dazu schreibt.

  • Solange das SNV undicht ist, kann ganz prima noch der gesamte Inhalt der Spritleitung nachlaufen, da die Leitung ja auch über den Tank belüftet ist.


    Das Problem müßte dann eigentlich umso schwerwiegender sein, je länger er steht.

    Ändert sich am Startverhalten nach 2...3...5... min etwas, wenn du beim Warmstart von Anfang an Vollgas gibst?

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Ich habe ehrlich gesagt kein Gas dabei getreten, damit er nicht noch mehr absäuft. Aber das teste ich mal

  • Wenn du Gas gibst, dann saugt er im Verhältnis mehr Luft an, wodurch ein zu fettes Gemisch bis zu einem gewissen Grad wieder abgemagert werden kann.

    Da die Trabant-Vergaser keine Beschleuniger-Pumpe haben, passiert beim Gas geben erstmal gar nix.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Richtig, daher bei Verdacht auf “abgesoffen“, probeweise das Gas beim Startversuch voll durchtreten.


    Solche Probleme rühren aber auch gern von Zündspulen her, die nicht mehr in Ordnung sind.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ich hatte am Kombi sogar mal Heißstartprobleme, weil die 12V-Batterie (aus originalDDR-Lagerbestand) einfach nur zu wenig Bums hatte. Seitdem was aus aktueller Produktion drin ist, ist das Problem Geschichte (obwohl's nur eine Billigbatterie ist ;) ).

  • Ich hatte am Kombi sogar mal Heißstartprobleme, weil die 12V-Batterie (aus originalDDR-Lagerbestand) einfach nur zu wenig Bums hatte. Seitdem was aus aktueller Produktion drin ist, ist das Problem Geschichte (obwohl's nur eine Billigbatterie ist ;) ).

    Die Batterie denke ich ist nicht das Problem… sonst würde er keine 2-3min Orgeln. ;)

    Wenn du Gas gibst, dann saugt er im Verhältnis mehr Luft an, wodurch ein zu fettes Gemisch bis zu einem gewissen Grad wieder abgemagert werden kann.

    Da die Trabant-Vergaser keine Beschleuniger-Pumpe haben, passiert beim Gas geben erstmal gar nix.

    werde ich morgen oder Sonntag mal testen.

  • Ich konnte damals auch ziemlich lange orgeln...

    Es war aber im direkten Vergleich zur neuen Batterie doch etwas müder, hat für manchen Heißstartvorgang einfach nicht mehr gereicht.

    Ich hätt's aber auch nicht geglaubt, dass dieses Problem einfach nur an der zu schwachen/überalterten Batterie liegt. Bis ich's eben live erlebt habe... (erneuert wurde die nämlich erst, als der Kaltstart unsicher wurde) ;)

  • Batterien können eben unterschiedlich altern. Manche haben keine Kapazität mehr, aber bis zum Schluss "vollen Bums". Die Kapazität reicht in dem Fall nur noch für wenige Startversuche. Andere haben noch gute Kapazität, aber zu viel Innenwiderstand. In dem Fall kann man ewig orgeln, aber die Spannung bricht dabei soweit zusammen, dass es für die Zündung nicht mehr reicht.


    Letzteren Fall hatte mein Vater mal am Flugzeug. Da ist ja nur ne winzige Batterie drin. Die war nach 4 Jahren so müde, dass man zwar ewig am Anlasser orgeln konnte, aber für Batteriezündung war die Spannung zu niedrig, für Magnetzündung die reichte die Anlasserdrehzahl nicht aus. Das Fremdstarten war da eine sehr windige Angelegenheit.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Um dein Schwimmernadelventilverdacht zu prüfen, einfach mal vor dem ankommen den Benzinhahn schließen und die Restmenge im Schlauch quasi verbrauchen. Dazu muss man sich nicht mal die Finger schmutzig machen.

  • Um die Thematik Choke noch einmal mit einzubeziehen, laut BA führt ein nicht vollständig schließender Choke zu überfetten Gemisch. Das hieße für mich im Umkehrschluss, dass beim Startvorgang ebenfalls das Gemisch zu fett ist wenn er warm ist. Könnte es allgemein auch das Leerlaufgemisch auf Grund falsch ein gestellter Leerlaufgemisch Schraube zu fett sein?

  • Das trifft aber eher auf HB Vergaser zu. Beim 87er und original wäre es ein H1-1 und damit eine nicht ganz schließende Starterklappe, was man ja leicht prüfen kann.

    Auch wäre bei dem Vollgas beim starten nicht ganz so gut, weil er dann über die Volllastanreicherung zusätzlich anfettet.

    In dem Fall wäre Halbgas beim starten besser.

  • Um dein Schwimmernadelventilverdacht zu prüfen, einfach mal vor dem ankommen den Benzinhahn schließen und die Restmenge im Schlauch quasi verbrauchen. Dazu muss man sich nicht mal die Finger schmutzig machen.

    Das habe ich tatsächlich auch schon so gemacht. Funktionierte auch

  • wäre es ein H1-1 und damit eine nicht ganz schließende Starterklappe, was man ja leicht prüfen kann.

    Auch wäre bei dem Vollgas beim starten nicht ganz so gut, weil er dann über die Volllastanreicherung zusätzlich anfettet.

    Bei Startdrehzahl dürfte aber am Zerstäuber nicht sonderlich viel Unterdruck anliegen.

    Und bei wirklicher Vollast sollten sich HB und H1-1 ja nicht so viel unterscheiden von der Gemischzusammensetzung, denn der HB ist je eher bei unter-Vollast tendenziell zu fett.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • So… es scheint tatsächlich das Schwimmernadelventil gewesen zu sein. Ich habe ein neues eingebaut. Er springt normal an und nachdem abstellen auch wieder. Ich bin zwar noch nicht gefahren, aber das soll wohl gehen.

    Vielen Dank nochmal.


    Leider habe ich beim Testen bemerkt das der Endschalldämpfer undicht ist :doh:

  • Vielleicht bekommst Du das Problem vorübergehend erstmal mit Auspuffkitt gelöst. Oder ist der Schaden schon sehr großflächig? Nur kleines Loch? Oder Blätterteig?

    Schulterklopfer, gibt Schlimmeres. Hast immerhin keinen Kat.

    ;)