Drehstrom Lichtmaschine regenerieren Regler, Rotor, Stator, Dioden usw.

  • Hallo zusammen,

    in der Garage ist es gerade zu frostig was zu arbeiten, darum habe ich mich an die Überholung der 12 V DLM gemacht.

    Laut Vorbesitzer alles Bestens alle in Ordnung, nur sauber machen...Pfeifendeckel.


    Habe die DLM mal zerlegt und nicht schlecht gestaunt was da an einem Schleifring noch über ist.


    Habt Ihr das schon mal so extrem gehabt, dass einer fast vollständig und beim anderen fast 4mm fehlen?

    Wodurch kommt so was?


    Und nun zu den Fragen,


    - passen alle Schleifringkörper die so angeboten werden auch die Z.B von der MZ ETZ

    - Klar Lager wird hinten und vorne neu

    - mit was habt Ihr den Schleifringkörper festgeklebt?

    - oder gleich neuen Anker?


    Danke an alle mit öligen Fingern

    Grüße Rudolf



  • Das kann schon mal Passieren ist halt Verschleiß. Ob MZ passt, keine Ahnung, hier gibt es aber passende recht günstig


    https://www.ebay.de/itm/Schlei…ulticar-unsw/122651530327


    Der Körper selber ist nur aufgepresst auf die Welle, wenn der Anker in Ordnung ist, wozu Neu, mach einfach den Ring und die Lager neu.

  • Ich hatte schon mehrfach den Fall, dass eine Kohle und/oder der dazugehörige Schleifring verschlissen waren. Das andere war neuwertig. Die Ursache für das Phänomen würde mich auch interessieren.


    Die Schleifringkörper für den Trabant/Wartburg/... und MZ unterscheiden sich in den den Anschlussfahnen. Beim Trabant sind diese abgewinkelt, bei der MZ gerade (wie in dem Link).


    Der Körper ist nicht auf die Welle aufgepresst, sondern geklebt. Beim Verkleben sollte man auf die Zentrierung (Rundlauf) achten (sonst könnten die Kohlen bei hoher Drehzahl evtl. springen). Für den Schleifringkörper hatte ich seinerzeit Sikaflex genommen, weil das gerade noch da war.

  • Die Ringe auf meinen Limas konnte Ich runterziehen und habe die neuen nur aufgepresst, gab es da dann auch wieder Unterschiede?!


    Also habe Ich dann auch welche von der MZ teilweise verbaut, habe bei diesen die Fahnen immer selber abgewinkelt.

  • Möglich, dass es Unterschiede gibt. Aber da der Grundkörper den Schleifringes aus einer Art Keramik besteht und somit spröde ist, könnte er beim Aufpressen brechen. In meinem Fall, war genug Spiel vorhanden, daher der Hinweis mit dem Rundlauf.


    Die Fahnen der MZ-Ringe sind zu kurz, um sie abzuwinkeln. Also muss man sie erst verlängern. Da der alte Ring eh schrott ist, dann man die Fahnen bündig abtrennen und an den neuen Ring anlöten.

  • ok, werde es versuchen, zuerst muss jedoch das Lager runter.


    Danke an Matze, an den Hinweis mit den Fahnen, die meisten Ringe in den Angeboten sind mit geraden, also MZ Fahnen, gewinkelt hab ich nur bei ldm gesehen.


    Was mich zudem wundert, die Schleifringkörper liegen preislich zwischen 10€ und 40€.

    Gibt es da Qualitätsunterschiede oder woran liegt es?


    hat ggf. schon mal jemand auf Kupferschleifringe umgebaut?


    Grüße

  • Lass dich von den Preisunterschieden nicht verunsichern. Die sind bei den Ersatzteilen mittlerweile normal. Ich habe neulich eine Getriebewelle gekauft, die Preisspanne reichte von 15€ bis 125€. Ich würde sagen, das liegt einfach daran, dass es sich hier um Ersatzteile handelt, die nicht mehr hergestellt werden. Der "Wert" eines Ersatzteils ist damit leider ein bisschen spekulativ.


    Berichte Mal bitte von dem Wechsel des Schleifringkörpers, wenn du fertig bist. Ich bin bisher immer nur bis zum Lager gekommen, die Schleifringe habe ich noch nicht angefasst.

  • Alles angekommen und schon verbaut.

    Habe Schleifringe bekommen wie von Matze beschrieben, die "Anschlüsse" zu kurz obwohl das Shopbild was anderes gezeigt hat. Die alten Anschlüsse verwendet und verlötet.

    Am Anker angezeichnet welcher Anschluss der obere welcher der untere war.

    Habe Abzieher usw. gerichtet um den alten Schleifringkörper abzuziehen.

    Ging ganz einfach. Einmal mit der Hand gedreht und runter war der Ring. Habe alles mögliche erwartet nur das es so einfach geht nicht. Achse gereinigt.

    Patex Alleskleber in den Ring laufen lassen, Einschub bis auf den Drahtring und zusätzlich mit Sekundenkleber fixiert. Über Nacht aushärten lassen. Anschlüsse verlötet.

    Welle in die Kühltruhe, Zwischenring aufgeschoben. Welle aus Kühltruhe, Lager 6003 mit Heißluft erwärmt und aufgebracht. Mit 15er Nuss auf Innenring etwas nachgeholfen.

    Limagehäuse/ Wicklungen gereinigt und rot angesprüht.


    Zusammenbau fertig. Test steht noch bevor.


    Ging alles einfacher als gedacht.


    Grüße an alle mit öligen Fingern

    Rudolf

  • Hallo V603,

    was meinst du mit neuen Kohlen genommen?

    Der links im 1. Bild ist der "Neue", mit den alten angelöteten Anschlüssen im Bild 3.

  • Okay verstehe was du meinst.

    Einen neuen Halter nicht, der Halter ist noch gut, nichts abgebrochen,

    aber

    neue Kohlen angelötet, Schleifringe und beide Kugellager neu

    und gereinigt. Elektrisch den Anker durchgemessen, ca. 1,6 Ohm.

    Soweit alles in Ordnung


    Test steht noch aus, da ich die drei Gehäuse-Halteschrauben durch Inbus-Schrauben ersetzen will.

  • Ich schließe meine Frage mal hier an:


    Mich ärgert gerade eine Drehstrom-Lima. Komplett zerlegt, gereinigt, durchgemessen (Rotor, Stator, Dioden), Regler gestestet und wieder zusammengesetzt, erzeugt die Lima beim Testlauf keine Ladespannung. Auch nicht nach einigen Minuten Laufzeit.


    Es fällt auf, dass das Tragbild der Kohlen (vor allem der Äußeren) sehr schlecht ist (nur ca. 20-30% Kontaktfläche und auch nur am Rand). Die Kohlebüsten habe ich mit einer kleinen Vorrichtung nachgearbeitet. Die Graphitringe habe ich nur mit einer Klinge leicht abgzogen. Die Möglichkeit zu Überdrehen fehlt mir leider. Aber nach der Prüfung mit einem Winkel scheint es zu passen.


    Ich kann mir vor allem nicht erklären, warum eine Kohle nur am Rand trägt. Hatte schonmal jemand ein solches Phänomen? Nach meinem Verständnis könnte dass die Ursache sein, da über die Kohlen keine Erregerspannung in den Rotor übertragen wird. Gibt es eine einfache Möglichkeit festzustellen, ob das Erregerfeld vorhanden ist oder nicht?

  • Wenn ein Strom fließt findet auch eine Erregung statt, also würde ich den Strom messen.


    Alternativ auf eine höhere Drehzahl gehen. Dann kommt es zum Effekt der Eigenerregung.

  • Wenn ein Strom fließt findet auch eine Erregung statt, also würde ich den Strom messen.

    Ich vermute, dass durch das Tragbild der Kohlen keine Erregung stattfindet. Aber wie kann ich die Vermutung bestätigen/messen?

  • Wenn die Widerstandsmessung Kohle-Kohle ähnliche Ergebnisse liefert wie Schleifring-Schleifring, findet prinzipiell erstmal ein elektrischer Kontakt zwischen Kohle und Schleifring statt. Das wäre zumindest ein Hinweis darauf, dass eine Erregung überhaupt stattfinden könnte.



    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Du könntest eine Prüflampe in Reihe schalten. Dann siehst Du, ob eine relevante Stromstärke durch den Anker fließt.


    PS: Was heißt eigentlich "Testlauf" bei Dir? Hast Du eine Batterie angeschlossen?

  • bepone : Den Widerstand habe ich zwischenzeitlich gemessen, auch über die Kohlen (je ca. 5 Ohm). Zuletzt habe ich aber nicht noch mal gemessen. Ich kann allerdings nicht einschätzen, ob es einen Unterschied im statischen und im dynamischen Zustand gibt.


    V603 : Lima ist normal mit Batterie und LKL verkabelt, so dass die Erregung erfolgen kann/könnte. Messen und Prüflampe ist im eingebauten Zustand schwierig. Da werde ich mir mal ein paar Verlängerungskabel für den Regler anfertigen.


    P60W : Kannst du erläutern, wie eine Eigenerregung bei erhöhter Drehzahl erfolgt? Woher kommt dabei das Erregerfeld?



    Mal sehen, ob ich nochwas hinsichtlich des Tragbildes fnden kann.

  • Kannst du erläutern, wie eine Eigenerregung bei erhöhter Drehzahl erfolgt? Woher kommt dabei das Erregerfeld?

    Er meint bestimmt die Remanenz. Darauf kann man sich aber nicht verlassen.

    Lima ist normal mit Batterie und LKL verkabelt, so dass die Erregung erfolgen kann/könnte. Messen und Prüflampe ist im eingebauten Zustand schwierig.

    Was auch immer diese LKL da jeweils absondert, es sollte nicht Dein Geheimnis bleiben.

    Ansonsten könntest Du die blaue Strippe auftrennen und zwischen deren Lima-Seite und Batterieplus die Prüflampe anschließen.


    MfG

    hjs