Klappernde Losräder?

  • Hallo zusammen,


    bei meiner heutigen Ausfahrt ist mir aufgefallen, dass mein Getriebe im Leerlauf ganz leicht "klockernde" Geräusche von sich gibt. Trete ich die Kupplung, sind diese weg. Auch wenn ich einen Gang einlege und die Kupplung bis zum Schleifpunkt kommen lasse, ist das Geräusch weg. Nun habe ich im Netz schon etwas von klappernden Losrädern gelesen, bin mir aber nun nicht sicher, ob hier Handlungsbedarf besteht oder ob das normal ist ...


    Getriebe wurde letztes Jahr neu gelagert und abgedichtet. Alle Spiele wurden damals laut Werksvorgabe mit den Einstellscheiben eingestellt ...

    Auch habe ich darauf geachtet, dass die Schaltgabeln im Leerlauf nicht an einer Flanke der Schaltmuffe schleifen oder, dass die Ölförderschnecke schleift ...

    Und jede Schraube im Getriebe habe ich mit Loctite 243 gesichert ...


    Evtl. hat ja einer eine Idee oder sowas mal gehabt.


    Gruß


    Lukas

  • Beitrag von Mossi ()

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  • Nein, das ist das Rad vom Rückwärtsgang. Das hat keine richtige Lagerung und klappert. Ich habe mir ein ausgebuchstes eingebaut, seitdem ist Ruhe. Unten im Bild auf der Welle.

  • Fahrfusshebel danke, du bist mein Held, jetzt wo du es sagst ist es logisch, ich habe mich damals gewundert warum das so lose ist und dachte da ist was defekt, bis ich dann rausfand, dass das so gehört ...

  • An diesem Getriebe gibts div. Stellen wo was "klockern" kann. Von einem Lager, über Zahnräder bis hin zu...was auch immer.


    Das Zwischenrad Rückwärtsgang hat doch eine "Lagerbuchse" eingezogen?

    Das kann doch da nur klappern wenn es ausgeschlagen ist. :scratchchin:

  • Ja, aus Weissblech, ist ruckzuck ausgeschlagen. Ich habe Messing genommen. Ich habe bereits mehrere Getriebe gemacht, die alle das Geräusch hatten. Ist immer das Zwischenrad.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Statt Messing, wäre Bronze besser gewesen.

    Ein Bekannter hatte von seiner Jawa "günstig" in Tschechien den Motor neu lagern lassen.

    Im Getriebe befanden sich einige Gleitlagerstellen, da haben unsere Landesnachbarn aus einfachen Messing neue Buchsen gedreht, von denen zum großen Teil nur noch Späne übrig waren.

    Ein Oldtimer ist wie die Freundin Deines besten Freundes, Du kannst Sie ansehen, ja bewundern aber bitte nicht berühren!

  • Ja, ist aus Lagerbronze. Hab da jetzt beim schreiben nicht so drauf geachtet. Dürfte dasselbe Material sein, wie die Gleitlagerbuchsen 1:33.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Alte oder neue Variante?

  • aus Weissblech, ist ruckzuck ausgeschlagen

    Also ich weiß nicht was du da für Zahnräder gefunden hast, aber in den Getrieben die ich so mache, sind in älteren Buchsen mit (vermutlich) Lagerbronze beschichtet (ahnlich den 18er Pleuelbuchsen). Es ist jedenfalls rötlich:



    Und in Neueren ist es ebenfalls ein Verbundwerkstoff wobei die Lagerschicht nicht genau ermittelbar ist. Alu ist es nicht, könnte was gesintertes sein (ist nur ganz leicht magnetisch). Es ist eher weich und schabbar, die Hülle außen ist dagegen hart und nicht schabbar.

    Auf jeden Fall kann man im Schnitt die dünne helle Schicht oben sehen:



    Wenn jetzt mal zu wenig Öl und/oder ein paar Späne drin waren im Getriebe und sich dadurch tatsächlich die Schicht ganz oder zum Teil abgetragen hat, ja dann kann es womöglich klappern.


    Das aber ein Klappern per se dieses Rad ist möchte ich vorsichtig anzweifeln. Wenn die Buchse da im Öl läuft sollte die relativ lange halten.

    Ich hab bei 50 Getrieben vielleicht 2-3 mal so ein Rad getauscht gegen ein neues. Aber ja, man kann das auch mit einer selbstgedrehten Buchse reparieren.


    PS. im Neuzustand von Rad und Welle mit nem Tropfen Öl dazwischen läuft das butterweich und ohne jegliches Geräusch.

  • Ich werde morgen mal ein Video machen, wie sichs anhört und das Öl wechseln. Ich hoffe man hört auf dem Video etwas ...


    Eigentlich habe ich keine Lust das Getriebe wieder auseinander zu reißen, auch wenn sichs anhört, als würde da innen was runklockern ...

    Mit dem "Schraubenzieherstetostop" habe ich allerdings mal nichts im Getriebe gehört ...

  • Das angezweifel kenn ich zur Genüge.

    Probiere es einfach selbst. Ich habe jahrelang danach gesucht und die Ursache nach x Getrieben gefunden.

    Drauf gebracht hat mich vor Jahren mal Uwe Tautz.

    PS: kann sein, dass das Material der Originalbuchsen variiert. Ich hatte mir zb ein neues angeschaut, und das sah eben aus wie Alu oder Weissblech.

    Lukas das hört man nicht mit Schraubendreher. Das Rad klappert so blöd auf der Welle, dass das Gehäuse eine Art Resonanzkörper darstellt.

    Mach die Lagerung neu und du hast Ruhe. Garantiert.

  • Dieses Weiße Lagermetall kenne ich z. B. vom Moskwitsch Kurbelwellenlager. Soweit ich weiß ist das eine Zinnlegierung und würde in die Lagerschalen eingegossen.

  • Ich hatte mir zb ein neues angeschaut, und das sah eben aus wie Alu oder Weissblech.

    Das Aufgesägte ist so eins. Eingezogen im Rad kann man den Verbund nicht sehen.

    Das sich das abnutzen kann... keine Frage. Dann nehme ich ein Neues. Und du meinst ich sollte dann aus einem Neuen auch die Buchse rausmachen und selber eine neue Buchse drehen? Enger?

  • Die hellen Buchsen bestehen aus einen Stahlträger auf den eine Weißmetallschicht aufgebracht wurde. Diese Lagerart wird heute immer noch als Kurbelwellen Haupt und Pleullager genutzt, jedoch ist es nur effektiv bei Druckschmierung ohne Fremdkörpereintrag, dort im Getriebe ist es eher schlecht, da das Öl ja nicht unter Druck zur Lagerstelle kommt, somit auch nicht ein Tragender Ölfilm entsteht und man durch abrieb doch schnell Fremdkörper in die Lagerstelle bekommt.


    Das ganze ist halt wieder der Materialeinsparung geschuldet, da dieser Buchsentyp günstiger und einfacher herzustellen ist als welche aus Bronze.

  • Also beim 4-Ganggetriebe steht das RG Rad ,außer beim Rückwärtsfahren ,still !!!


    Beim 5 Gang dreht sich das immer mit etwa Motordrehzahl (bis8000U/min) und hält gefühlt ewig. In beiden Ausführungen

  • Ich habe die Neuteile vermessen. In meinem Tabellenbuch aus den 90zigern wird (nach dem Einpressen) H8/e7 für ein solche Gleitlager empfohlen.


    Heißt die Welle soll 17,950-17,968 und die Bohrung 18,000-18,027 haben.

    Gemessen (Digischraube) haben die Wellen :

    17,952

    17,953

    17,950

    17,955


    Die Räder (da hab ich nur den Digischieber) haben alle gleich 18,03. Könnten dann mit ner 3-Punktdigischraube auch 18,02x sein.


    Stimmt also relativ genau.

  • In der früheren (Vertrags-) Werkstattpraxis waren die RG-Räder (bzw. ihre Buchsen) durchaus hin und wieder, aber keineswegs übermäßig oft oder gar immer verschlissen. Viel eher die Ausgleichräder und ihre Achse im Diff..

    Ich kenne es eigentlich auch nur mit der Weißmetallbuchse. - Witzigerweise hatte ich vormittags erst so ein neues Rad in der Hand, als ich ganz was anderes gesucht habe. ;)