Motor fest! Was nun?!

  • Mahlzeit an alle Überlebenden in diesem Weltuntergangsszenario.


    Heute ist mir folgendes passiert.


    Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit musste der kleine natürlich wieder schwer arbeiten. Und eine Seitengasse war so schwer befahrbar dass ich nur durch Schieben-zurück-Anlauf-Schieben weiter kam. Es fing dann langsam komisch an zu riechen worüber ich mir aber wegen der erhöhten Belastung erstmal keine Gedanken machte. Irgendwann war ich aber fest gefahren und der Motor drehte auch höher im Standgas als normal. Ich machte ihn dann aus, was wahrscheinlich mein Glück war. Denn als ich die Motorhaube auf machte kam mir aus Richtung des Gebläses schon leichter Qualm entgegen und ich sah das der Riemen nicht mehr an Ort und Stelle war. Des weiteren machte er beim Drehen des Zündschlüssels keinen Mucks mehr. Mist! Dachte ich mir, das wars, Motor Schrott. Ich lies ihn dann erstmal abkühlen in der Zeit wo ich den Riemen wieder montierte.


    Als ich dann nach ca 30 Minuten einen Startversuch unternahm sprang er an als wäre nichts gewesen. Er klingt auch ganz normal und fährt sich ganz normal.


    Was für Schäden habe ich zu erwarten? Oder kann ich ihn (erstmal) weiterfahren?


    Ich danke schonmal im Vorraus für Hilfe.


    Übrigens hat NICHT die rote Kontrollampe geleuchtet. Ein Phänomen welchem ich dringen auf den Grund gehen muss zeitnah.

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  • Du hattest einen Kolbenklemmer. Wie groß der Schaden ist kann man vorsichtig nach Abnahme des Krümmers erahnen und richtig analysieren, wenn man die Zylinder zieht und die Kolben und Laufbahn begutachtet. Oft klemmt es auf der Aislassseite, seltener an den Überströmern und fast garnicht auf der Rückseite.


    Alles andere bleibt Spekulation und Glaskugel.

    Kann wenig sein, kann viel sein. Mit Glück die Klemmstellen glätten und weiter, mit Pech die Ringe fest, Riefen in der Bahn und dann halt neue Kolben + schleifen.


    Wenn er noch lief und erst bei wiederholtem Startversuch fest war, könntest du Glück haben...

  • Ja so war es. Er lief und ich hab ihn ganz normal aus gemacht. Erst dann wollte er nicht mehr.


    Dann werde ich erstmal weiterfahren. Zerlegen wollte ich ihn sowieso irgendwann mal.


    Aber bei dem Schnee ist es der einzige Wagen in meinem Fuhrpark welcher dafür geeignet ist.

  • Vielleicht ist auch nur die Batterie ziemlich runter gewesen so ohne Keilriemen und hat sich durchs Stehen etwas erholt.

  • DAS dachte ich mir auch, aber kann sich eine Batterie durchs Stehen "erholen"?


    Ich denke es war eine Mischung aus beidem.

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  • Bzgl Kolbenklemmer habe ich zufällig heute erst im "Ich fahre einen Trabant" gelesen, das dieses auf Grund von mangelnder Schmierung und Überhitzung angeblich gar nicht so schlimm ist, die entstehenden Rifen auch nicht dramatisch sind und man für gewöhnlich auch der Kühlung wegen anschließend erstmal 1:33 fahren soll.

    Allerdings steht glaube ich im selben Buch auch, das ein Trabi nach 2 Hohlraumkonservierungen für immer geschützt ist. X/

  • Ich habe den Motor ja ganz normal ausgemacht weshalb der Kolbenklemmer wohl so "sanft" wie nur möglich entstanden ist.


    Ich werde mir da jetzt keine Gedanken machen und einfach erstmal weiter fahren.


    Übrigens glaube ich nicht dass durch mehr Öl die Kühlung des Motors verbessert wird. Vllt meinst du aber auch Schmierung. :)

  • Ich würde die Zylinder ziehen und Zylinder und Kolben inspizieren. Ich selbst hatte mal einen Klemmer auf der Autobahn und bin dann ohne Demontage weitergefahren. Vermutlich ein Fehler. Vermutlich daher, dass die KW-Mittellager nach nur ca. 10 Tkm den Ölkohletot gestorben sind, trotz selbstmischen mit Addinol MZ406. Ich vermute, dass der Klemmer die Freigängigkeit der Kolbenringe negativ beeinflusst hat und somit die Kolbenringe nicht mehr ihre Dichtwirkung erzielen konnten. Wie gesagt, Vermutung, da ich mir noch keine andere Erklärung herleiten konnte.

  • Wenn die KW stirbt hat das eigentlich nichts mit den Kolben zu tun.

    Es sei denn durch den Kolbenklemmer sind Metallstückchen in die Lager gekommen.

  • Naja gut, sagen wir nicht Kühlung sondern besser Schutz vor Überhitzung. Das Öl sorgt ja schließlich für weniger Reibungswiederstand und somit weniger Hitzebildung.


    Hier noch mal ein Auszug aus der vorhin genannten Literatur.

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  • Sehr interessant dass diese Problematik wohl nicht so unüblich war.


    Um meine Kurbelwelle mache ich mir keine großen Sorgen. Der untere Teil wurde bei dieser Aktion mit Massen von Schnee gekühlt und auch als ich das Getriebe angefasst habe war das erstaunlicherweise dadurch nur lauwarm.


    Die Überhitzung hat sich wohl im Bereich der Zylinder zugetragen. Und der Geruch kam vermutlich von der Schallschluckmasse am hinteren Motorblech. Das war wiederum nämlich verdammt heiß.

  • Wenn die KW stirbt hat das eigentlich nichts mit den Kolben zu tun.

    Woher kommt die Ölkohle eigentlich? :/ Die Kolbenringe trennen im Prinzip das Frischgas vom Abgas. Wenn die Kolbenringe ihre Funktion nicht erfüllen, können Abgase ins Kurbelgehäuse gelangen. Sicher nicht in Größenordnungen, aber vielleicht hat das bei mir zu dem doch sehr frühen Ausfall geführt. :/

  • Schlechte Kraftstoffqualität und Blowbygase können zur Verkokung führen. Ein Klemmer nach dem die Ringe festgebacken sind kann das begünstigen.

  • Ja er läuft wie eine 1.


    Ohne die geringste Veränderung.


    Hab ich wohl Glück gehabt. :)