Spiel am Laufbolzen: Neue Buchsen Einbaureihenfolge und

  • Rausgedroschen bekommt man sicherlich in beide Richtungen, mit der richtigen Unterlage, richtigem Dorn, richtigem Hammer und ggf etwas Wärmeeintrag. Die Frage, ist es sinnvoll und der Schwenklagerbohrung zuträglich.

  • Stimmt, Wärme war vorhanden. Ich werde mir dann mal ein kaltes Bier aufmachen zum abkühlen. 😜

  • Meine Frage hat ja eine sehr lebendige Diskussion ausgelöst mit vielen Tipps und jede Menge Fotos :thumbup:


    Kleine Zwischenstand meinerseits:

    Hab den Sicherungsbolzen des Laufbolzens nicht allein entfernt bekommen.

    War deshalb mit der Achse samt Achsträger in der "alten Heimat" bei Trabi-Uwe in Berlin. Zusammen mit ihm haben wir den Sicherungsbolzen ausgetrieben. Nach einem gescheiterten Versuch den neuen Laufbolzen von TW von "unten" mittels Hydraulikpresse einzupressen, haben wir es dann von "oben" durch die Federgabel gemacht. Das hat gut geklappt und wir haben ihn nur so weit eingepresst, dass man mit den Ausgleichsschreiben viel Spielraum hat zwecks Nachstellen:

    Die Bremsscheibe muss ich noch reinigen/entfetten.


    Da ich eh das Komplett-Set bestellt hatte, haben wir dann auch das mitgelieferte Lenkerlager mit eingebaut. Vorteil: Reibahle musste nicht zum Einsatz kommen.

    Die Wurmdichtung war ziemlich stramm, hat sich aber schließlich ihrem Schicksal ergeben.

    Die Federgabel war nicht sooo schlimm angegammelt und wir konnte sie durch Reinigen, neues Fett und Entfernung einer Abstimmscheibe wiederverwenden.


    Die porösen Silentbuchsen an den Querlenkern (rechts außen) habe ich im Schraubstock mit selbst gebautem Abstandshalter ausgepresst und ersetzt.


    Aktuell warte ich noch auf das richtige Fett für die Antriebswellen und dann geht es an den Einbau.

    Welches Fett nehmt ihr für die Antriebswellen?


    Bei Uwe habe ich "gelernt", dass man nicht das gleiche Fett für Antriebswellen und zum Abschmieren über die Schmiernippel verwenden soll...


    Für das Abschmieren der Lenkung nehme ich aktuell Liqui Moli LM 47 Langzeitfett + MoS2.


    Was würdet ihr für Lenkung und Antriebswellen empfehlen?

    Einmal editiert, zuletzt von markw () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von markw mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Liqui Moli LM 47 Langzeitfett + MoS2 kann ich also problemlos für beides (Lenkung und Antriebswellen Radseite und Getriebeseite) verwenden?

  • Ja. Bei den Radlagern wäre ich mir unsicher.

    MoS2 ist primär für aneinander reibenden (metallischen) Flächen. Es ist ein sehr guter Festschmierstoff.

  • Da scheiden sich die Geister und es wird fast so heiß wie Öl diskutiert........

    Das LM47 hat 2% MoS2, also im Grunde nicht besonders viel.


    Festzuhalten wäre bei aller Diskussion dazu, schaden kann es nicht und bei Radlagern sollte man schauen, dass das verwendete Fett nicht zu dünn ist und ausgeschleudert wird.


    Wenn man die Konsistenz von Wälzlagerfett und einem Fett mit MoS2 Anteil vergleicht, wird man feststellen, dass es sehr dünn ist.


    Daher gab es auch früher in der DDR das MoS2 als pures Pulver. Damit konnte man dann dem Wälzlagerfett einen Hauch beimischen und so die "Notlaufeigenschaften" verbessern.

  • Ich denke, die Fettgeschichte wird gerade zu eng gesehen. Ich verwende überall normales Wälzlagerfett. Damit ist alles gut geschmiert, wichtig ist das regelmässige Abschmieren. Ausnahme Scharniere, da geht das LM. Ich habe den 68er vor einiger Zeit mit normalem Fett an den Antrieben versehen, dem ich Graphitstaub zugemischt habe. Bin aber noch nicht weit gefahren, um einen Unterschied zu merken. Gerade der (ist ja auch mein einziges Auto mit Gleitsteinen), hat sich am Berg immer wieder mit Schütteln bemerkbar gemacht.

    PS ich schmiere auch gern andere Sachen, die gern übersehen werden. 😊

    "Starterkranzschmierer" wäre auch ein lustiger Nick. 😄

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Und das soll sich nicht nach 20km schleudernt verteilt haben und der Rest mit dem Abriebstaub eine langfristig schöne Schleifpaste bilden?

  • Nein. Beim ersten Start verteilt sich das kurz dünn an der Kupplungsglocke und gut. Besser als nix. Das Startergeräusch hört man zumindest einige Wochen gar nicht mehr. Ausserdem bleibt genug am Starterritzel hängen.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Ich verwende aus praktischer Sicht an der Lenkung und den Achsen normales Mehrzweckfett, denn durch die Gelbe Farbe des Fettes kann ich genau erkennen, wann das Fett beim reinpressen wieder sauber überall herausgedrückt wird. Somit im Umkehrschluss der Dreck aus den Buchsen "ausgespült" ist. In den Gelenkwellen und Achsbechern nutze ich das o.g. MoS2 Fett.

  • Heute haben wir die Achse und den Achsträger wieder eingebaut.

    Leider haben wir Probleme beim Anbau des Querlenkers an den Motorträger:

    Wir haben den Querlenker zuerst am Lenkerlager angebaut. Wenn wir jetzt zu zweit versuchen ihn am Motorträger einzuhängen (mit dem Myramidscheiben) scheint es so, als wenn die Aufnahmen beide zu schmal sind, um die Buchsen inkl. Myramidscheiben aufzunehmen.

    Man bekommt mit Glück eine Seite leicht eingeführt, dann ist die andere Seite aber so sehr auf Spannung, dass man sie mit den Scheiben nicht reinbekommt:


    Optisch sieht s für mich fast so aus, als wenn die Aufnahmen "von unten" enger sind als oben.

    Kann das sein?


    Meine aktuelle Überlegung ist, den Querlenker am Lenkerlager nochmals zu demontieren, um ihn dann besser zuerst am Motorträger einzuhängen, möglichst sogar von oben.


    Gibt es da irgendwelche Tricks, wie man den Träger in die Aufnahmen am Motorträger "reinwürgt"?

  • Innen gehören keine Scheiben, das ist ein Fehler im Katalog (falls ihr die Info da her habt).

    Wenn die Aufnahme am Hilfsrahmen zu eng ist, dann ist er verbogen/verzogen.

    Der Querlenker muss da mit seinen beiden Armen relativ locker rein gehen....ohne Scheiben.

    Die Miramidscheiben kommen nur innen beim Schwenklager auf der Außenseite des Querlenker hin.

  • Die korrekte Funktion ist nur ohne Scheiben richtig möglich, da die Innenhülse in der Hilfsrahmenaufnahme festgespannt wird.

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • Bevor Ich alles wieder zusammenbaue, hätte Ich die Vorderfeder auch gleich ausgebaut, zerlegt, gereinigt und gefettet.

  • Danke für den Hinweis mit der Feder!

    Habe mir auch schon eine Schelte vom Schrauberkollegen für die Blattfeder "abgeholt".


    Werde sie nach der bestandenen HU ausbauen, zerlegen, reinigen, fetten und wieder einbauen, wenn der kleine im Saisonkennzeichen-bedingten Winterschlaf ist.

  • Die korrekte Funktion ist nur ohne Scheiben richtig möglich, da die Innenhülse in der Hilfsrahmenaufnahme festgespannt wird.

    Das wurde gerade in den letzten Jahren hier im Forum schon öfter diskutiert. und Mossi bei allem Respekt ist deine Aussage nicht wirklich korrekt.


    Natürlich müssen die Innenhülsen von Silentbuchsen immer festgespannt werden. Sowohl bei der Verbindung Hilfsrahmen-Querlenker, als auch bei der Verbindung Vorderfeder-Federgabel. Anders geht es ja nicht. Da bin ich völlig einer Meinung mit dir.


    Die Anlaufscheiben dienen dazu, die Silentbuchse vor axialer Belastung zu schützen. Bei der Vorderfeder ist es recht offensichtlich: Die Anlaufscheibe ist geringfügig dünner, als die Differenz zwischen Innenbuchse und Federauge, und nur um dieses Spiel wird die Buchse axial belastet.


    Bei der Verbindung Querlenker-Hilfsrahmen gilt das gleiche Prinzip. Allerdings fallen hierbei auf Grund von Toleranzen an den Aufnahmen am Hilfsrahmen und am Lenker, und auf Grund der Tatsache, dass jeweils 2 Augen auf Linie gebracht werden müssen, so viele Hindernisse zusammen, dass es schwierig bis unmöglich wird, die Anlaufscheiben zu installieren. Vielleicht hat man deshalb häufig bereits ab Werk die Scheiben einfach weg gelassen.


    Bei meinem 77er waren sie jedenfalls drin, und meiner Meinung nach, war ich der erste, der die Lenker je demontiert hatte. Nach der Aufarbeitung und Neubebuchsung gab es mehrere Montage-Schwierigkeiten:


    1. die Innenringe der Buchsen überhaupt in den Hilfsrahmen einfädeln

    geschweige denn:

    2. die zuvor demontierten Anlaufscheiben wieder unterzubringen.


    Letztendlich war das nur möglich durch ein Finetuning der Einbaulage der Buchsen im Lenker. Zum Glück ließen sich die Buchsen mit der Presse recht gut um einige 1/10tel mm im Auge des Lenkers verschieben. Ganz perfekt habe ich es nicht hin bekommen, bzw, war es mir dann auch egal. Auf der einen Seite habe ich die Anlaufscheiben jetzt außen, auf der Anderen innen. Das ist für die Funktionsweise aber völlig wurscht. wichtig ist, dass in beiden Richtungen möglichst wenig axiale Kräfte auf die Buchse wirken.


    Wenn es an der Aufnahme des Hilfsrahmens so eng zugeht, dass die Augen des Lenkers mehr oder weniger an der Aufnahme anliegen, dann wird axiale Belastung der Silentbuchse sicherlich auch nicht unzulässig überschritten werden. Allerdings reibt dann auch Metall auf Metall...


    Viele Grüße

    Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Da bin ich froh, dass dir dies bei deinem Auto gelungen ist. Wie weit ist jetzt für die Menge repräsentativ ist, sei dahingestellt. Und ob es durchgängig bei allen Fahrzeugen so war, ist auch schwer nachvollziehbar.


    Dazu kommt, dass das entsprechendes Axialspiel der Buchsen am Hilfsrahmen weitaus weniger ausfällt, bzw. sich bemerkbar macht, als beim Außengelenk.


    Hier gilt wieder die alte Weisheit: in der Theorie ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis kleiner als in der Praxis.


    Solange die Reparaturfreigabe von AWE als Ersatzfüllstoff der äußeren Silentbuchsen beim Wartburg 311 ein eingeschobenes Stück Gartenschlauch und die Fixierung mittels Karosseriescheibe freigibt, ist deine Ausführung technisch natürlich völlig korrekt - aber aus meiner Sicht in der Praxis nicht wirklich relevant.


    Und im Gegensatz dazu muss ich mich bei einem Teil der Fahrzeuge hier bspw. mit radial angescheuertern Federgabeln samt Federaugen herumschlagen.

  • Ich habe bis jetzt bei keinen Fahrzeug innen Scheiben gefunden, ist aus technischer Sicht auch gar nicht nötig und es waren einige darunter, die Nachweislich Jungfräulich waren an dieser stelle.


    Ich würde sogar behaupten, es geht nicht um das Axialmoment was auf die Buchsen Wirkt und durch die Schreiben aufgenommen werden soll sonder eher und das Kippmoment an Federgabel und Aussengelenk, wodurch der Gummi aus der Buchse gewalkt wird und sich Aussenhülse zur Innenhülse verschiebt.


    Allein schon dadurch das an den Blechen der Inneren Aufnahme Material durch die Reibung der Scheibe und Dreck abgetragen wird und diese Stelle geschwächt wird, ist es schon suspekt. An Federgabel und Schwenklager sieht man ja ganz gut, was dort in laufe der Zeit an Material abgerieben wird.

  • Die Überschrift fragt doch nach der Einbaureihenfolge.

    An Hand des Bildes Beitrag Nr. 32 erklärt sich schon daraus, warum Probleme entstehen können.

    Es ist z.B. falsch die Federgabel bereits vorher kompl. zu montieren, weil dadurch ein "Festpunkt" für die Montage des Querlenkers geschaffen wird, der evtl. so nicht stimmt. (an dem Querlenker sind zwei Punkte gleichzeitig auszurichten),

    (Feder ist evtl. verschoben)