Gesetzesänderung zum Verbot von Oldtimern

  • Wobei ich ehrlich gesagt den Ansatz, das Benzin mit bis zu 5 DM pro Liter zu besteuern gar nicht mal so falsch fand. Auch wenn es weh tut.

    Es sind doch nur Halbwahrheiten. Die Kraftstoffverteuerung wirkt sich doch nicht nur an der Zapfsäule für den Autofahrer aus. Rechnet denn hier keiner nach?


    Jedes Produkt was produziert und alltäglich transportiert wird verteuert sich damit automatisch. Die angeblichen 75 … 200 Euro pro Person im Jahr d.d. CO2-Steuer (Geflunker in den Medien) sind vorsätzliche Verharmlosung!


    Nur Wahlpropaganda? Und nochmals, die seit 01.01.2021 fällige CO2-Steuer ist eine Vereinbarung von Schwarz/Rot! Die Grünen wollen nur noch einen fetten Brocken draufsetzen und noch mehr abkassieren!


    Lieschen Müller, ohne Auto, ohne Elektrofahrrad und ohne Ambitionen zur Verschwendung da eh nur geringes Einkommen, bezahlt die ganze Scheiße doppelt und vielfach mit!

    Egal wo, ob bei der Heizung, beim Strom, bei den Mietnebenkosten, bei den Verkehrsbetrieben oder bei den Nudel- und Mehl-Tüten in der Kaufhalle … Überall!!!

  • Es ist sowieso ein Kuriosum in diesem Staat.

    Es gibt für alles irgendwelche Verordnungen und Gesetze, bloß mit der Durchsetzung derselben klappt es nicht.


    TRolf

    Ja, das mit dem Elterntaxi ist wirklich der blanke Wahnsinn.

    Das ist z.B. auch so ein Fall, wo die Gesetzeshüter gern wegschauen, wenn die Verkehrsregeln nicht

    eigehalten werden.

  • Besonders wenn die Zugang zu Anwälte und andere Lebensversäurer haben.

    Ich kann es hier täglich sehen wenn die Grundschule aus geht: Der eigene Wurf im SUV sichergestellt und die der anderen damit fast überfahren. Beim Abliefern morgens früh fahren die entweder am liebsten bis ins Klassenzimmer oder sie haben es eilig und werfen sie fast wörtlich vor der Tor raus. Aber um die Ecke parken und die letzte Meter gehen, das ist tabu.

    Es hat sich viel geändert seit ich mit 11, 12 Jahren noch Schülerlotse war...

  • Ironie: Eltern haben einen Blitzer vor einer Schule gefordert, weil dort immer so gerast wird.


    Resümeé nach einiger Zeit: über 70% waren Eltern, "die es eilig gehabt hätten".


    Im Umkreis von Schulen müsste es ein Mindestabstandsgebot für motorisierten Verkehr geben. Quasi stop & walk.



    Ich habe mal jemanden angezeigt, weil erst die Schülerin der 2. Klasse 20 m vor dem Hoftor auf dem Hauptzugangsweg der Schüler mit dem Spiegel kräftig touchiert wurde, dann kurz gebremst und dann einfach weitergefahren wurde.

  • Ich bringe meine Jungs gerne mal mit dem Trabi zur Schule oder hole sie damit ab. Mal, nicht oft. Ist immer ein kleines Highlight. Hoffe dadurch kommt jetzt nicht die Gesetzesänderung. In der Regel fahren sie lieber alleine mit dem Bus, gibt schließlich kostenloses Schülerticket bei uns.

  • Da habe ich vor der Grundschule schon Kämpfe gefochten. Umbau der Schulzuwegung als Verkehrsberuhigter Bereich mit grossflächiger Zebramarkierung, Halteverbot während der Schulöffnungszeiten, etc. Als Mitstreiter hat man immer nur die Eltern in den 4 Jahren der Grundschule. Die Anwohner haben nur Angst um den Parkplatz, die verantwortlichen Behörden keine Mittel, die Schulleitung Bedenken. Krönung war als der Schulfördervereins-Hauptsponsor mit dem 500+ PS SUV hupend durch die Kinder auf dem Vorplatz pflügte, um eine seiner Plagen direkt an die Schultreppe zu schaffen und dabei von der Direktorin am offenen Seitenfenster noch freundlich begrüsst wurde. An diesem Tag habe ich alle Bemühungen eingestellt.

  • Wobei auch dieses Problem zum Teil hausgemacht ist, weil die Schulwege in unserem System schlicht zu lang sind.


    Nach der unseligen Teilung aller Schüler am Ende der Klasse 4, wo die einen aufs Gymnasium, die anderen auf die Oberschule gehen, verlängern sich für alle die Schulwege.


    Das Problem gab es so früher nicht, da es die zehnklassige Gemeinschaftsschule für alle in Wohnortnähe gab.


    Wer natürlich Distanzen von wenigen hundert Metern um jeden Preis per Auto zurücklegen muß, bei dem ist die Länge des Schulwegs letztlich egal. Oder dfes Weges zum Bäcker. Oder andere Kurzdistanzen.

  • Das Problem gab es so früher nicht, da es die zehnklassige Gemeinschaftsschule für alle in Wohnortnähe gab.

    Und meine Eltern hätten mich mangels eigenem Auto nur mit einem TAXI abholen können. Ich musste immer laufen :( !

  • Genau, meine Frau z.B. 2 KM ins nächste Dorf - auch im Winter.

    Sie erzählt manchmal noch heute von Abenteuern und lustigen Begebenheiten auf dem Schulweg.


    Die heutigen Weicheier wissen garnicht was sie versäumen. ;)

  • Oh ja, wir haben auf dem Heimweg gerne Pilze gesammelt, Eidechsen gefangen oder sind nur so vom Weg ab- und viel zu spät nach Hause gekommen.


    Und das geilste damals, die Straßen voller zukünftiger Oldtimer. ;)

  • Das weckt Erinnerungen...


    Ab der 4. Klasse war meine Schule auch im Nachbardorf. Normalerweise wurde die Entfernung mit dem Fahrrad zurück gelegt. Es gab aber auch die Möglichkeit, über die Schule kostenlos eine Monatskarte für den Bus zu bekommen. Seitens der Schule wurde aber darauf geachtet, dass diese Monatskarten auch genutzt wurden, weshalb die meisten Schüler diese nur von November bis Februar in Anspruch genommen haben. In den Wintermonaten sind aber häufig mehr als die Hälfte der Fahrgäste an der Haltestelle stehen geblieben, weil bei allem Schieben und Drängen einfach nicht mehr Personen im völlig überladenen Linienbus unterzubringen waren. Dann war in der Regel ein meist unterhaltsamer Fußmarsch angeagt, und die erste Schulstunde war nahezu passé...


    Ganz früher gab es auch mal einen Schulbus, den konnten aber die Verkehrsbetriebe irgendwann nicht mehr zur Verfügung stellen. Einfach weil sie nicht genügend Fahrzeuge hatten.


    Später gab es etwas Entlastung dadurch, dass ein Schichtbus vom Magnetbandwerk, der die Nachtschicht nach hause brachte, auf dem Rückweg uns Schüler mitgenommen hat. Vermutlich sehr zur Freude des Busfahrers, denn das Fahrzeug war ein sehr luxuriöser Reisebus, in dem die Meute an Schülern mit Sicherheit täglich Spuren hinterlassen hat.


    Samstags musste man aber dennoch zusehen, wie man aus eigener Kraft in die Schule kommt.


    Ab der 11. Klasse war der Schulweg dann zur Penne in die Kreisstadt. Kein Problem mit dem S51. Wenn man nicht Eltern hat, die darauf achten, dass der Filius trotz Motorisierung den eigenen Hintern bewegt, und die Strecke vorzugsweise auf dem eigenen Fahrrad zurücklegt oder mit den (damals billigen) öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenigstens konnte ich aushandeln, an den Tagen mit mehreren Standortwechseln (WPA, GST, Sport im Stadion etc). das Moped zu benutzen. Und Samstags immer, denn da fuhr öffentlich nichts zu den benötigten Zeiten, und pünktlich zum Mittagessen sollte ich natürlich zu hause sein.


    Unter richtig winterlichen Bedingungen bin ich häufig auch nicht mit dem Moped gefahren, wobei für mich da eher die Argumentation meines Vaters zählte, das schöne Fahrzeug nicht den chemischen Auftaumitteln auszusetzen.


    Die Monatskarte für den Bus hätte ich allerdings auf der Penne nicht mehr gesponsored bekommen, und hätte die 6,-M pro Monat selber bezahlen müssen. Dadurch wurde ich nach einiger Beobachtung zum "Schwarzfahrer". Ja, ich bin nicht stolz darauf, und würde das aus meiner heutigen Perspektive sicherlich nicht nochmal so machen. Aber mit 17 Jahren sieht man die Welt eben noch etwas anders...


    Hintergrund: Mitte der 1980er Jahre wurde in Dessau ein neues Bezahlsystem eingeführt. Vorher konnte man im Bus nur vorne Einsteigen, und warf das Fahrgeld, oder den Abschnitt einer Mehrfahrtenkarte in eine Zahlbox, überwacht vom Busfahrer. Um den Duchsatz beim Fahrgastwechsel verbessern, wurde Mitte der 1980er ein System eingeführt, welches nur noch mit vorher gekauften Fahrscheinen funktionierte, Mit dem Fahrschein konnte man dann das Fahrzeug durch alle Türen betreten, und musste den Fahrschein dann an einem Gerät entwerten. Der Entwerter hat einfach einen fest codierten Loch-Code in den Fahrschein gestanzt. Die Codiedung war in allen Fahrzeugen unterschiedlich, wurde aber offensichtlich innerhalb eines Fahrzeugs nie geändert. Auf der Linie in unser Dorf waren im wöchentlichen Wechsel überwiegend zwei Busfahrer mit ihren angestammten Fahrzeugen unterwegs. Man brauchte also nur zwei Fahrscheine, die in den jeweiligen Fahrzeugen schonmal gestempelt waren, um durch eine eventuelle Fahrscheinkontrolle zu kommen.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Bei mir war's umgekehrt: bis 3. Klasse Schule im Nachbarort (typischer Dorfschulen-Klinkerbau, 3 Klassenräume (1.Klasse im Dachzimmer, wohin der Weg tatsächlich über den Dachboden führte).

    Dahin wurde nie einer mit nem privaten PKW gekarrt, es fuhren ganz regulär Schulbusse. Die waren vom heimischen privaten Busunternehmen (welches heute noch besteht).

    Die hatten tolle Busse: überwiegend Fleischer (was waren wir stolz, wenn einer der - 3 oder 4 - S4 kam, die wirkten damals hichmodern (vor allem im Vergleich zu den damals noch allgegenwärtigen Ikaruss 55 und 66) und waren durchaus komfortabel. Ich finde die heute noch zeitlos schick - besagter Busunternehmer hat einen davon bewahrt und vom Feinsten restauriert. :thumbup:


    Ab 4. Klasse gings dann im Heimatort zur Schule - zuerst noch in dem großen, aus den 20er Jahren stammenden Altbau, ab 6. Klasse dann in einen nigelnagelneuen Bau vom Typ Erfurt. Die ach so arme DDR hat uns einen kpl. neuen Schulkomplex hingestellt, bestehend aus 2 Erfurt-Typenbauten (unserer war der grössere), neuer Turnhalle, neuem Sportplatz, Heizhaus und schließlich auch noch einer großen Schülerspeisumg. Damals hat man sich Bildung noch richtig was kosten lassen... ;)

    Auch dorthin wurden sämtliche Schüler aus den umliegenden Orten mit Schulbussen gebracht (die auf dem ebenfalls neu gebauten Busbahnhof in unmittelbarer Nähe hielten).

    Einen privaten PKW sah man auch dort nie einen Schüler absetzen oder abholen.

    Die Individualmobilität zog dann erst bei den 10. Klassen ein, die massenhaft mit ihren Simson vorfuhren. :)

  • Das mit den Simsons war auch bei uns bis lange nach dem Mauerfall noch ein Muss. Ich staune, das es für die noch keine Gesetzesänderung bzgl. Höchstgeschwindigkeit oder anderen Führerschein gab, schließlich kann und darf man damit offiziel 15km/h schneller fahren, als sonst üblicherweise vom Gesetzgeber gedacht (was mir im Straßenverkehr auch deutlich lieber ist, als die 45km/h-Roller). Deswegen sind die auch heute noch so beliebt. Wollen wir hoffen, das sie ohne Einschränkungen so weiterfahren dürfen, ohne irgendwelche Gesetzesänderung.

  • Das ist eine Ausnahmegenehmigung, die auf wundersame Weise Eingang in den Einigungsvertrag fand.

    Die Bemühungen eines der Simon Wende-/Nachwendechefs, das auch für die Nachwendeprodukte zu bewahren, scheiterte leider kläglich (der war ectra beim zuständigen Staatssekretär in Bonn).

    MIT diesem Alleinstellungsmerkmal wäre es Simson womöglich deutlich besser ergangen (zumal ja eigentlich kaum logisch erklärbar ist, warum's die Produkte bis zum Stichtag dürfen, die techn. identischen hinterher aber nicht mehr. Aber so ist das halt mit solchen bürokratisch-administrativen Vorgängen... :schulterzuck: ).

  • Ja, nur da es den einen Vertragspartner ja nicht mehr gibt, könnten die jetzigen Verantwortlichen vielleicht irgendwann auf die Idee kommen das zu ändern, dann heißt es drosseln. Dank Corona haben wir ja gesehen wie schnell etwas geändert und angepasst werden kann. :(

  • Du redest über den Einigungsvertrag der setzte zum Zeitpunkt des Anschlusses voraus das es

    am Ende den zweiten Vertragspartner nicht mehr gibt . Somit hat das was darin steht auch weiterhin bestand . Das ist der Sinn dieses Vertrages .

  • Genau das ist das Gute am Einigungsvertrag:


    Er gilt.


    Die Geschichte, die fahrgast bezüglich der potenziellen Nachwendeprodukte von Simson anriss, hat damit (leider) nichts mehr zu tun. Das wurde auch schon mehrfach in diversen TV-Dokumentationen thematisiert.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Ein wichtiger Aspekt des Vertrages war eine Art "Einfrieren des Ist-Zustandes", der die Besitzstandswahrung entsprechend zugelassener Fahrzeuge sicherstellt.

  • Doch bei E-Autos ist es anders, auch wenn ich nur bedingt Fan von denen bin, wegen denke ich mal einschlägig bekannten Problemen. Aber jedes KG welches in einem Elektroauto bewegt wird, wird zu einem großen Teil durch Rückgewinnung beim Bremsen wieder kompensiert. Klar haben wir noch Rollwiderstand und Windwiderstand durch exorbitant große Lichtraumprofile bei SUV und co, aber zumindest die Energie, die zum Beschleunigen der Masse benötigt wird, gerade Stadtverkehr ist da ja so ein Problem, wird zu 80% zurückgewonnen. Also kannst du jedes kg Elektroauto mit dem Faktor 0,2 multiplizieren, um sie dann in einen sinnvollen Vergleich zu einem Verbrenner zu setzen. Wenn ich meinen Golf bremse, da kommt nix wieder in den Tank. jedes betätigen der Bremse ist ein Verlust. Beim e-Auto nur zu 20% durch Wirkungsgrad der Rekuperation. (Und das ist schon ein schlecht angenommener Wert, die liegen in der Praxis je nach Situation und Modell sogar noch besser, die Verluste)

    Dass wir natürlich die Straßen mehr belasten, und mehr Reifenabrieb durch höhere Gewichte haben, das steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt.