Motor hält manchmal Standgas nicht

  • Hallo!

    Mein 89er Universal macht seit kurzem Probleme, ich weiß nicht mehr weiter.


    Motor ist vor ca. 5000 km überholt, also neue KW, Drehschieber und Zylinder, Sparvergaser überholt, bislang lief er auch ohne Probleme. Nun ist es seit kurzem so, daß er spontan das Standgas nicht hält, man muß rechtzeitig mit dem Gaspedal spielen (mindestens halb durchdrücken), um ihn am Laufen zu halten. Im Teillastbereich während der Fahrt neigt er auch zum Ruckeln. Dann nach paar km ist das Problem meistens weg, als wäre nie etwas gewesen. Irgendwan geht es wieder los, ganz zufällig. :(


    Den 28H1-1 hatte ich nochmals offen und habe sämtliche Düsen kontrolliert u. die Kanäle durchgeblasen, da war alles unauffällig, alles sauber, keine Dreckkrümel. Gebracht hat es gar nix.


    Dann hatte ich den Motor nochmal aufgemacht, da ich die Drehschieber in Verdacht habe. Die Welle sieht unauffällig aus, alle Lager und Käfige sind in Ordnung, die Bolzen der Drehschieber sind nur ganz minimal eingelaufen, die Drehschieber selbst sind auch plan (mit Haarlineal geprüft) und natürlich richtig herum eingebaut, Federn sind auch OK.


    Woran kann das denn liegen? Kann es wirklich sein, daß sich die Drehschieber nach wenigen 1000 km immer mal spontan verkanten? Ich denke, mit zunehmenden Verschleiß wird es eher unwahrscheinlicher (leiert ja aus), oder liege ich falsch?


    Eventuell hat jemand in Dresden einen 100 % funktionierenden Vergaser herumliegen, den er mir mal ausleihen kann, damit ich den zu 100 % ausschließen kann?

  • ich würde laut Beschreibung an ein defektes snv denken, eventuell auch der schwimmer?

  • Dann würde er Vollgas auch nicht laufen, was er aber tut, wenn das Problem auftritt. Die KMVA geht dann auch hoch, also läuft die Suppe nach.

    Wäre der Schwimmer abgesoffen, würde sich das Problem nicht spontan in Luft auflösen.

  • und deshalb ist dann auch das snv direkt ausgeschlossen? Wenn das ab und an mal hängt, aber ne kann ja nicht sein wie du eben gesagt hast.


    Ja dann lieber den Motor zerlegen, vielleicht kommt das Problem auch aus dem Getriebe? :augendreh:

  • Meine Ferndiagnose sagt auch, der bekommt evtl. manchmal zu wenig Benzin. Könnte auch ne Wasserblase im Wassersack sein, da verschluckt er sich bestimmt auch, ab und an. Ich hatte mal bei der 250/2 vermutlich so eine kleine Wasserperle irgendwo. Manchmal sprang sie an, dann lief sie Kilometerlang, dann ging sie unvermittelt sogar aus.

    Nach dem ich den Vergaser umgedreht(180grd) hatte war alles i.O.(achso, vorher Kerze, Düsen, Zündfunke kontrolliert Nichts )

  • Das Problem besteht seit mehreren 100 km. Der Motor hatte mal ziemlich böse gerasselt - ich bilde mir ein, daß das Problem seitdem auftritt. Deswegen wird es wohl nicht verkehrt gewesen sein, den Motor nochmal aufzumachen und nachzuschauen.


    Wenn Wasser im Wassersack ist, wäre das seit mehreren 100 km dort. Ich schraub das Teil auf jeden Fall mal ab.


    Wegen SNV: Wie gesagt - wenn er das Problem hat, läuft er problemlos mit Vollgas, und das ewig, es gehen auch alle LEDs an, da geht also ordentlich Sprit durch. Ansonsten ist die Anzeige auch normal, wenn das Problem auftritt. Also ich kann gerne mal ein neues SNV verbauen und den Pegel neu einstellen, die Hoffnung stirbt zuletzt.

  • Ich würde mir den Vergaser gründlich vornehmen. Beim H1-1 könnte sich z.B. auch die Betätigung der Volllastanreicherung verklemmen und dann versäuft er im Stand wenn die Zusatzdüse geöffnet bleibt.


    Wer hat den wie überholt und was wurde dabei alles gemacht?

    Wenn der Motor erst 5tkm weg hat und halbwegs ordentlich zusammengebaut wurde, dann sollte die Ursache da nicht zu suchen sein.

  • Kann es eventuell auch sein das er gelegentlich Nebenluft zieht über die KW?

    Welche Abdichtung hat er denn?

    Bei meinem derzeitigen Motor hatte ich beim Zusammenbau einen Fehler gemacht (war der erste Motor mit Simmeringabdichtung) so das der Simmering nur ganz knapp auf dem Sitz saß und gelegentlich Luft durchlies.

  • Beim 89er Auto gehe ich zu 90% davon aus, dass er, auch bei dem jetzt überholten Motor, beidseitig Kolbenringabdichtung hat und würde sporadisch auftretende Nebenluft ausschließen.

  • Ja, hat beidseitig Kolbenringabdichtung.


    Den Vergaser habe ich überholt, dabei habe ich natürlich auch den Simmerring ersetzt durch einen aus Viton, der alte war mehr oder weniger schon zu Bakelit geworden und total zerbröselt. Mit dem überholten Vergaser konnte ich tausende km einwandfrei fahren.


    Das Anreicherungsventil hatte ich natürlich auch auseinander und wieder korrekt eingestellt, aber es klingt sehr plausibel, sollte das hängen. Guter Tip!

    Dann müßte sich, wenn das Problem auftritt, durch mehrere kräftige Vollgasstöße am ehesten das verklemmte Ventil wieder lösen. Vielleicht kann man die Tendenz zum Klemmen beim ausgebauten und geöffneten Vergaser bereits erkennen, wenn man mit der Drosselklappe spielt?

    Also Versager nochmal raus... X/

  • Mal noch eine Zwischenfrage. Standgas hält er generel nicht oder nur wenn Kuplung durchgetreten wird bei eingelegten Gang? Oder ohne Kuplung treten wenn kein Gang eingelegt? Ich hatte mal sowas, und dann war immer eine Kerze total verölt und schwarz. Meiner hielt aber nur das Standgas nicht, wenn ich die Kuplung durchgetreten hatte. Wie das alles zusamnenhing wusste ich auch nicht. Schließlich stimmte unteranderem auch was mit dem Vergaser nicht, jetzt wo alles eingestellt und wieder dicht ist, ist das Problem weg. Er war zu der Zeit auch immer wieder mal wie abgesoffen.

    Es können natürlich auch andere Ursachen sein. Ich hoffe Du findest den Fehler bald.

  • Danke, ich bleibe dran und werde weiter berichten.

    Leerlauf oder Kupplung getreten mit/ohne Gang drin ist egal, wenn das Problem auftritt. Es gibt wie gesagt Augenblicke, wo er wunderbar läuft, als wäre nie etwas gewesen. Die Kerzen sehen beide unauffällig aus.

  • So, scheint offenbar wieder zu funktionieren, jedenfalls gab es bei einer längeren Probefahrt durch die Stadt keine Probleme.


    Habe den EBZA-Geber gewechselt, die Lager hatten schon merkliches Spiel. Ob das nun die Ursache war oder der Hallsensor einen weg hat, vermag ich (noch) nicht zu beurteilen. Falls das Problem wider Erwarten doch noch auftreten sollte, muß ich mal den Vergaser wechseln.


    Zunächst wollte der Motor gar nicht anspringen, hatte den Magneten falsch montiert. :whistling: