Vergaser verstopft??

  • Das Thema hatten wir gerade erst. Grob gesagt kann es aus physikalischen Gründen für die Durchflussrate förderlich sein, wenn der Leitungsquerschnitt größer ist, auch wenn die Engstellen BH usw. nicht aufgebohrt sind.


    Wissenschaftliche Erklärungen dazu im Detail, findest du über die Suche bestimmt, wenn dich das interessiert.


    Ansonsten, einfach machen.....du kannst ja ggf. voher/nachher vergleichen. Und selbst wenn du keinen Effekt feststellst, wird es dadurch keinen Schaden geben.

  • Eine große Erklärung braucht man dafür gar nicht. Je länger ein Schlauch ist, desto größer der Druckverlust. Je größer der Querschnitt, desto geringer der Druckverlust.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • aber war da nicht auch was wenn der Druck zu groß, das das snv dann eventuell eher zum später schließen neigen könnte?

  • Wenn beim Sparvergaser die Hauptdüse verstopft ist, dann läuft er auch mit Choke nicht weiter. Über die HD wird auch der Startvergaser(Choke) mit Kraftstoff versorgt. Wenn überhaupt dann nur mit Vollgas und Choke, so dass er sich über die Volllastanreicherung etwas Sprit zieht.


    Das HD zu ist kommt aber sehr selten vor, weil die HD beim H1-1 nicht am Kammerboden ist, sondern nach oben versetzt. Da muss dann schon viel Dreck sein, der auch durch den Sog mit angesaugt wurde.

    Wenns aber tatsächlich das SNV blockiert hat, kann da schon soviel Schmutz drin sein, dass die Düse zu gegangen ist.

    Problem beim H1-1, man muss ihn zum reinigen der HD rausholen. Eingebaut wird das kaum funktionieren.

    Tim, da muss ich Dir leider widersprechen. Ich hatte bei meinem Kuebel genau gestern den Fall. Der stand jetzt 6 Jahre. Erst wollte er garnicht anspringen. Diagnose: Schwimmernadelventil haengt. Also ausgebaut und gaengig gemacht. Danach sprang er mit Choke tadellos an. Sobald ich jedoch nur etwas Gas gegeben habe, ging er ohne Choke sofort aus. Also den Versager komplett ausbauen (grrr).


    Weitere Diagnose: Zusatzduese komplett mit Gruenspan zugegammelt, die Hauptduese ebenfalls zu mind. 80% dicht. Beide geputzt, danach lief der Gute wie am ersten Tag. (Anm.: Den Vergaser hatte ich 2006 komplett ueberholt und seitdem ist er erst ca. 3000 km gelaufen, die Fehlersuche war also nicht sooo schwierig).


    Erklaerung? Kein wirkliche, es wird aber sicher mit den Druckverhaeltnissen in der Schwimmerkammer zusammenhaengen. Eine fehlende Schwimmerkammerdichtung fuert uebrigens auch zu einem lustigen Effekt: Bei niedrigen Drehzahlen laeuft er nur ohne Choke, bei hohen Drehzahlen nur mit Choke (oder war es anders herum?). Man muss dann, je nach aktueller Motordrehzahl, stets am Choke rumfummeln, und dabei gruebeln, was da jetzt gerade faul ist :/

  • Wo ist da aber der Widerspruch zu meinen Ausführungen? :scratchchin:

    ich schriebe, wenn nur die HD komplett zu ist, dann kann er möglicherweise durch die Zusatzdüse bei Volllaststellung und gezogenem Choke den Kanal mit Kraftstoff versorgen und er springt an, geht dann aber auch ohne den Choke/Vollgas(und entsprechenden Unterdruck) wieder aus.

    Und das Ganze ausgehend von Schmutz der durch die Benzinleitung kommt, also Sand, Dreck, Rost usw.


    Wenn bei dir die Zusatzdüse durch eine lange Standzeit zu und die HD noch minimal Durchlass hat, ist der Fall ein Anderer. ;)

    Er springt dann an, weil die Menge gerade noch für den Startvorgang reicht, aber sobald die DK öffnet, wird die Luftbedarfsmenge so groß, dass der Kraftstoff zu wenig ist und er aus geht.


    Da ich in der glücklichen Lage bin über ausreichend original neue Düsen für den H1-1 verfügen zu können, hab ich da auch keine Probleme. Ich hab ja schon öfter gesagt, dass ich persönlich von Düsen sauber machen nichts halte. Temporär sicher adäquates Mittel um weiter zu kommen, aber für eine längerfristige einwandfreie Funktion müssen die (bei Regenerieren) neu sein.

    Ich möchte den sehen, der eine HD für H1-1 bei der Reinigung wieder auf 113 bringt mit entsprechender Bohrungsgeometrie.


    Der H1-1 ist und bleibt im Gegensatz zum Blockvergaser sehr komplex und er hat im Betrieb seine Vor- und Nachteile. :)

  • Er springt dann an, weil die Menge gerade noch für den Startvorgang reicht, aber sobald die DK öffnet, wird die Luftbedarfsmenge so groß, dass der Kraftstoff zu wenig ist und er aus geht.

    Er lief dann mit halb gezogenem Choke ganz normal. Also auch unter Vollast. Keine Ahnung, welchen Weg der Kraftstoff dabei genommen hat. Durch die HD und ZD konnte es ja kaum in ausreichender Menge sein.

  • Vermutlich schon, da der Unterdruck bei gezogenem Choke deutlich ansteigt und er so mehr Kraftstoff zieht. Wenn dann die 113er doch nicht so zu war wie es augenscheinlich ausgesehen mag......

    Wenn es mit sauberen Düsen wieder geht, wäre der Grund ja geklärt. Über die Symthome kann man dann noch vortrefflich spekulieren. ;)


    Letztens gabs einen berichteten Fall, dass der Wagen normal mit Choke ansprang und sobald mehr wie ein drittel Gas gegeben wird versäuft.

    Hörte sich schwer nach Anreicherung an. Und siehe da, es wurde vergessen die 45er ZD einzubauen und bei öffnen des Ventil gabs ordentlich Sprit....und zwar zuviel. :D

  • Meintest du damit mich bzw den Vergaser den ich dir auf die Werkbank gelegt habe.

  • Zu den von Tim erwähnten (Wegwerf-) Zusatzfiltern wäre noch anzumerken, dass es mit denen in der Nachwendezeit (wo viele Leute sich sowas nachgerüstet haben) regelmäßig Probleme gab, weil sie schon nach ziemlich kurzer Zeit weitgehend zugesetzt waren, der Durchfluss unzureichend war. Wir hatten das damals an mehreren Trabanten ebenso, wie auch am Betriebs-B1000. Also sind die Dinger seinerzeit reihenweise und zuallermeist wieder rausgeflogen.

    Als Grund, warum das damals nicht funktioniert hat, kann man vielleicht das damalige (qualitativ schlechtere) Hyzet-Öl vermuten - oder auch oft unsaubere Erdtanks der Tankstellen, aus denen eine Menge Schmutzpartikel mit vertankt wurden.


    Jedenfalls fahre ich seit Jahr und Tag ohne solche Zusatzfilter und das auch ohne irgendwelche nennenswerten Probleme.

    Lediglich an der Simme fährt so ein (zerlegbarer) Filter mit, wegen des seinerzeit arg rostigen, aber nur gereinigten und nicht versiegelten Tanks.

    Der dürfte aber auch weniger fein sein, als das Filtermaterial in den Wegwerfiltern.

  • Für mich ist alle 2-3 Wochen wechseln nicht das, was ich "funktionieren" nennen würde. ;)

    Zumal die Autos nacher ohne Filter wieder völlig problemlos gelaufen sind. :)

  • Alle Partikel die kleiner sind als die Maschengröße der originalen und funktionstüchtigen Siebe verursachen auch keine Verstopfungen oder Schäden am Motor.

  • Für mich ist alle 2-3 Wochen wechseln nicht das, was ich "funktionieren" nennen würde. ;)

    Zumal die Autos nacher ohne Filter wieder völlig problemlos gelaufen sind. :)

    Das meinte ich ja. Sie haben ,,zu gut" funktioniert.

    Da denkt man, man tut dem Auto was Gutes und dann das.

    Da rechnet man doch nicht mit...

  • Hmm... mittlerweile bin ich auch wieder von der "Filterproblematik" losgekommen.

    Ich werde neue Filterrohre beim Benzinhahn verbauen. Und den Tank innen nochmal ausspülen. Und natürlich auch die Benzinkanister.


    Dann müsste es keine Probleme geben.

    Bin ja schließlich schon 15.000 km ohne zusätzlichen Filter gefahren.

  • Leider ist es halt so das die Siebe im BH durch den aggressiven Sprit nicht sonderlich lange halten. Muss man halt immer mal kontrollieren.

    Es kann aber auch sein das die Siebe aus DDR Produktion durch die Alterung (Messing wird im laufe der Zeit spröde) zerbröckeln. Sowas ist mir schon öfters bei alten Lampenfassungen und anderen dünnen Messingblechgegeständen aufgefallen. Die waren allerdings deutlich älter.