Inzwischen wundere ich mich eigentlich nicht mehr, weshalb in meiner unmittelbaren Umgebung innerhalb der vergangenen 2 Jahre bestimmt 5 Pkw und Busse abgebrannt sind. Ich hatte in der vergangenen Woche leider diesbezueglich auch ein sehr negatives Erlebnis, welches ich mit einer dringenden Warnung hier im Pappenforum verbinden muss. Kurz, ich bin um haaresbreite beinahe "abgebrannt".
Zuerst etwas technischer Hintergrund: Die bisher zumeist verwendeten Kraftstoffschlaeuche sind nach DIN 73379-1 2a (NBR/AR/CR) gefertigt. Aufgrund der aktuellen Beimischung von Biokraftstoffen bereiten diese zunehmend Probleme, was sich zumeist in einer recht schnellen Verhaertung/Versproedung/Rissigkeit aussert. Die. Fa. Wuerth warnt inzwischen ganz deutlich vor der Anwendung von 2A-Schlauchen im kraftstoffuehrenden Bereich von KfZ. Zitat: "Aufgrund der Beimischung von nachwachsenden Rohstoffen in handelsüblichen Otto- und Dieselkraftstoffen und immer höheren Temperatureinsatzbereichen sind Typ 2A-Schläuche im kraftstoffführenden Bereich in Kfz nicht zu empfehlen. Beachten Sie die Herstellervorgaben." sowie
"Nicht geeignet:
Zum Gebrauch im krafstoffführenden Bereich
Zum Gebrauch in Kraftstofftanks
Für Getriebe- und Motorenöle"
(Quelle: https://eshop.wuerth.de/Produk…FilterAttribut=%255B%255D)
Abgesehen von festen Kunststoffleitungen aus (PA) Thermoplast sind Kraftstoffschlaeuche nach DIN 73379-1 3e (FPM/ECO/AR/ECO) inzwischen dass (leider etwas preisintensive) Mass der Dinge.
Weil ich es mir inzwischen Leid war, alle 2 Jahre saemtliche Kraftstoffschlaeuche zu tauschen, habe ich mir also bei einem groesseren Internet-Schlauchhaendler (keiner der bekannten Trabiteilehaendler!) entsprechenden Kraftstoffschlauch als Meterware besorgt. Leider jedoch mit einem fatalen Ergebnis: Gerade einmal 2 Tagen nach dem Einbau roch es waehrend kurzer Fahrt ploetzlich stramm nach Benzin
Sofort angehalten und nachgeschaut. Was ich dann sehen musste, spottete jeder Beschreibung. Der angeblich megaresistente Benzinschlauch schlapperte aufgeweicht wie ein viel zu lang gekochter Makkaroni aus der Schulspeisung (hatte leider gerade keine Kamera dabei, aber der Vergleich trifft m.E. recht gut) deutlich aufgeblaeht zwischen den Schellen und hatte einen ca. 3cm langen achsialen Riss ,
aus dem munter Benzin plaetscherte . Die "Schlauchblaehung" ging nach der Demontage und dem abtrocknen des Kraftstoffes wieder zurueck, aber man erkennt m.E. auf dem Bild noch etwas, dass der Schlauch in dem Bereich des Anschluesses etwas duenner ist, obwohl er dort urspruenglich mal (durch das darunter befindliche Anschlußstueck) dicker war.
Ich habe mir dann die Beschriftung des Schlauches mal etwas genauer angesehen:
...und musste feststellen, das darauf weder der Hersteller noch die verwendete DIN-Norm korrekt angegeben sind. Auch die Schreibweise des Wortes "Biodi(e)sel" spricht eigentlich auch schon Baende...
Ich habe den Schlauch jetzt durch einen der Fa. Cohline ersetzt, der keinerlei Grund zur Beanstandung gibt. Auf diesem steht sowohl die DIN (73379 3E), die Herstellerbezeichnung, das Produktionsdatum und eine fortlaufende Meterangabe. Und der kostete obendrein kaum mehr als die Haelfte das Fake-Schlauches. So soll es sein! Als Fazit aus diesem unschoenen Erlebnis und mehrjaehriger Biokraftstofferfahrung kann ich jedem in Sachen Kraftstoffschlauch nur dringend empfehlen:
- ausschliesslich Markenprodukte (bspw. von Wuerth, Cohline) aus serioeser Quelle zu beziehen
- wg. der besseren Resistenz gegen Biokraftstoffe nur noch FPM-Kraftstoffschlaeuche nach DIN DIN 73379-1 3E zu verwenden; privat kann man sicherlich Restbestaende NBR-Schlauches noch verbrauchen, wenn man die regelmaessig (max. 6 Monate!) auf Versprödung kontrolliert. Aber dass ist dann irgendwann auch wie mit den "gut gelagerten" DDR-Keilriemen, deren Restbestaende ich irgendwann einmal entnervt entsorgt habe, weil ich von der staendigen Kontrollitis/Wechselei einfach die Faxen dicke hatte...
- keine Schlaeuche zu verbauen, auf denen "Ross und Reiter" nicht exakt und nachvollziehbar benannt sind (exakte DIN-Norm, Hersteller, Charge/Herstellungsdatum, fortlaufende Meterzahl)
- Kauft bitte keine Kraftstoffschlaeuche, wenn Ihr vom Haendler keine genauen! Angaben zu: Hersteller, Herstellungsnorm und dem verwendeten Material erhaltet. Auch so Angaben wie "Hersteller: diverse" oder ein unscharfes Produktbild, bei dem man die Beschriftung des Schlauches nicht richtig lesen kann, oder "Abb. beispielhaft" sind fuer mich izwischen klare KO-Kriterien.
Die Angelegenheit ist in meinen Augen zu ernst, dass man da irgendwelche Kompromisse eingehen darf