Altersvorsorge und Besteuerung - der Brutto-Netto-Thread

  • Eine erfolgreiche Langfristigkeit ist ausschließlich an positive Zinsen gekoppelt.


    er brave Sparer hingegen wird schon jetzt schleichend enteignet.

    Beides durchaus der Realität entsprechend richtig.


    Aber......das trifft auch nur dann zu, wenn man sich nur ganz profan auf eine Anlageform konzentriert. Das ist früher sehr oft gemacht worden. Man hat gelebt und man hatte ein Sparbuch oder Lebensversicherung. Freilich auch deshalb weil der Markt kaum mehr angeboten hat und/oder ohne Internet der Zugang zu anderen Sachen nur mit viel Eigeninitiative möglich war.

    Heute muss man kein braver, sondern ein cleverer Sparer sein.

    Sein Geld nur aufs Sparbuch packen oder in eine Lebensversicherung einzahlen war langfristig gesehen noch nie besonders gut um einen guten Gewinn zu erzielen.

    Wenn dabei der Wert der Spareinlage, bereinigt durch Inflation, Kaufkraftverlust, Geldentwertung usw. noch etwa dem aktuellen Wert des eingezahlten Betrag entspricht, dann war/ist man schon gut dran gewesen.


    Man sollte versuchen wenn es geht wie schon angesprochen, sich nicht auf eine Sache festzulegen.

    Man muss sich umschauen, wo es Förderungen gibt, wo man mittelfristig hohe Zinsen/Renditen bekommt und was eine stabile und Langfristige Anlage ist.


    Wer nur auf Aktien setzt kann beim Börsencrash böse runterfallen, wer nur ein Sparbuch nutzt kann aktuell nicht mal die Inflation ausgleichen.

    Die Lebensversicherung ist oft heute keine Methode mehr sein Geld zu vermehren.


    Der größte und teuerste Posten im Leben ist und bleibt die Miete für die selbstgenutzte Wohneinheit.

    Wenn man es schaft diesen Posten durch Erwerb einer Eigentumswohnung, eines Hauses, einer Höhle oder was auch immer für eine Immobile aus dem Weg zu räumen, dann hat man es geschafft.


    Das kann und wird auch nie allen Menschen gelingen. Man muss einfach am Ball bleiben. Man muss frühzeitig überlegen was man will und dann versuchen das Beste daraus zu machen, Systeme für sich zu nutzen.

    Und ja, (leider) spielt das soziale Umfeld in das man hineingeboren wird dabei eine zentrale Rolle. Seltener wird das Kind aus dem sozialen Brennpunkt später einmal in der eigenen Villa am See mit Sportwagen in der Garage und Yacht am eigenen Steg sitzen.


    Vorbilder sind in diesem Zusammenhang nicht unerheblich. Und am besten Vorbilder die man fragen kann, also keine Personen die man nur irgendwo mal auf dem Bildschirm gesehen hat.

    Und wenn Vorbilder auch gute Freunde sind oder werden, dann können die einem auch helfen es selber im Leben ganz weit nach vorn zu bringen. :)


    Und ganz am Ende gibt es noch einen Punkt der nicht unerwähnt bleiben darf....Glück.

    Man muss auch mal Glück haben. Und ja, es gibt Menschen die haben nie welches und werden vom Pech verfolgt. Das ist einfach so....das ist das Leben.

  • es gibt kein Pech, das sind nur weitere Herausforderungen ;)

    Mal größer mal kleiner.

  • Das mit dem Eigenheim ist auch so eine Preisfrage. Die Preise steigen in den Städten in schwindelerregende Höhen. In Frankfurt (Durchschnitt, nicht Innenstadt) kosten Wohnungen/Häuser aktuell 7000€ pro m², plus Nebenkosten. Das muss man sich erstmal leisten können. In den Vororten ist es zwar günstiger, aber mit geschätzt 4500 € ist man in der ganzen Gegend dabei. Das Geld für eine Trabanthobby-taugliche Immobilie muss man erstmal schaffen vor Renteneintritt zurück zu zahlen.


    Ich plane nicht hier alt zu werden, dazu ist mir wohnen im Rhein/Main Gebiet einfach zu teuer. Aber einfach ist ein Wohnortwechsel und vor allem der damit verbundene Jobwechsel der ganzen Familie in günstigere Gebiete auch nicht wirklich.

  • wenn du eh woanders hinziehen willst, das Grundstück würde ich schonmal kaufen ;)


    Ich meine irgendwann wird die Blase platzen, und die Preise wieder fallen, aber das sie unter das Niveau von jetzt fallen werden ist unwahrscheinlich.

  • Viele stellen sich dieses Preisfrage einfach zu lange und irgendwann ist es zu spät. Um so länger man wartet um so schwieriger/teurer wird es bzw. um so mehr Kompromisse z.B. weitere Entfernung von der Heimat muss man dann ggf. eingehen.


    Anfang/Mitte 20 sollte man mit der Planung für die Immobilie beginnen und Anfang/Mitte 30 sollte man in die Umsetzungsphase gehen.

    Später ist auch immer möglich, aber die Luft wird da zunehmend dünner.

    Umsetzung muss nicht den sofortigen Bau/Kauf zur Folge haben. Das kann auch die "Ansparung" für den Erwerb zu einem späteren Zeitpunkt sein, wenn die eigenen Möglichkeiten dies zulassen.

    Wer beruflich viel in der Welt unterwegs ist, der braucht mit 30 selten schon Wohneigentum. Da kann man auch wie auch immer Teile seines Einkommens so anlegen, dass es sich hoffentlich vermehrt und man dann später kaufen kann.


    Wenn ich z.B. in meinem Umfeld sehe, wie junge Familien mit zum Teil schon 1-2 Kindern, die offenbar schon über ein gutes Einkommen verfügen, sich Wohnungen mit 110 m² für 1400€ (kalt) anmieten und als Statussymbol noch einen neuen A6 Kombi und T6 California vor die Tür stellen, ist es für mich fraglich, ob das die richtige Strategie ist.


    Diese Miete bildet ohne die Berücksichtigung von allem, in 25 Jahren ein Kapital von 420.000€.

    Und die sind dann ganz einfach weg. Den Gegenwert dafür hat man schlicht und ergreifend abgewohnt.


    Mein Weg wäre das nicht. Das Sparen kann schon damit beginnen, sich bei des Deutschen liebsten Kind, dem Auto, sich nicht unbedingt die teuerste und nobelste Karre vor die Tür zu stellen. Denn neben der Miete ist heute im Normalhaushalt mit zwei Berufspendlern, dass Auto oft Platz 2 bei den Kosten.

  • Ganz im ernst, mir ist das alles zu kapitalistisch. Meine Frau und ich leben bescheiden aber meist glücklich. Mir ist das oft alles zu viel mit der Geldscheffelei. Zugegeben,der Wunsch nach einem eigen Haus war bei uns auch mal da, stattdessen haben wir uns aber lieber für noch ein Kind und noch Kind entschieden. Wir lebten bisher nur in Wohnungen, was man nicht kennt, vermisst man auch nicht, also haben wir es nicht eingesehen uns bis zum Rentenbeginn oder darüber hinaus zu verschulden.

    So bescheiden leben wir ja eigentlich nun auch nicht, nicht das jemand denkt wir sind arme Schlucker, das Einkommen reicht gut zum Leben und für zwei Wochen Urlaub im Jahr, wir haben einen Pachtgarten und Eigentumsgarten (ehemals den der Großeltern), ein Familienauto plus Trabi, ein kleines Boot und eben unsere drei Kinder. Und zwei Katzen. Eigentlich haben wir somit doch schon viel. Und der Platz reicht nicht aus, das jeder eine Haus haben kann.

  • Das hat niemand gesagt, dass jeder ein eigenes Haus haben soll. Man kann z.B. auch seine Wohnung kaufen.


    Und die die sich damals im Sozialismus ein Haus gekauft haben, kann man aus heutiger Sicht oft nur sagen....."alles richtig gemacht" 🙂


    Wie sieht eure Altersvorsorge aus? Wovon wollt ihr als Rentner leben? Nur von der staatlichen Rente?

  • Wir lebten bisher nur in Wohnungen, was man nicht kennt, vermisst man auch nicht, also haben wir es nicht eingesehen uns bis zum Rentenbeginn oder darüber hinaus zu verschulden.

    Das kannst Du jetzt schon mal überschlagen: Das Renenniveau liegt zur Zeit bei 48%. Besser wird's wahrscheinlich nicht. Könnt Ihr also mit knapp der Hälfte auskommen?

  • Ich denke schon, würde ich jetzt auch, trotz Kinder.Ich habe zusätzlich außerdem auch schon in Betriebsrenten eingezahlt, da ich schon einige Jahre im Öffentlichen Dienst und ähnliches angestellt war. Ist immerhin etwas und monatlich wird natürlich trotzdem noch etwas gespart.

    Aber gefühlte tausend Rentenfounds und eigenes Haus brauche ich trotzdem nicht. Wer sagt denn, das man im Eigenheim günstiger lebt? Ich sehe es immer wieder bei anderen Leuten, z.B. Eltern ect., die müssen keine Miete bezahlen, aber sonst alles am Haus und Hof, teure Reperaturen, Sanierungen und Moderniesurungen, Steuern, Instandhaltungen, höhere Versicherungssummen,....

    Und wir leben nicht in einer wie von Tim genannten Wohnung mit 1400€ Miete. Ne ne, wir bleiben in unsere Genossenschaftswohnung mit wirklich sehr günstiger Nutzungsgebühr. Wenn was gemacht werden muss genügt ein Anruf und es wird dann wirklich sofort erledigt und ich muss mir keine weiteren Gedanken machen. Unsere Genossenschaft lebt das Genossenschaftsprinzip auch noch so richtig aus.



    Außerdem :

    Wer viel hat, kann auch viel verlieren. Ich gönne jedem ohne Neid sein Eigentum. Es ist aber nicht der Weg von meiner Frau und mir. Jeder hat andere Strategien. Es führt nach wie vor mehr als ein Weg nach Rom.

  • Von meinen Großeltern der Bruder hatte einen Holzhandel mit entsprechendem Grundstück. Geblieben ist davon nichts. Es liegt jetzt in Polen.

    Auch Immobilien kann man verlieren.

  • So erging es der Familie meiner Oma und meines Opas auch. Allerdings hatte mir mein Opa mal gesagt, das sie wohl (glaube nach 1990 irgendwann) gut entschädigt wurden.

  • Ich habe 60.000 Netto bezahlt, ohne Kaufkosten, also GES, Notar etc. In Niedersachsen, nicht weit von Northeim und Einbeck, nicht weit von meiner Hauptarbeitsstelle Moringen, wo ich jederzeit wieder arbeiten könnte. In einem Nest, wo es nur Bushaltestelle und Zigarettenautomat gibt.

    Es ist keine Schrottimmobilie, ganz im Gegenteil, BJ in den 60ern , Hohlblock, 60mm Dämmung und Dach und und 1991 erneuert. Gasheizung, Pelletofen. Alles hochwertig gemacht. Es ist halt klein aber hat kaum Nebenkosten. Genau das, was ich lange gesucht habe. Grundstück so gross, dass ich meine Autos mit drauf bekommen würde, plus Grillecke. Punkt.

    Gleich neben meiner Werkstatt. Ist das Haus von Rainer, einige kennen ihn hier noch, ich habe es quasi seinem Vermieter abgeschwatzt.

    Ich denke, dass ist der wichtigste Baustein für später. Momentan hab ich es vermietet, in einigen Jahren nutze ich es aber selbst.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Eine eigene Wohnung / Haus bietet nicht nur langfristig einen Kostenvorteil, sie schützt auch vor möglichen unerwünschten Umzügen im Alter. Eine Freundin von mir wohnt seit 20 Jahren mit ihren zwei Kindern in einem gemieteten Haus. Dies wurde jetzt verkauft und die neuen Eigentümer möchten selbst einziehen. Entsprechend müssen sie sich jetzt was neues suchen. Sowas kann einem in gemieteten Immobilien auch im hohen Alter noch passieren und das ist nicht gerade die Traumsituation. Vielleicht kann eine Genossenschaftswohnung hier ein bisschen mehr Sicherheit bieten, aber unglücklich laufen kann es da auch.


    Wer schon seit Jahren in einer Wohnung wohnt, kann sich meist noch über humane Mieten freuen. Ich bin aber aufgrund meines Jobs regelmäßig gezwungen umzuziehen, und auf Städte angewiesen. Entsprechend zahle ich immer schon den aktuellen Marktpreis. Wenn ich dann höchstens 30min Arbeitsweg (einfache Strecke) haben möchte, wird bei einer 3-Zimmer Wohnung unter 1000€ im Monat (warm) die Luft schon sehr dünn.


    Dazu kommt dann noch der verrückte Wohnungsmarkt. Gibt es mal eine günstigere Wohnung, hat man als Vermieter gleich 1-2 Stunden nach Veröffentlichung der Anzeige rund 30 Anfragen. Wenn man als Mieter nicht dem klassischen Wunschmieterprofil entspricht ist man eh raus. Die Nachfrage nach Wohnraum und die Marktlage zeigt leider: Kapitalistisch gedacht, ist wohnen in den Städten noch zu günstig. Vielleicht sind die Jobs in der Stadt auch nur zu schlecht bezahlt.

  • Ne ne, wir bleiben in unsere Genossenschaftswohnung mit wirklich sehr günstiger Nutzungsgebühr

    Ich habe auch einen Kollegen mit dem ich praktisch seit 15 Jahren darüber diskutiere. Er ist einem meinem Alter.


    Von der anfänfglich identischen Haltung ist er mittlerweile auch weg.

    Man kann das praktisch als Langzeitbeoachtung werten.


    Er hat ein Kind (7) und wohnt in einer 3 Raum Wohnung die aus heutiger Sicht und in dem Ort wo er wohnt (Teltow bei Berlin) eher günstig ist.


    Dort zahlt er seit diesen 15 Jahren durchschnittlich 500€ Kaltmiete. Dafür kann er auch immer einen anrufen der kommt um etwas zu reparieren.


    Rechne ich das jetzt auf die Jahre hoch, so hat er ganz ohne Zinsen in dieser Zeit 90.000€ Miete bezahlt. :staun:

    Und was er hat heute davon? Hat er dafür einen greifbaren Gegenwert?

    Und irgendwie ist ihm das nach den langen Diskussionen vor 2-3 Jahren doch auch klar geworden.


    Es gibt noch einen Aspekt. Der nennt sich Wohnqualität. Über die kann man nur wirklich reden wenn man sie hat. Ich würde um keinen Preis wieder in eine 3-Raum mit mit 75m² mehr wollen. Das Hobby auf 3 Garagen verteilt im Nachbarort und eine Halle 35km weit weg. Zum kacken dann immer nach Hause oder zur Tanke fahren zu müssen. Mich ständig über direkte Nachbarn aufregen. Keine Grillfeier in privater Atmosphäre mehr ohne dafür jemand anders besuchen zu müssen. (mit Schrebergarten geht das natürlich).

    Kein Geschlechtverkehr mehr im Freien ohne dafür irgendwo hin zu fahren wo man unbeobachtet ist.

    Und ich könnte noch tausend Dinge aufzählen.


    Wenn man mit seiner Wohnung mit Kinder als Behausung zufrieden ist, dann ist das vollkommen ok. Ich behaupte aber, dass man als Rentner mit nur noch halb so viel Geld plus etwas Betriebsrente und der Mietlast, sich deutlich mehr einschränken muss als der Eigentümer einer Immobilie.


    Denn auch wenn man da alles selber bezahlen muss, wird man mit ihr besser leben. Genau für die angesprochenen Reparaturen, bildet man eine Instandhaltungsrücklage.


    Durch div. Fallbeispiele die ich in den letzten Jahren berechnet habe, sind die Mieter mit zunehmender Tendenz die Verlierer.

    Wer etwas anderes behauptet, der macht sich leider selber etwas vor.


    Das ganze System der Miete für ein Dach über dem Kopf nützt nur einem etwas.....dem Vermieter.

  • Und wenn man beizeiten sein eigenes Häuschen auch ordentlich und solide saniert hat und nicht nur mit billigen Baustoffen dann hat man im Alter auch nicht mehr viel dran zu machen. Es sei denn man folgt dem derzeitigen Trend und muss permanent alles wegschmeißen und neu kaufen.

  • Ich operiere so wie mein Opa, dass hat wunderbar funktioniert. Ich mache alles bis zur Rente fertig und wohne dann nur noch ab und mache lediglich das Nötigste. Das Ganze bei Großbaustellen die höheres Finanzvolumen erfordern in einer Qualität, die mir ohne außergewöhnliche Umstände einen Erhalt zeitlebens sicherstellt.


    Die wichtigste Aussage des Dachdeckers vor der Reko war: "ich garantiere dir das hält min. doppelt so lange wie du noch lebst".

    Als guter Freunde und mit fast 40 Jahren Erfahrung glaube ich ihm das blind.

    Und deshalb liegen da oben jetzt glasierte Tonziegel und kein Betondachziegel der nach 30 Jahren rum ist.......

  • Jeder bezahlt in seinem Leben ein Haus.

    Entweder das Haus des Vermieters - oder sein eigenes Haus.


    Wir haben für einen geradezu lächerlichen Preis ein sehr altes Bauernhaus mit recht großem Grundstück auf dem Land gekauft. Wir sind uns dessen bewußt, daß wir dort immer aufs Auto angewiesen sein werden - und wir wollten das auch so, mit dem winzigen Dorf. Sollten wir irgendwann nicht mehr mobil sein, werden wir uns die Waren des täglichen Bedarfs einfach liefern lassen. Das wird bis dahin ohnenin immer mehr zum üblichen Weg.

    Die Bude ist eigentlich zu groß für nur eine Familie - und der eine oder andere schüttelt darüber auch den Kopf. Wahlweise sichtbar oder hinter unserem Rücken. Je nachdem. 25m lang, 8m breit - Außenmaß. Innenmaß ein wenig kleiner. Erdgeschoß, Obergeschoß, Dachgeschoß. Im Erdgeschoß sind zukünftig rund 100m² nur Garagenfläche...das müssen andere mieten. Zusätzlich.


    Auf den 60cm dicken Bruchsteinwänden des Erdgeschosses und dem Gewölbekeller steht jetzt faktisch ein Neubau...Platz gibt's zukünftig für alles. Der Weg bis hierher war schwer, steinig und mit enormen Kämpfen verbunden. Ob man es nochmal machen würde, wenn man das alles vorher wüßte? Weiß ich nicht.

    Aber die Rechnung, was man in den nächsten Jahrzehnten an Miete zahlen würde, ist und bleibt eindeutig. Zumal wir im Leben keine Mietwohnung bezahlen könnten, die auch nur annähernd die gleiche Wohn- und Nutzfläche bietet, die das Haus hat. Selbst für ein Drittel der zukünftigen Wohnfläche wäre ein vierstelliger Mietbetrag fällig. Damit kann man auch seine Baufinanzierung abstottern.

    Und eigentlich müßte man nicht Wohnungs-, sondern zusätzlich auch noch die Garagen- bzw. Hallenmiete mit in diese Rechnung einbeziehen. Vom selbst angebauten, garantiert chemiefreien und leckeren Gemüse mal abgesehen.

    Egal wie man es dreht: Die eigene Bude ist für uns und das, was wir im Leben wollen, die bessere Rechnung, auch wenn der Gedanke an den "Schulden"berg manchmal etwas gewöhnungsbedürftig ist.


    Nur...die Miete "schuldet" man dem Vermieter ja auch. Der "Berg" ist nicht kleiner für Mieter, er heißt nur anders. Mit einem Unterschied: Wenn der Hausbesitzer fertig ist mit abzahlen, zahlt der Mieter weiter - bis zu seinem letzten Atemzug.


  • Euer Kampf für ein gutes Leben im Ruhestand ehrt euch sehr. Bedenkt aber, das Leben ist auch nur endlich und für Viele fällt der Ruhestand auch nur sehr kurz aus. Eine Glaskugel zur Vorausschau in die kommenden Jahrzehnte gibt es noch nicht. Zum Glück auch, denn sollte hierbei was schief laufen, wer würde hierfür die Verantwortung tragen. Der Steuerzahler hoffentlich nicht.


    Bedenkt immer, hauptsächlich lebt ihr in der Gegenwart, konkret im Jetzt und im Morgen. Jetzt brauchen junge Familien das Geld zum Leben und davon möglichst viel. Weniger für Hobbys und Immobilien, mehr aber für die Erziehung und Bildung der eigenen Kinder. Dies ist die allerwichtigste Zeit einer Familie und begründet hauptsächlich ihren gesellschaftlichen Stand als kleinste Zelle einer Gesellschaft.


    Ich kenne Beispiele in meiner eigenen Familie, wo die Kinder die Übernahme der Immobilie bewusst ausschlagen. Sie sind beruflich in ganz anderen Regionen unterwegs, ja sogar in die USA ausgewandert und haben völlig andere Interessen. Die Eltern haben alles in ihre geerbte Scholle investiert, am Arsch der Welt. Der Verkauf ist derzeit nur mit extremsten Verlusten möglich. Billig wohnen ja, aber mehr als ärgerlich.


    Der Arbeitsort zum Gelderwerb muss für viele von euch sehr flexibel sein. Das war schon immer so und auch bei mir (Dresden/Berlin/Leipzig/Dresden). Wer gutes Geld verdienen will, wohnt eben in einer Großstadt und natürlich auch zur Miete. Und wer noch viel, viel besser verdient, wohnt auch in einer eigenen Prachtimmobilie am Rande der Stadt, von der er täglich umweltfreundlich mit dem Elektro-Benz zur Arbeit in die City rollt.

  • Niemand zwingt euch zu irgendwas.....


    Gutes Geld verdienen? Um welchen Preis? Wofür?

    Für wen?


    Es gibt Phasen in Leben, wo sich Umstände ändern. Die einen reagieren darauf so, die anderen so.


    Wenn man die Hälfte seiner Behausung mit eigenen Händen erbaut hat, ist die Meinung dazu eine andere, als die des langjährigen WBS-70 - Bewohners.


    Ich möchte mich jetzt nicht in die Diskussion zur Langzeittauglichkeit von Betondachziegeln einlassen, aber es gibt auch andere Aspekte der langfristigen Nutzbarkeit einer Immobilie.



    PS: Erben hat sich u.a. auch als angenehme Möglichkeit zur Guthabenerlangung erwiesen.....