Linkes Vorderrad ruckelt plötzlich auf der Autobahn.

  • Moin,

    ich bin ein absoluter Trabi-Neuling. Gekauft habe ich mir einen 601 Bj. 1987.

    Nun zu meinem Problem:

    ich bin mit meinem Vater circa 25 km zu einen Verkehrsübungsplatz gefahren. ( Bin 17 Jahre alt und mache grade den Führerschein) Ich bin dann entspannt ne Stunde auf Platz rumgefahren ( Dort waren Schotterstraßen) und dann haben wir aufgrund der fehlenden Klimaanlagen und den schwülen 33 Grad uns auf den Heimweg gemacht. Auf der Autobahn sind wir eine längere Strecke mit Vollgas gefahren und dann ganz plötzlich beim Einscheren nach dem Überholen hat vorne ein Rad stark angefangen zu ruckeln und war auch kurz vorm Blockieren. Es hat sich sehr nach dem Linken Vorderrad angefühlt, es kann aber auch das Rechte gewesen sein, denn das haben wir in der Situation so schnell nicht lokalisieren können. Nun nach diesem Plötzlich Schlag hat sich das Rad bis zum nächsten Parkplatz so angefühlt als wenn ein Stein sich irgendwie mit den Bremsbelägen verklemmt hätte. Auf dem Parkplatz angekommen, haben wir alle Radmuttern kontrolliert, alle Bomben fest gewesen, und haben noch kurz gewartet da der Motor aufgrund der Hitze etwas zu heiß war. Auf der Weiterfahrt hat sich dann wieder alles ganz normal angefühlt. Zuhause habe ich den Wagen erstmal aufgebockt und die Vorderräder kontrolliert. Die Radlager haben kein bisschen Spiel und haben auch meines Erachtens nach einen guten Freilauf, nur beim drehen beider Räder in Fahrtrichtung klingt irgendwas leicht metallisch. Ob das plötzliche Problem nun vom Radlager, der Bremse oder gar vom Getriebe kam weiß ich nicht, wobei sich Motor und Getriebe auch ganz normal verhalten haben. Woran könnte es gelegen haben, Überhitzung? Vielleicht hat sich auch ein kleiner Stein vom Schotterplatz ins Radlager oder Bremstrommel gemogelt? Oder hat sogar mein Getriebe bzw. Differenzial einen Defekt? Was meint ihr?


    Viele Grüße,

    Torge

  • Vor der ganzen Demontage wäre es klug zu zweit mal an den (beidseitig aufgebockten) Rädern zu drehen und zu lauschen wo die Geräusche tatsächlich herkommen, ob vom Rad, Aufhängung oder halt Motor/Getriebe.

  • Geräusche kommen aktuell nicht vor, also wird es schwierig diese zu lokalisieren 😉

    Ich werde auf jeden Fall gleich mal die Bremstrommel ( ohne Radnabe) entfernen.

    Ich berichte dann ob ich was feststellen konnte. Viele Grüße

  • Also ich habe jetzt vergeblich versucht die Bremstrommel abzubauen. Das Radlager ist in Ordnung, deshalb kann es nur an der Bremse gelegen haben und da es sich bei der Bremse um eigentlich das wichtigste Bauteil handelt, habe ich mich entschieden den Trabi fix zum örtlichen KFZ-Meister bring und der soll die komplette Bremsanlage überprüfen und gegebenenfalls nötige Arbeiten ausführen. Das kostet sicherlich ein bisschen, aber das ist es mir wert. Viele Grüße, Torge😊

  • Na das Rad dreht sich ja noch, also muss ja das Lager noch gut sein. 😃

  • Inneres Gelenk der Antriebswelle zerfallen? Oder sowas ähnliches. Kann auch hässliches geschaukelt verursachen, und das "wackelnde" Rad war ja nur gefühlt...

  • Inneres Gelenk der Antriebswelle zerfallen? Oder sowas ähnliches. Kann auch hässliches geschaukelt verursachen, und das "wackelnde" Rad war ja nur gefühlt...

    Meinst du das Radseitige Gelenk welches unter der Achsmanschette ist? Viele Grüße


    Woher weißt Du das?


    Wenn Du nichtmal die Trommel runtergebracht hast, wie willst Du das Radlager beurteilen? :hä:

    Da hast du natürlich recht, aber da es kein bisschen Spiel hat bin ich vom Guten ausgegangen, das kann natürlich auch nicht so sein. Danke für die Tipps 👍

    Einmal editiert, zuletzt von Torges Trabi () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Torges Trabi mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Wenn das da so rausölt liegt das eher daran das der Simmering vom Achswellrad undicht ist. Nur deshalb wird es sicher keine Geräusche machen. Wenn natürlich schon kein Öl mehr im Getriebe drin ist und dadurch schon was kaputt ist dann können auch solche Geräusche auftreten.

  • ...Wenn natürlich schon kein Öl mehr im Getriebe...

    Weil beim Trabant das Öl in den Tank gefüllt wird, fehlt(e) leider bei so manchem Fahrer das Verständnis, das Öl im Getriebe zu kontrollieren und zu erneuern. Das starben/sterben einige den Schlammtod.

  • Das gesamte Getriebe ist von außen sehr dreckig, deshalb gehe ich davon aus, das da noch nie jemand mal nach dem Ölstand geschaut hat. Das werde ich morgen gleich mal tun bzw. sicherheitshalber gleich wechseln. Das was aus der Manschette rausläuft richt übrigens nach Fett und nicht nach Öl, auch die Konsistenz ist eher fettig als ölig. Trotzdem werde ich mal einen befreundeten Meister alles durchchecken lassen, schließlich soll in drei Wochen der Trabi hier von der Nordseeküste bis zum Brandenburgertor fahren, möglichst ohne Pech und Pannen 😉

  • Interessant wäre doch erstmal, worin sich das eigentlich geäußert hat, daß ihr meintet, ein Rad wäre kurz vorm Blockieren.

    Wenn nämlich nur ein Vorderrad kurz vorm Blockieren ist und das andere nicht, dann ziehts einen ganz gewaltig aus der Spur und das müßte bei Vollgas auf der Autobahn schon auffallen...

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Vielleicht hat sich auch nur die Schnurfeder von der Manschette verabschiedet. Aber das sollte nicht mit dem Blockieren in Zusammenhang stehen.

  • Es kann auch sein das im Getriebe was gebrochen ist was zum kurzfristigen blockieren geführt hat...


    Ich würde die Ölablassschraube vom Getriebe mal auf Bruchstücke untersuchen.

  • Es kann auch sein das im Getriebe was gebrochen ist was zum kurzfristigen blockieren geführt hat...


    Ich würde die Ölablassschraube vom Getriebe mal auf Bruchstücke untersuchen.

    Das werde ich tun, ich warte nur auf mein bestelltest Getriebeöl 😂👌🏻

  • So, es hat sich jetzt herausgestellt was das Problem ist, tatsächlich ist ein defektes Radlager hinten links die Ursache, also nicht wie vermutet die Antriebseinheit. Das ist schon mal das gute 😊 Das Radlager habe ich bereits gewechselt, verbaut habe ich ein 6206 2Z. Da stellt sich mir jetzt noch die Frage, da dieses Radlager gekapselt ist, wie ich dieses abfetten soll oder ob dieses von Werk aus schon für die komplette Lebensdauer abgeschmiert ist. Auch eine Frage zum Getriebeöl hätte ich noch, dies habe ich bereits gewechselt, Bin doch jedoch sehr erstaunt darüber, dass das HLP68 so dünn flüssig ist, ist das normal auch dass auf der Verpackung Hydrauliköl steht? Größere Metallstückchen waren an der Ablassschraube beziehungsweise an dessen Magneten nicht zu finden, nur ein wenig feiner Abrieb war dort zu finden. Viele Grüße, Torge