Drehstrom Lichtmaschine regenerieren Regler, Rotor, Stator, Dioden usw.

  • Was auch immer diese LKL da jeweils absondert, es sollte nicht Dein Geheimnis bleiben.

    Die Lima ist nicht eingebaut, sondern wird im Schraubstock getestet. Ist auch nicht die erste Lima, aber dieses Exemplar lässt mich rätseln. Ich will der Sache aber auch auf den Grund gehen.

  • Messen und Prüflampe ist im eingebauten Zustand schwierig.

    Das hab ich dann wohl falsch verstanden.

    Andererseits könntest Du doch mal Dein Geheimnis lüften, ob ein Erregerstrom fließt (LKL leuchtet).


    MfG

    hjs

  • hjs : Ja, Missverständnis. Ihr wart gedanklich bei der Messung außerhalb der Lima, ich aber direkt in der Lima im zusammengebauten Zustand (also zwischen Regler und Rotor).


    Und ja, die LKL leuchtet, geht aber nicht aus. Das dürfte bedeuten, dass der Regler versorgt wird und arbeiten kann/könnte, aber der Erregerstrom trotzdem die Rotorwicklung durch den schlechten/fehlenden Kohlekontakt nicht erreichen muss. Wenn ich weiter probiere, mach ich mir erstmal 3 Verlängerungskabel, so das ich einen "externen" Regler habe und dadurch an den Reglerausgängen die Spannung messen kann. Vllt. kann ich mir auch den Aufbau des Magnetfeldes beim Anschließen mit einem Kompass "anzeigen" lassen.

  • Richtig, die Remanenz oder Eigen-/ Restmagnetismus der Teile.

    Das geht aber wohl nur bei den "Alten" Limas.

    Bei den BWL-optimierten ist das nicht mehr möglich.


    Nicht das dein Regler hier spinnt.

    Du kannst auch direkt an die Kohle Saft geben = volle Erregung.


    Wie gesagt, wichtig wäre je ersteinmal: fließt Strom über Kohle- Rotor- Kohle.

  • Ja, Remanenz. Gar nicht mehr dran gedacht.


    Der Regler funktioniert, da ich ihn unabhängig testen kann.


    Ich werde mal an den Anschlüssen des Bürstenhalters direkt die Spannung messen. Mal sehen, ob da etwas passiert. Erfolgt die Erregung bis zu 14V, oder gibt es ein anderes Limit durch den Regler?

  • Max Batteriespannung

    Also 14-16 V würde ich als Obergrenze ansehen.

    Würde das Ganze aber über eine Batterie puffern wenn das aus einem Netzteil kommt.

  • Erstmal danke für die Anregungen und Ideen. Das Problem ist noch nicht gelöst, aber die neuen Erkenntnisse (als Nicht-Elektronker) sind viel wert. Danke.


    Erstmal habe ich doch noch alle Dioden getauscht, auch wenn mit Multimeter und Prüflampe+Spannungsquelle kein Fehler zu finden war. Dann habe ich am Regler im Ruhezustand ("Zündung an") gemessen: an D+ ca. 1,7V und an DF ca. 0,6V. Die gleichen Werte habe ich an einer Vergleichs-Lima gemessen, so dass das in Ordnung sein sollte. Bei der funktionierenden Vergleichs-Lima war das Tragbild der Kohlen noch schlechter, da die Kohlen wohl neu und noch nicht eingelaufen waren. Die geringe Spannung im Rotor hat aber genügt, dass ein einfacher Kompass reagiert hat. Ein Magnetfeld wird also aufgebaut und ist vorhanden.


    Mit den Parametern und allen möglichen positiven Messungen gibt die Lima aber noch keinen Strom ab. Bleibt also nur noch die bereits vorgeschlagene direkte Verbindung zwischen 30 und D+. Laut dem Artikel im Deutschen Straßenverkehr nennt sich dieser Vorgang "Polarisieren", um "verlorengegangene Remanenz" wieder herzustellen. Was hat das zu bedeuten? Ist das vielleicht der fehlende Trigger für den Regler, um den Regelvorgang zu starten? Wie kann das verloren gehen!?

  • Das was du beschreibst kenne ich so nur von alten Fimag-Generatoren für Netztersatzanlagen. Da gibt es einen extra Knopf um die Spulen kurz zu bestromen. Man richtet quasi das Magnetfeld im Eisenkern neu aus.


    Ein Versuch is es Wert (auch wenn ich nicht glaube, daß dies die Lösung bringt-wir werden sehen)

  • Laut dem Artikel im Deutschen Straßenverkehr nennt sich dieser Vorgang "Polarisieren", um "verlorengegangene Remanenz" wieder herzustellen.

    Das ist Unfug. Jedenfalls in dem Zusammenhang.

    Deine Anordnung muss so aussehen: Regler beiseite legen. Von Batterieplus auf einen Strommesser (Zeigerinstrument wäre von Vorteil). Vom Strommesser nach DF. Und dann noch von D- zum Batterieminus. Jetzt kannst Du den Anker langsam durchdrehen und den Stromfluss kontrollieren.


    MfG

    hjs

  • Das ist Unfug. Jedenfalls in dem Zusammenhang.

    Der Artikel im DDS stammt vom Hersteller aus Großenhain, allerdings findet man im Internet nur Infos zu GLM. Daher bleibt nur der Versuch, wie dort beschrieben:


    Deine Anordnung muss so aussehen: Regler beiseite legen. Von Batterieplus auf einen Strommesser (Zeigerinstrument wäre von Vorteil). Vom Strommesser nach DF. Und dann noch von D- zum Batterieminus. Jetzt kannst Du den Anker langsam durchdrehen und den Stromfluss kontrollieren.

    Bei der genannten Anordnung müsste ein Widerstand beim Drehen vorhanden sein, oder? Welcher Messwert wäre zu erwarten, um die Messung als Gut/Schlecht zu bewerten? Mit einer Prüflampe habe ich das schon gemacht. Der Stromkreis über den Rotor ist geschlossen. Ein Magnetfeld ist auch vorhanden.

  • Die Drehstromlichtmaschine ist NICHT selbsterregend. Die Hauptursache sehe ich in der Flußspannung im Gleichrichter und im Leistungstransistor des elektronischen Reglers. Der Restmagnetismus im Rotor ist einfach zu schwach.
    Ob ein Strom durch den Anker fließt, kann man im eingebauten Zustand mit Prüflampe zwischen 30 und DF feststellen. Auf korrekten Sitz des Kohlenträgers achten.
    Der elektronische Regler lässt sich ebenfalls mit einer Prüflampe testen. D+ an 30, D- an 31 und Prüflampe an DF und 31. Sie sollte dann leuchten.
    Ich gehe einfach einmal davon aus, dass Du Klemme 61 an der Lichtmaschine geprüft hast. und eine richtige Prüflampe korrekt benutzt.

  • Daher bleibt nur der Versuch, wie dort beschrieben:

    Wir sind doch bereits bei der elektrischen Prüfung!


    Bei der genannten Anordnung müsste ein Widerstand beim Drehen vorhanden sein, oder? Welcher Messwert wäre zu erwarten, um die Messung als Gut/Schlecht zu bewerten? Mit einer Prüflampe habe ich das schon gemacht.

    Du hast also kein Multimeter und keinen Strommesser.

    Wie viel Strom dort fließt weiß ich nicht genau. Rechne mal mit einem halben Ampere. Jedenfalls muss dieser Strom auf der gesamten 2Pi 360° Umdrehung vorhanden sein.

    Den (mechanischen) Widerstand hast Du nur, wenn die Energie abgenommen wird. Dazu musst Du also zusätzlich D+ mit D- verbinden. Und wenn Du den Strommesser nicht hast. dann verbinde Batterieplus direkt mit DF.


    MfG

    hjs

  • Es gibt neue Erkenntnisse. Die Stromessung durch den Rotor (Batterie direkt an DF und D- mit Multimeter) ergab ca. 2,5 A. Widerstand beim Drehen ist vorhanden, daher ist das Magnetfeld vorhanden, welches den Stator durchflutet.


    Den Regler schließe ich im Folgenden als Fehler grundsätzlich aus, da ich mir eine kleine Vorrichtung entsprechend des Prüfschaltbildes im Reparaturhandbuch gebaut habe und diesen mit einem regelbaren Netzteil testen kann.


    Mit "Daher bleibt nur der Versuch, wie dort beschrieben" meine ich die Reaktion nach der Verbindung von 30 und D+. Das habe ich dann probiert. Magnetfeld wird aufgebaut. Der Drehwiderstand ist deutlich spürbar. Aber es erfolgt keine Stromabgabe an die Batterie.


    Die Erregung scheint also erstmal zu funktionieren. Also habe ich einen anderen Stator eingebaut (Herkunft unbekannt, aber gleicher Drahtdurchmesser!). Mit dem anderen Stator habe ich dann nochmal gestestet:

    - normaler Test mit Bohrmaschine (bis max. 2600 U/min.): keine Stromabgabe

    - Verbindung 30 mit D+: Stromabgabe bei hoher bzw. max. Drehzahl der Boma (Erregung, Induktion und Regler funktionieren soweit, aber ...)

    - neuer Versuch (ohne Verbindung 30 und D+): Lima regelt bei max. Drehzahl, aber erst nach ca. 2-3 Sekunden (funktioniert nicht immer, warum auch immer?).


    Zwischenstand:

    - der ursprüngliche Stator war/ist defekt

    - der andere Stator funktioniert nur bei zu hoher Drehzahl und eigentlich nur mit "Starthilfe" (30 und D+)


    Jetzt geht das Rätselraten los oder weiter: Es könnte sein, dass Rotor und/oder Stator von einer 28V-Lima stammen (wahrscheinlich aber nicht, da die Messwerte passen). Normalerweise müsste die Regelung bei weniger als 1000 U/min einsetzen. Was könnte die Ursache sein, das die Reglung erst bei 2600 U/min einsetzt? Zeigt sich das Fehlerbild bei fehlenden Phasen? Könnte der andere Stator auch einen Defekt (Windungsschluss) haben?

  • warum muss die Regelung bei unter 1000u/min einsetzen?

    Im verbauten Zustand ist ja zwischen Motor und lima noch eine Übersetzung.

  • Die Leerlaufdrehzahl der Lima liegt bei 1100 U/min. (lt. DDS). Die Anlassdrehzahl dürfte die Leerlaufdrehzahl des Motors ein, also angenommen 700 U/min. Das Übersetzungsverhältnis der Riemenscheibe soll 1,89 (rund 2) sein.


    Beim Anlassen bzw. im Leerlauf hat die Lima schon 1400 U/min und kann schon liefern. Wäre die Leerlaufdrehzahl der Lima höher, dann wäre die Lima im Motorleerlauf noch nicht im Regelbereich und liefert keinen Strom.

  • Du hast ja irgendwann geschrieben, dass Du die Dioden getauscht hast. Waren das wirklich die fetten Einpressdioden?

    (Die Wahrscheinlichkeit, dass die kaputt gehen ist sehr gering).

    Dann solltest Du im Körper gegen D+ die SY171 haben und gegen D- die SY170.

    2,5 A erscheint etwas viel. Aber ich weiß das nicht genau. Jedenfalls sind die Dioden für die 'Selbstversorgung' nur für 1 A gemacht.


    MfG

    hjs

  • Ja, die Dioden sind alle neu. Lt. Datenblatt überstehen die Leistungsdioden mind. 25 A (es sind versch. Angaben im Datenblatt). Die Erregerdioden sind mit mind. 1A angeben. Da hast du recht.


    Aber die Messung berücksichtigt nur den Rotor. Induktion und Stromabnahme spielt dabei keine Rolle.


    Wie geschrieben, im Grunde funktioniert alles. Aber das Ergebnis passt nicht, weil das Zusammenspiel aufgrund irgendwelcher Parameter nicht richtig ist oder eine Komponente teilweise defekt ist.

  • Nein. Sonst würde ja gar nichts funktionieren. Und beim Festschrauben würde es schnell mal "Knack" machen.


    Die 2,5 A im Rotor sind übrigens doch ok. Ohmsches Gesetz.