Hammerite mit Acryllack überlackieren?

  • Moin Leute,

    da ich momentan meine Pappe neu aufbaue und nach dem Schweißen keine offenen Nähte wollte, habe ich auf Anraten meines Vaters überall dort, wo blankes Metall war, großzügig Hammerite Rostschutz drüber gekleistert.

    Nun habe ich allerdings gelesen, dass der Mist auf Kunstharzbasis ist und sich dadurch nicht mit Acryllack überlackieren lässt.

    Muss der ganze Müll nochmal runter, bevor ich meine 2K-Acrylgrundierung drüberhauen kann oder reicht Aushärten lassen und anschleifen?


    LG Marius

  • Hammerite hat nichts am Auto zu suchen. Ich würde es nichtmal für den Gartenzaun benutzen, da ich leidliche Erfahrungen (früher .. am Auto ...) machen durfte. Da das Zeug glashart wird, kann es kaum elastische Verformungen (die ein Auto nunmal hat) mitmachen. D.h. es reisst und Wasser dringt ein und alles sieht erstmal schön aus. Das böse Erwachen kommt dann erst später.

  • Ganz genau....leider ist das noch nicht bis in die letzte Ecke vorgedrungen. Hammerit ist nichts fürs Auto und für den Gartenzaun auch nur dann, wenn man soviel Langeweile hat das alle paar Jahre abzukratzen und neu zu streichen.


    Wie erwähnt wird das Zeug rissig und dann großflächig unterwandert. Das rostet dann vom allerfeinsten ohne das man es gleich sieht. Später zieht man dann die großen Flatschen Farbe ab und braucht dann kein Blech mehr raustrennen...weil schon keins mehr da ist.


    Am besten alles wieder runter.........

  • Habt ihr denn ne gute, überlackierbare Alternative für mich? also irgendwas, dass das bisschen Flugrost das vielleicht noch da ist stoppt und dafür sorgt, dass da nix weitergammelt?

  • Bei Hammerit gab es 2 Varianten, das was es jetzt noch überall gibt auf Wasserbasis kann man total vergessen, vor längerer Zeit gab es das auch auf Lösemittelbasis, das war gar nicht mal so schlecht, aber unbedingt nehmen würde ich es auch nicht mehr.

    Sandstrahlen und eine ordentliche 2k Epoxi Grundierung drauf.

  • Erst mal mit 'ne industrielle Abbeiz den Hammerite entfernen, und dann vom Grund auf neu anfangen.

    Kannst zwar Fertan o.ä. dazwischen pinseln, aber auf längere Frist als ein halbes Jahr ist man da auch nicht geholfen.


    Übrigens: wie als ist der Hammerite? Denn das Ausharten davon nimmt sich auch sechs Wochen, aber das ist der Abbeiz wurschjt.

  • Sandstrahlen und eine ordentliche 2k Epoxi Grundierung drauf.

    Für Strahlen habe ich leider kein Geld, ich darf den ganzen Mist mit dem Drahtbürstenaufsatz für die Flex wieder runter schleifen. Deswegen bin ich auch echt nicht heiß drauf.


    Ich habe das Zeug bisher "nur" im Innenraum verwendet, wo es keine direkten mechanischen Kräfte abbekommt. Trotzdem weg oder kann das Zeug "zur Not" auch bleiben?

  • Wegmachen...denn auch im Innenraum gibt es Feuchtigkeit ... gerade und besonders auch (oft auch unbemerkt) am Boden und dort unter den Matten.

    An den Holmen und Säulen im Innenraum ist es weniger kritisch, da kann es zur Not auch bleiben.

  • Die Aussage mit "kein Geld" würde ich streichen und vergessen. Du hast kein Geld für Hammerite und andere Bastellösungen. Das fällt dir irgendwann auf die Füße.

    Du kannst mit deiner Zopfbürste entrosten und mit Fertan arbeiten. Das ist die einzige semiprofessionelle Nummer, die kaum was kostet und tatsächlich was bringt. Am Trabant mach ich sowas zwar nicht, wohl aber an meiner Alltagswestkiste seit 10 Jahren, ist jetzt knapp 27 Jahre alt und strukturell ok, nicht mehr schön, aber ok.

    Dazu kommt allerdings das regelmäßige Nachkonservieren mit Fluid Film. Keine Dauerlösung für ein Fahrzeug, das dich überleben soll.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Ich habe das Zeug bisher "nur" im Innenraum verwendet, wo es keine direkten mechanischen Kräfte abbekommt. Trotzdem weg oder kann das Zeug "zur Not" auch bleiben?

    Naja, warum der Innenraum (gerade die Bodenplatte) keine mechanische Belastung abbekommen soll, erschließt sich mir nicht ganz. Gerade die Fussräume sehen häufig rostmäßig verherrend aus.


    Für Strahlen habe ich leider kein Geld, ich darf den ganzen Mist mit dem Drahtbürstenaufsatz für die Flex wieder runter schleifen. Deswegen bin ich auch echt nicht heiß drauf.

    Mit einer Drahtbürste bekommt man keine Farbe/keinen Rost nachhaltig entfernt, schon gar nicht effektiv. Ich nutze da lieber Nylon-Bürsten (rot). In Ausnahmefällen auch mal eine Reinigungsscheibe, wobei mir da der Abtrag vom Grundmaterial zu groß ist.


    Als Korrosionsschutz nutze ich für Ausbesserungszwecke vorwiegend Brantho-Korrux. Am Westauto habe ich beginnende Rostpunkte bis aufs Blech ausgeschliffen und damit behandelt (sogar ohne Decklack). Bislang hat keine Stelle wieder angefangen zu rosten. Für einen Neuaufbau gibt es aber geeignetere Mittel.

  • Was ist eigentlich Flugrost? M.E. doch nur braune Punkte auf dem Lack, hervorgerufen durch anhaftende rostende Metallpartikel z.B. von Bremsenstaub... :/

  • Dito, genau das ist Flugrost. Nur leider wird dieser Begriff genauso inflationär und falsch genutzt wie Genex und Schorsch.

  • Und wie Patina.

  • Wobei ich gegen eine gepflegte Nahrungsmittelzubereitung und -darbietung gegen Geld nichts einzuwenden habe.