Rettung eines völlig maroden Post-Kombis, oder aus 2 mach1

  • So liebe Freunde, wie bereits angekündigt kommt hier der Aufbaubericht des geretteten Universal.


    Der Zustand war schlimm. Über 30 Jahre auf einer Wiese zollten Ihren Tribut. Dass er uns nicht schon bei der Bergung zerbrochen ist war nur den montierten Pappen zu verdanken. Normalerweise ist es absoluter Nonsens so etwas wieder auf zu bauen.


    Jedoch wollte der Freund welcher bei der Rettung beteiligt war unbedingt einen Trabi fahren. Und ich möchte es ihm ermöglichen. Es wird ein Low Budget Projekt. Aufgrund seiner finanziellen Stuation müssen die Kosten so gering wie möglich ausfallen. Der Plan ist, dass inclusive Lackierung der Rahmen von 1500,- nicht überschritten werden darf. Und das auch nur nach und nach.


    Ich versicherte Ihm wenn er es wirklich will dann bekommen wir das hin. Wird nicht einfach, aber wo ein Wille da ein Weg.


    Hier ist erstmal die Ausgangs"basis"


    Der Zustand war wirklich erbärmlich. Die gesamte Bodengruppe insbesondere die vordere war flächendeckend marode. Auch der rechte Scheibenrahmen oben von A-C Säule war durch gerostet. Normalerweise hätte man sich eine Ersatzkarosse besorgt. Aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt genau diesen Kombi aufgrund der kuriosen Geschichte zu retten. Und weil eben der Vorbesitzer und jeder der ihn sonst noch sah der Meinung war das sei unmöglich.


    Die Besichtigung von unten überraschte nicht mehr...

  • Als nächstes musste eine Bodengruppe her. Ein Kumpel von mir hatte noch eine stehen. Mit Unfallschaden im Heckbereich. Tauschten wir kurzerhand gegen 2 runde Stoßstangen.


    Dann ging es an die ersten Arbeitsschritte. Nackig machen. Versteifen. Zerteilen.


    Da hatte der Vorbesitzer nicht gelogen. Tatsächlich ein offizieller Post-Trabi



    Überrollkäfig ist drin



    Natürlich war an der Austauschbodengruppe auch nicht annähernd alles so toll wie gedacht.X/


    Bei der geknautschten Heckpartie half auch nur noch großzügiges raustrennen und ersetzen.



    Das war dann schonmal was.:thumbup:



    Die alte Bodengruppe hat nach Trennung von der Karosserie direkt den Knicks gemacht.:D

  • Ja ganz schlimm.:D


    Der hat überall wo er die ersten 2 Wochen Stand und bearbeitet wurde nie weniger als 2 volle Kehrbleche Dreck hinterlassen.

  • Sowas funktioniert als Low Budget aber wirklich auch nur, wenn man eigenlich alles selber macht um am Ende wirklich nur rechnet was man tatsächlich zugekauft hat und klammert auch Nebenkosten für Strom usw. vollkommen aus.


    Ansonsten...Sport frei.... :)

  • Tim


    Genau wie du es gesagt hast.


    Wir haben ja glücklicherweise die Möglichkeit wirklich alles selber zu machen.

    Berechnet wird dann nur was tatsächlich ausgegeben/dazu gekauft wird.


    Anders wäre dieses Projekt auch nicht zu stemmen oder sinnvoll.

  • Hut ab vor soviel Ehrgeiz . Wenn er tatsächlich danach noch lange fährt und ordentlich wird würde es mich freuen . Aber bei dem geringen Finanzrahmen wie soll das klappen mit der Technik ?

  • Danke für die netten Worte.


    Die Bezeichnung "Irre" viel jetzt schon des Öfteren im Zuge dieses Projekts.


    Was die Technik angeht ist ein Trabant Glücklicherweise überschaubar. Und mein Lager an Ersatzteilen gut gefüllt. Ich habe auch den einen oder anderen Kumpel bei uns in der Gegend mit sehr großen Lagerbeständen. Und da wird ständig gekaupelt. Ich brauch mal was, dann bring ich eben auch mal was. So in der Art läuft das hier ganz gut ab.


    Die Lackierung kriegen wir auch sehr günstig über die Bühne, da unser Team mit einem Lackierer gesegnet ist. Dieser ist obendrein mein bester Freund und hat auch meinem Erwin schon zu neuem Glanz verholfen. Er musste ein paar Tage in Sich gehen, jedoch sind wir am Ende auf eine Summe gekommen die zwar stattlich ist, für jemanden der wenig hat, jedoch für eine komplette Lackierung glatt als geschenkt durch gehen kann.


    Es ist eben ein Projekt bei dem man viel zaubern muss.


    Und definitiv eine Ausnahme.

  • Wir haben ja inzwischen festgestellt, dass man doch auch das nicht in Perfektion wieder restaurierte akzeptieren muss/sollte.


    Man darf hier also sicher nicht erwarten das z.B. Motor und Getriebe aus Neuteilen aufgebaut und installiert wird.


    Aber sei es drum......wenn er dann wieder ordentlich fährt, kann man ja auch später wenn es finanziell besser aussieht nachlegen.


    Wenn man da aus irgendwelchen Lagern schöpfen kann ist das ja auch schwer nachrechenbar.


    Ich könnte auch Trabis aufbauen mit vielen Neuteilen die beispielsweise aus Konvoluten stammen, wo einzelne Teile einen Bruchteil des aktuellen Marktpreises gekostet haben innerhalb des Konvoluts.

  • Zumal ich das Getriebe als vernachlässigbar ansehe. Neu abdichten, hochwertiges Öl drauf.


    Die Dinger halten ja nun wirklich ewig.


    Die Motorthematik wird allerdings noch interessant.


    Wir haben ihn am nächsten Tag ja tatsächlich noch zum Laufen gebracht. Brauchten das zur Motivation. Nur ein paar Sekunden zwar aber immerhin. Gestern haben wir angefangen ihn zu zerlegen. Und ich muss sagen dafür dass er 30 Jahre stand war er innen in einem erstaunlich gutem Zustand. Von Korrossion nicht das geringste einer Spur. Kolben, Laufbuchsen und obere Pleuellager sahen top aus. Jedoch haben die Pleuel leichtes Höherspiel und beim durchdrehen de Kurbelwelle hört man regelmäßig ein leichtes Rasseln. Ich tippe auf einen gespaltenen aber noch nicht durch den Motor gewanderten Lagerkäfig.


    wir sind gespannt


    Ihr traut Euch ja was. Da ist ja fast nichts mehr dran und drin.

    Habt Ihr eigentlich noch/keine andere(n) Hobbys, Frauen, Kinder, Hunde.....?8o:grinser::D

    Derzeit hält sich das sehr im Rahmen.


    Tatsächlich bin ich derzeit Vollblut-Mechaniker^^

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  • Man sieht ja am von der Tauchgrundierung noch weißen Innenblech des Geweihs sehr schon, daß der offensichtlich nie eine Hohlraumkonservierung bekommen hat...

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Ein Projekt, das (wie so viele andere auch) in keinster Weise wirtschaftlich sinnvoll ist! Gefällt mir!!!:thumbup: Ich bin sehr gespannt!

  • Warum habt ihr denn an dem Schweller so eine Stückelei gemacht?

    Wir haben leider als wir ihn auf die andere Seite gekippt haben das Stück bis zur vorderen Wagenheberaufnahme verbeult. Deswegen haben wir den Streifen mit gemacht.

  • Ich glaube es ging Krapproter eher darum wieso ihr den Schweller nicht einfach komplett bis vone gewechselt habt, sondern nur das hintere Stück, und den Streifen.

  • So liebe Trabifreunde,


    weiter gehts im Programm.


    Das war die Bodengruppe mit ersetztem Bodenblech.



    Die fertige Schwellerspitze. Die oberen Bleche hat er in Eigenregie angefertigt und eingesetzt. Und ich finde es ist wirklich gut geworden dafür dass er erst seit 2 Wochen mit dem Schweißgerät zu tun hat.



    Auch vorne musste ein Stück ersetzt werden. Dank Teilespender aber kein Problem.



    Die Heckpartie habe dann lieber ich übernommen. Das sollte schon alles ganz genau passen für ein gutes optisches Ergebnis.



    Gut zu erkennen ist hier der faulige Dachrahmen. Na das wird auch noch ein Spaß. :)



    Und irgendwann waren auch die Rücksitzhalterungen an ihrem Platz.



    Langsam kann man sich das ganze schon wieder als Auto vorstellen.


  • bei der Front und dem Heck das selbe. Warum tauscht man nicht einfach das komplette Heck aus? Die schweißnaht wäre dann wesentlich kürzer geworden.

    Und für die Front gibt es ein Blech, das links und rechts 5cm weiter angesetzt wird. Das kann man auch aus dem Spender sauber raustrennen und dann einsetzen.


    Ich finde es ja gut das ihr euch diese Arbeit macht, aber die art und weise wie halte ich für fragwürdig.

  • Beim Heckblech kann ich es vielleicht noch verstehen mit der Anstückelei aber an der Front ein paar Zentimeter neben der eigentlichen Verbindungstelle noch eine neue Naht zu brutzeln muss doch nicht sein.