Vorstellung und neues Projekt

  • Glasperlenstrahlen erzeugt eine andere, nicht orig. Oberflächlichstruktur und ist darum bei nicht wenigen Leuten verpönt.

    Ich würde Gehäuse und Rippen mit Motorreiniger einweichen und mit Pinsel und Bremsenreiniger reinigen. Ist mühselig, ver"saut" aber eben nix. ;)

    Hast Du die Kolben SO sauber ausgebaut?

    Das spräche ggf. dafür, dass hier nur eine recht geringe Laufeistung vorliegt. Dazu müsste man aber auch genauer sehen, wie die Kolbenringe beschaffen sind, deren Freigängkeiti /Rostfreiheit und ob bzw. wie ausgeprägt der Absatz im oberen Zyl.bereich schon ist (der letzte runde cm, wo die Ko.ringe nicht laufen). Idealerweise müsste natürlich alles vermessen werden.

    Leider sehe ich auf der Zylinder.-Innenaufnahme verdächtig schwarze Flecken, was mir sehr nach einem Korrosionsschaden aussieht, den man selten guten Gewissens nur nacharbeiten kann (alias leichter Klemmspuren, siehe auch im Buch Whims/ "Wie helfe ich mir selbst", dass Ihr Euch eh besorgen solltet, falls nicht bereits geschehen :zwinkerer:) .

    Wenn also tatsächlich deutliche Korrosion, würde es wohl eher ein Fall für den Zyl.schleifer und entsprechend auch neue Kolben werden.

    Kupplung sieht zumindest von der Belagstärke noch recht gut aus - ist aber nur eine Nachfertigung (zumindest die K.scheibe). Und bei denen ist die Qualität leider oft arg schwankend...

    Man könnte den Rost ggf. mit feinem Schleifpapier entfernen und die gesäuberten (nach Rostentfernung ausgeblasenen) ET weiterverwenden.

    Bei solchen Kupplungs-Automaten mache ich aber vorher immer eine "Druckprobe" mit dem Handballen , ob der Gegendruck der Feder 'normal' straff ist (Gefühls- und Erfahrungssache) und ob das Ding noch geräuschlos arbeitet.


    Aber erstmal habt ihr ja auch noch genug anderes zu tun. :zwinkerer:

    Weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Eurem Projekt und natürlich willkommen hier! :thumbup:

  • Trockeneis strahlt eben nicht im eigentlichen Sinne - weiß auch nicht, warum das so heißt.

    Die Oberfläche wird eben nur gereinigt bzw. von Farbschichten oder Ablagerungen befreit.

    Alles geschieht ohne die Originalsubstanz anzugreifen.


    Leider ist die Prozedur ziemlich teuer, wäre aber zur Bestandsaufnahme von zum

    Wiederaufbau vorgesehender Autos ideal.

    Zumal man für die Bestandsaufnahme wenig bis nichts zerlegen muß.

  • fahrgast

    ja dann vergesse ich das mit dem glasperlstrahlen schnell und schaue mir eher mal das mit dem trockeneisstrahlen an wenn das nicht zu teuer ist ;)

    die kolben habe ich ausgebaut und nur mit nem lappen abgewischt, die sehen erstaunlich sauber aus, auch haben die kolbenringe keinen rost. ein zylinder (der auf dem foto) hat innen ganz deutlich einen kleinen rostkrater und ich denke auch das dies vom langen stillstand kommt, ansonsten haben die zylinder keine krassen laufspuren. das fahrzeug hat knappe 50k kilometer auf dem buckel, ich weiss aber nicht ob dieser mal neue kolben bekommen hat. seis drumm, die kurbelwelle und die kolben kommen sowieso zu nem instandsetzer damit ich ruhe habe. falls jemand noch nen guten tipp für einen instandsetzer hat bin ich natürlich jederzeit froh und werde diesen mal kontaktieren.

    macht es eigentlich sinn die drehschieberflächen ebenfalls planen zu lassen?


    beim drehen der kurbelwelle im geschlossenen motorgehäuse habe ich gesehen das der eine drehschieber nicht perfekt plan gelaufen ist und ein kleines stück etwa 0.5mm abstand hatte zur drehschieberfläche am gehäuse. würdet ihr die drehschieber aufjedenfall neu kaufen?

    habe schon stunden mit recherchieren verbracht und dieses thema gestaltet sich als sehr komplex, da es ja teilweise sehr billige nachbauten der drehschieber gibt welche dann auch angepasst werden müssen zwecks steuerzeiten. auch das mit dem planen der flächen im motorgehäuse ist ja so ne sache für sich , darum wäre es mir am liebsten ich gebe alles zu jemandem der mir das sauber machen kann (drehschieberflächen, kolben und zylinder, kurbelwelle).

    grüsse

  • Hallo vergaserjohannes !


    Du hast ein schönes Projekt und ich hoffe, du kannst es zum Abschluss bringen. Meiner Meinung nach trifft deine Frage nach einem (guten) Motoreninstandsetzer ein scheinbar größeres Problem in der Szene. Ich hatte dies erst vor 2 Wochen auch diskutiert, das ist ab hier nachzulesen:


    Motor regenerieren bzw reparieren


    Kurze Zusammenfassung: Es gibt meines Wissens zwei Betriebe/Personen, die das professionell = beruflich machen. (http://www.trabant-motorentechnik.de und https://trabant-werkstatt.lima-city.de/)

    Erfahrungsberichte dazu kann ich selbst keine machen, gibt es aber zur Genüge hier im Forum. Ich gebe die jetzt nicht wieder, die findest du aber schon. Außerdem haben die typischen Teilehändler auch Motoren im Angebot. Erfahrungsberichte dazu gab es hier im Forum wenig.


    Zusätzlich gibt es immer wieder Privatleute, die "selbst" einen Motor zusammenbauen. Ebay und Ebay-Kleinanzeigen ist voll von "neuen" Motoren für ca. 1000 €. Ob die was taugen (d.h. "gut/gewissenhaft/fachkundig" montiert wurden und lange halten) oder nicht und überhaupt alle relevanten Teile überholt wurden, weiß man nie.


    Meiner Erfahrung nach ist der Motor mittlerweile das heikelste Thema beim Trabant. Das war vor ein paar Jahren noch anders. Ich denke, es gibt in der Masse einen riesigen Wartungsstau, die Preise gehen gut nach oben, die guten Teile werden knapp und die Menschen mit Know-How sind sehr rar.

  • Trockeneis strahlt eben nicht im eigentlichen Sinne - weiß auch nicht, warum das so heißt.

    Die Oberfläche wird eben nur gereinigt bzw. von Farbschichten oder Ablagerungen befreit.

    Alles geschieht ohne die Originalsubstanz anzugreifen.

    Wenn das so ist, warum hat die Oberfläche danach so eine mattiertes Aussehen? So zumindest bei dem was im Netz dazu findet.

    Die Eiskristalle sind doch hart? Die tragen sicher wenig an der Oberfläche ab, aber sie verändern doch die Optik oder?

  • Die Oberfläche wird eben porentief sauber - vielleicht sauberer, als sie nach der Fabrikation

    war.

    Das Trockeneis ist minimal abrasiv, und eben schonender als alle anderen Stahlmittel.

    Deshalb ist ja auch z.B. auch die Reinigung von Elektobauteilen möglich.

  • Der Reinigungseffekt tritt primär durch die schlagartige Volumenzunahme bei der Verdampfung der Kohlenstoffdioxid Kristalle auf.


    Genau daher ist es kein klassisches abrasives Verfahren, sondern tatsächlich eine Art der Reinigung.

  • Hast du mal ein Bild davon? Ich sagte ja, bei dem was man an Bildern im Netz findet sieht es matt aus. Daher die Frage. ;)


    Krümel sagt (minimal) abrasiv, Mossi sagt nicht abrasiv......was denn nun:hä:


    Edit. hab mal Wiki durchgelesen......da steht minimal abrasiv, also im optisch wohl eher nicht sichtbaren Bereich bzw. je nach Härte des Materials und erst wenn etwas zugesetzt wird, z.B. Sand, kann es entsprechend auch "Abtragen".

    Kann also durchaus sein, dass die Bilder im Netz zum Teil von "abrasivem Trockeneisstrahlen" mit Zusätzen stammt. :)

  • Das Hauptproblem ist das es die wenigsten machen der Preis.

    Schön ist man hat hinterher keinerlei Strahlgut umherliegen. Stauben tut es auch nur soweit staubiger Dreck an den Teilen dran ist.

    Ich war bei so einer Strahlaktion mit dabei, wir haben unter anderem speckig-dreckige Lichtmaschinen sauber gemacht. Ich konnte da keine Veränderungen der Alu Oberfläche feststellen, selbst die Typenschilder daran blieben unversehrt.

    Rost bekommt man damit aber auch nicht weg.

  • Ja, der Preis ist oft der Knackpunkt.

    Ansonsten ist das schon eine tolle Sache, die hoffentlich irgendwann preiswerter zu haben

    ist.


  • So sehen die direkt nach der Behandlung mit Trockeneis aus. Und diese Kandidaten hier waren wirklich richtig verdreckt, vorher. Mit ganz dicken, uralten Schickten aus Dreck, Fett & Co. War aus einem größeren Scheunenfund.

    Die Oberfläche ist im Vergleich mit ungebrauchter Neuware völlig gleich.


    Hinsichtlich des Preises setze ich die 50€ pro Gehäuse ins Verhältnis zu der Zeit, die ich aufwenden müßte um sowas von Hand mit Reinigungsmittel/Biodiesel o.ä. und dem Pinsel zu reinigen. Und zum so erzielbaren Ergebnis, das per Hand eigentlich immer Wünsche offen läßt..

    Und da komme ich für mich zu dem Schluß, daß ich in den Stunden, die das manuelle Putzen mit anschließendem Kompromißergebnis dauern würde, etwas anderes tun kann, wofür es vielleicht keinen Dienstleister gibt.

  • Geht da auch innen der ganze Ölkohleschmodder weg?

    Ja.

    Diese Gehäuse waren innen und außen fettige Briketts. Zentimeterdicke Schichten, richtig übel. Sie lagen jahrzehntelang in einer halb offenen Scheune herum. Zuzüglich Ölkohle innen, natürlich.

    Ich habe absolut nichts daran gemacht, nicht vorgereinigt und gar nix. Und ich habe sie außen und innen trockeneisstrahlen lassen.

  • Hinsichtlich des Preises setze ich die 50€ pro Gehäuse ins Verhältnis zu der Zeit, die ich aufwenden müßte um sowas von Hand mit Reinigungsmittel/Biodiesel o.ä. und dem Pinsel zu reinigen. Und zum so erzielbaren Ergebnis, das per Hand eigentlich immer Wünsche offen läßt..

    Und ich war mit dem heimischen Sodastrahlen gar nicht so unzufrieden.

  • Tatsächlich ist der Wirkungsgrad höher als bei Kombinationstherapien aus Reinigen-Walnußstrahlen, da der manuelle Aufwand sowie das Equipment (Waschen kalt / heiß, Umlaufstrahlanlage, Strahlgut, Arbeitszeit) in der Summe geringer ausfallen.


    Für Wartburgmotor unsinnig - für Alu auf jeden Fall eine Überlegung wert.