Gesetzesänderung zum Verbot von Oldtimern

  • So funktioniert es aber nicht. Zeitgenössisch ist es, wenn es (Tuning)Teile sind die von 1970 bis 1980 für dein Auto produziert und kaufbar waren.

    Dann dürfen diese Teile auch nach 1980 ans Auto gekommen sein.

    Wie in deinem Beispiel Auto von 1970 und Felgen von 1990 funktioniert dann also nicht, da es nicht zeitgenössisch im Sinne der Begrifflichkeit ist.

    Einzige Ausnahme, es wären Felgen die es schon ab 1970 gab und die auch 1990 noch unverändert produziert wurden.


    Und da Prüfer nach wie vor Menschen sind, kann es zwar Vorgaben und Richtlinen geben, aber wie sie der Einzelne auslegt und bewertet (sich also die Mühe der Recherche macht wie was sein muss) steht immer auf einem ganz anderen Blatt.


    Und auch im Fall Trabant wird das immer mehr und mehr verwaschen. Das ist ganz normal nach 30 nach dem Produktionsende und bei einem Fahrzeug wie dem 601 der rund 27 Jahre nahezu identisch produziert wurde.


    Fahr mal zur Dekra und komm an einen Jungingenieur der eine H-Abnahme machen soll. Der googelt sich dann ein wenig durchs Netz und wenns dann wie ein alter Trabant aussieht ....gibts das H.

  • So funktioniert es aber nicht. Zeitgenössisch ist es, wenn es (Tuning)Teile sind die von 1970 bis 1980 für dein Auto produziert und kaufbar waren.

    Dann dürfen diese Teile auch nach 1980 ans Auto gekommen sein.

    Wie in deinem Beispiel Auto von 1970 und Felgen von 1990 funktioniert dann also nicht, da es nicht zeitgenössisch im Sinne der Begrifflichkeit ist.

    Einzige Ausnahme, es wären Felgen die es schon ab 1970 gab und die auch 1990 noch unverändert ..

    Das stimmt so nicht ganz, wenn die Eintragung älter als 30 Jahre ist dann gibt es das H. Eben weil der Umbau als solches eben 30 Jahre her ist. Da ist es auch egal ob zeitgenössisch oder nicht...

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Ein Eintragung älter als 30 Jahre wäre vor 1991 ;)

    Und wenn an ein 1955er Fahrzeug ein 1990er Felgensatz (Modell Felge 1990) eingetragen wurde soll das zeitgenlssisch sein? Wäre wohl wieder so eine Auslegungsgeschichte?

  • So steht es tatsächlich im Anforderungskatalog und da liegt auch das Problem der Hot Rods. Da wo die meistens herkommen, gibt es keine Abnahmen in unserem Sinne.

  • Der Punkt ist, wenn wir einen Trabant fürs H bewerten wissen wir aus der Erfahrung heraus was stimmt und was eher nicht.

    Nehmen wir ein amerikansiches Musclecar, dann wird die Luft wohl erheblich dünner.

    Wenn das einfach nicht zuviel modernen Schnickschnack hat würd ich als Prüfer auch ein H ranpappen.

    Und so wird es dann auch in 20-50 Jahren mit dem Trabant sein, da bekommt dann jeder der noch knattert ein H, relativ egal wie er aussieht.

  • Wie sieht es bspw. mit einem 601 Bj. 1989 aus, der 2014 zum Cabrio umgebaut wurde ?

    Hätte der eine Chance ein H - Kennzeichen zu bekommen ?

    Wohlgemerkt, alles außer Cabrio original 1989.


    Ich lese jedenfalls aus dem Anforderungskatalog für die Begutachtung heraus, dass das möglich ist.

  • Wenn der Umbau bis 10Jahre nach EZ möglich war, kann das im Rahmen des H möglich sein. Die allgemeine Aussage der meisten User, dass es auf den Prüfer ankommt, spielt aber auch mit hinein. Die Dekra Sachsen wird es laut Aussage einen Prüfer nur innerhalb der 10 Jahre zulassen. Hinzu kommen spichprobenartige Kontrollen innerhalb der Organisation.

  • Ich meinte nicht die Fragestellung zu den Möglichkeiten beim Tuning, denn hierbei haben Prüfer mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit alle eine andere Meinung. Auch bei Fragen des Umbaus bin ich persönlich skeptisch. Ausnahmen wird es sicherlich immer geben. Beispielsweise habe ich persönlich noch nie einen P 601-Cabriolet (Ostermann, etc.) mit H-Kennzeichen angetroffen.


    Ich meinte allgemeine technische Veränderungen innerhalb einer Modellreihe und ihre Bewertung als „zeitgemäß“ oder „unzeitgemäß“ zum konkreten Prüfobjekt. Älter Modelle des P 601 mit Ersatzteilen von neueren Modellen des P 601 zu reparieren (aufzurüsten), zum Beispiel 6 Volt auf 12 Volt, nachträglicher Einbau einer Krümmer-Heizung, modernere Sitze usw. liegt komplett alles im „zeitgemäßen“ (zeitgenössischen) Sinne.


    Eine „unzeitgemäße“ technische Veränderung ist beispielsweise die Verwendung älterer Bauteile an neueren Modellen (abzurüsten). Beim 601er ist schließlich so fast alles Unmögliche auch möglich, macht bloß kaum einer wirklich.


    Neuere Teileausführungen am Alten immer – ältere Teileausführungen am Neuen nimmer! So ist man auch bei der H-Begutachtung immer auf der sicheren Seite. Es gibt Prüfer, die sich extrem gut am Trabant auskennen.

  • Und genau das ist nur eine persönliche Meinung.

    Rein technisch werden auch die wenigsten einen 89er auf 6V und Simplex umbauen.


    Hingegen machen viele optisch auf älter, durch z.B. runde Stoßstangen oder Streckmetalgrill am 89er.

    Das war 1989 sicher unwahrscheinlich, aber es ist eben auch nicht unmöglich. Das mag dir nicht gefallen, dennoch sehe ich da aber keinen Grund ein H zu verwehren im Jahr 2021.


    Geht man nach diesem AKE Pamphlet, so müsste man min. jedem zweiten Fahrzeug das ein H hat dieses aberkennen.


    Es geht doch in erster Linie um den Erhalt in einem guten technischen und optisch ansehnlichen Zustand. Das fordert auch das AKE Blatt.

    Und wenn da ein jüngerer 601 etwas älter aussieht ist doch vollkommen egal, solange das Fahrzeug gepflegt und im guten Zustand ist.


    Es sollen nur die kein H bekommen, die einen verrosteten Eimer notdürftig flicken das er gerade so hält, bzw. einen verbrauchten Alltagswagen ohne erkennbare Pflege billig fahren wollen oder die irgendwas zusammenschustern was es so nie gab.


    Das Ostermanncabrio gabs gleich nach der Wende. Würde also heute für einige schon ein H in Frage kommen.

    Scheibenbremsen gabs auch schon in den 90zigern, wäre also auch ein H möglich.


    Und genau das wird wie schon erwähnt immer mehr verwaschen. Das bringt die Zeit eben so mit sich.

  • Und genau mit und zu unseren unterschiedlichen Auffassungen wirst du noch unzählig andere Meinungen der Prüfer, ob bei dir in KW, hier in DD oder anderswo in D erfahren.


    Das Zulassungswesen ist übrigens reine Ländersache. Und die Bundesländer stützen sich hierbei auf ihre Zulassungskreise. So kann überall individuell ein Maß gefunden werden.

  • Teiletausch innerhalb der Baureich auch zu älteren Teilen ist möglich, solange es keinen negativen Einfluss auf Sicherheit und Abgaswerte hat. Ein Fragezeichen könnte zum Beispiel das künftige Lenkrad in meinem Trabant, das ist vom P50. Mein Prüfer sieht da bisher kein Problem. Aber wie @charlie601 schon schreibt, es kommt auf den Prüfer und dessen Einschätzung an....

  • Und genau mit und zu unseren unterschiedlichen Auffassungen wirst du noch unzählig andere Meinungen der Prüfer,.....erfahren.

    Das ist und bleibt der Punkt...Kern oder wie auch immer.

    Wie schon erwähnt ist der Prüfer ein Mensch. Also der sogenannte "menschliche Faktor".

    Und genau dieser wird am Ende die Begutachtung positiv oder negativ abschließen.


    Und wenn ich eins gelernt habe, dass man a) mit Freundlichkeit und b) einer großen Menge erdrückender Beweise (auch wenn die hier und da ich nenns mal "nicht verifiziert" sind) beim Erfolg ganz weit vorne mitspielt.

  • Naja, wie ja schon oft geschrieben: Prüfer sind auch nur Menschen. Und das Gesetz gibt es ja nicht zum Spaß. Die steuerliche Regelung für das H ist ja mal eingeführt worden, damit die Öffentlichkeit automobiles Kulturgut erleben kann, weil sonst manche 6l V8 Amis schlichtweg für viele nicht Bezahlbar wären. Und vom 07er Nummernschild brauchen wir ja garnicht erst anfangen. So ist es ja eigentlich auch nur ein H. Also klar, gibt es einen Maßnahmenkatalog, aber jedes Gesetz hat ja auch eine Präambel, die erklärt, wozu dieses Gesetz (oder Verordnung) da sein soll. Und der Kern dieser Sache ist es, in Deutschland industrielle Kulturgüter und deren Erhalt durch Privatleute zu fördern. Und ich meine gerade hier im Westen freut sich unterdessen jeder, wenn er nochmal 'n Trabi sieht.


    Der Unterschied mit meiner damals noch völlig verrosteten 88er Pappe zu fahren war ja an der Ländergrenze Osten/Westen spürbar, als ich mal aus einer Laune die Landstraße benutzt habe von Ilsenburg nach Goslar. In Sachsen Anhalt hat es niemanden interessiert, war ja für viele dieses Auto der Alltag. Aber in dem Moment, wo ich von Stapelburg nach Eckertal gefahren bin, und das Hinweisschild (Hier war Deutschland und Europa geteilt etc.) drehten sich die ersten Wanderer, die am Straßenrand im Wald unterwegs waren um, und hatten ein Grinsen im Gesicht. Und je weiter man in den Westen kommt, desto weniger gucken die Prüfer beim Trabi genau hin bzw. haben Ahnung oder Lust sich näher damit zu Beschäftigen.

  • Im Osten grinsen und freuen sich die Leute genauso über einen vorbeifahrenden Trabi (zumindest sehr viele). :)


    Und so wird es dann auch in 20-50 Jahren mit dem Trabant sein, da bekommt dann jeder der noch knattert ein H, relativ egal wie er aussieht.

    Mal sehen, was schon in 20 Jahren (oder früher) überhaupr noch knattern darf. Ich bleibe da skeptisch.... :/

    In 50 (!) Jahren garantiert keiner mehr - aber dann soll's mir persönlich ehrlich gesagt egal sein. Da ich nämlich nur 103 werde.. :lach:

  • Ja, dank Greta und ihrer Jünger könnte es früher oder später kompliziert werden. Ich meine: nicht, dass ich etwas gegen Umweltschutz hätte, auch in bin für die Erforschung alternativer Antriebe und mehr PV auf den Dächern etc etc. aber nicht zu Lasten von Oldtimerfahrern, die gelegentlich ihre paar Tausend Kilometer im Jahr fahren. Ob H oder nicht H, die Frage ist dann per se erstmal egal. Ich denke mal, viele der Autos die ab Mitte der 2000er gebaut worden sind, werden das H sowieso nicht erleben. Aber gut, das hat man auch über 3er Golf und co gesagt, und mein 1994er 3er Cabrio könnte bald sein H bekommen, der müsste nur mal etwas mehr Lackpflege bekommen, dann wäre er in 1a Originalzustand, trotz 250´000km. Der Audi 80B4 Avant von 1993 mit über 300´000km von meiner Freundin ist auch bald soweit. Also gerade die 90er Autos sind ja ultra langlebig. Aber ab den 2000ern ging es ja in Sachen Laufleistungswunder und Materialauswahl (Wasserpumpen aus Plastik, verkokte Ansaugbrücken durch AGR usw.) immer weiter abwärts.

    Ich schaue ja, wenn ich Langeweile habe immer die Autodoktoren auf Youtube, und was die ganzen moderneren Autos alle für Wehwehchen haben, die quasi einen Totalschaden bedeuten... Also ich bin skeptisch. Meine Mutter fährt ja eine A Klasse von 2008 als Diesel, und ich bezweifel, dass sich da jemals jemand die Mühe macht, irgendwas dran zu retten, wenn da mal was ernsteres dran ist. Ich glaube jeder, der bei so einem Ding mal Glühkerzen selber getauscht hat, der weiß wovon ich spreche. Also ob diese ganzen 2000-2010 Autos jemals 30 werden, das wage ich zu bezweifeln.

  • Unser hochqualitativer Verkehrsminister hätte sie lieber heute als morgen von der Straße, und auch neuere "Verbrenner". Stichwort "Flottenaustausch"zugunsten zweifelsfrei sauberer Batterieautos. ;) Einzig und allein für den Klimaschutz natürlich... :lach:

  • Professorexabyte


    Kann man dieses abgestumpfte Gretafeindbild mal lassen? Hassbilder, im übrigen eine menschliche Stärke, dienen keiner sachlichen Diskussion.


    Danke

  • Ich finde nur, dass es einer sachlichen Diskussion nicht dienlich ist. Meinungen kann jeder haben, aber wenn Argumente fehlen, lenkt man gern auf eben diese Feindbilder. Egal woher ;).


    Ich finde das das Eisbergprinzip sehr hilfreich.