Bremsanlage neu und direkt auf DOT5?

  • Tim hat es sehr anschauliche bewiesen das die Flüssigkeiten bzw die Paste sich nicht vertragen

    Für den Fall der Verbindung DOT5 und DOT4 Flüssigkeit wäre das noch zu beweisen, ob bei direkter Mischung ein ähnlicher Effekt eintritt.


    Muss ich mal noch einen Versuchsbecher mit sagen wir 90% DOT5 und 10% DOT4 ansetzen um einen ähnlichen Vermischungszustand zu simulieren, wie bei einem reinen Durchpumpen mit 5er von einer Anlage wo 4er drin war.

    Wäre ich selbst gespannt was passiert.


    Bei der Aktion 4 auf 5 ohne Neuaufbau, ist es auch sicher kriegsentscheident, ob man eine "verbrauchte" Anlage wie hier in den Bildern gezeigt mit hundealter, gesättigter 4er entleert und mit 5er füllt, oder ob es eine Anlage im Topzustand mit regelmäßiger Wartung und Flüssigkeitswechsel ist.


    Richtig ist ganz sicher, dass es dem Metall der Anlage egal ist. Und wenn man fähig ist sämtlichen Gummis im Druckbereich zu wechseln und die Anlage/Teile fachgerecht rückstandsfrei zu spülen, dann sollte man "alles neu" vermeiden können.


    Das wäre nur halt keine Empfehlung für den Anfänger, sondern sollte den Profis vorbehalten bleiben.

    Derjenige der am Anfang steht, sollte es sich selber einfach machen und wenn er sich fürs 5er entschieden hat, dann lieber alles neu nehmen.

    Man kann ja dann die Ausbauteile aufheben und aufarbeiten (lassen) und so für einen späteren Einsatz auf Ersatz legen.

    Denn das 5er ist sicher gut, aber zaubern kann es auch nicht.


    Ich zerlege die Bremse ja auch nicht bei jedem meiner Fahrzeuge alle 2 Jahre soweit, dass ich eventuelle Korrosion außerhalb vom Druckbereich entferne. Und so wird auch da eines Tages mal ein RBZ oder HBZ getauscht werden müssen.

    Wenn das dann aber nur alle 10-20 Jahre, statt alle 5-10 Jahre der Fall ist, inklusive dem Entfall des Wechselintervals der Flüssigkeit, dann ist das für mich ein Gewinn. :)

  • Hallo Zusammen, schön zu sehen das hier richtig Bewegung in dem Thema ist.


    Nachdem ich nun viele Anleitungen etc. gelesen habe und auch sämtliche Leitungen tauschen werde, habe ich gestern ein interessantes Thema über Kupfer Nickel Leitungen gelesen. Was meint ihr, sind die 50% Aufpreis es wert?


    Als Ergänzung zum DOT5 ist zu sagen, dass das Auto nicht als „Daily Car“ angesehen wird, sondern als Schönwetter Fahrzeug und auch nur von Mrz - Okt bewegt wird.


    Wenn noch jemand einen Tipp bzgl. Bestellung aus bei TW hat, wäre ich sehr dankbar.


    Viele Grüße und schöne Weihnachten 🧑‍🎄

  • Das Thema Kunifer klärst du am besten mit deinem Prüfer. Denn wenn du es ungefragt einbaust und an den "richtigen" Prüfer gerätst, kannst du wieder abtreten.


    Kürzlich gab es die erste Zulassung von einer Sorte/Hersteller.

    https://www.kfz-betrieb.vogel.…lich-zugelassen-a-969522/


    Fraglich aber ob die TW Leitungen von diesem Hersteller sind. Kannst du ja bei TW erfragen.


    Insofern besser vorher fragen.

  • Trabantwelt, anrufen. Die sind dort recht gut erreichbar und beraten einen gerne am Telefon.


    Cuni-Bremsleitungen wegen besser Biegefreudigkeit und Einbaufähigkeit oder wegen der Haltbarkeit?Hier noch ein Artikel dazu der Dir weiterhelfen könnte in Kombination mit Tims Link.

    https://www.autoteile-plauen.d…en/bremsleitungsmaterial/



    Ich persönlich würde weiterhin und um auf der wirklich sicheren Seite zu sein wieder Stahl nehmen. Die möglichen Nachteile von Cuni-Bremsleitungen geben mir doch noch zu denken.

  • Silikonbremsflüssigkeit habe ich seit fast 7 Jahren drin. Anlage war damals komplett neu von Trabantwelt. Folgende Probleme sind aufgetaucht:


    -die lange Bremsleitung war Kunifer obwohl nichts in der Beschreibung drinstand (Lieferschein von 2014 hab ich heut noch). Ich als damaliger Ahnungsloser hab sie verbaut. Mein Prüfer als Oldtimerspezialist ist privat nicht abgeneigt gegen Kunifer, beruflich sagte er "Die sind nicht gern gesehen" ,Leitung gegen Stahl ausgetauscht.


    -Die Schläuche vom Vorratsbehälter (auch TW) haben das Silikon nicht vertragen und fingen an mit schwitzen, umgerüstet auf Nipaflex Universalschlauch. Der war etwas zu klein, Montage also schwierig aber hält bis heute perfekt dicht ohne zu schwitzen. Gekauft im örtlichen Industriehandel.


    -ATE Bremsenpaste hab ich damals sparsam verwendet und nur außerhalb des Druckbereiches an den RBZ's. Als ich nach 5 Jahren die Anlage entlüften musste durch den Einbau der neuen Bremsleitung war die Flüssigkeit überall noch lila und klar wie beim Einfüllen.


    Fahrprofil: 2014 bis 2017 Stillstand, Seit 2017 Wochenend- und Sommerfahrzeug mit ca. 2 TKM im Jahr

  • Hallo Forumsgemeinde,

    ich habe mich auch entschieden die Bremsanlage auf DOT5 umzustellen. Ich fahre seit knapp 20 Jahren mit DOT 4. Aufgrund meiner geringen Fahrleistung pro Jahr von 2000km entschied ich mich diesen Weg einzuschlagen. Mein Aufwand beschränkte sich auf die Zerlegung und Reinigung des HBZ und der Radbremszylinder. Dabei wurden alle Dichtungen inkl. der beiden Schläuche zw. Flüssigkeitsbehälter und HBZ erneuert. Die Bremsleitungen habe ich gespült. Dafür nahm ich das seit Jahren von mir verwendetet System von Gunson „Eezibleed“. Hat sehr gut funktioniert. Als Spüllösung verwendete ich ebenfalls die DOT5 Silikonflüssigkeit. Ein Liter hat gereicht zum Spülen, Befüllen und Entlüften. Die DOT4 Bremsflüssigkeit auf Glycolbasis ist schwerer als DOT5. Man konnte nach einer Weile im Sammelbehälter (zu entsorgende Spülflüssigkeit) eine deutliche Trennung zw. den beiden Flüssigkeiten erkennen. Die Flächen der Radbremszylinder und HBZ habe mit Silikonfett dünn benetzt. Der Entlüftungsvorgang dauerte gegenüber einer DOT4 Anlage länger bis ein Druckpunkt am Bremspedal merklich spürbar war. Kann aber auch daran liegen, dass die Anlage komplett entleert gewesen war. Das System ist dicht, es sind keine Verfärbungen oder Flocken der Silikonflüssigkeit im Ausgleichsbehälter erkennbar.

    Das waren bis jetzt meine Erfahrung beim Umstellen auf DOT 5.

  • Hallo zuammen,


    seit 2005 habe ich einen Trabant 601 in Senfgelb mit grauen Dach.

    Er ist weit aus sehr original und wird im Sommer leider zu wenig bewegt.


    Ich wollte mich jetzt bei machen und meinen Trabant auf Silikonöl bzw. DOT 5 umrüsten.

    Hat hier jemand zufällig Erfahrung damit? Die Flüssigkeit nach dem Spühlen zu tauschen ist ja nicht das Problem.

    Die Frage ist nur, welche Dichtungen vertragen sich mit der Flüssigkeit?


    Gruß Stephan


  • Ich habe deinen Beitrag hier mit angehangen Stephan, weil das gerade erst Thema war.


    Am besten erstmal durchlesen und dann nochmal spezieller fragen falls nochwas unklar ist.


    Ein paar Erfahrungen nach denen du fragst stehen ja hier drin. Nur mit Spülen der Anlage die Flüssigleiten umzustellen wäre nicht zu empfehlen.


    Ansonsten willkommen im Forum. :winker:

  • Auf der Tube ATE Bremsenpaste steht,daß sie mit Bremsflüssigkeit DOT 4 und DOT 5.1 verträglich ist. Könnte man also DOT 5.1 statt DOT 5 benutzen und alles ist gut?


    Gruß Carsten

  • Dot 5.1 besteht auch aus Polyglykol genau wie Dot 4 nur der Siedepunkt ist bei 5.1 höher, bringt also zum Korrosionsschutz keine Pluspunkte da beide Wasser absorbieren, Dot 5 besteht aus Silikonöl und absorbiert kein Wasser

  • Siliconbremsflüssigkeit ist allerdings nicht erlaubt in Deutschland erklärte mir erst kürzlich mein TüV - Mann.

    Ich hatte mich dafür interessiert, weil wohl einige Oldtimer damit unterwegs sind.

  • Warum soll es das nicht?


    Betriebsflüssigkeiten unterliegen einer Spezifikation und keiner Genehmigung.


    Ich hatte bis jetzt noch keinen Prüfer, den das in irgendeiner Form gestört hat.


    Warum auch....

  • Naja, ich habe ihm auch gesagt, daß die Bremsflüssigkeit ja nicht beim Tüv geprüft würde.

    Somit - wo kein Kläger, da kein Richter.

    Antwort : " Es ist aber trotzdem verboten "


    Wenn das wirklich verboten ist, kann es dann im Ernstfall doch Ärger geben ?

    Z.B. Versicherungstechnisch ? ;)


    Ich hatte eben wegen der weitgehenden Wartungsfreiheit der Bremsanlage besonderes Interesse an der

    Siliconbremsflüssigkeit.

    Eigentlich müßte doch zu klären sein, was wirklich Fakt ist.

  • Google gibt dazu nicht wirklich was her... Ich werde morgen beim Abendbier mal meinen Tüver befragen. Soweit ich weiß ist ihr Vorteil auch ihr Grundproblem. Sie ist nicht hygroskopisch. Somit könnte eingedrungenes Wasser theoretisch irgendwo sich als Tropfen sammeln und im Winter Eis bilden, welches dann z.B. eine Leitung blockiert oder einen Kolben festfrieren läßt.

  • Wobei bis jetzt noch nicht schlüssig nachvollziehbar dargestellt werden konnte, wie Wasser in die Anlage eindringen kann, wenn es kein Diffusionsgefälle gibt.

  • Lieferant Sanders verweist auf EU-Recht, wonach Bremsflüssigkeiten zu den Betriebsstoffen zählen und nicht Gegenstand der allgem. Betriebserlaubnis sind............(betrifft ältere FZ. ohne zusätzliche Bremshelferlein).

    Auf der Basis ist das Thema wahrscheinlich am besten recherchierbar. Meinungen von Prüfern wären für mich erstmal nicht relevant. Die weichen bekanntlich häufig deutlich voneinander ab.

  • Naja, ich habe ihm auch gesagt, daß die Bremsflüssigkeit ja nicht beim Tüv geprüft würde.

    Ist bei meinen GTÜ-Prüfer ein Prüfpunkt, da wird immer bei der Prüfung der Wassergehalt geprüft und da kann es schon mal ein geringer Mangel werden.


    Wenn das wirklich verboten ist, kann es dann im Ernstfall doch Ärger geben ?

    Z.B. Versicherungstechnisch ?

    Das wirst du spätestens dann merken, wenn die Bremsen versagt haben und in Gutachter stellt fest, das das System mit einer nicht für das Fahrzeug zugelassenen Flüssigkeit gefüllt war.